"beichte:" nikon-abtrünnig, aber nix mit "C". fast nix.

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sebastel

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... und sich statt der super duper D200 ne 6-megapixel sucherkamera holte.

hallo, werte nikonianer.

wie ihr möglicherweise mitbekommen habt, ist der bekannte sportfotograf nicht der einzige, der sich vom "einzig wahren" abgewandt hat. nur, ich habe nicht auf canon umgesattelt, sondern (nein, nicht auf leica M8, wäre mir dann doch zu teuer) auf die epson R-D1.

komische sache, das?

keine zoom-objektive?
"nur" 6 megapixel?
extrasucher, anstelle durch's objektiv zu gucken?
keine extralangen fernobjektive?
kein macro?
kein autofokus?
keine programmautomatik?

alles wahr.
aber nichts davon ist ein grund, keine bilder zu machen (zumindest die bilder, die ich machen möchte). und, seit ich nach langen jahren höchstzufriedenen nikon FM2-benutzens einmal mit einer leica loszog, war's damals um mich geschehen. das war einfach genau mein ding!

in der digitalfotografie gab's sowas aber lange nicht, und als die epson dann kam, war sie mir zu teuer. also mußte eine DSLR her - wirklich schlecht sind die ja nun wirklich nicht. und generationen von fotografen haben damit erfolg gehabt (sogar ich selbst) - also, so schlimm wirds nicht werden. nikon, weil ... die canon kann ich einfach nicht bedienen. immer liegen die knöpfe an der falschen stelle. :)

nachdem aber diesen sommer die epson endlich in bezahlbare regionen geriet, stand für mich fest: ich werde wieder "zurückumsatteln".

obwohl die D200 eine so tolle kamera ist. (meine ehrliche meinung!)

warum?
nun, in erster linie wohl, weil ich diesen spiegel nicht mag. der hochklappt und mir die sicht versperrt. der die reaktionszeit heruntersetzt (nicht sehr, aber merklich!). der ein grieseliges, und im extremfall zu dunkles sucherbild wirft. der sich zwischen mich und das bild stellt, das ich im kopf entwickelt habe.

und auch, weil mir die ganzen automatiken eher ballast sind, als hilfe. klar, kann man abschalten, aber an einem AF-objektiv auf dauer manuell scharfstellen? da kommt eher frust als freude auf ...
und die blende unter dem auslöser einzustellen - daran konnte ich mich nicht wirklich gewöhnen.

stattdessen drehe ich inzwischen blenden- und entfernungsring "verkehrtherum" (aus nikon-sicht), und merke mir immer, welche verschlußzeit und blende ich gerade eingestellt habe.

und sehe, was ich fotografiere, während ich es fotografiere.

und die kamera tut genau, was ich mir ausdenke - nicht, was ein zugegebenermaßen geniales ingenieurstem glaubt, das ich mir ausdenken sollte ...

und dann ist da diese unmittelbarkeit, die ich bei DSLR nie gespürt habe (und auch bei analogen SLR nur eingeschränkt. am besten funktionierte da für mich die olympus OM-1!)

tja, und dann ... die netten kleinen glasbausteine, die neben meiner M6 in der vitrine auf bessere zeiten warteten. sie sind angebrochen!

:)

das 50er summicron, eigentlich schon immer mein "kurztele".
das noctilux, der märchenerzähler.
das 35er summicron, jetzt ein "normalobjektiv".
das 90er und das 135er für lustige experimente (bildausschnitt- und schärfe- raten)
und die neulinge, die den winkel auch an APS-C erweitern - ein 25er und ein 15er.
(das 25er ist mein kleines 'c' - ein carl zeiss biogon, seit es mir ein glückliches geschick "angespült" hat, mein "immerdrauf")

übrigens, meinen bildern sieht man kaum an, daß die kameras wechseln. aber das fotografieren macht wieder diesen unglaublichen spaß, den ich doch mit den DSLR vermißt habe.

wie schön, daß ich ein amateur bin!

ich danke allen, die bis hier gelesen haben, für ihre geduld.
ich entschuldige mich bei allen, die von meinen worten gelangweilt sind.

also los dann, bilder machen!

grüße,
sebastian

ps: w-roth, kennen wir uns? aus balingen?
 
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Glückwunsch und vieeeel Spass mit dem neuen Teil :D
Wo sind die Bilder?

Wenn ich mir irgendwann mal eine digitale kaufen sollte, dann auf jeden Fall so eine wie die Epson. Falls ich es schaffen sollte mein Gehirn kurzzeitig auszuschalten, dann natürlich auch gerne die Leica M8. ;)


In der Audiotechnik hat man relativ schnell begriffen, das analoge Angewohnheiten mehr wert sind, als digitale Spielereien. Die ersten digitalen Mischpulte hatten (ähnlich der Digitalkameras) unzählige Menüs mit Unterebenen etc. Schnelle Zugriffe waren nicht mehr möglich, und man musste sich mehr mit der Technik beschäftigen als mit der Musik...
Die Kritik der Benutzer traf auf offene Ohren bei den Ingenieuren, und mittlerweile haben (gute) digitale Mischpulte eine "analoge" Oberflächen mit digitalen Innenleben.

Ich hoffe das diese "Einsicht" irgendwann mal die Kamerahersteller ereilt.

Ich will einen Blendenring, und kein Multifunktionsdingsbums :frown1:



Also nochmal: viel Spass :)



Schöneberg
 
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ok, hier.
morgen gibt's mehr, dann aber auf meiner homepage ...

grüße,
sebastian

edit: übrigens, ursprünglich wollte ich keine bilder posten, weil sich die technische qualität der bilder nicht von denen mit einer D70 (oder vergleichbaren kameras) gemachten unterscheidet.
keine überraschung - es ist ja schließlich derselbe sensor.

@ schöneberg: danke ... den spaß habe ich :)
 

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darum schrieb ich ja ... "nur". ;)

so, jetzt nochmal ohne gefühlsduselei die technischen vor- und nachteile einer meßsucherkamera (nicht notwendigerweise vollständig):

+ heller, klarer sucher, unabhängig vom verwendeten objektiv
+ sehr gute genauigkeit der entfernungsmessung bei kurzen brennweiten (bis 50 mm), auch bei wenig licht
+ kein 'blackout'
+ je nach verwendete(r/m) kamera/objektiv sieht man auch das umfeld des bildausschnittes
+ geringe gehäuseerschütterung beim auslösen
+ relativ leise auslösung (nur eingeschränkt gültig für epson/cosina bessa)
+ kompakte objektive
+ objektive kommen ohne blendenübertragung, blendenschließmechanismus und elektrische kontakte aus (robust und einfach)
+ kamera bzw. ausrüstung kompakt

- keine wirklich genaue anzeige des bildfeldes im sucher
- entfernungsmesser ist teuer und empfindlich
- meßgenauigkeit reicht bei längeren brennweiten (über 135mm) nicht mehr aus
- parallaxenausgleich nur eingeschränkt möglich
- keine schärfentiefekontrolle im sucher
- kein autofokus
- keine automatische blendensteuerung (höchstens zeitautomatik)
- keine serienbilder (gilt nicht für leica M8 und motorisierte analoge M-modelle)

und das heißt?
so, wie viele schon am eigenen auge erlebt haben, wie das verwenden von festbrennweiten den bildern zugute kommen kann, gilt dies für mich auch für die meisten "mängel" der meßsucherkamera - es hilft mir beim fotografieren.

bis bald ...
grüße,
sebastian
 
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Hi !

Vielen Dank für Deine Ausführungen. Kannst Du bitte die Kamera mal eben rüberreichen ;)
...man muß das ja eigenhändig in Augenschein nehmen. Wäre schon eine gute Sache für Strassenfotografie, Wanderungen usw. Weniger für Landschaft, außer für Motive im Entfernungsmeßbereich.

Aber, wenn man bereits Objektive dafür hat - warum nicht.

Immer gut Berichte lesen zu können, und ich hoffe, Du berichtest noch weiter.
 
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Eine kleine, leichte und handliche Alternative zur D200 suche ich auch, daher habe ich Verständnis für dich, meine D200 werde ich dafür aber niemals aufgeben.
Durch dein Leica Altglas war dieser Schritt ja vorhersehbar.

Ich persönlich werde erst mal auf eine Sigma DP1 mit Foveon Sensor warten. Die 28er Festbrennweite sagt mir zu und die Bildqualität ist sicher auch super. ;)

Gruß nimix
 
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Herzlichen Glückwunsch!
Wie schon geschrieben, durch die Menge (teurer) Leicaobjektive bietet sich dieser Schritt ja förmlich an.
Mit der M6 konntest Du ja die andere Suchertechnik üben. Wenn ich mir die kleinen Rahmenausschnitte bei 50mm anschaue (Leica-Sucher), frage ich mich, ob ich mich daran gewöhnen könnte...

Viel Spaß und lass' Dich von ihr inspirieren.... so wie mich damals meine NikonF;)

Gruß
Bernd
 
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hallo nimix,

dann solltest du die ricoh grd auch in betracht ziehen.

balise -
nix da mit M6 üben. das habe ich mit ner schraubgewinde-leica (IIIc) gemacht. DEREN sucher hilft wirklich dabei, ihn nicht zu benötigen zu üben, da ist die M6 geradezu paradiesisch im vergleich.
:-D

im ernst: an der IIIc üben hat wirklich geholfen.

viele grüße
sebastel
 
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sebastel schrieb:
hallo nimix,

dann solltest du die ricoh grd auch in betracht ziehen...

nicht wirklich... ich habe eine Ricoh Caplio GX mit 21mm WW-Vorsatz und bin der Meinung daß die Caplios sehr schlecht verarbeitet sind, einen miesen Weißabgleich haben und daß die GR ein extrem schlechtes Preis- / Leistungsverhältnis bietet.

Gruß nimix
 
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ich verstehe, was du meinst.
ich hatte die grd nur ein paar minuten in der hand, aber mir schien sie eigentlich mit den anderen kameras von ricoh gerade in der verarbeitung nicht vergleichbar.

andereseits hat mich die mehrzahl der sigma-produkte, die ich bisher gesehen oder verwendet habe, auch nicht gerade überzeugt. bleibt zu hoffen, daß die DP1 nicht in diese gruppe gehört!

grüße,
sebastian
 
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Hallo Sebastel,

Glückwunsch! Ich nehme an, Du hast bereits die neue Epson RD-1s? Wo hast Du das Ding gekauft?

Bei uns in Deutschland ist die Kamera ja bei keinem Händler vorrätig, aber ich konnte sie mir Ende letzten Jahres in einem Fotogeschäft in Tokio ansehen und war beeindruckt von der hervorragenden Verarbeitung und dem hellen und klaren Meßsucher. Beides deutlich besser als bei der Cosina/Voigtländer Bessa R2, von der die Epson RD-1 abgeleitet ist. Der Unterschied zur Leica M ist wirklich nicht mehr sehr groß. Während der Convention der Nikon Historical Society im Mai dieses Jahres in Wien konnte ich dann einen zufriedenen RD-1-Besitzer aus den USA kennenlernen, der die Kamera mit einem der seltenen Orion-Adapter versehen hat, so dass er Nikon-Meßsucher-Objektive mit Entfernungsmesserkupplung daran nutzen kann. Er fotografierte damit direkt im Schwarzweißmodus.

Stell mal ein paar Bilder online und berichte weiter über Deine Erfahrungen mit der Kamera!

Grüßle
Uwe
 
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uwe,
meine ist eine non-'s' mit neuer firmware (also doch eine 's').
ich habe sie bei einem freundlichen versender in eisleben bestellt.

volker,
tatsächlich macht's keinen wirklichen unterschied, da die neue firmware sich problemlos installieren läßt.

siehe auch auf http://www.epsonrd1.de/rd1s_html/frame.htm die frames "What is new compared to R-D1?".

--

so, meine bilder aus spanien sind online:
http://www.sebastel.de/spain_06/
da ich beim stadtbummeln (und sonst eigentlich auch) ungern ein stativ herumtrage, dürft ihr mal wieder über meine verwacklungen lachen :)

übrigens, habt ihr 'was bemerkt? der thread trägt NICHT den titel "spiegelreflexkameras gehören verboten" :-D

bis später,
sebastian
 
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Als langjähriger Leica M6 und Minolta CLE Nutzer hatte ich die Epson R-D1 Anfang 2006 für knapp 3 Monate (günstig gebraucht für 2000€ mit dem 15mm Voigtländer gekauft und zum Glück ohne Verlust verkauft)
Mich störte vor allem der Sucher, da ich bei 15 und 21mm nur schätzen konnte, was aufs Bild kommt. Klein, leicht und handlich ist sie auch nicht wirklich. Die Bildqualität ist nicht schlecht, aber auch nicht so überragend. Vor allem das Rauschen bei hohen Iso nervte im Vergleich zur Fuji S2. Das Gehäuse ist irgendwie eigen und nicht auf Leica Niveau, wenn auch einige Details wirklich liebevoll realisiert sind. Es bleibt trotz allem eine Cosina Bessa.
Am Ende siegten Bequemlichkeit und Gewöhnung an Fuji S2 und das umfangreiche Objektivssortiment. Insbesondere das 18-200VR in Verbindung mit PT-Lens, das 1,8/20 von Sigma, das 2,8/60 Micro Nikkor und das 12-24 schaffen Spielräume, die die Epson nicht hat.

Die Leica M8 erscheint mir dagegen als ein ausgewogeneres Produkt. Der Chip, die Auflösung, der Sucher, das passt alles irgendwie besser zusammen und sieht nicht ganz so nach unfertiger Machbarkeitsstudie aus, wie die Epson.

Gruß, Bernhard
 
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