Meine schwarze Nikon FA ist mir am Vormittag eines 31. Dezember zugegangen, als die Stadt bereits mit den Vorbereitungen zum Jahreswechsel beschäftigt war. Ein unsichtbares Strömen und Fließen hin zum Abend und zur Nacht mit dem Datumswechsel, kleine Stände mit Glücksbringern auf den Straßen, flache Sonneneinstrahlung mit langen Schatten unter dem blaugrauen Himmel. Ich war mit einer Besorgung beschäftigt, ich weiß nicht mehr, womit.
Die FA saß still und schwarz hinter dem angestaubten, schmalen Fensterglas im Eingang zum Geschäft. Ich sah sie nicht gleich, zu oft schon war ich dort rasch vorbeigegangen und warf nur einen schnellen Blick auf das schon immer dort lehnende, müde Canon FD 50/1.8, das wohl keiner bei sich aufnehmen wollte. Eine Pentax, grausilber, mit halb ausgefahrenem Superzoom, kompakt, die auf einem kleinen Podest aus Plastik thronte, ansonsten einsam. Ein Nikon SB-26 Speedlight, das sichtbar in der Welt herumgekommen war und auf der Seite liegend schlief. Die FA erschien wie ein Schatten, distanziert von den anderen Gelegenheiten, stolz und flankiert von ihrem Zugehör, das sie durch die Jahrzehnte begleitet hatte. Ein Nikon 50/1.8 Series E und ein Nikon 135/2.8, ebenfalls Series E. Die drei bewahrten als Familie Haltung und nahmen es schweigend hin, dass keiner der vorbeieilenden Passanten Notiz von ihnen nahm. Und das bereits seit Monaten.
Ich stand vor dem Fensterglas und betrachtete das Ensemble mit Ehrfurcht. Fast makellos die FA, mit weiß leuchtender Gravur auf der Frontseite. Ebenso die beiden Objektive in wunderschönem Zustand. Dass das 50er bereits an fortgeschrittener und schwerer Verölung litt, wusste ich in den folgenden zehn Minuten. "Ich habe schon überlegt, die drei zu mir zu nehmen, es hat sich bis jetzt kein Interessent gefunden" sagte Herr Reuscher, der Inhaber des Geschäfts, und holte Kamera und Objektive aus der Auslage. "Eine schöne Kamera" murmelte er, aber das hörte ich schon fast nicht mehr. Der Kaufpreis war angemessen aber unwesentlich. Behutsam packte ich die kleine Familie in meinen Rucksack, wünschte Herrn Reuscher ein frohes neues Jahr und wir gingen in Richtung ihres - unseres - neuen Zuhause.
Das 50er entließ ich mit Beginn des neuen Jahres in den Ruhestand, die FA wurde neu gedichtet und geprüft, mit dem 135er machte ich an der Kamera bald darauf ein schönes Portrait.
Vieles kommt unvermutet. Und an unerwarteten Orten
Viel Glück bei der Suche!
http://www.fotobayerl.at
Die FA saß still und schwarz hinter dem angestaubten, schmalen Fensterglas im Eingang zum Geschäft. Ich sah sie nicht gleich, zu oft schon war ich dort rasch vorbeigegangen und warf nur einen schnellen Blick auf das schon immer dort lehnende, müde Canon FD 50/1.8, das wohl keiner bei sich aufnehmen wollte. Eine Pentax, grausilber, mit halb ausgefahrenem Superzoom, kompakt, die auf einem kleinen Podest aus Plastik thronte, ansonsten einsam. Ein Nikon SB-26 Speedlight, das sichtbar in der Welt herumgekommen war und auf der Seite liegend schlief. Die FA erschien wie ein Schatten, distanziert von den anderen Gelegenheiten, stolz und flankiert von ihrem Zugehör, das sie durch die Jahrzehnte begleitet hatte. Ein Nikon 50/1.8 Series E und ein Nikon 135/2.8, ebenfalls Series E. Die drei bewahrten als Familie Haltung und nahmen es schweigend hin, dass keiner der vorbeieilenden Passanten Notiz von ihnen nahm. Und das bereits seit Monaten.
Ich stand vor dem Fensterglas und betrachtete das Ensemble mit Ehrfurcht. Fast makellos die FA, mit weiß leuchtender Gravur auf der Frontseite. Ebenso die beiden Objektive in wunderschönem Zustand. Dass das 50er bereits an fortgeschrittener und schwerer Verölung litt, wusste ich in den folgenden zehn Minuten. "Ich habe schon überlegt, die drei zu mir zu nehmen, es hat sich bis jetzt kein Interessent gefunden" sagte Herr Reuscher, der Inhaber des Geschäfts, und holte Kamera und Objektive aus der Auslage. "Eine schöne Kamera" murmelte er, aber das hörte ich schon fast nicht mehr. Der Kaufpreis war angemessen aber unwesentlich. Behutsam packte ich die kleine Familie in meinen Rucksack, wünschte Herrn Reuscher ein frohes neues Jahr und wir gingen in Richtung ihres - unseres - neuen Zuhause.
Das 50er entließ ich mit Beginn des neuen Jahres in den Ruhestand, die FA wurde neu gedichtet und geprüft, mit dem 135er machte ich an der Kamera bald darauf ein schönes Portrait.
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