Hallo Ulrike,
im letzten Jahr war ich in Spitzbergen (Fotogruppe mit Sandra Petrowitz).
Meine Fotoreportage:
Eisbärenland
Gerade bin ich aus dem Pinguinland (Falkland, Südgeorgien, Antarktis) zurück.
Mit Deiner Ausrüstung kannst Du in der Arktis schon viel machen.
Sie ist leicht und flexibel, allerdings wenig optimal bei Extremwetter.
Die Sonne kann 24h am Tag scheinen, steht aber deutlich tiefer als bei uns.
Oft gibt es Wolken und ein diffuses Licht.
Daher ist es dort dunkler. Lichtstarke Objektive sind vom Vorteil.
Aber auch mit Blende 5.6 kann man dort fotografieren.
Ein Stativ ist für Landschaftsfotografie (Langzeitbelichtung mit bewegtem Wasser) oder Makro (winzige Blümchen) sehr sinnvoll.
Für Tieraufnahmen ist es unpraktisch.
Auf dem Schiff kann man sich für Eisbären auf der Reling abstützen.
Auf dem "tanzenden" Zodiac gibt es für ein Stativ weder Platz noch macht es Sinn.
Mit hinreichend kurzer Belichtungszeit kann man aber trotzdem mit einem 500er vom Zodiac aus fotografieren.
Man sollte nur viele Bilder in Serie schießen, da nicht immer der ganze Eisbär auf dem Bild ist, sondern mal nur Eisbärbeine, Eisbärrücken, Eisbärschwanz, Himmel oder der unscharfe Mitfahrer von gegenüber
Besser geeignet sind Objektive und Kameras, die spritzwassergeschützt sind.
Man sitzt manchmal mehrere Stunden im Zodiac (Cruise z.B. am Alkefjellet).
Dabei wird das Salzwasser spritzen.
Spritzen heißt es kann durch eine größere Welle ein großer Schwall ins Boot kommen.
Die beste Fotoposition ist vorne und da bekommt man auch das meiste Wasser ab!
Auch wenn man bei schönstem Sonnenschein die Anlandung / Zodiacsafari beginnt, kann es plötzlich regnen, schneien - von senkrecht bis waagerecht.
Am Alkefjellet wird mindestens eine der 240.000 Dickschnabellumen auf das Objektiv kacken.
Wichtig ist ein wasserdichter Transportschutz (z.B. Ortliebbeutel) beim Ein-/Aussteigen aus dem Zodiac.
Am besten einer, dem man auf dem Rücken schnallen kann.
Dann hat man auf der schwankenden Gangway beide Hände frei.
Wenn man hinreichend viel Luft mit einpackt, schwimmt das Teil, wenn es von einer Welle weggerissen wird.
Das habe ich ungewollt ausprobiert!
Ein wasserdichter Rucksack mit wasserdichtem Reisverschluss (Lowepro Dryzone 200) hat sich leider nicht bewährt.
Der wasserdichte Reißverschluss benötigt viel Pflege und lässt sich oft nur mühselig wieder schließen.
Wenn dann alle auf einen warten, lässt man ihn dann halt offen.
Reißverschlüsse bei Fotorucksäcken sollten also immer geschlossen sein.
Zielgenau findet der Wasserschwall im Zodiac den Weg ins Innere.
Wenn der Rucksack auch noch wasserdicht ist, sammelt sich das Wasser darin.
Wenn man die Kameraausrüstung mit der montierten Gegenlichtblende nach unten transportiert, geht die Ausrüstung nicht gleich baden.
In Spitzbergen hatte ich dabei:
D4, D700, D7100, AW100
8/3.5 Fisch, 14-24/2.8, 24-70/2.8, 70-200/2.8, 500/4, TC14, TC17
wobei ich das 14-24 und das Fischauge kaum eingesetzt habe.
Das 500er habe ich hier auch auf den Landgängen sehr oft verwendet.
Im Pinguinland hatte ich dabei:
D4, D810, D7100, AW100
8/3.5 Fisch, 14-24/2.8, 24-70/2.8, 70-200/2.8, 500/4, TC14, TC17
Hier war das 500er an Land nicht so zweckmäßig, da die Tiere wenig Scheu hatten und die Naheinstellgrenze des Objektivs nicht respektierten.
Sehr oft habe ich eingesetzt:
D810 mit 24-70 und D4 mit 70-200 + TC17
Wenn ich Deine Ausrüstung zur Verfügung hätte
Würde ich die D610 mit dem 24-120 und die D5100 mit einem der Telezooms kombinieren.
Für Extremwetter kann ich eine wasserdichte Kompaktknipse (mit schwimmfähiger Handschlaufe) empfehlen, auch wenn die Bildqualität nicht berauschend ist.
Viel Spaß im Noden!
:hallo: