So, weiter im Text.
du hast nicht viel Platz nach hinten, also wirst Du tendentiell aus
Platzgründen kürzere Brennweiten verwenden müssen als man
normalerweise verwenden würde.
Das hat zwei große Probleme zur Folge. Zum einen wirst Du regelmäßig
mit dem Hinterkopf an der Rückwand kleben, und zum anderen wirst
Du immer kämpfen müssen um die Übergänge zwischen Decke/Wand/Boden
nicht im Bild zu haben. Wenn Du dann noch Hintergrundrollen aufhängen
willst, kannst Du endgültig nur noch im Sitzen fotografieren.
Ich empfehle daher konzeptionell zu arbeiten. Überlege Dir welchen
Hintergrund Du haben möchtest, baue ggf kleine Bühnen mit Vorhängen,
Tüchern, Requisiten. Statt fünf Mal während einer Session einen anderen
Hintergrund, plane vorher und wähle einen. Eine sehr gute Option ist
an den Übergängen zu Boden und Decke eine Hohlkehle von 30cm
Radius einzuarbeiten. Du kannst dann auch schon mal extremere
Standpunkte einnehmen ohne daß gleich die Raumkanten sichtbar
werden. Statt farbigem Hintergrund streiche die Wand einfach in der
gewünschten Farbe bis auf den Boden. Für eine neue Farbe streichst
Du einfach um.
Alternativ kannst Du einen Hintergrund selbst malen, Sarah Oliphant ist
damit reich und berühmt geworden.
ilovehatephoto.com
Du wirst feststellen daß es weit ergiebiger ist wenn Du vorher möglichst
genau planst und dann auf das Ziel hinarbeitest als wenn Du Dich mit
einem Opfer im Studio triffst und ihr euch dann erst vorwiegend ratlos
umguckt und überlegt was ihr denn dann so zusammendilettieren könntet.
Auf dem Weg zum Ziel kann man das Ziel auch noch anpassen, keine Sorge.
Wenn es denn doch unbedingt Papierhintergründe sein sollen, dann kürze
sie mit dem Fuchsschwanz auf 2,40m, damit Du sie senkrecht stehend lagern
kannst, und beschaffe beim Buntmetallhändler für jede Rolle einen Alukern
50x2mm, auf den Du den Karton umwickelst. Zum Aufhängen verwendest Du
ein einzelnes Paar Manfrotto MA059WM Einzelhaken, die Du an die Decke
und nicht an die Wand schraubst. Mehrfachhaken klauen Dir zuviel Deckenhöhe
oder Raumtiefe.
Wall fixing background paper holder set for one Expan 046. Complete with screw set.
www.manfrotto.com
Dazu dann Expan Spannachsen:
The ideal drive set for studio work. Every shoot is a easy and simple thanks to the expertly designed Expan Set. Dependable and convenient, this set will help you work fast and smart, for great results with the minimum amount of fuss every time. It's intuitive features enable you to control you...
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An die Decke würde ich drei Laufschienen längs montieren. Eine mittig, die
beiden anderen je 80-100cm von den Seitenwänden entfernt. Für jede Schiene
parallel eine Stromschiene (Erco/Staff/Hoffmeister) mit Stromzuführung am
hinteren Raumende. Und dazu ein paar von denen hier, die Du flexibel
einsetzen kannst ohne daß Du lange Kabel mit Kabelwagen heranführen
musst:
EUTRAC Stromschienen Steckdose für 3-Phasen, verkehrsweiss RAL9016 | 99-095-6 Kompatibel: 3-Phasen Stromschienen von EUTRAC Montageart: Schienenmontage Mat
www.licht-zubehoer.de
CEE (Drehstrom) sehe ich für so eine kleine Bude nicht, das ist Overkill.
Jede Steckdose bzw. Stromschiene separat abzusichern ist eine gute Idee,
aber zwei oder drei zusammenzufassen wird auch niemanden umbringen.
FI ist selbstredend, Ethernet/Netzwerksteckdose ist ein Gottesgeschenk.
Soweit, so gut. Hier ist gerade fett Nebel, ich muss dringend auf den Friedhof.
In der nächsten Episode erzählt der Papa euch was über Licht.
Also: Hobby, hauptsächlich Portrait, ein Raum ist vorhanden aber im Rohbau, circa 4,5 x 6,5 m groß, Licht durch Seitenfenster ist schwierig, da diese auf ansteigende Wiese zeigt (Grünstich).
Meine Idee wäre die Wände weiß zu streichen, dunkle Vorhänge, Studiolicht, Boden in neutralem grau? und viele Steckdosen.
Leider bin ich bzgl. Studiofotografie ein Neuling. Ich möchte vermeiden, dass ich wichtige Dinge übersehe, die für jemanden Erfahrenen selbstverständlich sind.