Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

horstnet

NF-Premium Mitglied
Premium
Registriert
Wenn ihr mögt, berichte ich gerne von meiner Reise durch dieses für mich vorher völlig unbekannte Land. Christliche Traditionen gepaart mit Post-Sowjeteinflüssen ergeben eine sehr eigenwillige Mischung. Armut und Reichtum klaffen ebenfalls sehr weit auseinander.

Startpunkt ist die Hauptstadt Jerewan (Eriwan) und die typische Frage könnte dann lauten: Sieht man den Berg Ararat in Jerewan? Antwort: Im Prinzip ja, aber nicht jeden Tag gleich - er ist aber immer präsent!

picture.php
 
Anzeigen
Jerewan ist eine Millionenstadt und unterscheidet sich zumindest in ihrem Kern kaum von westlichen Hauptstädten. In der exklusiven Einkaufsstraße trifft man an Läden die üblichen Verdächtigen. Ich habe darauf verzichtet Armani und Co. im Bild fest zu halten. Ein zentraler Platz ist der Platz der Republik auf dem an 6 Abenden in der Woche (1 Tag ist zur Reinigung und Wartung vorgesehen) beeindruckende Wasserspiele mit Musik aus allen Stilrichtungen dargeboten werden. Jeden Abend ein Treffpunkt vor allem junger Bewohner und natürlich der Touristen.

picture.php


picture.php


picture.php



Das Matenadaran ist ein Museum,

picture.php


in dem die Schriften Armenien gesammelt werden. Frühe Bibeln und die Pflege des eigenen Alphabets.

picture.php


picture.php


picture.php
 
Kommentar
Im Stadtzentrum sind auch die recht neuen Kaskaden zu finden, die in ihrem Inneren auf jeder Stockwerkstufe unterschiedliche moderne Kunst beherbergen, die zumeist von Auslands-Armeniern gestiftet wurde.

picture.php


Die im Jahre 2001 fertig gestellte neue Kathedrale bietet einen riesigen Innenraum.

picture.php


picture.php



Armenien ist das älteste christliche Land und diese Prägung hat auch die Sowjetzeit überdauert. Es gibt ein eigenes Kirchoberhaupt (den Katholikus) und sozusagen einen eigenen Vatikan.

picture.php


picture.php


picture.php
 
Kommentar
Stände mit Aprikosen (lat. Prunus armeniaca) und Walnüssen gibt es überall (zumindest dort, wo es auch Touristen gibt). Die Walnüsse werden auf Schnüre aufgezogen und mit unterschiedlichen, sehr süßen Flüssigkeiten überzogen.

picture.php


picture.php



Gelegentlich trifft man auch auf Veteranen, die stolz ihre Orden zur Schau tragen - und die Entgegennahme von Geld strikt verweigern.

picture.php


[Fortsetzung folgt ]
 
Kommentar


Sehr schön! :up:

Als Begleitung empfehle ich „Areni Noir 2013“ von Zorah,
ein ausgesprochen ausdrucksvoller armenischer Rotwein.


 
Kommentar
Feine Serie! Mach gern weiter, speziell sowjetische Architektur sehe ich immer mal gern.
 
Kommentar
Wenn Ihr so schön bittet, mache ich das sehr gerne. :)

Kreuzsteine gibt es in Armenien seit dem 9. Jhrdt. und sie wurden bis ins 18. Jhrdt. hergestellt. Heute gibt es auch wieder neu hergestellte.

picture.php


Die Duduk ist das armenische Nationalinstrument und hat meist eine etwas melancholische Klangfärbung.

picture.php


picture.php


Sie wird mit einem sehr großen Doppelrohrblatt gespielt.

picture.php



In Musaler steht ein Denkmal, welches an den Musa Dagh Widerstand erinnert. Ausführlich beschrieben wird das Ereignis in Franz Werfels Roman Die 40 Tage des Musa Dagh.

picture.php


Und immer wieder grüßt der Ararat, der zum Leidwesen der Armenier heute zur Türkei gehört. Mit seinen 5.165 m ist er immer eine imposante Erscheinung.

picture.php



Die Genozid-Gedenkstätte erinnert eindrücklich an den vor genau 100 Jahren stattgefunden ersten systematischen Völkermord des 20. Jahrhunderts.

picture.php


picture.php


picture.php



Überall im Land sind Klöster und Kirchen anzutreffen, die die kulturelle Vergangenheit Armeniens widerspiegeln.

picture.php

Chor Virap

picture.php

Noravank

picture.php



Und natürlich haben wir auch bei diesem Postkartenmotiv Halt gemacht:
Kloster Chor Virap mit Ararat

picture.php
 
Kommentar
Wenn Ihr so schön bittet, mache ich das sehr gerne. :)
...
Und immer wieder grüßt der Ararat, der zum Leidwesen der Armenier heute zur Türkei gehört. Mit seinen 5.165 m ist er immer eine imposante Erscheinung.
...
Und natürlich haben wir auch bei diesem Postkartenmotiv Halt gemacht:
Kloster Chor Virap mit Ararat

Das sind alles absolut phantastische faszinierende Eindrücke, die Du uns hier übermittelst, tausend Dank dafür! :) - Soweit ich mal gehört habe, ist die Grenze am Berg Ararat komplett dicht, stimmt das (noch) bzw. gibt es überhaupt eine interessante Möglichkeit, auf dem Landweg nach Armenien einzureisen? Deine Fotos und Reisekommentare erwecken bei mir jedenfalls große 'abenteuerlich-exotische' Reiselust. ;) :cool:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kommentar
Soweit ich mal gehört habe, ist die Grenze am Berg Ararat komplett dicht, stimmt das (noch) bzw. gibt es überhaupt eine interessante Möglichkeit, auf dem Landweg nach Armenien einzureisen?

Zunächst mal vielen Dank für das Lob.
Die Grenze zur Türkei ist tatsächlich nicht einfach zu passieren. Es gibt eine Sperrzone, die man nur mit besonderen Papieren passieren kann. Da wir nicht ausreisen wollten, habe ich das nicht weiter erkundet, aber der Grenzverlauf, die Wachtürme und die Sperrzone erinnern schon sehr an eine ehemalige innerdeutsche Grenze - wenn auch ohne Mauer.

Möglichkeiten auf dem Landweg einzureisen muss es wohl geben, da wir unter anderem Radreisende getroffen hatten, die von Frankreich aus in Richtung China unterwegs waren.

Gruß Horst
 
Kommentar
...
Die Grenze zur Türkei ist tatsächlich nicht einfach zu passieren. Es gibt eine Sperrzone, die man nur mit besonderen Papieren passieren kann. Da wir nicht ausreisen wollten, habe ich das nicht weiter erkundet, aber der Grenzverlauf, die Wachtürme und die Sperrzone erinnern schon sehr an eine ehemalige innerdeutsche Grenze - wenn auch ohne Mauer.
...

Vielen Dank! Konntest Du denn auch dort 'frei' fotografieren und kannst ggf. von dieser spannenden Grenze ein paar Fotos zeigen - sofern Du das überhaupt abgelichtet hast? ;)
Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
 
Kommentar
Feine Reportage über ein mir weitgehend unbekanntes Land, Danke
 
Kommentar
Vielen Dank! Konntest Du denn auch dort 'frei' fotografieren und kannst ggf. von dieser spannenden Grenze ein paar Fotos zeigen - sofern Du das überhaupt abgelichtet hast? ;)
Viele Grüße und ein schönes Wochenende!

Freies Fotografieren war im ganzen Land kein Problem. Meine Einschränkung bestand in erster Linie darin, dass dies eine organisierte Reise war, die Fotografieren nur als Beiwerk ermöglichte.
Die Reiseleitung betonte allerdings, dass (wie fast immer) militärische Anlagen tabu seien.

Auf dem Bild (#9) Kloster Chor Virap ist im Hintergrund der Grenzstreifen zu sehen, wie er auf Armenischer Seite verläuft. Danach kommt die Sperrzone und dann die eigentliche Grenze zur Türkei. Ich habe (leider) kein Foto der Grenzanlagen mit Wachtürmen o.ä. gemacht.
Gruß Horst
 
Kommentar
Auch von mir ein herzliches Dankeschön für diese Serie, Armenien ist auch für mich ziemlich unbekannt - ich musste erst einmal überlegen, wo es überhaupt liegt. :fahne:
Dafür, dass du einer organisierten Tour gefolgt bist und das Licht nicht immer das Beste war, hast du sehr faszinierende Eindrücke mitgebracht. Die Bilder des Ararat sind dabei durchweg meine Favoriten! :up:
 
Kommentar
Super toll! Ich war 2009 dort und bin ganz voller starker Eindrücke zurückgekehrt. Nicht so viele Flugstunden von uns entfernt eine uns fremde Welt zu entdecken, die auf ur-ur-alte Wurzeln baut und eine starke Identität über Schriftsprache zieht, war sehr spannend. Weiter als zu Geghardavank und den Sevan-See bin ich nicht gekommen, zudem war meist echt kaltes Schietwetter.

Um so schöner, hier Bilder aus Armenien zu sehen, die bei besserem Wetter gemacht wurden. Den Ararat habe ich bei meinem Besuch dort nur schemenhaft bei Hochnebel gesehen.

Ja, zeige mehr Bilder, mehr! Und danke Dir fürs zeigen.


Sent from my iPad using Tapatalk
 
Kommentar
Wow! Eindrucksvolle Bilder zeigst Du, danke dafür :up:

Ist Armenien nicht die "Wiege des Christentums"?
War Jesus nicht aus Armenien?

Da muss ich doch gleich mal nachlesen gehen... ;)

Freue mich schon auf die Fortsetzung :)
 
Kommentar
Um das Land touristisch besser zu erschließen, investieren immer wieder Auslands-Armenier in entsprechende Projekte. So auch in die längste Seilbahn der Welt "Wings of Tatev", die 5,7 km lang ist. Sie wurde übrigens von einer bekannten Schweizer Firma gebaut, so dass man schon Vertrauen haben konnte.

picture.php


Sie führt, wie kann es anders sein, zu einem Kloster, dem Kloster Tatev.

picture.php


picture.php


picture.php



Ein Friedhof in Noratus birgt eine riesige Anzahl Kreuzsteine.

picture.php


Man wird dort von alten Frauen bedrängt, selbst gestricktes oder gehäkeltes zu kaufen.

picture.php



Das landestypische Brot wird auf abenteuerliche Weise gebacken. Der Bäcker, der die Teigfladen an die Ofenwand klatscht tut dies in artistischer Art und Weise. Je mehr Zuschauer, desto gewagter.

picture.php


picture.php


picture.php
 
Kommentar
Armenien ist ein recht kleines Land (Größe entspricht ca. dem Land Brandenburg) und mit seinen etwas über 3 Mio. Einwohnern, davon über 1 Mio. allein in Jerewan, wenig dicht besiedelt.
Der größte Süßwassersee (des ganzen Kaukasus) ist der Sewansee im Norden des Landes. Er liegt auf fast 1.900 m Meereshöhe und ist größer als der Bodensee, hat aber eine weitaus geringere Tiefe.

picture.php


picture.php


picture.php


picture.php


Blick von Kloster Swanawank, welches auf einer Halkbinsel liegt, auf den See.

picture.php


Das Kloster von See aus.

picture.php
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten