APS-Film selbst entwickeln - ein Erfahrungsbericht

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Virgil Kane

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Erster Teil.

Es war einmal eine Zeit, als alle Fotografen Filme in ihre Kameras einlegten,
um Fotos zu machen. Und was soll ich Euch sagen, es war eine nervige Fummelei.
Filmenden mussten von Patronen über Verschlüsse zu Spulen gezogen werden
damit man sie dort aufwickeln konnte. Nach der Belichtung des Films musste
fleissig gekurbelt werden, um den Film wieder in den sicheren Hort der Patrone
zu bekommen. Es war schrecklich. Doch die Rettung war nah: das APS-Format
wurde erfunden.

Man schrieb das Jahr 1996 und APS stand für Advanced-Photo-System.
Das Advanced Photo System wurde Ende April 1996 von fünf großen Herstellern
aus der Photobranche gemeinsam vorgestellt: Kodak, Fuji, Canon, Minolta und Nikon.




APS-Patrone (links) im Vergleich zu einer 35mm-Kleinbildpatrone.

(Fortsetzung folgt)

.
 
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Da grätsche ich mit Verlaub gleich rein…


… Es war einmal eine Zeit, als alle Fotografen Filme in ihre Kameras einlegten,
um Fotos zu machen. ...


Es gab sogar Fotografen, die kauften ihre Filme als Meterware,
am liebsten im Format 30 Meter, um Geld zu sparen. Und dann
setzten sich sie hin und konfektionierten ihre gesammelten und
sorgsam per Flaschenöffner zur Wiederverwendung vorbereiteten
KB-Patronen im Stockfinsteren … wofür die ganz Schlauen sogar
ein Maschinchen benutzten …



… Und was soll ich Euch sagen, es war eine nervige Fummelei. ...


Aber sowas von … :cool:




 
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Ja, ich hatte da so eine IXUS...

(Tatsächlich habe ich die immer noch in der Schublade.)

Die fällt bei mir in die Lebensphase, in der Fotografie bei nur bestenfalls Geknipse war.
 
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Es gab sogar Fotografen, die kauften ihre Filme als Meterware,
am liebsten im Format 30 Meter, um Geld zu sparen. Und dann
setzten sich sie hin und konfektionierten ihre gesammelten und
sorgsam per Flaschenöffner zur Wiederverwendung vorbereiteten
KB-Patronen im Stockfinsteren … wofür die ganz Schlauen sogar
ein Maschinchen benutzten …



Warum Patronen? Warum konfektionieren? MF-2 und Vollgas!
 
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Der Clou der Sache: APS wurde mit allem aufgerüstet, was damals aktuell war.

1. der Film blieb immer in der Patrone
2. Indikatoren auf der Oberseite gaben an, ob der der Film unbelichtet, teilbelichtet, ganz belichtet oder bereits entwickelt war.





3. Entwickelte Filme kamen in der Patrone und mit einem Index-Prinz aller Bilder aus dem Labor zurück.
4. Filme konnten jederzeit aus der Kamera entnommen und gegen andere getauscht werden - ein Magnetstreifen auf dem Film gab den Kameras die Info über den Grad der Teilbelichtung. Beim Einlegen wurde er wieder an die richtige Stelle vorgespult. Man konnte also jederzeit Filmart und ISO verändern.
5. Die Kameras hatten einen Schacht, um den Film aufzunehmen. Es wurden keine Rückwände mehr geöffnet.




APS sollte das Fotografieren einfacher und komfortabler machen.
Die ersten Digitalkameras, die zu dieser Zeit schon mit den Hufen scharrten, machten diesen Plan allerdings zunichte.

(Fortsetzung folgt)
 
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Kommen wir zum Sensor-Material.....

Im Vergleich zu Kleinbild verlieren wir mit APS ein wenig Sensorfläche:

Kleinbild: 24 x 35 mm
APS: 16,7 x 30,2 mm

Der Filmstreifen selbst hat eine Breite von 24mm und kommt ohne Perforation aus.




APS-Filmstreifen links, Kleinbild rechts.


Belichtet sieht der APS-Streifen dann so aus:





.
 
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Da muß ich auch...

Filmenden mussten von Patronen über Verschlüsse zu Spulen gezogen werden
damit man sie dort aufwickeln konnte.

Kardinal-Amateure mögen das so gemacht haben (machen).
Auch die Kamera zieht den den Film von der Patrone (auf der linken Seite) über das Filmfenster (Mitte) nach rechts auf die Aufwickelspule.
Aber das ist doch kein Grund, beim Filmeinlegen in dieselbe Richtung zu arbeiten.
Ich muß allerdings zugeben: Einst habe ich das auch mal so gemacht. Aber nur ganz am Anfang, bei den ersten paar Filmen, die ich belichtet habe.

Aber wer kein Kardinal-Amateur-ewig-Anfänger war (ist) legt doch nicht ernsthaft zuerst die Patrone ein und fummelt dann mit dem Filmende herum. So macht man sich ja das Leben schwer, wird zum Gespött der Umstehenden und verpaßt wichtige Gelegenheiten um Fotos zu machen. Außerdem läuft man Gefahr, daß sich die Patrone zwischendurch auf und davon macht.

Stattdessen läßt er/sie das Filmende erst von einem Zähnchen an der Aufwickelspule fassen, zieht dann die Patrone nach links (der Daumen der rechten Hand hält die Aufwickelspule fest) und legt sie auf ihren Platz. Kurz noch mit dem rechten Daumen den Film gestrafft, Rückwand zu, zwei- oder dreimal gespannt und ausgelöst - fertig!!

(Die fortgeschrittenere Technik findet man bei einigen Pentax-Modellen: eine Spule bestehend aus Stäbchen mit ca. 0,7 Millimeter Durchmesser. Man kann den Film an jeder Stelle dazwischenstecken und er wird sicher gefaßt. Das Procedere bleibt ansonsten gleich.)

Gruß, Christian
 
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Gerhard,

natürlich habe auch ich nicht die Weisheit mit Löffeln...
Auch ich habe es, wie gesagt, am Anfang so gemacht.

Und erfunden habe ich das "Einlegen verkehrt" herum natürlich erst recht nicht. Ich hab's mir angelesen.

Gruß, Christian
 
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Ok, nachdem die Formalitäten geklärt sind geht es jetzt los.

Als Kamera kommt eine Canon iX zum Einsatz.
Eine SLR, die prima mit den EF-Objektiven klar kommt und zusammen mit
dem 2.8/40 Pancake fast schon Kompaktkamera-Maße besitzt.




Links sieht man den Deckel des Drop-In-Patronenfachs, das Info-Display zur
Anzeige der wichtigsten Kameradaten befindet sich auf der nicht zu öffnenden
Rückseite.





Durch das kleinere Filmformat entsteht ein Crop-Faktor von 1,6.


Mehr zur Kamera findet Ihr z.B. hier http://en.wikipedia.org/wiki/Canon_EOS_IX
 
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Beim Fotografieren mit der iX fällt mir diese silberne Taste auf der Rückseite auf.



Mit ihrer Hilfe kann ich zwischen drei Aufnahmeformaten wählen:

"High-Definition-Format (H): Das auch als „Hollywood-Format“ bezeichnete H-Format bietet das an den Fernsehstandard HDTV angelehnte Seitenverhältnis von 16:9, nutzt das volle APS-Negativ und betont je nach Kamerahaltung Höhe oder Breite.

Classic-Format (C): Das Classic-Format bietet das auch bei Kleinbildfilmen übliche Seitenverhältnis von 3:2 und ist geeignet, wenn eine Konzentration auf ein bestimmtes Motiv gewünscht wird, zum Beispiel bei Porträts. Abzüge im C-Format nutzen nur 84 % der Negativfläche.

Panorama-Format (P): Das Panorama-Format bietet das superbreite beziehungsweise superhohe Seitenverhältnis von 3:1 und bringt weite Landschaften sowie langgestreckte Objekte besonders gut zur Geltung. Abzüge im P-Format nutzen nur 59 % der Negativfläche, gleichzeitig sind die Abzüge aber fast 70 % größer als die im H-Format." (Zitat Wikipedia)


Die Formate werden im Sucher durch gestrichelte Balken angezeigt.




Ich entschließe mich die ohnehin schon kleine Fläche nicht noch weiter zu
verkleinern und bleibe beim H-Format.

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Während der Film nach und nach belichtet wird denke ich schon mal über die
Weiterverarbeitung nach. Meine Entwicklerspulen sind nicht für APS gemacht.
Auch in der Bucht sind gerade keine entsprechenden Spulen zu finden also
entschließe ich mich dazu, eine zu opfern und sie entsprechen zu tunen.



Um den passenden Abstand hin zu kriegen säge ich auf einer Seite ein Stück ab.
Aufeinander gesteckt ergibt sich so der benötigte Abstand von 24mm. Sollte
also klappen!





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Hallo,
ich bin auch schon ganz hin und weg. Vor allem weil am Ende sicher die Frage beantwortet ist wie man einen 135 Film in einen APS-Film wandelt :cool:

Nein, eine ernsthafte Frage: Was für eine Funktion haben die jeweils zwei einseitigen Ausstanzungen pro Bild auf dem Filmträger? Markieren die nur oder haben die weitergehende Aufgaben?
 
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Was für eine Funktion haben die jeweils zwei einseitigen Ausstanzungen pro Bild auf dem Filmträger? Markieren die nur oder haben die weitergehende Aufgaben?


Ich kann es dir nicht wirklich sagen - die einzige Info, die ich im Netz fand, besagt,
dass die Perforation denjenigen Kameras die Bildnummer verrät, die den Barcode
nicht lesen können und die Filmposition infrarot messen. Hat demnach also nichts
mit dem mechanischen Weitertransport zu tun sondern ist lediglich eine Zählstelle.
 
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Hi,
hab ja auch was fuer analog ueber und mach es viel zu selten.
Aber wie kommse auf die Idee, diesen Marketinggag der 90er auszugraben?
Habs grade gegoogelt und war ueberrascht dass es dafuer noch Filme gibt.
Aber jetzt weitermachen. Will das Ende auch erleben.

Gruss
Juergen
 
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