Hallo,
1982 habe ich bei Jugend-Forscht mit einem Programm zur Berechnung von Belichtungszeiten bei Astro-Fotos teilgenommen. Jedoch mit anderer Zielsetzung als die von Dir genannten Strichspur-Aufnahmen.
In den Bereichen jenseits 30 Sekunden Belichtungszeit gibt es Effekte, die sich nicht mehr mit dem Berechnen lösen lassen. Bei Filmen ist der Schwarzschild-Effekt so etwas, was zur Folge hat, daß irgendwann der Punkt kommt, daß man mit einem 200ISO-Film kürzer belichten muß um dieselbe minimalge Grenzgrößenklasse von Sternen abzubilden als mit einem 3200ISO-Film.
Für Digital-Aufnahmen gibt es auch solche Effekte, die ich Dir leider nicht erklären kann.
Ich würde Dir hier die Lektüre von dmachaon's "Faszination Milchstraße" emnpfehlen - den Link zu diesen genialen Bildern hat er in seiner Signatur.
Für Stern-Strichspuren werden heute meist Aufnahmen gestackt. Also zig Bilder mittels Software zu einem verrechnet. Wenn Du hier mit einer einzigen Kamera arbeitest darfst Du die Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung nicht aktiv haben - sonst fehlt die Hälfte der Spuren, da die Kamera in der Zeit ihr Darkframe "belichtet" und von dem zuvor gemachten Bild abzieht.
Lies Dir hier das Making-of von dmachaon in dem genannten Thread durch. Du kannst auch gerne Astro-Fotografie-Seiten zu dem Thema konsultieren.
Bei Strichspuren ist das Haupt-Problem das Störlicht in der Umgebung von Städten. Da hast Du in Zürich ja sicher auch einiges in direkter Nähe .... hast es aber nicht so weit in die Berge.
Mein eindrücklichstes Erlebnis zu dem Thema erlebte ich in den frühen 80-ern in der Nähe von St. Christina in den norditalienischen Alpen.
Es war DIE optimale Nacht in der Zeit, in der ich mich mit Astrofotografie beschäftigt habe.
Den Tag über hatte es geregnet. Am Abend waren dann die Wolken aufgerissen. Ich lud mein Celestron 8 ins Auto und fuhr den nahen Paß noch ein Stück hoch, baute mein Teleskop auf. In der Ferne seh man noch immer die Blitze der inzwischen fernen Gewitter. Über mir war es klar. So klar, wie ich zuvor und danach keine Nacht erlebt habe. Und DUNKEL. So dunkel, wie ich es nicht wieder erlebt habe. In der Nacht bemerkte ich etwas auffällig Helles am Himmel, als ich mich bückte, um ein Okular aus dem Zubehörkoffer des Teleskops zu nehmen. Es war unsere Nachbargalaxie, der Andomeda-Nebel - M31. Irre. In der Ferne war durch die Gewitter die Beleuchtung der umliegenden Ortschaften ausgefallen. In der Nacht entstanden einige Bilder mit Belichtungszeiten von bis zu 40 Minuten - die mir dann als "Referenzmaterial" für die Jugend-Forscht-Arbeit dienten.
Für Strichspur-Aufnahmen ist natürlich auch Mondlicht "Gift". A und O ist ein dunkler Hintergrund.
Und nun ab zu dmachaon's Thread .... und dann gut Licht - also viel Stern- und wenig KunstLicht.
Viel Erfolg,
Thomas
1982 habe ich bei Jugend-Forscht mit einem Programm zur Berechnung von Belichtungszeiten bei Astro-Fotos teilgenommen. Jedoch mit anderer Zielsetzung als die von Dir genannten Strichspur-Aufnahmen.
In den Bereichen jenseits 30 Sekunden Belichtungszeit gibt es Effekte, die sich nicht mehr mit dem Berechnen lösen lassen. Bei Filmen ist der Schwarzschild-Effekt so etwas, was zur Folge hat, daß irgendwann der Punkt kommt, daß man mit einem 200ISO-Film kürzer belichten muß um dieselbe minimalge Grenzgrößenklasse von Sternen abzubilden als mit einem 3200ISO-Film.
Für Digital-Aufnahmen gibt es auch solche Effekte, die ich Dir leider nicht erklären kann.
Ich würde Dir hier die Lektüre von dmachaon's "Faszination Milchstraße" emnpfehlen - den Link zu diesen genialen Bildern hat er in seiner Signatur.
Für Stern-Strichspuren werden heute meist Aufnahmen gestackt. Also zig Bilder mittels Software zu einem verrechnet. Wenn Du hier mit einer einzigen Kamera arbeitest darfst Du die Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung nicht aktiv haben - sonst fehlt die Hälfte der Spuren, da die Kamera in der Zeit ihr Darkframe "belichtet" und von dem zuvor gemachten Bild abzieht.
Lies Dir hier das Making-of von dmachaon in dem genannten Thread durch. Du kannst auch gerne Astro-Fotografie-Seiten zu dem Thema konsultieren.
Bei Strichspuren ist das Haupt-Problem das Störlicht in der Umgebung von Städten. Da hast Du in Zürich ja sicher auch einiges in direkter Nähe .... hast es aber nicht so weit in die Berge.
Mein eindrücklichstes Erlebnis zu dem Thema erlebte ich in den frühen 80-ern in der Nähe von St. Christina in den norditalienischen Alpen.
Es war DIE optimale Nacht in der Zeit, in der ich mich mit Astrofotografie beschäftigt habe.
Den Tag über hatte es geregnet. Am Abend waren dann die Wolken aufgerissen. Ich lud mein Celestron 8 ins Auto und fuhr den nahen Paß noch ein Stück hoch, baute mein Teleskop auf. In der Ferne seh man noch immer die Blitze der inzwischen fernen Gewitter. Über mir war es klar. So klar, wie ich zuvor und danach keine Nacht erlebt habe. Und DUNKEL. So dunkel, wie ich es nicht wieder erlebt habe. In der Nacht bemerkte ich etwas auffällig Helles am Himmel, als ich mich bückte, um ein Okular aus dem Zubehörkoffer des Teleskops zu nehmen. Es war unsere Nachbargalaxie, der Andomeda-Nebel - M31. Irre. In der Ferne war durch die Gewitter die Beleuchtung der umliegenden Ortschaften ausgefallen. In der Nacht entstanden einige Bilder mit Belichtungszeiten von bis zu 40 Minuten - die mir dann als "Referenzmaterial" für die Jugend-Forscht-Arbeit dienten.
Für Strichspur-Aufnahmen ist natürlich auch Mondlicht "Gift". A und O ist ein dunkler Hintergrund.
Und nun ab zu dmachaon's Thread .... und dann gut Licht - also viel Stern- und wenig KunstLicht.
Viel Erfolg,
Thomas