Die Frage ist doch, ob es einen fühlbaren oder erkennbaren Grund gibt, diese Technik zu nutzen. Also einen Inhalt.
Ich stell mir ein Kind im Nachthemd vor, dass durch nen düsteren Wald flüchtet. Es rennt auf den Fotografen zu. Ein Zoomeffekt gibt mächtig Sinn, ggf auch Bewegungsunschärfe in den Bäumen.
Hier sehe ich nen toten Baum, eine Frage der Vergänglichkeit. Das hat eher was mit längeren Zeiten, ggf Ruhe zu tun. Die Unschärfe der zu schnellen Zeit ist da eher nicht so im Thema. Nu kann ja einer kommen und sagen " ja pass mal auf schlichter Schwarzer, das Vergehen der Zeit betont der Künstler hier ja mit dem Zoomeffekt". Ja aber das sind andere Zeitabläufe. Nicht die schnellen hektischen.
Dann das Rot: Klar, kannste sagen "Das hat eben gebrannt, nun ist der Baum hin". Aber in Wirklich denke ich eher an eine nettes Abendrot. Auch nix im Thema sterbender Baum. Und schon gar nicht zooooommmm (auch wenn das Abendrot für mich immer zu schnell weg ist ;-))
Der Zoomeffekt selber: Durch die leere obere Hälfte geht so ein bisken von dessen Wucht verloren, der wäre stärker, wenn da auch oben etwas mehr als wolkenloser Himmel wäre.
Also: Die bildprägenden Elemente Farbe, Effekt und Hauptmotiv unterstreichen sich nicht nur nicht, sie stehen einander in Teilen gar gegenüber. Das kann selber wieder ein Stilmittel sein, hier stört es mich, es lenkt mich ab und hindert mich von der Stimmung "aufgesogen" zu werden.
Aber: Schön ist das Bild dennoch. Farben schreien echt und es hat wenigstens Kreativität und Stimmung. Das gefällt mir.