Kleine Info zu meiner Sonntags Nachmittags Beschäftigung:
Viele frühe Nikon AF-Objektive haben das Problem, dass aufgrund eines ungeeigneten Fettes in den Gewindegängen der Entfernungseinstellung Öl auf die Lamellen der Blende gelangt. Dies führt dazu, dass die Blende nicht mehr zurückschnappt oder sich zu langsam bewegt, was wiederum überbelichtete Bildern hervorruft. Man kann das leicht prüfen, indem man durchs Objektiv auf die geschlossene Blende sieht. Die Lamellen müssen völlig trocken sein.
Ich hatte ein Objektiv mit sehr viel Öl auf der Blende, das nicht mehr benutzbar war. Es handelt sich um die neuere Version, schon mit dem gummierten Fokusring, ist aber nicht die Chinavariante sondern noch made in Japan. Ich denke die anderen Versionen sind nicht viel anders. Nach untenstehender Reparatur funktioniert das Objektiv wieder einwandfrei, Dauer ca. eine Stunde, man braucht als Werkzeug einen guten Kreuzschlitzschraubenzieher, doppelseitiges Klebeband und eine 36iger Nuss aus dem 1/2 Zoll Knarrenkasten. Es war unerwartet einfach.
1. Objektiv auf Unendlich stellen und Blende auf kleinster Stellung verriegeln
2. Bajonett abschrauben (3 Schrauben) und vorsichtig abnehmen
3. lose eingelegten Blendenmitnehmerring herausnehmen
4. Blendenring abziehen. Der Rastmechanismus fällt dabei nicht heraus, er besteht aus einem kleinen angeschraubten Federring.
5. 2 Niederhalter für die Linsengruppe (zwei Bleche mit je 2 Schrauben) abschrauben
6. die lose eingesteckte Welle mit Ritzel zum Fokusantrieb entnehmen
7. Die komplette Linsengruppe aus dem Objektivtubus langsam herausschrauben. Dabei die Position markieren, bei der sich beide Teile trennen. Es gibt mehrere mögliche Positionen, in denen man die Teile montieren könnte, nur eine ist richtig. Ich habe einen weichen Bleistift verwendet. Vorsicht, später den Strich nicht verwischen.
8. Den vorderen Objektivring (auf dem die Bezeichnung des Objektivs steht) abschrauben. Dazu muss man ein Werkzeug improvisieren, mit dem man genug Kraft und Reibung aufbauen kann um den Ring zu drehen. Ich habe festgestellt eine 36iger Nuss aus dem ½ zoll Knarrenkasten hat den richtigen Durchmesser. Darauf habe ich vorne doppelseitiges Klebeband geklebt und dann mit der Hand den Ring (gegen den Uhrzeigersinn) abgedreht, ging ganz einfach.
9. Darunter kommen 3 Schrauben zum Vorschein. Diese Schrauben lösen, dann kann man die Vorderlinse in ihrer Kunststoffhalterung abnehmen.
10. Jetzt den Haltering der Hinterlinsengruppe abschrauben. Das geht mit bloßer Hand, gegen den Uhrzeigersinn. Jetzt vorsichtig die hinteren Linsen herausdrücken, diese sind nur eingesteckt. Vorsicht es sind mehrere Teile, deren Reihenfolge man sich merken muss, am besten als Türmchen auf dem Tisch liegen lassen.
11. Nun hat man die Blendenmechanik in der Hand und kann diese von Öl befreien. Dazu lässt man dieses Bauteil komplett montiert, legt es in ein Glas mit Lösemittel und bewegt die Blende so lange hin und her, bis das Öl abgespült ist. Ich habe Spiritus verwendet, was etwas länger dauert, sonst wird häufig Feuerzeugbenzin empfohlen. Man kann auch sehr vorsichtig mit einem Q-Tip nachhelfen, aber Achtung die Blendenlammellen sind extrem dünn und leicht zu beschädigen.
12. Das man bei der Demontage alle Teile von überflüssigem Öl befreit ist wohl klar.
13. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge ist einfach. Trotz allem würde ich beim Zerlegen Fotos machen.
Viel Spaß und bitte keine Schadenersatzforderungen falls etwas nicht klappt.
Gruß
Sig
Viele frühe Nikon AF-Objektive haben das Problem, dass aufgrund eines ungeeigneten Fettes in den Gewindegängen der Entfernungseinstellung Öl auf die Lamellen der Blende gelangt. Dies führt dazu, dass die Blende nicht mehr zurückschnappt oder sich zu langsam bewegt, was wiederum überbelichtete Bildern hervorruft. Man kann das leicht prüfen, indem man durchs Objektiv auf die geschlossene Blende sieht. Die Lamellen müssen völlig trocken sein.
Ich hatte ein Objektiv mit sehr viel Öl auf der Blende, das nicht mehr benutzbar war. Es handelt sich um die neuere Version, schon mit dem gummierten Fokusring, ist aber nicht die Chinavariante sondern noch made in Japan. Ich denke die anderen Versionen sind nicht viel anders. Nach untenstehender Reparatur funktioniert das Objektiv wieder einwandfrei, Dauer ca. eine Stunde, man braucht als Werkzeug einen guten Kreuzschlitzschraubenzieher, doppelseitiges Klebeband und eine 36iger Nuss aus dem 1/2 Zoll Knarrenkasten. Es war unerwartet einfach.
1. Objektiv auf Unendlich stellen und Blende auf kleinster Stellung verriegeln
2. Bajonett abschrauben (3 Schrauben) und vorsichtig abnehmen
3. lose eingelegten Blendenmitnehmerring herausnehmen
4. Blendenring abziehen. Der Rastmechanismus fällt dabei nicht heraus, er besteht aus einem kleinen angeschraubten Federring.
5. 2 Niederhalter für die Linsengruppe (zwei Bleche mit je 2 Schrauben) abschrauben
6. die lose eingesteckte Welle mit Ritzel zum Fokusantrieb entnehmen
7. Die komplette Linsengruppe aus dem Objektivtubus langsam herausschrauben. Dabei die Position markieren, bei der sich beide Teile trennen. Es gibt mehrere mögliche Positionen, in denen man die Teile montieren könnte, nur eine ist richtig. Ich habe einen weichen Bleistift verwendet. Vorsicht, später den Strich nicht verwischen.
8. Den vorderen Objektivring (auf dem die Bezeichnung des Objektivs steht) abschrauben. Dazu muss man ein Werkzeug improvisieren, mit dem man genug Kraft und Reibung aufbauen kann um den Ring zu drehen. Ich habe festgestellt eine 36iger Nuss aus dem ½ zoll Knarrenkasten hat den richtigen Durchmesser. Darauf habe ich vorne doppelseitiges Klebeband geklebt und dann mit der Hand den Ring (gegen den Uhrzeigersinn) abgedreht, ging ganz einfach.
9. Darunter kommen 3 Schrauben zum Vorschein. Diese Schrauben lösen, dann kann man die Vorderlinse in ihrer Kunststoffhalterung abnehmen.
10. Jetzt den Haltering der Hinterlinsengruppe abschrauben. Das geht mit bloßer Hand, gegen den Uhrzeigersinn. Jetzt vorsichtig die hinteren Linsen herausdrücken, diese sind nur eingesteckt. Vorsicht es sind mehrere Teile, deren Reihenfolge man sich merken muss, am besten als Türmchen auf dem Tisch liegen lassen.
11. Nun hat man die Blendenmechanik in der Hand und kann diese von Öl befreien. Dazu lässt man dieses Bauteil komplett montiert, legt es in ein Glas mit Lösemittel und bewegt die Blende so lange hin und her, bis das Öl abgespült ist. Ich habe Spiritus verwendet, was etwas länger dauert, sonst wird häufig Feuerzeugbenzin empfohlen. Man kann auch sehr vorsichtig mit einem Q-Tip nachhelfen, aber Achtung die Blendenlammellen sind extrem dünn und leicht zu beschädigen.
12. Das man bei der Demontage alle Teile von überflüssigem Öl befreit ist wohl klar.
13. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge ist einfach. Trotz allem würde ich beim Zerlegen Fotos machen.
Viel Spaß und bitte keine Schadenersatzforderungen falls etwas nicht klappt.
Gruß
Sig