Anderswelt

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Waldläuferin

Guest
Die einzigen Blätter, die noch da sind, das sind die der Buchen. Sie leuchten, sie entführen in eine andere Welt. Ich gehe hinein ins Dunkle, möchte wissen was dort ist.

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Ich sehe, meine Welt vergeht und wer weiß, was das morgen bringt.
 
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Hallo Christel,
dass Du Dich an Wischerbildern versuchst, zeigt Deine Kreativität!
Zudem ist das ein ganz schwieriges Thema, da:
- man vorher nie so genau weiß, was dabei herauskommen wird,
- es manchmal hunderter Aufnahmen bedarf bis ein tolles Bild dabei ist
- es nur schwer reproduzierbar ist
- der (fremde) Betrachter es meistens liebt oder er mag es gar nicht

Bei Deinem Bild bin ich etwas gespalten, denn ich kann nicht genau sagen, dass ich es nicht mag, aber jedenfalls begeistert es mich auch nicht auf Anhieb.
Jetzt sind die Geschmäcker ja sehr verschieden und deshalb hat die Tatsache, dass ich es nicht so mag, auch nicht viel zu bedeuten, Andere sehen das (offensichtlich) ja anders.
Ich kann meine Meinung auch argumentativ begründen: mir geht der Effekt nämlich ein wenig zu weit, die Wischbewegung war mir zu stark.
Außerdem stört mich persönlich der obere Teil der Blätter, der geht nicht bis zum oberen Bildrand, sondern hört vorher auf, das wirkt für mich irgendwie fremd...
Dennoch finde ich es toll, dass Du sowas probierst und wenn Du mutig bist (mutig, weil es Dich voraussichtlich viele Auslösungen kosten wird), dann versuch Dich bitte weiter damit, da können faszinierende Ergebnisse dabei herauskommen.
Falls Dich das Thema interessieren sollte, dann schau mal im Naturfotografen Forum vorbei, da gibt es einige (sehr oft weibliche) Fotografen, die häufiger mal Mitzieher machen (z.B. Angelika Lambertin). Fündig wirst Du dort in der Rubrik "Farben und Formen", evtl. auch "Landschaft" (da bin ich mir aber nicht sicher!).

Interessant sind m.E. solche Effekte durchaus auch in Kombination mit einer Doppelbelichtung (also das erste Bild fokussiert und als Wischer) und das zweite Bild ohne Wischeffekt und woanders hin fokussiert, oder das zweite vielleicht ebenfalls als Wischer, aber mit einer anderen Wischbewegung. Der Kreativität ist da keine Grenzen gesetzt...
Mich persönlich würde das Thema ja auch interessieren, aber mir ist das ehrlich gesagt zu mühselig, so viele Aufnahmen zu machen und zu hoffen, dass ein brauchbares dabei ist ohne das im Vorfeld wirklich planen zu können, bzw. ohne im Grunde genommen vor dem auslösen zu wissen, ob ein gutes Bild oder halt Ausschuss entstehen wird.

Gruß Axel
 
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Danke Axel, dass Du Dich mit dem Bild auseinandergesetzt hast. Und ja, es ist schwierig, dem einen gefällt es, dem anderen weniger, dem nächsten gar nicht. Aber das ist auch gut so, denn wenn ich mir vorstellen müsste, dass alle Bilder allen gefallen würden, dann wären alle Bilder irgendwie gleich.

Und Deinem Hinweis mit dem Naturforum werde ich gerne Folge leisten, auch dafür danke.
 
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Hallo Christel,
sehr schönes Bild, besonders in Kombination mit dem Bildtitel und deinen einführenden Worten.
Ich finde es sehr gelungen. Ich habe mich lange mit irischer Mythologie beschäftigt. Der Übergang in die Anderswelt ist in den alten Sagen sowie im modernen Volksglauben eines der zentralen Themen. Dieses Thema, sich in die Natur zu versenken und dabei in eine andere mystische Welt einzutauchen, erkenne ich in diesem Bild. Dieser schwer beschreibbare Übergang aus der Realität in ein visionäres Wahrnehmen und oft spirituelles Erleben wird für mich hier fühlbar.
Es wirkt wie der Eingang in eine archetypische Welt, der dunkle Wald des Märchens, der eigenen Seele oder eben dem größerem Unbekannten.
Für mich ein top Bild.
Gruß
Jörg
 
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Ich mag das Bild sehr, Christel ... es macht Angst, aber auch neugierig auf die andere Welt :):up::up::up:
 
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Außerdem stört mich persönlich der obere Teil der Blätter, der geht nicht bis zum oberen Bildrand, sondern hört vorher auf, das wirkt für mich irgendwie fremd...

Siehste, so unterschiedlich sind die Geschmäcker. :)

Ich habe das Bild gesehen und gedacht: Aha, Buchenblätter vor Fichtenwald, hübsch. Insofern finde ich das Bild sehr gelungen!
 
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Dieser schwer beschreibbare Übergang aus der Realität in ein visionäres Wahrnehmen und oft spirituelles Erleben wird für mich hier fühlbar.
Es wirkt wie der Eingang in eine archetypische Welt, der dunkle Wald des Märchens, der eigenen Seele oder eben dem größerem Unbekannten.

Ja Jörg, ich gehe durch die Wälder hier, ich träume vor mich hin (Träume wenigstens habe ich noch), ich versetze mich in Geschichten, begegne manchmal sogar Kobolden, Baumhirten, erlebe Abenteuer und und und... und, auch wenn es kindisch erscheinen mag, ich lese immer noch Märchen sehr gerne. Sie haben eine eigene Art, einen Kern Wahrheit und Fantasie zu verschmelzen und das liebe ich. Sie entführen aus der harten Realität in eine Fantasiewelt, in die ich mich wenigstens für Momente hineinschleichen kann und manchmal kann ich es eben auf meinen Spaziergängen leben.
 
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Hallo Christel,
haste auch gewischt :up: Ich finde das ist eine interessante Art zu fotografieren. Hab es ja auch schon mal probiert wie du weißt.
Wenn ich mir das Bild betrachte, führt es mich ins Dunkle hinein. Man kann phantasieren. :)
 
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Außerdem stört mich persönlich der obere Teil der Blätter, der geht nicht bis zum oberen Bildrand, sondern hört vorher auf, das wirkt für mich irgendwie fremd...

Zum Punkt der Blätter, der links vorm Ende aufhört:
Ich habe 4 Bilder von der Szene gemacht. Eines war, wie Du es beschriebst, es ging nach links weiter, aber das war in meinen Augen irgendwie nichtssagend, einfach ein Strich in der Landschaft.
Hier, in diesem Bild, ließ mir der Eindruck genug Möglichkeiten sich eine Tür vorzustellen, die sich gerade öffnet und durch die ich in die Dunkelheit gehen kann.
 
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Das Bild ist sehr schön und es bemüht die Phantasie dazu ins Dunkel zu schauen ,es durchdringen zu wollen.
 
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Manch Dinge brauchen einander.
Was Du hier zeigst, ist ja nicht nur einfach ein Foto, sondern eine Symbiose von Bild und Text,
die so zu einem sinnvollen, emotionalen Ganzen wird.
Da ist es eigentlich Egal, ob man an dem Foto etwa hätte anders machen können.
Man muss sich als Betrachter nur fallen lassen und die Stimmung aufsaugen.

Es ist letztlich wie die Verbindung von Text und Musik, wo selbst der banalste Text*) durch Melodie
und Klang auf eine andere Ebene gehoben werden kann.

*) Um einem Aufschrei der Empörung vorzubeugen … 'banalste Text‘ bezieht sich nicht auf Deinen Text.


Gruß
Heiner
 
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