Anblicke aus Cymru (Wales)

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tideloon

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Hallo zusammen, prynhawn da

Zuhause bin ich in Thun, in der Nähe vom Berner Oberland (Schweiz). Täglich, nun gut fast täglich, sehe ich die Alpen mit den weissen Viertausendern, derentwegen viele Menschen hier Urlaub machen. Immer die Berge im Anblick freue ich mich auf zwei Wochen am Meer, um Weite zu erleben. Gemeinsam mit meiner Familie reisen ich in den Norden von Wales oder nach Cymru wie wie Waliser ihr Land nennen.

Von Basel fliegen wir, mit einem Zwischenstop in Amsterdam, nach Manchester UK. Mit dem Mietauto geht es weiter, westwärts, Richtung Nordwales. Das Cottage in der Nähe von Caernarfon, welches in den nächsten den nächsten Tagen unser Zuhause sein wird, erreichen wir kurz nach Sonnenuntergang. Der Tag verabschiedet sich mit einem Abendrot. Einige Schafe weiden in der Stille.



Vom Urlaub erhoffe ich mir, nebst Erholung, einige Landschaftsaufnahmen.

Sonnenregennebelwindsonnen-Grüsse
Beat-Markus
 
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Caernarfon liegt an der Meerenge zwischen dem britischen »Festland« und der Insel Anglesey. Gebaut wurde die Stadt im dreizehnten Jahrhundert vom englischen König Edward I als Bastion und Kolonie in Wales. Die mächtige Burg dominiert den Hafen, die Stadtmauern wurden schrittweise wieder freigelegt und sind sehr gut erhalten. Lange Zeit durften sich keine Waliser innerhalb innerhalb dieser Mauern niederlassen. Heute darf Caernarfon die Auszeichnung UNESCO-Weltkulturerbe tragen.

In der ersten Nacht im Urlaub schlafe ich nie sehr lange. Und so besuche ich am Sonntag frühmorgens den Hafen. Langsam fliesst das dunkelgrüne Wasser ab, es ist Ebbe. Ein paar Boote liegen schon auf dem schlammigen Grund, Möwen jammern.



Fotografisch interessieren mich die unterschiedlichen Schiffe: Segelboote fürs Freizeitvergnügen am Wochenende oder Fischerboote für den Brot- ehm Fischerwerb.

Diese drei tragen Rot…



…und diese hier sind nicht mehr so ganz im Schuss.

 
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Am Nachmittag trauen wir uns als »Landratten« auch aufs Wasser. Eine dreiviertel Stunde Rundfahrt im Touristenboot ist uns gerade recht.

Und hier ist sie, die Weite. – Die blauen Berge Snowdonians trennen den unendlichen Himmel von der Weite des Meeres.

 
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Ich bin ein Fan von Leuchttürmen. Mir gefällt die Symbolik, standhaft Wetter und Sturm zu trotzen und bei der Positionsbestimmung zu unterstützen.
Der South Stack-Leuchtturm wurde 1809 auf einem vorgelagerten Felsen der Insel Anglesey gebaut. Bis vor 50 Jahren lebten auf dem Felsen bis zu zwanzig Menschen. Heute ist die Anlage ferngesteuert, wie alle anderen Türme auch.
In einem kleinen Museum bestaune ich die Glühbirne von 1942 mit 6500 W Leistung und die Druckluftanlage für die 72 Nebelhörner. Heute hat das Halogen-Leuchtmittel gerade einmal 150 W Leistung. Dank den rotierenden Fresnellinsen ist das Leuchtfeuer trotzdem 30 km weit sichtbar.

 
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Erwähnte ich schon, dass ich ein Fan von Leuchttürmen bin?
Vom Klippenrand geht es 400 steile Treppenstufen herunter zum Felsen – und danach natürlich auch wieder hinauf.
Weit im Westen, auf der anderen Seite der irischen See, liegt Belfast.

 
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Ein einsames, gelbes Seekayak, ein einsames Haus, eine einsame Bucht, die Zeit steht still.



Während meine Mädels (Frau und zwei Töchter) schöne Muscheln suchen, klettere ich für ein besseres Foto auf einen Felsen. Das Seekayak fährt genau im richtigen Augenblick ins Bild.
 
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Mit den Walisern und den Engländern ist es so eine Sache. Im dreizehnten Jahrhundert wurde Wales vollständig von den Engländern erobert. Zur Sicherung der Macht setzte König Edward I ein grossangelegtes Burgenbauprogamm um. 1543 erliess Henry VIII den Act of Union. Damit wurde Wales »gleichwertiger« Teil des englisches Zentralstaates. Allerdings empfanden die Walliser den Act of Union als grosse Ungerechtigkeit. Gesetze, Kultur und Sprache wurde von England übernommen.
Heute hat das wallisische Volk in der Hauptstadt Cardiff wieder ein eigenes Parlament mit beschränkten Befugnissen und die walisische Sprache, das Kymrisch, ist ein Symbol der Eigenständigkeit. Demgegenüber hat die anhaltend schlechte wirtschaftliche Lage eine Abhängigkeit von London zur Folge.

Doch zurück zu Edward I und Bildern. Die Burg von Conwy wurde in nur fünf Jahren von 1'500 Arbeitern gebaut.



Schrieb ich schon, dass ich Schiffe…

 
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J. R. R. Tolkien, der Autor der Trilogie »Herr der Ringe«, liess sich durch die walisische Sprache und die Landschaft inspirieren. Ich verstehe jetzt warum.




Nur kurz blitzt ein Fetzen des Sonnenuntergangs am bleigrauen Horizont auf.

 
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Auf dem Land ist Wales stark von der Schafzucht und der Viehwirtschaft geprägt. Nur 1/9 der landwirtschaftlichen Fläche wird für Ackerbau genutzt. Das hängt mit den starken Regenfällen im Frühling und Herbst sowie den steinigen Böden zusammen.

 
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Der Mount Snowdon ist mit 1065 m/ü.M. der höchste Berg in Wales. Nur in Schottland gibt es höhere Berge in UK. In Reiseführern liest man, dass der Snowdon oder auf walisisch Yr Wydffa nur an jedem zehnten Tag nicht wolkenverhangen ist. Hinauf führen mehrere Wander-/Bergwege und die Snowdon Mountain Railway, eine Zahnradbahn.
Meine Frau und ich wählen für die tausend Höhenmeter zu Fuss den Llanberris Path und ziehen prompt den wettermässig schlechtesten Tag während dem ganzen Urlaub ein. Unten ist es grau verhangen, dann folgt dichter Nebel, dann Regen und zum Schluss starker Wind.

Das Gipfelfoto erspare ich Dir (Du kannst Dir einen 50% grauen Bildschirm mit einigen Schemen vorstellen). Die Bilder stammen aus der unteren Region. :rolleyes:



 
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Tolle Bilder, welche mich an Schottland erinnern. Ich liebe die Inseln, und Dein Beitrag hat Wales in meiner Liste weiter nach oben gerückt.

Viele Dank, b!
 
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Du lebst nicht nur in einer schönen Gegend (ich habe in etwa der Gegend in Oberdiessbach gelebt), Du reist auch noch in schöne Gegenden, was will man mehr ;). Schöne Bilder hast Du mitgebracht, gerne noch mehr.
 
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Tolle Bilder, welche mich an Schottland erinnern. Ich liebe die Inseln, und Dein Beitrag hat Wales in meiner Liste weiter nach oben gerückt.

Wales ist, so unser Eindruck, eine Mischung aus Schottland und England. Das Land hat die liebliche Felder genauso wie die schroffen Berge und die meilenlangen Strände.


Du lebst nicht nur in einer schönen Gegend (ich habe in etwa der Gegend in Oberdiessbach gelebt), Du reist auch noch in schöne Gegenden, was will man mehr ;). Schöne Bilder hast Du mitgebracht, gerne noch mehr.

Ja in der Tat, was will man mehr…
Oberdiessbach kenne ich übrigens sehr gut :)

Es freut mich, dass Dir die Bilder gefallen. An dieser Stelle ein grosse Danke allen für die »Thanks and Thumbs«. Ein paar Bilder habe ich noch…
 
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Das Llandudno bietet einen Kontrapunkt zum mittelalterlichen Conwy. Die Stadt ist stolz auf ihre viktorianische Vergangenheit. Die Hotels in mondäner Seebadarchitektur, eines neben dem anderen rund um den südlichen Teil der Bucht, haben ihre Blütezeit wohl schon einige Zeit hinter sich.

Wir spazieren über die kilometerlange Promenade, welche in einem Pier mit allerlei Vergnügungsgerödel ausläuft. Ein paar Jugendliche spielen Fussball am Strand, Spaziergänger schauen aufs Wasser. Es ist wieder einmal Ebbe – wir erhalten den Eindruck, dass das Meer vor uns flüchtet.

 
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Wir lieben die Spaziergänge an den meilenlangen Stränden. Es gibt immer etwas zu entdecken, zu sammeln. Meine jüngere Tochter findet die schönsten Muscheln, derweil der anderen Tochter eher die spezielle Steine auffallen. Mein Frau fotografiert natürliche Strukturen und ich freue mich, wenn die Sonne hinter den Wolken verstecken spielt.

Das sieht dann so aus…



oder so…




Der Wales Coast Path ist der längste durchgängige Küstenpfad der Welt. Entlang der 1.400 km langen Strecke finden sich Hunderte Häfen, Buchten, Meeresarme – und natürlich auch Strände. Auch wir haben unseren Lieblingsstrand gefunden.
 
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Sehr ansprechende Reportage in Wort und Bild.
Die Bilder finde ich ausgezeichnet. Das Auge für das Motiv, die Umsetzung, der Schnitt, alles sehr perfekt...

Was mir allerdings nicht gefällt, aber das ist persönliche Geschmacksache und nicht als Kritik zu bewerten, ist, dass du deine Bilder zu Postkarten machst. Damit meine ich die Grösse und den Rahmen mit der Beschriftung.
 
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