Frage Alternative Superweitwinkel im Z-System, wer hat Erfahrung damit?

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volkerm

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Hallo Forum,

@soulbrother hatte im Laowa 10mm AF-Thread die Frage nach UWW-Alternativen gestellt und dabei folgende Beispiele genannt:
LAOWA 10-18mm f4.5-5.6
LAOWA 12mm f2.8 Zero-D
LAOWA 14mm f4 FF RL Zero-D
LAOWA 15mm f2 FE Zero-D
LAOWA 15mm f4.5 Zero-D Shift
Voigtländer 15mm f4.5 Super Wide Heliar ASPH
7artisans 15mm f4
Samyang 14mm f2.8 IF ED UMC

Die beiden Nikon Z-Modelle 14-24 und 14-30 möchte ich hier bewusst ausklammern, die sind wohl hinreichend diskutiert und Reviews und Beispielbilder leicht zu finden. Aber wie sieht es mit den Leistungen der oben genannten Typen aus, kann hier jemand eigene (!) Erfahrungen teilen? Einige Reviews kenne ich, frage aber hier bewusst nach eigenen Erfahrungen wegen möglicher Exemplarstreuungen usw. Oder vielleicht gibt es auch noch andere spannende Optionen die nicht aufgelistet sind.

Ich freue mich auf eure Erfahrungen!
Volker
 
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Bei dem Laowa 14/4 ist allein die Größe ein erwähnenswerter Faktor, wie ich finde:
  • 52mm Filtergewinde
  • 58 x 59 mm
  • Gewicht: 228g
Und die Qualität der Laowa kann überraschend gut sein, ich hatte mal das 9mm/2,8 an der Z50... und das war gut (und sieht genau so aus). Kann man schon mal einstecken, die Kombination.

Ein Faktor für mich ist allerdings, dass mein wichtigstes Program - DXO PhotoLab - Laowa nicht mit Profilen unterstützt. Viltrox mittlerweile schon, Laowa ist draußen.
 
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Ich persönlich habe das Z 4.0/14-30 und interessiere mich für das Z 2,0/15 als Ergänzung speziell für die Astrofotografe, auch wegen der manuellen Fokussierung.
 
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LAOWA FF II 9mm 5.6 an Zfc

LAOWA -19.jpg


LAOWA -20.jpg


LAOWA -21.jpg


LAOWA -22.jpg
 
1 Kommentar
Christian B.
Christian B. kommentierte
Wenn hier in den EXIF „Blende 5.6“ steht, stimmt das natürlich nicht. Das LAOWA 9mm hat keinen elektronischen Kontakt, so dass immer die Offenblende in die EXIF geschrieben wird, auch wenn abgeblendet wurde. Ich verwende meist Blende 11 bei diesem Objektiv, im Nahbereich noch weiter geschlossen und unter Berücksichtigung der hyperfokalen Distanz
 
Vielleicht ist es das beste, ich zeige ein paar Bilder.
Hallo Christian,

vielen Dank für die Bilder, die das kreative Potential dieser Objektive veranschaulichen!

Könntest du auch etwas zur technischen Qualität schreiben, also dem ungeliebten Thema Pixelpeeping?
Ich hatte mich gerade über ein schlecht justiertes 14-24/4 Z ärgern dürfen und frage mich wie gut Laowa die Fertigungstoleranzen im Griff hat. Oder anders gesagt: ob ein guter Review bei diesen Laowa-Weitwinkeln einfach auf andere Exemplare übertragbar ist.

Vielleicht magst du auch kurz die größten Stärken und Schwächen aus deiner Sicht notieren?. Da hat doch jeder seine persönliche Sichtweise und mich würde deine Einschätzung sehr interessieren!

Beste Grüße
Volker
 
4 Kommentare
Christian B.
Christian B. kommentierte
Mache ich, sobald ich dazu Gelegenheit habe. Im Moment haben wir gerade ein Probenwochenende.
 
volkerm
volkerm kommentierte
Korrektur eines Schreibfehlers, weil ich den Beitrag oben nicht mehr editieren kann: das dezentrierte Nikkor war ein 14-30/4, das habe ich nun ersetzt durch ein 17-28/2.8 dessen Bauweise mir ohnehin besser gefällt. Eines der Laowas wäre eine kompakte Ergänzung zu kurzen Brennweiten, wahrscheinlich passt für mich im Anschluß an das Zoom 11mm besser als die doch sehr extremen 9mm.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Es gibt von Laowa ja neben dem 9mm auch noch zwei weitere dieser schnuckeligen kompakten Superweitwinkel, nämlich eines mit 11 und eines mit 14 mm, für die vieles oben Gesagte in ähnlicher Weise zutreffen dürfte.
 
volkerm
volkerm kommentierte
Ja genau, Christian, ich hätte deine Erfahrung mit dem 9mm Laowa in #10 einfach auf das 11mm Model übertragen. Im Review von Phillip Reve sind die ja auch ähnlich eingeschätzt, mit einigen Unterschieden im Detail. Die kompakte Bauweise dieser Objektivreihe finde ich für meine Zwecke (leichtes Gepäck!) sehr sympatisch und das 62mm Filtergewinde beim 11mm ebenso.

Verwöhnt bin ich bei diesen Brennweiten übrigens nicht, im M-System hatte ich das 12/5.6 von Voigtländer und das war bezüglich Vignettierung und Rand(un)schärfe eher bescheiden. Blöderweise habe ich das vor einigen Monaten verkauft, als es gesundheitlich ganz schlecht stand und der Kauf einer Nikon Z überhaupt nicht in Sicht war. Sonst hätte man es adaptiert mal ausprobieren können, aber anderseits: dem Laowa würde ich durchaus eine bessere Leistung zutrauen.

Dass schon 12mm für die Landschaftsfotografie eine Herausforderung bei der Bildgestaltung sind ist mir sehr bewusst, da habe ich nie etwas Vorzeigbares produziert. Die Anwendung jetzt wäre vor allem die dramatische Inszenierung von Architektur und Stadtlandschaft, dazu habe ich ein paar Ideen. Das Shift ist superspannend und eigentlich ideal dafür, da muss ich nochmal überlegen ob das vielleicht sogar besser passt für gezielte Fotosessions wo ich ausnahmesweise doch den großen Rucksack packen würde.

Es ist so schwierig, bei meinen ursprünglichen Plan (sehr reduziertes kleines Gepäck, nur die Zf mit 40/2 neu kaufen und bei Bedarf die vorhandenen AF-S adaptieren) zu bleiben. Das Objektivangebot ist soooo verlockend. :cry:
 
Ich habe vier LAOWAS: 5.6/9mm, 4.5/15mm Shift, Argus 0,95/35mm und das Lupenobjetiv. Das will etwas heißen, denn ich habe sonst nur zwei weitere Fremdobjektive, nämlich ein Ai-S Sigma 8mm Fisheye und das Canon 135mm T/S. Alle 4 LAOWA sind mechanisch sehr schön und solide gefertigt, alle Einstellungen lassen sich präzise vornehmen. Trotzdem kommt beim manuell scharfstellen, der Haptik und dem Design kein Nikon-Ai-S-Feeling und schon gar nicht Leica-M-Feeling auf. Die Fokussierung ist so ein wenig stramm, nicht so seidig, wie bei den meisten Nikon Ai-S-Objektiven. Seriös und solide, nicht begeisternd. Das kleine 9mm gefällt mir persönlich am besten.

LAOWA hat manche besondere Idee: Zum 15mm gibt es einen Stativfuss, der so um die Fassung herum angebracht werden kann, dass man das Objektiv genau im Nodalpunkt auf dem Stativ hat und es auch im Adapter schon in 45 Grad-Rastern einsetzen kann (was wohl für Kugelpanoramen hilfreich sein soll - dazu habe ich keine Praxiserfahrung). Zum anderen gibt es sowohl für das 9mm als auch für das 15mm und diverse andere Objektive speziell gefertigte Filterhalte, in die die 100er Magnetfilter von H&Y passen. Es gibt von H&Y habe auch Kits, mit denen man 100er Filter anderer Hersteller zu Magnetfiltern machen kann. Ich habe meine Rollei-Filter entsprechend angepasst. Beim Argus 35mm kann man den Blendenring so einstellen, dass er entweder rastet oder lautlos stufenlos verstellbar ist.

Dezentrierungen habe ich an meinen Objektiven nicht festgestellt, ich habe aber auch nicht danach gesucht. (Das gilt auch für mein Nikkor Z 2.8/14-24mm, mit dem ich sehr zufrieden bin.)

Wie man bei den von mir oben gezeigten Bildern sieht, kann man sowohl mit dem 9mm als auch mit dem 15mm unproblematisch Gegenlichtaufnahmen machen. Das 9mm erzeugt einen schönen Blendenstern. Es gibt aber bei beiden Objektiven bei bestimmten Winkeln zur Sonne unterschiedlichste Sorten von Flare, die - besonders beim 15mm extrem störend sein können. Zum Beispiel habe ich in meiner Sammlung ein Bild gefunden, in dem ein halbrunder giftgrüner Kreis über die gesamte Bildhöhe erzeugt wurde. Wenn man darauf achtet, kann man das aber durch einen anderen Bildausschnitt vermeiden. Aber man muss halt bei interessanten Lichtsituationen (z.B. tief stehendes Seitenlicht) darauf achten. Beherrschbar. Das ARGUS ist bei Offenblende sehr weich und leidet stark an CA‘s - wenn man dieses im Verhältnis zu anderen hochgeöffneten China-Objektiven sehr gut besprochene Objektiv im Vergleich zum NOCT 0,95/58mm sieht, dann weiß man, weshalb letzteres so schwer und teuer ist. Wer mir für das ARGUS (neuwertig mit Originalverpackung) einen halbwegs guten Preis bietet, kann es haben. :)

Mit dem 9mm bin ich an FX und DX schon viel durch die Gegend gezogen, und ich finde, dass die Ergebnisse sich sehen lassen können. Wie ich schon an anderer Stelle betont habe, ist ein solches Weitwinkel sehr schwer gestalterisch interessant einzusetzen, weil man sehr dicht an den Motiv-Vordergrund heran muss, um ihn dann auch als solchen wirken zu lassen. Ich Blende daher eigentlich immer mindestens auf 11 ab und verwende die Fokussierung auf die hyperfokale Distanz minus einer Blende, manchmal sind auch 16 oder 22 nötig. Unter diesen Bedingungen finde ich auch die Randschärfe sehr gut. Man muss da aber sehr aufpassen, dass man, wenn man dicht rangeht, nicht noch im vor dem Hauptmotiv außerhalb des Schärfentiefebereiches liegende störende unscharfe Bereiche im Bild hat (z.B. bei den Strandbildern weißer, unscharfer Schaum, der den Blick aufgrund seiner Luminanz auf sich zieht.) Aber das ist dann ja auch das Kreative und Herausfordernde beim Spielen mit so einem Objektiv.

Bei dieser Form der Fotografie sind mir dann auch störende Vignettierung oder störende Randunschärfen etc. nicht störend aufgefallen, ich habe aber auch keine diesbezüglichen Test gemacht, sondern einfach nur meine Motive fotografiert. Es wird sie sicherlich geben und man kann sie sicherlich auch provozieren. Aber wie Ihr oben seht - auch bei Aufnahmen mit viel Himmel ist keine störende Vignette zu sehen. Ich habe in Lightroom das Korrekturprofil installiert; dieses hat auch eine ganz interesante Funktion, nämlich dass man die Stärke seiner Wirksamkeit selbst einstellen kann. Hier habe ich einen ganz geringen Wert eingestellt.

Mit dem 15mm habe ich noch nicht so viel Erfahrung gesammelt; aber bei der Anwendung in der Natur (z.B. im Wald) kann man sehr natürliche Bildergebnisse erzeugen, so dass sich ein Betrachter vielleicht fragt, weshalb man bei so einem Motiv ein Shiftobjektiv braucht. Ich finde, gerade im Wald hat man einen besonderen Anwendungsfall für ein Shiftobjektiv, damit die Bäume alle - wie in der Natur - parallel nach oben streben.

Insgesamt bin ich mit den beiden Weitwinkeln sehr zufrieden. Ob sie Deinem kritischen, Leica-verwöhnten Ingenieursauge stand halten, lieber @volkerm , vermag ich nicht zu sagen.

Das wären meine subjektiven Gedanken, aus dem Gedächtnis heraus und aufgrund gestrigen Studiums meiner Bilder. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit.
 
2 Kommentare
Christian B.
Christian B. kommentierte
@volkerm Wenn Du noch spezielle Dinge wissen willst, kannst Du mich natürlich gern direkt darauf ansprechen, dann versuche ich, es zu beantworten / zu klären.
 
volkerm
volkerm kommentierte
Lieber Christian, danke dass du dir Zeit genommen hast für den ausführlichen Bericht! Das klingt alles sehr tauglich für meine Zwecke. Deine subjektive Einschätzung ist mir viel wert, du hast mit deinen vielen Objektiven so viel Erfahrung dass es keine Ziegelwand-Testerei braucht um die Dinge einzuordenen. Vielen Dank dafür!
 


Es ist so schwierig, bei meinen ursprünglichen Plan (sehr reduziertes kleines Gepäck, nur die Zf mit 40/2 neu kaufen und bei Bedarf die vorhandenen AF-S adaptieren) zu bleiben. Das Objektivangebot ist soooo verlockend. :cry:
:LOL::LOL::ROFLMAO:

Ja, das stimmt schon - was das Fotoequipment anbelangt, leben wir in goldenen Zeiten.
 
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