Ein bischen ab von Thema, aber es stimmt schon. Die Art wie Agfa sich da aus der Verantwortung gezogen hat ist recht deutlich. Rechtlich sicherlich korrekt, wirtschaftlich sehr schlecht für die Gesellschaft an sich.
ich habe selbst eine Insolvenz miterlebt. Unglaublich wie da mit ganz legalen Methoden Geld aus der Insolvenz gemacht wird und die Gläubiger leer ausgehen.
Zuerstmal zahlt der Staat für alle Beschäftigten 3 Monate das Gehalt weiter. Dann kommt ein Insolvenzverwalter der sich gut bezahlen läßt, der gleichmal eine Abmachung mit einer Bank macht, die diese drei Gehälter vorstreckt (der Arbeitsamt läßt sich nämlich Zeit). Die Zinsen für dieses Vorstrecken stehen in der Priorität der Gläubiger ganz weit oben, und die Gehälter bekommt die Bank ja auch 100% sicher vom Arbeitsamt (staatlich zugesichert). Kein Kredit ist sicherer!
Dann kommen Leute die den Wert der Firma schätzen. In unserem Fall hatte der Man nicht die leiseste Ahnung von dem was er da alles notierte.
Der nächste der verdient sind Berater die Losgehen Käufer für das Unternehmen zu finden. Diese Krawattenträger gehen von einer Großfirma zur nächsten, reden ein bischen und lassen sich für diesen Dienst sehr gut bezahlen.
So beschäftigt der Insolvenzverwalter eine ganze Reiche von Leuten die sich für ihre Baratung sehr gut bezahlen lassen und alle ihr Gehalt sicher bezahlt bekommen, bevor irgend einer der Gläubiger einen Cent sieht. Hat also ein Zulieferer, dessen Rechnungen nicht bezahlt wurden, noch Geld zu bekommen so darf der sich ganz hinten anstellen und kann, weil er vielleicht noch 2% seiner Außenstände bekommt auch gleich Insolvenz anmelden. Und das Spiel geht von vorne los.
Ein evtl Käufer muss auch alle Mitarbeiter übernehmen, das wird aber dadurch umgangen das nicht die Firma an sich sondern quasi jedes Einzelteil verkauft wird, auch wenn es in der Praxis ein einzelner Käufer ist.