AgfaPhoto R.I.P.

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Sig

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>>Insolvenz bei AgfaPhoto

Die AgfaPhoto GmbH mit Sitz in Leverkusen hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehemn, das rund 1900 Personen beschäftigt, ist zahlungsunfähig.

Der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wurde beim Amtsgericht Köln eingereicht, wie AgfaPhoto bekannt gab. Der Foto- und Grafikspezialist Agfa Gevaert aus Belgien hatte sich im vergangenen August von seiner Fotofilmsparte getrennt.

Die Sparte, die unter anderem Filme, Fotopapiere und Fotochemikalien herstellt, litt unter der starken Konkurrenz der Digitalfotografie. Agfa-Gevaert teilte mit, die Insolvenzanmeldung werde sich auf die ehemalige Muttergesellschaft wohl nicht wesentlich auswirken.

Agfa-Gevaert unterstützt AgfaPhoto gemäss einer Vereinbarung noch bis Ende Jahr im Vertrieb, der Auftragsbearbeitung und im Service.

Die Geschichte von Agfa reicht bis in das Jahr 1867 zurück. Bereits um die Jahrhundertwende kam die erste Kamera auf den Markt, schon 1903 wurden erste Filme herausgebracht. (sda) <<

Schade!
 
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Tja,

da habe ich wohl nie genug Scalas belichtet....
Spz. um diesen Film tut es mir sehr leid, wohl werden dann die paar Labore, die ihn entwickeln, diesen Service auch nicht mehr bieten.

PS: In ein paar Tagen findet ja die große Versammlung bei Leica statt - was es da wohl geben wird?

Gruss - Martin
 
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Ja, wer ist wohl der Nächste... Analog ist nun bald ein Nischenmarkt, die Millionen Knipser sind zum großen Teil schon zu digital abgewandert, das fehlt den Herstellern und den Massenlaboren. Wohl ähnlich wie bei der Schallplatte wird nach dieser grausamen Zeit der Insolvenzen und Umstrukturierung eine Gesundung stattfinden! Machen wir uns aber nichts vor, die Filme, Fotopaper, Chemie etc. werden wohl nie wieder so preiswert sein.

Im Falle Agfa wollte man sich vom Konzern wohl eher von den Sozialverpflichtungen freikaufen! (siehe Kodak Stuttgart 2003/04)
 
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Auf die Beschlüsse und deren Folgen bei Leica kann man wirklich schon mal gespannt sein.

Grüße
diro
 
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leider ist es nicht von der hand zu weisen, dass konkurs oder zumindest outsourcing probate mittel sind, soziale altlasten zu beseitgen
 
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Ein bischen ab von Thema, aber es stimmt schon. Die Art wie Agfa sich da aus der Verantwortung gezogen hat ist recht deutlich. Rechtlich sicherlich korrekt, wirtschaftlich sehr schlecht für die Gesellschaft an sich.

ich habe selbst eine Insolvenz miterlebt. Unglaublich wie da mit ganz legalen Methoden Geld aus der Insolvenz gemacht wird und die Gläubiger leer ausgehen.

Zuerstmal zahlt der Staat für alle Beschäftigten 3 Monate das Gehalt weiter. Dann kommt ein Insolvenzverwalter der sich gut bezahlen läßt, der gleichmal eine Abmachung mit einer Bank macht, die diese drei Gehälter vorstreckt (der Arbeitsamt läßt sich nämlich Zeit). Die Zinsen für dieses Vorstrecken stehen in der Priorität der Gläubiger ganz weit oben, und die Gehälter bekommt die Bank ja auch 100% sicher vom Arbeitsamt (staatlich zugesichert). Kein Kredit ist sicherer!

Dann kommen Leute die den Wert der Firma schätzen. In unserem Fall hatte der Man nicht die leiseste Ahnung von dem was er da alles notierte. :(

Der nächste der verdient sind Berater die Losgehen Käufer für das Unternehmen zu finden. Diese Krawattenträger gehen von einer Großfirma zur nächsten, reden ein bischen und lassen sich für diesen Dienst sehr gut bezahlen.

So beschäftigt der Insolvenzverwalter eine ganze Reiche von Leuten die sich für ihre Baratung sehr gut bezahlen lassen und alle ihr Gehalt sicher bezahlt bekommen, bevor irgend einer der Gläubiger einen Cent sieht. Hat also ein Zulieferer, dessen Rechnungen nicht bezahlt wurden, noch Geld zu bekommen so darf der sich ganz hinten anstellen und kann, weil er vielleicht noch 2% seiner Außenstände bekommt auch gleich Insolvenz anmelden. Und das Spiel geht von vorne los.

Ein evtl Käufer muss auch alle Mitarbeiter übernehmen, das wird aber dadurch umgangen das nicht die Firma an sich sondern quasi jedes Einzelteil verkauft wird, auch wenn es in der Praxis ein einzelner Käufer ist.
 
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Agfa wurde schon lange von Kodak und Fuji überrundet. Die Digital-Welle dient m.E. nur als schlechte Ausrede.

Habe vor Jahren schon frustriert von Agfa zu Kodak gewechselt.

MfG Hermann
 
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Im aktuellen Spiegel ist auch'n Artikel zum Thema (AGFA im besonderen...und den Kampf der Labore ob der Digi-Konkurenz)

Obwohl ich immer mehr/lieber mit Kodak (v.a. S/W) photographierte und photograpphiere ist's schon sehr schade.
Gar nicht zu reden von den Arbeitsplätzen etc...

Thorre
 
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