AF Justierung bei Sigma 1.4 50mm Art

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

fs82

NF Mitglied
Registriert
Liebe Leute,

seit einiger Zeit bin ich Besitzer eines Sigma 1.4 50mm Art Objektives. Das ist wirklich ein beeindruckendes Stück Wertarbeit und begeistert mächtig wenn mans zum ersten Mal aus der Packung nimmt.

Eine kleine Ernüchterung folgte wenig später, denn der Autofokus sitzt nicht. Nachdem ich zunächst meine eigenen Fähigkeiten und später meine Kamera (Nikon D700) verdächtigte, stellte sich heraus, dass es am Objektiv liegt. Meinen Recherchen zufolge kein Einzelfall und durchaus des öfteren anzutreffen bei Sigma Objektiven. Aber mit einigen schnellen Tests aus der Hand und der Feinjustierung des AF im Kameramenü lies sich der Fehler mit ner Korrektur von +20 beheben. Ich habe mir dann noch das USB-Dock bestellt, welches eine bessere Justierung für 4 unterschiedliche Entfernungen erlaubt, und mit dem Testaufbau von der Nikon-Homepage https://nikoneurope-de.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/52165 hab ich die 4 Entfernungen nochmal durchgetestet. Das Resultat war das gleiche, ich brauche eine +20 Korrektur und bei 7m Entfernung ne +18 Korrektur, was allerdings echte Ermessenssache ist, da ich wenig bis keinen Unterschied sehe.

Jetzt war ich eine Runde spazieren und habs gleich mal ausprobiert. Mit nahen Objekten und Blende 1.4 bin ich sehr zufrieden, der AF sitzt einwandfrei meiner Meinung nach.
picture.php
.

Allerdings sehen Bilder bei Unendlich irgendwie flau bzw. unscharf aus. Ich hab, da überall ne +20 erforderlich war, auch bei Unendlich eine +20 drauf gegeben, allerdings ist das schwer bis gar nicht zu testen.
picture.php


Jetzt die Frage ob ich etwas übersensibilisiert bin? Kann auch sein, dass es vielleicht ein wenig dunstig gewesen ist und daher sich das Gefühl der Unschärfe einstellt.

Viele Grüße
Fabian
 
Anzeigen
Hmmm ... in der Größe, in der die Forenbilder gezeigt werden, ist eine Beurteilung schwierig.
Zumindest im Unendlichbereich ist das meines Erachtens aber sowieso weniger kritisch, weil man da selten einen echten Grund hat, bei Blende 1,4 zu fotografieren.

Ich habe mir für mein Sigma 35mm Art das USB Dock geholt und die Linse dann in Ruhe feinkalibriert. Ist etwas Arbeit, lohnt aber. Evtl. würde ich darüber einfach mal nachdenken.

Sowohl bei Sigma, als auch bei Nikon und anderen Herstellern wird die AF Genauigkeit (auch bei unterschiedlichen Entfernungen) kritischer, je höher geöffnet die Linsen sind bzw. je größer die Blende, mit denen man die Aufnahmen macht.
 
Kommentar
Klar, dass ist mir durchaus bewußt, dass die Bilder im Forum nicht für eine genaue Beurteilung taugen. Aber darauf hab ich keine Einfluss.

Die Linse ist übrigens, wie geschrieben, via Sigma USB Dock feinkalibriert :-D

Das Bild bei "unendlich" ist auch nicht bei Blende 1.4 sondern bei 3.5 (Programmautomatik).

Viele Grüße
Fabian
 
Kommentar
Ich habe auch +20 über den gesamten Bereich korrigieren müssen.
Allerdings ist +20 auch die maximal mögliche Korrektur. Ist schon grenzwertig.

Aber jetzt sitzt der Fokus sehr gut und ich bin begeistert.

Viele Grüße
Werner
 
Kommentar
Hallo Fabian,

Jetzt die Frage ob ich etwas übersensibilisiert bin? Kann auch sein, dass es vielleicht ein wenig dunstig gewesen ist und daher sich das Gefühl der Unschärfe einstellt.

packe die Kamera auf ein Stativ und erstelle zusätzlich mindestens zwei Aufnahmen im LiveView Modus (jeweils neu mit dem Kontrast-AF fokussiert), suche davon das schärfste Bild heraus (soweit Du überhaupt einen Unterschied erkennen kannst) und vergleiche mit den Phasen-AF Bildern (idealerweise auch hier mehr als ein Bild anfertigen).
Du solltest zwischen Phasen und Kontrast AF keinen Unterschied erkennen können, wenn die AF-Feinkorrektur stimmt.

Die Genauigkeit der AF-Fokussierung schwankt leider immer etwas, daher ist es vorteilhaft, keine Einzelbilder zu vergleichen, man könnte ansonsten von AF-Ausreißern in die Irre geführt werden.

Bei der Notwendigkeit einer +20 Korrektur, würde ich bei Gelegenheit die Kamera überprüfen lassen ("Check and Clean"), insbesondere, wenn andere Objektive ebenfalls eine Pluskorrektur erfordern.

MfG Jürgen
 
Kommentar
Die Kamera ist zusammen mit meinem Nikkor 1.8 85mm bei Nikon zur Kalibrierung gewesen und ich würde daher sagen, dass der AF in der Kamera durchaus vertrauenswürdig ist. Mit dem 85mm Objektiv gibts auch keinerlei Beanstandungen, im Gegenteil ich bin auch aufgrund der sehr gute Ergebnisse des 85ers recht schnell stutzig geworden im Bezug auf das neue 50er :-D

Das mit dem Kontrast und dem Phasen-AF ist eine gute Idee, das werd ich bei Gelegenheit gleich mal testen.

Ich störe mich übrigens nicht an der +20 Korrektur. Die sind ja im Objektiv eingestellt und notfalls hab ich noch +20 in der Kamera zur Verfügung, also maximal eine +40, dass sollte reichen.

Danke für die Hilfe,
Fabian
 
Kommentar
Liebe Leute,

hab den Test mit dem Stativ und Kontrast vs. Phasen-AF gleich mal vom Balkon aus gemacht und ich seh bei 1:1 Vergrößerung absolut keinen Unterschied.



Ich würde mal sagen, ich war da ein klein wenig zu sensibel. Danke für die kompetente Hilfe.

Viele Grüße
Fabian
 
Kommentar
Hallo Fabian,
Die Kamera ist zusammen mit meinem Nikkor 1.8 85mm bei Nikon zur Kalibrierung gewesen und ich würde daher sagen, dass der AF in der Kamera durchaus vertrauenswürdig ist.
ich möchte Dich nicht vom Gegenteil überzeugen, aber ich habe schon erlebt, dass der Service mehrere Anläufe benötigt hat.
Hast Du nur das 85mm Objektiv zum Vergleich? Mit 1-2 weiteren Objektiven, würde man schnell merken, woran man ist.

Ich störe mich übrigens nicht an der +20 Korrektur. Die sind ja im Objektiv eingestellt und notfalls hab ich noch +20 in der Kamera zur Verfügung, also maximal eine +40, dass sollte reichen.
Es gibt Erfahrungswerte, die darauf hindeuten, dass sich eine starke AF-Feinkorrektur negativ auf die Arbeitsweise des AF auswirken kann (Genauigkeit/Reproduzierbarkeit, Tracking).
Bei +/-10 ist man im sicheren Bereich, aber irgendwann (grob geschätzt: +/- 15), sollte man zumindest auf mögliche AF-Probleme achten und auch auf eine Dezentrierung testen.

Ich würde daher sogar soweit gehen, ein derartiges Objektiv auszutauschen (Fernabsatzgesetz), wenn die Kamera als Ursache ausgeschlossen werden kann.

hab den Test mit dem Stativ und Kontrast vs. Phasen-AF gleich mal vom Balkon aus gemacht und ich seh bei 1:1 Vergrößerung absolut keinen Unterschied.
Vielleicht bilde ich es mir ein, aber mir scheint die linke Version minimal detaillierter/schärfer.
Hast Du bei beiden Aufnahmen den Spiegel vor der Aufnahme hochgeklappt (MUP)?
Hatte ich vergessen zu erwähnen, der Schwingspiegel könnte ansonsten das Testergebnis etwas verfälschen.

MfG Jürgen
 
Kommentar
Vielleicht bilde ich es mir ein, aber mir scheint die linke Version minimal detaillierter/schärfer.
Hast Du bei beiden Aufnahmen den Spiegel vor der Aufnahme hochgeklappt (MUP)?

Das sehe ich auch so, ist aber wirklich nur eine Kleinigkeit und im richtigen Leben vernachlässigbar.

Der Phasen AF kann ja aus vielen unterschiedlichen Gründen bei den Ergebnissen etwas abweichen. Er wird umso sicherer, je mehr Kontrast eine Szene liefert. Und bei dem grauen Wetter wie auf den Bildern ist der Kontrast naturgemäß etwas flauer als z.B. bei Sonnenlicht.

Bei den beiden Ausschnitten steht leider keine Blendenzahl dabei, aber wie gesagt, selbst bei geschlossener Blende würde ich ein solche Ergebnis absolut in Ordnung finden.
 
Kommentar
Tja, also wenn das Linke minimal schärfer ist, dann ist der Phasen-AF der Gewinner. Das beruhigt mich doch ungemein, dass meine Einstellungen funktionieren. Danke für die kompetenten Hinweise.

Es gibt Erfahrungswerte, die darauf hindeuten, dass sich eine starke AF-Feinkorrektur negativ auf die Arbeitsweise des AF auswirken kann (Genauigkeit/Reproduzierbarkeit, Tracking).
Bei +/-10 ist man im sicheren Bereich, aber irgendwann (grob geschätzt: +/- 15), sollte man zumindest auf mögliche AF-Probleme achten und auch auf eine Dezentrierung testen.

Das kann ich mir schwerlich vorstellen, da die Korrektur sicherlich keine mechanische Veränderung nach sich zieht sondern nur ein Offset für den Ultraschallmotor darstellt. Der Phasen-AF sagt dem Motor: "bewege dich mal 100 Einheiten nach vorn" und der Motor macht dann halt anhand der internen Lookup-Tabelle 120 draus. Vielleicht bzw. hoffentlich macht er noch eine lineare Interpolation zwischen den verschiedenen Korrekturwerten für die einzelnen Entfernungen, aber mir fällt kein rationaler Grund ein, warum das den AF der Kamera bzw. die Reproduzierbarkeit beeinflussen sollte.

Die Bilder mit dem 1.8 85mm, worauf die Kamera kalibriert ist, sind einwandfrei seit der Kalibrierung durch den Nikon-Support. Da gibts keinerlei Beanstandungen und da dieses Objektiv mein Standardobjektiv ist, seh ich keinen Grund das anzuzweifeln. :cool:
 
Kommentar
Das kann ich mir schwerlich vorstellen, da die Korrektur sicherlich keine mechanische Veränderung nach sich zieht sondern nur ein Offset für den Ultraschallmotor darstellt. Der Phasen-AF sagt dem Motor: "bewege dich mal 100 Einheiten nach vorn" und der Motor macht dann halt anhand der internen Lookup-Tabelle 120 draus. Vielleicht bzw. hoffentlich macht er noch eine lineare Interpolation zwischen den verschiedenen Korrekturwerten für die einzelnen Entfernungen, aber mir fällt kein rationaler Grund ein, warum das den AF der Kamera bzw. die Reproduzierbarkeit beeinflussen sollte.

Das dachte ich eigentlich auch, aber der Nikon-Support sieht das etwas differenzierter.
Zitat: "In den meisten Fällen ist eine AF-Feinabstimmung nicht empfehlenswert und kann den normalen Fokus beeinträchtigen. Verwenden Sie diese Option nur im Bedarfsfall"
 
Kommentar
Naja würde ich an deren Stelle auch reinschreiben, denn das ist leicht verdientes Geld. Zunächst mal wollen die immer ein Objektiv haben zum kalibrieren, dass heißt ne universelle Einstellung für den AF gibts nicht, sondern immer nur objektiv-spezifisch. Das durchaus auch logisch, da fertigungsbedingt an den Motoren und den Linsen sicherlich kleine Unterschiede auftreten, die man halt kompensieren muss. Ich vermute mal stark das der Nikon Support auch nichts anderes tut, als irgendwo die Korrekturwerte ablegen, vermutlich in der CPU des Objektives. Glaube kaum das die mechanisch was verstellen.

Ich finds halt ein wenig schwach im Bezug auf Sigma, dass die Objektive so stark streuen und das man das USB Dock bei nem Profi-Objektiv extra bezahlen muss. Aber ich kann mir wie bereits erwähnt nicht vorstellen, dass ein solcher Korrekturwert in irgendeiner Form die Arbeitsweise eines Phasen-AF beeinflusst. Das wichtige für den ist die Qualität des Lichtstrahls welcher durchs Objektiv tritt, das andere ist nur das korrekte Mapping der gemessen Verschiebung des Fokuspunktes auf eine entsprechende Schrittweite des Fokusmotors.

Mag sein ich irre mich, aber ich werd das mal testen. Das Sigma hat 3 Jahre Garantie, notfalls gehts in paar Monaten zum Support, aber erstmal teste ich das ausgiebig. Zumal der Tipp mit dem Kontrast-AF ja eine sehr gute Referenz ermöglicht.

Gruß
Fabian
 
Kommentar
Das kann ich mir schwerlich vorstellen, da die Korrektur sicherlich keine mechanische Veränderung nach sich zieht sondern nur ein Offset für den Ultraschallmotor darstellt.
Andersrum wird ein Schuh daraus, wären die Kamera und/oder das Objektiv mechanisch perfekt justiert, würde keine AF-Feinjustierung benötigt.

Die AF-Feinkorrektur kann und sollte helfen, die normalen Fertigungstoleranzen zwischen Kamera und Objektiv auszugleichen.
Wenn man aber AF-Feinkorrekturwerte praktisch am Anschlag der Skala benötigt, deutet das auf weitergehende Probleme oder zumindest eine sehr ungünstige Paarung von Kamera und Objektiv hin.

Da der Phasen-AF eine ziemlich komplexe Funktionsweise besitzt, müssen sich die Auswirkungen nicht auf eine simple (sprich: reproduzierbare und damit korrigierbare) AF-Abweichung beschränken.

MfG Jürgen
 
Kommentar
Ich habe nur eine Optik bei der ich einen großen Korrekturwert benötige ,das 2/105 Dc mit Stangen AF (+18). Aber das fokussiert trotz Korrekturwert jetzt bomig. Konnte nicht festellen, daß der AF irgendwie unzuverlässiger, oder ungenauer wäre, als bei meinen anderen Optiken.

VG
 
Kommentar
Ich habe nur eine Optik bei der ich einen großen Korrekturwert benötige ,das 2/105 Dc mit Stangen AF (+18).
Größere AF-Feinkorrekturwerte sind bei den alten Stangen-AF Objektiven nicht so ungewöhnlich.
Das dürfte aber daran liegen, dass in den älteren Chips dieser Objektive, noch kein individueller Korrekturwert hinterlegt ist, daher muss die Kamera, die vollständige Korrektur liefern.

MfG Jürgen
 
Kommentar
Andersrum wird ein Schuh daraus, wären die Kamera und/oder das Objektiv mechanisch perfekt justiert, würde keine AF-Feinjustierung benötigt.

Nun, den Schuh würde ich mich aber nicht anziehen. Es gibt kein großindustrielles Fertigungsverfahren ohne Toleranzen. Je geringer die Fertigungstoleranzen, desto aufwändiger und teurer die Fertigung (siehe Preis für Zeiss-Objektive). Womöglich werden die Objektive nach der Fertigung automatisch justiert, aber da jede Kamera auch Fertigungstoleranzen aufweist, gelegentlichen Stößen ausgesetzt ist, uvm., kann eine saubere Kalibrierung nur individuell für die Kombination Objektiv-Kamera erfolgen.

Insofern wäre es auch unlogisch, dass die AF-Feinjustierung vom Nikon Support aus technischen Gründen nicht empfohlen wird, denn theoretisch müsste man nach jedem Objektivwechsel die Kamera zum Support schicken und neu kalibrieren lassen. Würde man das mechanisch machen, müsste man ja jedes mal das Objektiv bzw. die Kamera öffnen und ich glaube kaum, dass das im Interesse des Fotografen ist (Staub, etc.). Somit ist eine Korrektur via Software die ideale Lösung für den Objektiv- und Kamerahersteller. Die Idee mit dem USB-Dock ist insofern auch nicht schlecht, denn ich lege die Korrektur im Objektiv ab und nicht in der Kamera, also dorthin wo sie auch hingehört, da der AF-Motor ja im Objektiv sitzt (bei neueren Objektiven).

Ob dort nun eine +5 oder eine +20 steht ist meines Erachtens egal. Der Motor fährt einfach das Stücken weiter/kürzer, das stört den nicht. Die optische Leistung wird dadurch auch nicht beeinflusst. Theoretisch könnte man sogar beliebige Werte einstellen. Der Hersteller wird sich aber bei der +/-20 schon was gedacht haben, da er sicherlich die Fertigungstoleranzen des Objektivs kennt.

Danke nochmal an alle für die interessante Diskussion. Ich teste das mal in Ruhe noch ein wenig weiter aus. Auf jedenfall ist das Sigma ein sehr sehr schönes Objektiv zu einem angemessenen Preis :up:

VG, Fabian
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten