Frage Adobe RGB vs. SRGB

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Alpinist99

Guest
Hallo

Als engagierter Fotoamateur versuche ich das Farbmanagement in den Griff zu bekommen. Die Hardware/Software habe ich so aufgerüstet, dass alle Möglichkeiten vorhanden sind; noch verbesserungsfähig ist mein Know-how zu diesem Thema. ;)

Ich arbeite mit einer Nikon D800, einem Epson Stylus R3000 sowie Fotoshop CS6 und einem EIZO CG275W. Als Farbraum habe ich überall Adobe RGB gewählt, weil dieses umfangreicher (besser) als sRGB ist. Meine Ausdrucke auf Epson Premium Semigloss Photo Paper sind schon sehr nahe am Bild auf dem Monitor. :rolleyes:

:mad:
Mein Problem ist aber, wenn ich zum Beispiel Fotobücher (bookfactory.ch) erstelle, sei es als Digitaldruck oder auf Fotopapier, die Bildfarben nicht mehr stimmen, allgemein scheint mir ein unerwünschter Grauton herrsche vor. Ich habe bei verschiedenen Bookfactory und auch verschiedenen anderen Laboren nachgefragt, ob meine Angaben (Adobe RGB, Gamma 2.2) beim Druck berücksichtigt werden können und überall erhalte ich die Antwort "NEIN, sie arbeiten auf der Basis von sRGB und so werde auch gedruckt". :down:


Meine Frage deshalb:

Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht? Wäre es für mich ratsam, ALLES auf sRGB umzustellen oder habe ich dann eine spürbar schlechtere Bildqualität wenn ich selbst ausdrucke (generell A3+).

Danke für Eure Erfahrungen und Feedbacks.
 
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Hallo,

der Farbumfang von sRGB beinhaltet für sich genug Farbinformation für eine natürliche Darstellung, mehr kann das Augen auch nicht wahrnehmen. Der Vorteil des größeren Farbraums von Adobe RGB hilft Dir bei der Bildbearbeitung, allerdings nur, wenn Dein System, insbesondere Dein Monitor, damit umgehen kann und der Bildschirm kalibriert ist. Zur Weitergabe an externe Dienstleister kannst Du die Bilder aber problemlos nach sRGB konvertieren, einen Unterschied würdest Du kaum erkennen.
 
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Hallo

Als engagierter Fotoamateur versuche ich das Farbmanagement in den Griff zu bekommen. Die Hardware/Software habe ich so aufgerüstet, dass alle Möglichkeiten vorhanden sind; noch verbesserungsfähig ist mein Know-how zu diesem Thema. ;)

Danke für Eure Erfahrungen und Feedbacks.

Hallo (hast Du auch einen Namen?),

sRGB für alle beteiligten Komponenten ist sicher ein pragmatischer Kompromiss. Wenn Du aber ein Ausgabegerät hast, dessen Gamut deutlich über sRGB hinausgeht, verschenkst Du Tonwerte, insbesondere in den gesättigten Farben. Ein sehr guter Tintenstrahldrucker schafft deutlich mehr als sRGB, und wenn Du mal ein richtig knalliges Magenta oder Cyan sehen willst, solltest Du auf größere Farbräume setzen. Durchgängiges Farbmanagement und kalibrierte Geräte sind dabei allerdings Voraussetzung.

Gruß
Burkard
 
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Arbeite in RAW und entwickle dann für deinen Epson in AdobeRGB und für den Dienstleister in sRGB.

Hört sich aufwendig an, bringt aber am meisten.

Hans
 
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Hallo,
Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht? Wäre es für mich ratsam, ALLES auf sRGB umzustellen oder habe ich dann eine spürbar schlechtere Bildqualität wenn ich selbst ausdrucke (generell A3+).
Ich würde an Deiner Stelle nicht auf die Ansicht und Bearbeitung im größeren Farbraum (aRGB) verzichten, Dein Equipment kann damit umgehen und Deine Augen auch.
Du musst Dir nur eben bewusst sein, dass es bei externen Dienstleistern Probleme geben kann, wenn man die Daten nicht passend anliefert
Der dann notwendige zusätzliche Schritt der Konvertierung in sRGB, sollte aber kein Problem darstellen.

der Farbumfang von sRGB beinhaltet für sich genug Farbinformation für eine natürliche Darstellung, mehr kann das Augen auch nicht wahrnehmen. [...], einen Unterschied würdest Du kaum erkennen.
Komisch, mit einem WideGamut Monitor, der den aRGB vollständig darstellen kann, sehe ich bei kritischen Motiven (die eine hohe Farbsättigung enthalten) einen deutlichen Unterschied.

MfG
Jürgen
 
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Ich würde einen Dienstleister suchen, welcher auch AdobeRGB und weitere
Farbräume ausdrucken kann.

Gruß
Lothar
 
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Wenn Du Dir einen Anbieter suchst der Dir ein ICC Profil für einen Softproof zur Verfügung stellt, wirst Du was die Ausarbeitung betrifft keine Überraschungen wie einen unerwünschten Grauton mehr erleben, denn das Ergebnis lässt sich vorab simulieren und ggf. können in dieser Vorstufe Korrekturen vorgenommen werden. Hier ein Beispiel:
http://www.saal-digital.de/foto/icc-profil-testprint/

LG
Herwig
 
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Vieles wurde hier schon genannt. man muss da vielleicht etwas weiter ausholen, was es mit den Farbräumen auf sich hat und welche Dateiformate man verwendet.
Generell gilt AdobeRGB behinhaltet vor allem Farben mit höherer Sättigung. was heißt dies nun? Nehmen wir mal JPEG. Dort haben wir 255 Abstufungen pro Farbkanal und das unabhängig vom verwendetem Farbraum. Nimmt man das maximale sRGB-Rot 255/0/0 so erhält man in AdobeRGB konvertiert den Wert 219/0/0. Man kann also in AdobeRGB sattere Farben darstellen, bei JPEG werden aber die Sprünge zwischen den einzelnen Abstufungen größer, was bei Verläufen auch schon mal sichtbar werden kann. Hier müsste man dann statt 8bit JPEG besser 16bit Tiffs nehmen. Ich habe mir beides angesehen und finde den Unterschied nur im direkten Vergleich sichtbar und auch nur, wenn es hinreichend satte Farbtöne im Bild gibt.
Eine weiterer Punkt ist die Darstellung im Netz. MAn zeigt ja heute viele Bilder im Internet. Was viele nicht wissen ist, dass die meisten Webbrowser kein Farbmanagement beherrschen und dein AdobeRGB-Bild dann farblich falsch, meist viel zu flau dargestellt wird. Oder sRGB Bilder viel zu kräftig.
Die meisten online Bilderdienste nehmen nur JPEG und sRGB an.
Verschickt man Bilder an Freunde, haben die meist keine hardware um AdobeRGB darzustellen.

Ich habe pragmatisch meinen Workflow komplett auf sRGB umgestellt. Der Unterschied ist in der Praxis kaum relevant. sRGB ist der kleinste gemeinsame Nenner. Und die meisten Monitore können nichtmal sRGB komplett abbilden.

Wenn Du selbst druckst kann sich ein AdobeRGB-Workflow lohnen, wenn man oben genanntes beachtet. Zeigt man seine Bilder vorwiegend online, lässt sie gerne bei Online-Anbietern ausbelichten oder schickt sie gern an Freunde ist definitiv sRGB die bessere Wahl.

Letztlich müsstest Du beim Druck auch dein Papier vorher profilieren und dann mit Softproof arbeiten, damit es so aussieht wie auf dem Monitor. Auch Online-Dienstleister bieten meist für ihre Papiere Softproofs an.

Insgesamt kann man sagen, AdobeRGB lohnt nur, wenn man genau weiß warum man es selbst braucht.
 
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Kann auch nur sagen, probiere es mal mit Saal-digital.
Die können es und wissen das es auch anders gehen kann als mit sRGB.

Wenn Du Dir einen Anbieter suchst der Dir ein ICC Profil für einen Softproof zur Verfügung stellt, wirst Du was die Ausarbeitung betrifft keine Überraschungen wie einen unerwünschten Grauton mehr erleben, denn das Ergebnis lässt sich vorab simulieren und ggf. können in dieser Vorstufe Korrekturen vorgenommen werden. Hier ein Beispiel:
http://www.saal-digital.de/foto/icc-profil-testprint/

LG
Herwig
 
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Danke. Ich sehe mich bestätigt, dass die Unterschiede doch spürbar sind.
 
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Hallo,

Ich würde an Deiner Stelle nicht auf die Ansicht und Bearbeitung im größeren Farbraum (aRGB) verzichten, Dein Equipment kann damit umgehen und Deine Augen auch.
Du musst Dir nur eben bewusst sein, dass es bei externen Dienstleistern Probleme geben kann, wenn man die Daten nicht passend anliefert
Der dann notwendige zusätzliche Schritt der Konvertierung in sRGB, sollte aber kein Problem darstellen.


Danke für den hilfreichen Beitrag.
Ich werde mich somit weiterhin mit Adobe RGB beschäftigen, denn ich möchte ja das Maximale bei meinen Bildern herausholen, die ich selbst drucke. Für externe Prints (Fotobücher) werde ich wohl die Handarbeit von "Umwandlung in sRGB" abpacken, es sei denn dass ich noch eine bessere Lösung finde (saal-digital.de muss ich noch ausprobieren).
Heinz alias Alpinist99
 
Zuletzt bearbeitet:
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Arbeite in RAW und entwickle dann für deinen Epson in AdobeRGB und für den Dienstleister in sRGB.

Hört sich aufwendig an, bringt aber am meisten.

Hans


Danke für den hilfreichen Beitrag.
Ich denke, dass dies eine gute Lösung ist, wenn ich den "Foifer und s'Weggli" will. Bisher hatte ich noch auf RAW verzichtet und bin den einfacheren Weg von JPG gegangen.
Heinz alias Alpinist99
 
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Hallo (hast Du auch einen Namen?),

sRGB für alle beteiligten Komponenten ist sicher ein pragmatischer Kompromiss. Wenn Du aber ein Ausgabegerät hast, dessen Gamut deutlich über sRGB hinausgeht, verschenkst Du Tonwerte, insbesondere in den gesättigten Farben. Ein sehr guter Tintenstrahldrucker schafft deutlich mehr als sRGB, und wenn Du mal ein richtig knalliges Magenta oder Cyan sehen willst, solltest Du auf größere Farbräume setzen. Durchgängiges Farbmanagement und kalibrierte Geräte sind dabei allerdings Voraussetzung.

Gruß
Burkard

Danke für Deine Erfahrungen.
Mein Anliegen ist schon ein durchgängiges Farbmanagement, deshalb benutze ich mit dem Epson R3000 auch nur vordefiniertes Epson-Fotopapier und der EIZO CG276W-Monitor hat ein professionelles eingebautes Skalierungsgerät.
Betreffend Namen: Ich dachte dass alias "Alpinist99" normal sei, aber natürlich, ich habe auch noch einen weltlichen Namen: Heinz (Sorry, ich bin halt trotz meinen 60-zig Jahren ein Newcomer in Foren; ich bin aber lernbereit).
 
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Hallo Heinz,
Bisher hatte ich noch auf RAW verzichtet und bin den einfacheren Weg von JPG gegangen.
der Umstieg auf RAW ist m.E. sehr lohnend (u.a. Zugewinn an nachträglichen Korrekturmöglichkeiten, aber auch Schärfe/Auflösung) und dem restlichen von Dir betriebenen Aufwand angemessen, ich denke, Du solltest den Unterschied sehen (auch in großformatigen Prints).
Ich halte diesen Punkt, bezogen auf die erzielbare Bildqualität, sogar für wichtiger als die ursprüngliche sRGB/aRGB Frage.

Wenn Du erst einmal relativ niedrigschwellig in die RAW Entwicklung einsteigen möchtest, dann würde ich Dir Nikons Capture NX2 empfehlen, da dieses Programm die Einstellungen/Presets der Kamera bei der Entwicklung berücksichtigt und damit bereits ohne Eingriff Ergebnisse liefert, die dem Bildeindruck (also z.B. Weißabgleich und verwendeter Picture Control) des gewohnten JPEG aus der Kamera sehr weitgehend entsprechen.

Von den meisten RAW-Konvertern gibt es kostenlose Probe-Versionen (meist 30 Tage) aus dem Netz, das ist eine gute Möglichkeit ein passendes Programm zu finden.

MfG
Jürgen
 
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Hallo Heinz,

Wenn Du erst einmal relativ niedrigschwellig in die RAW Entwicklung einsteigen möchtest, dann würde ich Dir Nikons Capture NX2 empfehlen, da dieses Programm die Einstellungen/Presets der Kamera bei der Entwicklung berücksichtigt und ...

Salü Jürgen

Danke für den Tip. Ich hatte früher mal Nikons Capture ausprobiert, doch es war mir zu kompliziert resp. ich arbeitete plötzlich mit viel zu viel verschiedenen Programmen. Deshalb habe ich mich neu fokussiert auf Adobe Photoshop CS6 und neuerdings habe ich mir noch Adobe Lightroom 4 angeschafft, die ja aus dem gleichen Haus stammt und somit einwandfrei funktionieren soll. Zudem sei Lightroom 4 auch betreffend RAW-Formaten optimiert (besser noch als CS6). Ist es unter diesen Umständen wirklich noch sinnvoll, auch Nikons Capture NX2 anzuschaffen?

Danke und Gruss.
Heinz

PS:
Ich finde es super, die vielen und raschen Beiträge erhalten zu haben. Danke nochmals an Dich und all die übrigen.
 
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Lightroom und CS6 sind eigentlich doppelt gemoppel, da CS6 mit Adobe Camera RAW schon einen RAW Converter mitbringt, der von der RAW-Engine der selbe ist wie in Lightroom und auch die gleichen Funktionen zum Entwickeln bietet. Sieht man von der Datenbank und einigen Gimicks drum herum einmal ab.

Aber um auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Wenn du CS6 und LR hast, lohnt sich die Anschaffung von CNX auf keinen Fall. CNX hat auch schon ein paar Tage auf dem Buckel und reicht meiner Ansicht nach nicht mehr an die Möglichkeiten die ACR oder LR bieten heran.
 
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