Abenteuer Steinwild

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M.E.C.Hammer

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Auch wenn es seit dem 1. Mai schwieriger geworden ist, die Zeit für die Naturfotografie zu finden, so ist es mir dank einer extrem verständnisvollen und toleranten Ehefrau :love: dennoch möglich hin und wieder ein Abenteuer zu erleben. Genau von einem solchen möchte ich euch nun berichten.
Es trug sich in einer atemberaubend schönen Gegend in Italien zu. Alleine das Tal wäre die Reise schon wert gewesen.
Beginnen wir chronologisch, wie mein Thread über die Murmeltiere ja schon zeigte, ging unser Urlaub dieses Jahr in die Alpen und so war mein Wunsch natürlich groß Steinböcke vor die Kamera zu bekommen. Mit einwenig Internetrecherche konnte ich einen geeigneten Ort ausfindig machen. Dieser war nur knapp 1 Autostunde vom Urlaubsort entfernt und sollte sehr hohe Chancen auf Steinwild haben.
Es handelte sich um einen Südhang in Italien, bei dem man möglichst zeigt mit seiner Wanderung starten sollte, da es bereits Mittags dort extrem warm werden kann. Ok dachte ich mir, also dann bin ich wohl besser bereits vor Sonnenaufgang oben im Bereich der Steinböcke.
Dies bedeutete, um 02:30 Uhr ging der Wecker und Abfahrt um 3:00 Uhr. Meinen Bruder und meinen besten Freund konnte ich als Mitstreiter begeistern. Gegen 04:00 Uhr erreichten wir den Parkplatz, ab dem die Wanderung und der Aufstieg im Stockfinsteren beginnen sollte.
Als erstes mussten wir feststellen, dass es verdammt kalt war und das bereits dort unten am Parkplatz.:frier: Bewaffnet mit Stirnlampen ging es los. Zu erst noch recht gemütlich über breite Schotterwege und Almwiesen, dann begann der härtere Teil und besonders mir wurde schnell ziemlich warm. Naja, das ist dann halt der Nachteil, wenn man meint, man benötigt unbedingt eine schwere Festbrennweite! :rolleyes:
Ach und da ja die Ankunft vor dem Sonnenaufgang geplant war, musste natürlich auch das schwere Dreibein mit, vielleicht würde man ja auch noch ein Landschaftsfoto schießen! :D
Nach etwa 1 1/2 Stunden Aufstieg konnte ich die ersten glühenden Augen eines Steinbocks in der Finsternis ausmachen. Ich war happy, denn wo einer ist, sind bestimmt auch noch mehr. Wir beschlossen weiter Richtung Gipfel zu wandern. Vom Zeitplan her waren wir sehr gut unterwegs und da es doch immer kälter wurde und mittlerweile auch immer mehr Schnee im Hang lag, mussten wir uns eh bewegen. Nach einer guten weiteren Stunde bergauf brachen wir ab, es wurde uns dann doch etwas zu gefährlich. Mittlerweile lagen schon etliche Zentimeter Schnee, der vom Vortag angeschmolzen war und über Nacht zum Teil zu Eis gefroren war. Zu dem erwartet ich hier oben auch kein Steinwild mehr.
Meinen Mitstreitern wurden außerdem trotz anstrengendem Aufstieg mittlerweile einwenig kalt. Nun, es war ja auch als Sommerurlaub geplant, wer rechnet da schon mit ca. -5 °C und Schnee? Nur der Doofe, der mitten in der Nacht geplant hatte Steinböcke im Berg zu besuchen. Tja und so war wenigsten ich gut ausgerüstet! :hehe:
Nachdem ich nun das ganze Equipment fast 1000 hm nach oben befördert hatte, konnte mich auch die Kälte nicht aufhalten, mich wenigstens mal kurz der Landschaftsfotografie zu widmen.
So beginne ich nun mit zwei Landschaftsaufnahmen während des Sonnenaufgangs.



#1 Die Sonne erreicht bereits die ersten Bergspitzen!
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#2 Hier befinden wir uns bereits ca. 200 hm oberhalb der Steinböcke!
Steinwild.jpg
 
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Wir machten uns nun also langsam und vorsichtig auf den Abstieg Richtung Steinwild. So zumindest der Plan. Naja und wie Hannibal vom A-Team schon immer sagte: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!"
Nach ca. 15 min Abstieg konnten wir das Steinwild schon beobachten, wie es langsam den Hang hinauf zog. Ich war ziemlich glücklich, denn die beiden anderen hätten mir ohne die Sichtung von Steinwild wohl die Ohren lang gezogen. ;) Doch am Ende waren sie, wie ich von diesem Abenteuer begeistert.
Tja und wie es so ist, wenn man vor dem Motiv seiner Begierde steht, wird erstmal der Auslöser betätigt, damit man mal was im Kasten hat.


#3 Noch recht weit unter uns, aber meine erste Steingeiß!
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Mittlerweile konnten wir überall Steinwild ausfindig machen und langsam und bedacht näherten wir uns immer weiter.




#4 Auch diese versierten Kletterkünstler bevorzugten den Wanderweg!
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Es war unglaublich beeindruckend, wie friedlich und zum Teil zutraulich die Tiere dort waren.



#5 Die Nähe hat mich fast umgehauen.
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Das muss für heute erstmal reichen! Nun verlangt ein anderes wunderbares Geschöpf meine Aufmerksamkeit! ;)
Hoffe ich konnte damit einwenig Appetit machen!

Gruß
Stefan
 
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Nachdem wir uns alle nun begrüßt hatten, konnten wir die Steinböcke zu dieser Stunde natürlich komplett alleine und friedliche beobachten und genießen!
Meine beiden Weggefährten waren total begeistert, hatten sie mit einer solchen Nähe und Zutraulichkeit doch nicht gerechnet.
Ich hatte darauf natürlich gehofft, denn Steinwild ist nochmals eine Spur zutraulicher, als es auch Gämse unter bestimmten Umständen sein können. Entscheidend ist aber auch hier der Jagddruck, je höher dieser ist, desto schwieriger wird es. Dies kann man ja besonders am heimischen Wild sehr gut beobachten.
Na und so gelangen mir nun nach und nach mehr und mehr Fotos. Die Kälte war total vergessen und ich war voll in meinem Element, umgeben von Steinböcken in einer herrlichen Landschaft!:yahoo:


#6 Junger Bock
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# 7 Die Geiß auf dem Wanderweg
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#8 Sie konnte aber auch den direkt Weg nehmen! ;)
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Natürlich gelangen mir auch Portraitaufnahmen, wenn gleich dies in dem steilen Gelände durchaus seine Herausforderung hatte!
Die Aufnahmen sind übrigens Freihand oder mit dem Einbein entstanden.



#9 Ups, wer da?
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#10 Vielleicht noch eins, so?
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So langsam wurde es Zeit für den Abstieg, denn wir hatten Versprochen gegen späten Mittag wieder zurück zu sein. Schweren Herzens ging es Serpentine für Serpentine wieder begrab. Doch natürlich nicht, ohne weitere Fotos dieser tollen Tiere zu machen!


#13 Der Blick sengte sich bereits Richtung Tal
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#14 Eine alte Geiß schaute uns von oben nach!
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Doch dann begegneten wir noch Alfredo. Er kam einen Steilhang direkt unterhalb des Wanderwegs genau auf uns zu. Wir schienen ihn in feinster Weise zu stören. Er war bereits unterhalb der Naheinstellgrenze meines 500er. Ok, dann hole ich halt nochmal das Weitwinkel raus.
Ich legte mich auf den Boden und Alfredo kam schließlich noch einmal einen Schritt auf mich zu. Gefühlt, hätte ich ihn schon streicheln können!





#15 Alfredo, der Unerschrockene!
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Das war für uns alle ein erneutes Highlight. Wilden Tieren so nahe zukommen, ist jedesmal einfach nur atemberaubend. Diese Momente sind es, an die man sich immer erinnert!
 
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Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Rückweg. Weiter unten im Tal machten wir noch einmal eine kurze Pause und genossen den Ausblick.
Die Sonne erfüllt bereits das ganze Tal und wir hatten bereits nur noch T-Shirts an!




#16 Der Blick zurück zu den Steinböcken!
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Total zufrieden und ziemlich geschafft ging es dann zurück.
Bis auf eine Sache, sind meine Erwartungen und Wünsche komplett aufgegangen. Die Sonne kam viel viel später in den Hang, als ich erwartet hatte. So gelangen mir leider keine stimmungsvollen Gegenlichtaufnahmen. Zudem forderte mich die Entwicklung der RAWs, der Aufnahme im Schatten des Berges ganz schön raus.
Es ist also ein Hang, der eher Abends für diese besonderen Momente geeignet ist.

Eins schicke ich schonmal vorweg, es war nicht mein letzter Besuch dort während unseres Urlaubs. Zu Groß war die Magie der Tiere und der Gegend auf mich. Aber zum Sonnenuntergang habe ich es nicht geschafft. ;)

Einen kleinen Nachschlag gibt es dann morgen!

Allen noch einen schönen sonnigen Herbstsonntag!

Gruß
Stefan​
 
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Tolle Serie! :up: Ich kann die "Gänsehaut" bei der Begegnung mit den Tieren nachvollziehen. Die Mühe hat sich wirklich gelohnt!
Danke für`s Zeigen dieser wunderbaren Aufnahmen.
 
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Das sind

Highlights !

Auf jeden Fall!

Super Bilder sind dir gelungen, die läppischen Höhenmeterchens haben sich als lohnendes Hindernis herausgestellt!?
Besonders die Landschaftsaufnahmen des ersten Beitrages finde ich beeindruckend, beim 2. rutsche mir ein leises "Wow" heraus!
Lediglich die Halos der rechten Bergflanke könnte man reduzieren...

Ich würde gern mehr von der Serie sehen, bedanke mich fürs zeigen, drücke die Daumen für den nächsten Ausflug und beglückwünsche dich zu deiner Frau (warum eigentlich, sie durfte doch weiterschlummern?)! :D:up:
 
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Stefan, das ist ein richtiges Abenteuer!!! Ordentlich klettern, Kilos schleppen (lassen ;)) und super Bilder mitbringen :up:

Danke ebenfalls für den Bericht!
 
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Ich würde gern mehr von der Serie sehen, bedanke mich fürs zeigen, drücke die Daumen für den nächsten Ausflug und beglückwünsche dich zu deiner Frau (warum eigentlich, sie durfte doch weiterschlummern?)! :D:up:

Naja, so ganz klappt das mit dem ausschlafen und weiterschlummern nicht mehr. :heul: Da will halt son kleiner süßer "Quälgeist" Nachts immer was zu futtern haben. Tja und in genau diesen Fällen kann Papa aktuell halt noch nicht helfen! ;)
Und vor einem Jahr wäre sie wohl mit hoch und in einem Jahr auch, dann kommt die Kleine in die "Kraxe" und wird ebenfalls hoch befördert. Dann stellt sich nur die Frage, wer ist besser bedient? Der mit der Kleinen, oder der mit dem Fotoequipment! :D

So und nun kommt wie versprochen noch einwenig Nachschlag. Mittlerweile hatten wir den Urlaubsort gewechselt und waren im schönen Slowenien in einer netten Hütte untergebracht. Allerdings nun nur noch zu dritt! Von Slowenien kommt auch nochmal etwas, der Vrije Wasserfall war nur ein Highlight der Region. Da alle diese Highlights im Dreiländereck lagen, waren die Steinböcke auch von dort nur eine gute Autostunde entfernt und so machten wir uns wieder zu dritt auf. Dieses mal jedoch gut ausgeruht am frühen Nachmittag und mich begleiteten zwei Mädels. Ich hatte 3 Stunden für den Aufstieg, Abstieg und das Fotografieren der Steinböcke. Verdammt sportlich sage ich euch.
Meine Frau genoss das Tal im unteren Bereich, wo man mit einem gescheiten Kinderwagen gut spazieren gehen konnte.
Vom Parkplatz konnte ich mit dem Fernglas das Steinwild bereist als winzige kleine braune Flecken im Fels erahnen. Puh, dachte ich mir, verdammt sind die weit oben. Ok, es half ja nichts, ich hatte versprochen in 3 Stunden zurück zu sein, also hieß es nun Hackengas! Ich benötige 1 Stunden, dann war ich oben. Das ich komplett durch geschwitzt war, muss ich, glaube ich nicht erwähnen, oder? :D

Das Steinwild befand sich leider etwas weiter abseits des Weges, zog aber so langsam in meine Richtung.



#17
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Ich hoffte nur, sie würden auch schnell genug kommen. Denn schließlich musste ich ja auch zeitig wieder mit dem Abstieg beginnen.



#18 Zwei Kehren weiter konnte ich dann eine Geiß mit ihrem Geißlein beobachten.
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Und dann kam das Rudel auch schon in Fotodistanz.


#19 Ein junger Bock!
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