50/1.4 - das neue Nikkor oder Sigma?

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dkochina

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Am Samstag konnte ich beim Objektiv-Weihnachtsshopping ein gebrauchtes AF-S 17-35/2.8 sehr guenstig kaufen. Nun ist noch Geld ueber und Ihr kennt es sicherlich, es will auch ausgegeben werden.

Ein neues 50/1.4 steht noch auf der Wunschliste. Nikon oder Sigma ist eher zweitrangig, wichtig sind Schaerfe bis in die Ecken, weiches Bokeh und schneller, praeziser AF-S/HSM.

Welches soll ich nehmen, welches ist besser? Wer hat schon mit beiden, offenblende gearbeitet?
 
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Hallo det,

ich hatte das Sigma auf der Photokina auf meiner D2x und habe mit dieser Kombi das Standpersonal abgelichtet. In einem Abstand von ca. einen Meter muss der AF Höchstleistungen vollbringen weil die Tiefenschärfe im Millimeterbereich liegt. Bei einem Auge im Profil sind die ersten Wimpern unscharf, die mittleren Scharf und dann werden sie wieder unscharf. Da solche Lichtriesen für wenig Licht gebaut worden sind hat der AF auch noch das Problem, dass wenig Kontrast vorhanden ist. Bei all diesen unwegsamkeiten hat das Sigma ganz gut gearbeitet. Eine 100%ige Treffsicherheit wird es nicht geben - auch bei dem Nikkor nicht - auf welche von den 100 Wimpern soll er denn scharfstellen???

Schärfe? Wenn man Schärfe bis in die Ecken möchte, sollte man sich ein Makro kaufen. So ein Lichtriese ist bei offener Blende nicht scharf in den Ecken! Ist auch gar nicht nötig, weil die eh im dunklen versinken.

Es gibt aber Leute, die benutzen die Lichtriesen mit Blitz - das ist wie Porsche fahren mit Anhängerkupplung und einen Wohnwagen hinten drangehängt.

Ich vermute mal der Unterschied zwischen den Nikkor und dem Sigma wird einen reine Glaubensfrage und die optischen unterschiede kann man nur auf der optischen Testbank messen. In der Praxis wird das rauschen beide gleichschalten. Da ich persönlich Glasklötze liebe tendiere ich zum Sigma - eine reine Bauchentscheidung.
 
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Hallo
Macht der Fotograf sowas nicht?:nixweiss:
Gruss Andreas

Hallo Andreas,

da ich blitzen generell ablehne bzw nur im äußersten Notfall einsetze, schließen sich Lichtstarke Objektive und Blitz für mich gegenseitig aus. Wenn ich mir sicher bin, dass ich bei wenig Licht immer blitzen werde, brauche ich mir kein Lichtstarkes Objektiv zu kaufen. Den Mehrpreis kann ich mir dann sparen.

Aber jeder kann tun und lassen was er will...
 
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Man kann ein lichtstarkes Objektiv auch einfach wegen der geringen Tiefenschärfe nutzen. Insofern ist blitzen bei Blende 1.4 schon möglich und sinnvoll.
 
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Holgers Ausführungen sind ok, jedoch nur die halbe Seite der Medaille. Die andere ist, dass man ein solches Objektiv auch abblenden kann, und da würde ich bei einem 1,4/50 bei Blende 2,8 deutlich mehr erwarten als bei 2,8/50 mit einem Profizoom 24-70 oder 28-70. Die beiden alten 50er (1,4 D und 1,8 D) schaffen das nicht, im Gegensatz zu den beiden 85ern (1,8D und 1,4 D), die den entsprechenden Telezooms bei 85 mm (70-200, 80-200)und bei Blende 2,8 sichbar überlegen sind. Hierzu gehört naturgemäß auch die günstigere Bildfeldwölbung (Schärfe von Ecke zu Ecke).

Blitzen mag ich auch nicht, wenn's nicht sein muss, letztlich ist es aber dennoch besser als verwackelte, unscharfe Bilder....;)

Da ich auch Dets Überlegungen habe, würde mich schon interessieren, welches 50er rundum das bessere Angebot ist (Abbildung, Bokeh, Af-Treffgenauigkeit und - schnelligkeit, Vignettierung... offen und leicht abgeblendet)...
 
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Ein interessanter Thread, gibt es hier Vergleichmöglichkeiten der beiden Linsen? Hab selbst nicht gefunden.
 
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Hallo, mein erster Beitrag. :)

Habe mir heute auch das Nikkor 1,4/50 geholt und es gleich ausprobiert. Die Bilder sind toll, allerdings habe ich extreme Probleme mit dem AF bei schlechteren Lichtverhältnissen in geschlossenen Räumen, mit Dimmlich ist es praktisch unmöglich mit dem AF zu arbeiten, weil er ständig hin und her justiert.

Es ist mein erstes lichtstarkes Objektiv. Habe bisher immer mit dem Standardzoom meiner D40 gearbeitet (18-55mm), desshalb keine Erfahrungswerte. Meine Frage: Ist es normal, dass es sich in diesen Situationen nicht mit dem AF arbeiten lässt (sprich ich komm nicht mal dazu abzudrücken, weil der AF ständig abreitet, auch mit AF-Hilfslicht und einem Abstand von ca 1m), oder ist etwas am Objektiv kaputt?
 
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Hallo, mein erster Beitrag. :)
Meine Frage: Ist es normal, dass es sich in diesen Situationen nicht mit dem AF arbeiten lässt (sprich ich komm nicht mal dazu abzudrücken, weil der AF ständig abreitet, auch mit AF-Hilfslicht und einem Abstand von ca 1m), oder ist etwas am Objektiv kaputt?

...Klingt so als wenn du im AF-C fotografiert, denn dann wird ja permanent scharfgestellt, kann das sein. :):D
 
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...Klingt so als wenn du im AF-C fotografiert, denn dann wird ja permanent scharfgestellt, kann das sein. :):D


Nein, ist im AF-S Modus, hab schon alle Varianten ausprobiert. Ich bekomm auf 1m Entfernung ein gut ausgeleuchtetes Gesicht nicht scharf gestellt. Auch bei sehr kontrastreichen Gegenständen im Nahbereich hat er seine Mühe und "sucht" den richtigen Fokus, den er auch manchmal findet. Es ist wirklich frustrierend.

Wenn ihr mir nicht weiter helfen könnt muss ich wohl oder übel zu meinem Händler fahren und einen Vergleich machen. Hoffenlich hat er dann noch das zweite Objektiv auf Lager.
 
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Nein, ist im AF-S Modus, hab schon alle Varianten ausprobiert. Ich bekomm auf 1m Entfernung ein gut ausgeleuchtetes Gesicht nicht scharf gestellt. Auch bei sehr kontrastreichen Gegenständen im Nahbereich hat er seine Mühe und "sucht" den richtigen Fokus, den er auch manchmal findet. Es ist wirklich frustrierend.

...Nach meinem Wissen ist AF-S aber dann auch nicht richtig, denn, es wird ja nur einmal scharf gestellt und es bleibt dann so. Wir es in AF-A auch nicht scharf. :dizzy:
 
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Vom AF bin ich auch nicht so überzeugt. Optische scheint es aber schon besser als das alte zu sein. Vor allem wenn die Blende weit geöffnet ist.

Falls jemand in meiner Gegen das Sigma hat, können wir ja mal Vergleichsaufnahmen machen.
 
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Meine Frage: Ist es normal, dass es sich in diesen Situationen nicht mit dem AF arbeiten lässt (sprich ich komm nicht mal dazu abzudrücken, weil der AF ständig arbeitet, auch mit AF-Hilfslicht und einem Abstand von ca. 1m), oder ist etwas am Objektiv kaputt?

Bei jedem Objektiv arbeitet der AF immer bei Offenblende, auch wenn für die Belichtung später abgeblendet wird. Wenn das Objektiv sehr lichtstark ist und damit die Schärfentiefe gering, kommt es besonders auf den entscheidenden Eingriff des Fotografen an.

Im Nikon-AF-System bedeutet das "Einzelfeldautofokus", denn die Automatik kann ja nicht wissen, auf was Du scharfstellen willst.

Wählst Du im Mehrfeld-AF die Einstellung "Scharfstellen auf das nächstliegende Objekt" wird bei einem Porträt zum Beispiel die Nasenspitze scharf, bei Offenblende 1,4 sind dann die Lippen (Lehrbuchschärfepunkt in der Modefotografie) oder die Augen (Lehrbuchschärfepunkt in der Porträtfotografie) mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit unscharf.

Beim Einzelfeld-AF legst Du die Schärfe auf die Lippen oder in die Augen und bei Offenblende ist dann der Rest des Gesichts unscharf.

Hier ein Beispiel: "Nachdenklicher Mann führt Nervenspannung an Finger ab", daher habe ich bei Blende 1,4 die Schärfe vom Auge kommend auf die Finger gelegt: http://farm4.static.flickr.com/3075/3130631198_818ea5c9a4_o.jpg


Um Missverständnissen vorzubeugen will ich gerne noch mal daran erinnern, dass die Brennweite keine Rolle spielt bei der Berechnung der Schärfentiefe, sondern nur Blende, Objektabstand und Abbildungsmaßstab.
 
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Hallo,

hatte das Nikon zum Test. Mein Fazit: ich probier ein anderes Modell oder entscheide mich fürs Makro.

Warum?

habe Probleme mit dem AF (D300): die Treffgenauigkeit ist nicht gegeben. Gerade bei Portrait und Blende 2 ist 1 von 5 Aufnahmen dort scharf, wo ich es möchte - es scheint, der geringe Kontrast macht dem AF zu schaffen. Tendenziell beobachte ich FF, mit Einstellung +10 erreiche ich noch die besten Ergebnisse.

--> vielleicht funktioniert ein anderes besser? werde es demnächst ausprobieren.

Allgemein: Bokeh find ich super, schärfe ab 2.8 auch gut. Darüber weich bis seeehhhr weich bei 1.4 (aber definitv besser als mein altes 1.4 non D, das bei Offenblende nicht zu brauchen war) und gestalterisch ein Wahnsinn. Achtung auf die Lichtverhältnisse - CA´s können unangenehm werden.
AF langsam, für Sport nicht zu empfehlen (s. auch oben).

Das Sigma kenne ich nicht - vielleicht sollte ichs doch mal probieren. Hatte allerdings mit der Marke schlechte Erfahrungen - mein 2. 10-20er war knapp 3 Monate in Japan:mad:

Gut Licht,
Stefan
 
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Ich hatte das Sigma 50/1,4 für ein paar Tage ausgeliehen. Was ich bisher vom Nikon gesehen habe, kann das Sigma locker mithalten. Ich würde mich sogar mal soweit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass es in der Bildmitte besser abbildet. Das Bokeh ist ein Traum.
Das geliehene Objektiv hatte allerdings den (bekannten) Fehler, dass es im Nahbereich bis 2m und bis f2 unter FF (bzw. BF - weiß es nicht mehr) litt. Konnte zwar in der Kamera korrigiert werden, aber dann paßte der Fokus ab f2,8 nicht mehr. Wenn ich irgendwann ein tadelloses Sigma Exemplar erwische, werde ich es auf jeden Fall dem Nikon vorziehen.
 
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... habe Probleme mit dem AF (D300): die Treffgenauigkeit ist nicht gegeben. Gerade bei Portrait und Blende 2 ist 1 von 5 Aufnahmen dort scharf, wo ich es möchte - es scheint, der geringe Kontrast macht dem AF zu schaffen. Tendenziell beobachte ich FF, mit Einstellung +10 erreiche ich noch die besten Ergebnisse.

Du solltest auch bedenken, das im Modus AF-S (Einzelautofokus) und bei der AF-Messfeldsteuerung Einzelfeld der Autofokus in dem Moment scharfstellt, in dem du den Auslöser halb drückst und die Entfernungseinstellung dann fixiert. Wenn du aus der Hand bei kürzerem Abstand zum Motiv arbeitest, wirst du es aber kaum vermeiden können, dass du dich und damit die Kamera sich leicht bewegt. Wenn du dann den Auslöser voll drückst, liegt die Schärfeneben vor oder hinter dem Punkt, auf den du fokussiert hast. Wenige Zentimeter Veränderung kann schon ausreichen und das Bild ist nicht mehr dort scharf, wo du es erwartest. Dummerweise reicht oft der Vorgang des vollständigen durch Drückens des Auslösers bereits aus, um die Kamera leicht zu verziehen. Die Arbeit mit hoch lichtstarken Objektiven ist in dieser Hinsicht sehr anspruchsvoll. Leica-M-Fotografen können von dem Problem auch ein Lied singen. Trotz des prinzipiell sehr genau arbeitenden Messsuchers ist es oft enorm schwierig die Schärfe dorthin zu bekommen, wohin man sie haben möchte. Das ist dann aber kein Fehler der Kamera (Messsucher oder AF) sondern der Preis, den man für die Arbeit mit einer sehr geringen Schärfentiefe zahlen muss. Mir passiert das mit meinen Nikon-Kameras und auch mit der M-Leica immer wieder.
 
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Jens hat die Problematik gut auf den Punkt gebracht. Mit meinem 85er benutze ich Offenblende nur wenn ich mir halbwegs sicher sein kann dass sich die Person nicht bewegt. Wenn ich 100% sicher gehen will nutze ich mindestens Blende 3.5, damit wird der Kopf auf jeden Fall scharf und der Rest versinkt schön in Unschärfe.
 
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Bei jedem Objektiv arbeitet der AF immer bei Offenblende, auch wen für die Belichtung später abgeblendet wird.

nicht ganz: der Strahlengang, der auf dem AF-Sensor landet entspricht dem eines auf 5,6 abgeblendeten Objektivs. Die Randtrahlen eines hochgeöffneten Objektivs werden nicht erfasst. Das führt z.B. dazu, dass bei einem Objektiv mit Fokusshift bei Abblendung der AF daneben haut, während die Einstellung nach Mattscheibe stimmt. Ursache ist die sphärische Abberration, welche nicht nur das Bild unscharf macht sondern auch den Fokus verschiebt. Diese verschwindet bei Abblendung. Dadurch sieht der AF-Sensor die Schärfe in einer anderen Ebene als der Fotograf auf der Mattscheibe.
Darunter leidet z.B. das Canon 1,2/50mm EF mit den bekannten Folgen. Das könnte auch das neue Nikkor und das Sigma betreffen.

Um Missverständnissen vorzubeugen will ich gerne noch mal daran erinnern, dass die Brennweite keine Rolle spielt bei der Berechnung der Schärfentiefe, sondern nur Blende, Objektabstand und Abbildungsmaßstab.

Wobei man nicht vergessen darf: Diese Regel stimmt nur im Nahbreich bei Abbildungsmaßstäben nahe und größer 1:1. Im Fernbereich liegt sie leider zunehmend daneben und die Brennweite muss in die Rechnung mit einbezogen werden.

Viele Grüße

Stefan
 
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Wenn Du Dich noch ein paar Stunden geduldest dann lad ich ein paar Testfotos von beiden Objektiven und mein persönliches Fazit hier irgendwo hoch. Ich hab das Sigma 50/1.4 seit ein paar Monaten und das Nikon AF-S 50/1.4 im Moment hier um zu Vergleichen. Eins kann ich jetzt schon sagen, beide sind sehr nah beinander. Kein klarer "Sieger".

PS: ok here: http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/showthread.php?p=857414#post857414
 
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Hallo Det,
ich habe das Sigma 50/1.4 und hatte vorher das 50/1.4 AF-D. Das Sigma ist nach meiner Einschätzung besser was Schärfe und Kontrast bei 1.4 angeht. Ab 1.8 wird es dann richtig gut und zieht so um 2.8 mit dem Nikkor gleich. Schön finde ich die 77mm, da reicht eine Filtergröße. Der AF ist schnell und fokussiert genau. Wie bei dir habe ich auch eine D40 als immer dabei Kamera, auch hier macht das Sigma eine sehr gute Figur. Das neue AF-S hatte ich mal ausprobiert. Beim ersten mal war der AF extrem langsam, beim zweiten mal deutlich schneller. Hier scheint es wohl einige unterschiedliche Chargen zu geben. Irgendwo auf meiner Platte habe ich noch einige Vergleichsfotos, die aber nur einen ersten Eindruck erlauben, wenn Du magst, kann ich diese suchen und hier einstellen.
liebe Grüße Johannes
 
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