36. Analog-Kamera-Wettbewerb "Marginal" - Die Wettbewerbsbilder

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Welches Bild, welche Bilder gefallen Euch am besten?

  • Telewatt - Die Schüssel

    Stimmen: 20 27,8%
  • Jochen O. - Marginale Schönheit

    Stimmen: 19 26,4%
  • Kannix - …Mutti guckt und Yola marginal auch…

    Stimmen: 5 6,9%
  • luckyshot - > marginal <

    Stimmen: 35 48,6%
  • Speckgürtel - Wandbehang

    Stimmen: 3 4,2%
  • AngelikaP - Eine flüchtige Erscheinung.

    Stimmen: 5 6,9%
  • Fotomensch - Ist da was?

    Stimmen: 10 13,9%
  • 2000volt - Marginal frech sein zum Fotografen - Am Rande zum Leichtsinn

    Stimmen: 2 2,8%
  • Katia - Randständiger Schatten … im Grenzbereich Existenz/Nichtexistenz …

    Stimmen: 26 36,1%
  • Amateurknipser - freigelegt

    Stimmen: 2 2,8%
  • Jo.Sch - Beiläufiges…

    Stimmen: 26 36,1%
  • SvenL81 - Marginal…am Rande abgestellt bei Wind und Wetter, so nebensächlich, …

    Stimmen: 5 6,9%
  • Virgil Kane - Sie sind frei.

    Stimmen: 14 19,4%
  • schauinsland - Botschaften

    Stimmen: 2 2,8%
  • Blende-8 - (marginale Verzeichnungen, nebensächliche Überwachung)

    Stimmen: 4 5,6%
  • margot - stufen ins nichts l

    Stimmen: 18 25,0%
  • Horstkon - Parkscheibe

    Stimmen: 4 5,6%

  • Umfrageteilnehmer
    72
  • Umfrage geschlossen .
Sag mal, Bernd, wenn wir Dich gewinnen lassen :D , bekommen wir 16 Platzierten dann wieder solch eine eindrucksvolle Bildkritik von Dir? :ja:

:p

So, dann will ich mal...
Ich werde offen schreiben, was ich denke, aber bitte beachtet, dass es sich hier um meine ganz subjektive Sichtweise handelt, die keineswegs als allgemeingültig zu betrachten ist... ;)

Ich bewerte Wettbewerbsbilder nach einem System, das ich mir zusammen mit zwei Kollegen ausgedacht habe. Ich gehörte damals als externer Juror der Prüfungskommission der Fotoschule an, die die Jahresabschlussarbeiten des jeweiligen Jahrgangs zu beurteilen hatte.

Ich stelle mir 3 Fragen:

1) Wurde das Thema bildlich erfasst?
2) Wie wurde das Thema umgesetzt?
3) Ist das Ergebnis ein Foto, das mich anspricht?


Das Thema lautet "marginal".

Der Begriff kommt klassisch aus dem Lateinischen "Margo" bzw. wird heute oft im Sinne des englischen "Margin" verwendet, beides bedeutet: Der Rand.

Lt. Duden bedeutet "marginal":
Bildungssprachlich: am Rande liegend; nicht unmittelbar wichtig; geringfügig
Psychologie, Soziologie: In einer Grenzstellung befindlich; nicht fest einem bestimmten Bereich zuzuordnen
Botanik) Am Rande eines Fruchtblattes angeordnet.
Synonyme zu marginal sind: Belanglos, geringfügig, nebensächlich, unbedeutend, unerheblich, unwichtig, wertlos, zweitrangig

Ich suche also in den Bildern nach den oben genannten Begriffen...

Vorausschicken möchte ich noch, dass bis auf ganz wenige Ausnahmen die Abstände wesentlich geringer waren, als es die nackten Zahlen vermuten lassen.
Erfreulich war mMn. vor allem, dass das Thema so dicht und auf so vielfältige Weise wiedergegeben wurde!



Zu den Bildern:


Telewatt - Die Schüssel

zu 1) Ich finde das Thema ganz vordergründig in den drei Rändern der Schüssel und ich finde es in dem Mehrfachschatten, der durch drei sehr harte Lichtquellen erzeugt wurde.

zu 2) Die Umsetzung ist relativ konkret, wobei ich eine zweite, subtilere Ebene erkenne - die Darstellung der Schüssel ist sowohl durch die Lichtführung als auch durch den starken Anschnitt sehr abstrakt, sehr zurückhaltend und lässt sie als Objekt eher belanglos wirken.

zu 3) Die Gestaltung mit den einander überschneidenden Ovalen, die aus dem Bild herauslaufen und den Proportionen der daraus resultierenden Flächen bilden ein wunderbar lebendiges Motiv, das zwischen Abstraktion und Stilleben changiert.

Für mich in jeder Hinsicht ein Klasse-Ergebnis.




Jochen O. - marginale Schönheit

zu 1) Ich tu mich etwas schwer damit, den Zusammenhang zum Thema zu finden... Das Glas mit der Blume ist sehr klein im Format, aber es ist mit den Steinchen im Wasser und aufgrund seiner Form auf dezente Weise sehr dekorativ.

zu 2) Ich finde die Umsetzung der Themas ist hier nicht gelungen. Die mittige Platzierung, die selektive Schärfe, die Kontraste des hellen Hintergrunds zur dunkleren Blume - das alles machen sie zum Hauptdarsteller dieses Fotos. Sie bekommt dadurch so gar nichts nebensächliches oder belangloses oder randständiges.

zu 3) Ein wunderschönes Foto, die HighKey-Lichtsituation (oder Bearbeitung), die vorsichtig angedeutete Architektur und die Proportionen gefallen mir sehr. Mein einziger Kritikpunkt wäre hier die Platzierung in der Bildmitte (wobei ich natürlich nicht vor Ort war und deshalb nicht beurteilen kann, ob das anders möglich gewesen wäre).

Für mich ein schönes, dekoratives Foto, aber eine Themaverfehlung.




Kannix - Mutti guckt und Yola marginal auch

zu 1) Ich finde das Thema in den Händen auf dem Sticker. Angela M. benützt diese Geste so häufig, dass sie mittlerweile zu ihrem Markenzeichen geworden ist und doch ist sie - im Rahmen ihrer Auftritte - etwas völlig unwichtiges, belangloses, unwichtiges.

zu 2) Das Thema ist in meinen Augen klar zu erkennen, es ist zentral umgesetzt. Die Umsetzung spielt ein bisschen mit dem Betrachter, man sucht auch ein wenig in den anderen scharfen Bereichen des Motivs, aber ich habe mich schnell auf die Hände "eingeschossen". Der Hinweis im Bildtitel auf den unscharfen Hund im unscharfen Hintergrund ist zwar scherzhaft gemeint, aber lenkt eigentlich vom Hauptdarsteller ab.

zu 3) Ich finde es gut, dass im Hintergrund etwas passiert, die Linienführung der Straßenränder geben dem Bild Tiefe, aber die Komposition ist mir etwas zu statisch, zu wuchtig, zu schwer. Ich glaube, ich hätte das Bild deutlich heller ausgearbeitet, ich hätte versucht, einen etwas dynamischeren Bildaufbau zu finden und ich hätte gerufen "Yola, hierher! Mach schön Platz hinter dem Frauchen..."

Für mich eine kluge Themeninterpretation mit Augenzwinkern, aber ein Foto mit gestalterischem Verbesserungspotenzial..



luckyshot - marginal

zu 1) Ich habe versucht, bei einem Thema mit diversen Bedeutungsvarianten mehrere Aspekte einzubeziehen, ganz konkret einen Rand und durch den Charakter des Objekts das belanglose, nebensächliche Element.

zu 2) Ich wollte ein Stillife machen. Zunächst habe ich nach einem Objekt gesucht, das einerseits an sich schon in unserem Alltag so belanglos und nebensächlich ist, dass es dadurch schon das Thema erfüllt. Zudem sollte es mir aber die Möglichkeit geben, mich gestalterisch auf den Rand zu konzentrieren.

zu 3) Wie macht man aus einem langweiligem Objekt ein Foto, wo man zweimal hinschaut? Ich hab´s mit Durchlicht versucht. Dadurch wird aus dem Weiß ein mehr oder minder dunkles Grau, man erkennt nicht sofort, um was es sich handelt, ich bekomme durch die Staffelung unterschiedliche Grautöne bis hin zu fast schwarz, die mein Format gestalten und kann die Ränder damit betonen.



Speckgürtel - Wandbehang

zu 1) Das Thema in diesem Motiv zu finden, ist nicht ganz einfach. Nicht weil es nicht vorhanden wäre, sondern weil es fast im Übermaß vorhanden ist. Einerseits ist das alles nebensächlich – das Fahrrad, die Graffitti, der Bewuchs, das zerknitterte „Wellblech“ - andererseits gibt es da zudem noch den Rahmen (!) der Plakatwand (?).

zu 2) Ich habe mich entschieden, das Motiv an sich als etwas marginales zu betrachten und nicht im Motiv danach zu suchen. Geht man so an die Sache ran, dann ist die Umsetzung des Themas gut gelungen.

Zu 3) Ein Motiv mit vielen Details. Der Rahmen strukturiert das quadratische Formar – das mir hier sehr gut gefällt – und die Fläche im Rahmen gibt ihm ein grafisches Element. Die Blätterstrukturen des Efeus, die trockenen Äste und das Rad. Ich finde den Bildaufbau gelungen und ich mag die Ausarbeitung mit den satten Tonwerten.

Für mich nach anfänglicher Verwirrung eine saubere Themenumsetzung und ein ansprechendes Foto.



AngelikaP – Eine flüchtige Erscheinung

zu 1) Das Thema finde ich hier auch nicht sofort. Ein Schneemann ist ja nun nicht jeden Tag an jeder Ecke zu finden und es ist auch ein bisschen Mühe, ihn zu bauen... Also für mich ist das nicht eindeutig etwas unbedeutendes, etwas belangloses. Wäre das Thema in den Rändern des Schaufensters oder den Fliesenfugen zu suchen, dann wäre der Schneemann zu dominant, das kann also nicht sein.

Zu 2) Auf der anderen Seite ist seine Lebenszeit meist ziemlich beschränkt und niemanden außer ein paar Kinder-Baumeistern kümmert es wirklich, wenn er weg ist. Bei der Themenumsetzung ist der Begriff mMn. etwas zu großzügig ausgelegt, man muss schon ein paar Klimmzüge machen, um das Thema im Bild zu erkennen...

zu 3) Das Foto ist wunderbar! Ich mag diese weißen kleinen Fliesen, die mit etwas Phantasie aussehen wie Schneeflocken, ich mag den traurigen Blick von dem armen Kerl (er denkt sich „Mist, der Frühling kommt...“) und wie schön kontrastreich er vor dem dunklen Hintergrund steht.

Für mich ein schönes Foto aber nicht nah genug am Thema.




Fotomensch – Ist da was?

Zu 1) Ich finde in dem Bild das Thema mehrfach wieder. Die Grenzlinie zwischen Straße und Wand, die Ränder der Steinblöcke, die banale Öffnung am Rand der Wand und die nichtssagende Beschriftung der Straße.

Zu 2) Das ist für mich eine ganz klare und konkrete Umsetzung des Themas.

Zu 3) Das Foto hat eine klare Bildaufteilung, es hat Grafik, es hat einen Eye-Catcher, es ist minimalistisch. Mein einziger Kritikpunkt. Ich finde es ein klein wenig zu statisch.

Für mich eine gelungene Arbeit ohne wirkliche Mängel, aber auch ohne das allerletzte „Bling“ .



2000 Volt – Marginal frech...

zu 1) Wo ist das Thema? Tut mir wirklich leid, ich kann es beim besten Willen nicht finden.

Zu 2) Trotz der Hilfe durch den Bildtitel fällt es mir wirklich schwer hier eine Umsetzung des Themas zu finden. Sind diese Verletzungen im Sinne eines Kletterers etwas unwesentliches? Ist er schlimmeres gewohnt? Sind die scharfen Felsränder, an denen man sich diese Verletzungen holt, gemeint? Ich weiß es nicht...

Zu 3) Ich glaube, dass dieses Foto im Rahmen einer Bildserie eine echte Berechtigung hätte, ich finde, hier wurde sehr schön mit Schärfe und Unschärfe gespielt, der Finger präsentiert sich sehr gut vor der hellen Gesichtshälfte und die hellen und dunklen Bildzonen gestalten das Formt sehr schön.

Für mich ein Foto, das etwas erzählt. Leider erschließt sich mir nicht ganz, was...



Katia – Randständiger Schatten

zu 1) Ich sehe hier das Thema auf mehreren Ebenen. Ich sehe die Ränder der Textilbahnen, ich sehe die Ränder der Fenster und ich sehe am Bildrand die einzige runde Form im Bild. Ein Schatten, der nichts ungewöhnliches projiziert ist per se schon nebensächlich.

Zu 2) Eine subtile, aber klar erkennbare und vielschichtige Umsetzung des Themas, die viel Raum für Interpretation lässt.

Zu 3) Ein wunderbar leichtes Bild. Ich mag die Komposition mit der diagonalen Anordnung und den drei Kugeln als Eye-Catcher. Einer meiner Favoriten.

Für mich zu diesem Thema ein absolut überzeugendes Foto.




Amateurknipser - freigelegt

Zu 1) Der Frühling am Rande des zurückweichenden Winters, ein kleines, marginale Stückchen Natur, das da schon aus der Erde lugt.

Zu 2) Eine fast schon poetische Umsetzung des Themas! Vermutlich lässt sich das noch anders interpretieren, aber diese springt mir sofort ins Auge, kommt mir sofort in den Sinn.

Zu 3) Klarer, herrlich grafischer Bildaufbau mit dem dunklen Dreieck in der fast weißen Schnee-Fläche. Die kontrastreiche Ausarbeitung ist genau richtig. Ich mag das Bild!

Für mich ein gelungenes Foto!




Jo.Sch - beiläufiges

Zu 1) Ist jede Linie ein Rand? Einerseits nein, andererseits sind sie hier die Ränder der Schneeflächen...
Sind Reifenspuren im Schnee etwas unwichtiges, etwas banales, etwas belangloses? Ja das sind sie.

Zu 2) Das Thema ist vllt. nicht ganz so konkret, so vielschichtig erfasst, wie bei manchen anderen Bildern. Ein Lösung, auf die ich so nicht sofort gekommen wäre, die mich bei der Stimmvergabe auch nicht sofort restlos überzeugt hat.

Zu 3) Ja! Ja! Ja! Ein wunderschönes Foto! Virtuos ins Quadrat gestaltete Flächen und Linien. Klar, minimalistisch, grafisch. Genau mein Ding!

Für mich ein Foto ohne Mängel, aber einen Tick zu wenig nah am Thema.




SvenL81 - am Rande abgestellt

Zu 1) Ich sehe das Thema angedeutet in den Rändern, die der Schnee am Weg macht, ich sehe es angedeutet in der an sich belanglosen Situation, die hier gezeigt wird.

Zu 2) Auf das Fahrrad am Rand des Weges wäre ich zu allerletzt gekommen. Aber egal, ob meine Interpretation, oder die von Sven, für meinen Geschmack ist das Thema etwas zu kurz gekommen.

Zu 3) Das Foto macht es mir zwar nicht ganz einfach, sofort die Interpretation des Themas zu erkennen, aber es hält meinen Blick dennoch eine ganze Weile gefangen. Es ist das erzählerische Element, es sind die vielen Details, es ist der Weg ins Dunkle. Meine Frau hätte sicher ein ungutes Gefühl, wenn sie hier nachts alleine wäre... das Foto macht Kopfkino.

Für mich ein gelungenes Foto, das nicht ganz so nah am Thema ist, wie andere.




Virgil Kane – Sie sind frei.

Zu 1) Das Thema findet sich hier in mehrfacher Hinsicht: Die Ränder von Papier und Text, die Schattenränder des Glases und – für mich primär entscheidend – die „Rand“bemerkung.

Zu 2) Das ist mMn. die klügste Auslegung des Themas. Ein Bemerkung, die am Rande zu etwas gemacht wird, mag auf den ersten Blick belanglos wirken, bekommt aber genau durch diese Positionierung eine hohe Bedeutung auch gegenüber dem eigentlichen Text. Ziemlich intellektuell und kreativ, finde ich...

Zu 3) Die Lichtführung ist stimmungsvoll und glaubwürdig, der Bildaufbau mit den großzügigen Freiräumen gibt dem Bild Ruhe, die durch die Diagonale wieder etwas gestört wird. Das Auge des Betrachters landet dort, wo es hingehört. Sehr fein!

Für mich als Gesamtpaket ganz klar einer meiner Favoriten.




Schauinsland - Botschaften

1) Die erste Frage würde ich ganz klar mit "Ja" beantworten.
Wobei ich persönlich den roten Ring unten als Dein Motiv angesehen hatte. Er hat einen weißen Rand, er sitzt ganz am Rand des Formats und diese Aufkleber sind etwas völlig unwesentliches im Straßenbild.

2) Auch die Umsetzung finde ich (unter den von mir gesehenen Umständen) gelungen. Du hast Dich inhaltlich mit dem Thema auseinandergesetzt, Du hast es in mehreren Ebenen, vielschichtig umgesetzt. Aber der Pandabär in Verbindung mit dem Begriff "Hope" ist für mich alles andere als Marginal im Sinne von nebensächlich. Es ist ein Statement. Auch dass der Laternenpfahl so dominant ins Bild platziert ist, nimmt ihm im Motiv das "Marginale".

3) Dein Pech war, dass es einfach noch Bilder gab, die mich mehr angesprochen haben, weil sie subtiler gestaltet waren. Da war mir "Vertikale am Rand & Rest unscharf" einen Tick zu wenig. Ich hätte bei einem vertikalen Hauptmotiv nach einem dynamischeren Bildaufbau gesucht.

Für mich ein gelungenes Bild, das aber von starker Konkurrenz ausgebremst wurde.




Blende-8 – marginale Verzeichnungen

Zu 1) Ja! Hier läuft ein Kabel genau am Rand zweier unterschiedlicher Texturen entlang, es wurde „marginal“ verlegt. Dieses Foto gibt den Begriff „marginal“ ganz exakt wieder.

Zu 2) Der Bildtitel lässt leider vermuten, dass der Autor meine Interpretation überhaupt nicht wahrgenommen hat... (Stimmt doch, oder?) Denn seine – im Titel erklärten – Interpretationsversuche sind für mich leider nicht mehr als Versuche...

Zu 3) Das Foto ist für meinen Geschmack zu ruhig geraten. Es „riecht“ ein bisschen zu sehr nach dem goldenen Schnitt und es fehlt ihm an einer dynamischen Linienführung, an Spannung (leider!)

Für mich bei der Wiedergabe des Themas weit vorne, aber im Abgang nicht überzeugend genug.




margot – Stufen ins Nichts

zu 1) Das Thema erkenne ich in vielerlei Hinsicht. Da sind die Ränder der Gebäudeflächen, da ist der marginal erkennbare Schatten des Baumes, da ist diese völlig wertlose, unwichtige Treppe...

zu 2) Ich finde, das Thema ist vorbildlich umgesetzt, es ist offensichtlich, es ist unterschwellig und es ist vielschichtig umgesetzt.

Zu 3) Das Foto hat alles, was ein gutes Bild braucht, es ist grafisch sehr ausgewogen (im positiven Sinn) die Komposition ist ruhig, aber nicht langweilig, das Bild lässt Raum für eigene Interpretationen, es ist erzählend und unterhaltend zugleich.

Für mich auch ganz klar einer der Favoriten.




Horstkon - Parkscheibe

Zu 1) Ich muss nicht lange suchen, das Thema springt mich an – da ist ein unwichtiger, unbedeutender Billigartikel aus dem Auto gefallen, verloren gegangen und liegt jetzt am „Rand“ der Straße.

Zu 2) Die Umsetzung des Themas ist unmissverständlich, direkt und – wenn man den Straßenrand mit einbezieht – auch mehrschichtig.

Zu 3) Mich stören einige Elemente bei der Komposition – die gestalterische Konkurrenz, den die Begrenzungssteine dem Hauptdarsteller machen und die pareallele Anordnung des Randsteins zum Bildrand. Positiv empfinde ich den Farbkontrast des Blautons gegenüber dem Rest der Fläche.

Für mich eine gelungene Arbeit, der es vllt. am allerletzten Schliff gefehlt hat.







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Zuerst mal vielen Dank für deine ausführliche Einschätzung aller Bilder in Ausführung und Bewertung im Allgemeinen. Trotz deiner Erfahrungen und Kenntnisse bei Bildbeurteilungen blieb es dir scheinbar verborgen, dass mir der Junge marginal den Finger - den Mittelfinger entgegenstreckt (Bedeutung dürfte klar sein), auch ohne in Anatomie geübt zu sein, aber eventuell mit analytischem Blick durchaus erkennbar. Rotzfrech von dem Jungen, am Rande zum Leichtsinn - naja, es hätte leicht zu stärkeren Verletzungen führen können, als ein belangloser cut :). Das ist in der Tat für das Foto aber eher marginal, zudem strecken auch andere heutzutage selbst im Stau stehend einem völlig nebensächlich und auch unwichtig diesen Finger entgegen. Aber am Rande betrachtet, wollte er mir nur seinen cut am Finger zeigen. :)

Soweit zur Auflösung, aus meiner Sicht der Dinge, aber nur zu meinem Bild.:) Aber damit möchte ich keine Diskussion auslösen. Ganz im Gegenteil, ich habe wie ich bereits betont habe, mich nicht sonderlich bemüht, im oberen Drittel des Rankings zu landen und somit bin ich einverstanden mit der und deiner Gesamtbewertung :).
 
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Das ist der Finanzminister des kleinen EU-Staats mit wirtschaftlichen Problemen...!
Jetzt verstehe ich... :fahne: :lachen:
 
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Zudem ists immer ganz schlecht, wenn ein Künstler sein Kunstwerk seinem interessierten Publikum erstmal erklären muss, auf einer Vernissage zb. Was soll uns dieses Foto vermitteln ? Aber sei doch mal ehrlich, bei einer Auktion, das Bild von einem Bresson oder Newton (also deren Ausschuss), da gäbs doch trotzdem welche, die investieren würden, oder nicht, egal ob Thema verfehlt oder nicht. :lachen:

Ich muss allerdings zugeben, dass ich das Foto völlig unvorbereitet und ohne triefgründige Planung und Lichtsetzung nach einem Fläschchen Rotwein an diesem Abend, auch ohne auf die Naheinstellgrenze des 50mm zu achten, geschossen habe. Ich muss zudem zugeben, dass sich das Foto bereits von meiner Festplatte in die ewigen Jagdgründe verabschiedet hat, denn ich sehe dafür keine weitere Verwendung (das Dia habe ich noch, meine ich). Dafür ist es mir zu unscharf, der Finger zu arg beschnitten und das Motiv zu mittig positioniert und zudem müsste ich viel zu vielen erklären, was das Bild eigentlich aussagen soll :).
 
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klasse Bernd und vielen dank für das aufzeigen deiner kriterien. da kann ich gut lernen. :up:

mir ist aufgefallen, wie stark das thema >realer rand< bei dir vertreten war.
meine betrachtung war da etwas anders. zum beispiel Angelikas foto zeigt die umsetzung nicht sofort. da brauchts schon einen zweiten blick, aber das mag ich eh gerne. das thema war für mich sehr gut getroffen, dieser schneemann auf der kippe zu einer anderen existenzform, am rande also...:)

nun noch eine frage: ist dir nun der warme schauer über den rücken gelaufen, als du den abzug deines bildes sahst? ich sags gerne nochmal: für mich großes kino. :applause:
[MENTION=6182]luckyshot[/MENTION]
 
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...
nun noch eine frage: ist dir nun der warme schauer über den rücken gelaufen, als du den abzug deines bildes sahst? ...

Ganz ehrlich?
Nein.
Ich hatte eine Idee, ich habe ein bisschen rumprobiert, wie ich sie am besten umsetze und als es so aussah wie ich wollte, habe ich 2 Planfilme belichtet.

Wenn Du jeden Tag für Kunden fotografierst, dann stellst Du Dich täglich der Beurteilung dieser Kunden, Du bekommst Themen gestellt und Du machst ein Foto zu dem Thema. Das ist ein relativ pragmatischer Prozess.
Den warmen Schauer kenne ich. Aber das sind dann Fotos, die nur meiner eigenen Beurteilung unterliegen, auch wenn ich sie anderen zeige.
 
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ich glaube zu verstehen. fotos, die du nur für dich gemacht hast, nicht zur teilnahme an wettbewerben ua....:) [MENTION=6182]luckyshot[/MENTION]
 
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:p

So, dann will ich mal...
Ich werde offen schreiben, was ich denke, aber bitte beachtet, dass es sich hier um meine ganz subjektive Sichtweise handelt, die keineswegs als allgemeingültig zu betrachten ist... ;)

Klasse!
Und vielen Dank für all die Mühe, die du dir da machst und die Zeit, die du dir dafür nimmst :)
 
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Herzlichen Dank für deine Analyse :up:, Bernd.
Finde ich toll, dass du der Bitte von Johannes tatsächlich nachgekommen bist.

Gruß,
Angelika
 
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Danke, Bernd, astreine Analyse! :up:

Hätte ich so auch schreiben können, was ein Extra-Lob sein soll.
Jedoch, ich war als alter Kritiker zu faul …



 
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:p

So, dann will ich mal...
...


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Ich kann mich den Vorpostern nur anschließen - vielen Dank für die Mühe, Bernd,
die Du Dir bei der Analyse jedes einzelnen Bildes gemacht hast. :up:

Es ist eine runde Sache, sich zu einem Wettbewerb auch mit der Bildanalyse auseinander zu setzen.
Natürlich ist das Bildbetrachten stets sehr subjektiv - und das möglichst Objektivbleiben bei solchen Betrachtungen nicht so einfach;
Um so mehr schätze ich Deine freundliche Sachlichkeit, denn sie bietet vielfältige Anregungen für den nächsten Blick durch die Linse. :)
 
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