… Aus meinem Bilderpool habe ich die Klinik-tauglichen herausgefiltert und habe immer noch gut 1000 Bilder. Von dieser Menge bin ich schier erschlagen. Die Auswahl fällt mir schwer, welches soll ich abwählen? Es sind doch alles meine "Babys"! …
Manno, watt für'n Pathos …
Mangels natürlicher Selektion mußt Du
die "Babys" halt selbst meucheln!
… Wie gehe ich am besten vor?…
Systematisch – mit angewandter Intelligenz!
A. Planung:
1. Wo genau sollen die Bilder hängen?
Kinderstation und Onkologie fordern andere Motive
als Kardiologie, Röntgen, Urologie oder Wartezonen …
2. Farb- und Motiv-Konzepte erstellen!
Für Onkologie z.B. sanfte Farben und dezente Motive,
die Hoffnung und Zuversicht symbolisieren …
Für Neugeborenenstation fröhliche, frische Farben und
Motive, die künftiges Leben zeigen …
3. Bildfolgen zusammenstellen!
Korrespondierende Motive in 3er, 4er- oder 5er Gruppen.
Dabei auf Zusammenspiel von Hoch- und Querformaten
achten.
4. Für kleine Wandflächen Einzelmotive wählen, die
zu den in 3. konzipierten Bildfolgen passen.
B. Praktische Umsetzung:
1. und 2. erledigt man mit Papier und Bleistift.
Wobei sich für 1. empfiehlt, maßstabgerechte Grundrisse
mit Vermaßung der Wandflächen zu haben, die später
noch nützlich werden. Kluger Mensch mißt übrigens
zumindest probeweise nach – ich habe da schon mal
böse Überraschungen erlebt.
3. erledigt man am Bildschirm mit sorgfältigem Gucken
für jeden Themenbereich einzeln.
Danach sollte sich die Bildmenge bereits drastisch auf
maximal 300 Motive reduziert haben.
Diese läßt Du in 10x15 ausbelichten (kostet ca 50 €),
sortierst sie auf die Themenbereiche und spielst die
Bildfolgen auf dem Tisch durch, was die Bildmengen
weiter reduzieren wird.
Nebeneffekt: Wenn Du bei dem Dienstleister für die
großen Prints fertigen läßt, kannst Du so schon vorab
die technische Qualität und Farben prüfen!
Frühestens in dieser Phase kannst Du die Kolleginnen
hinzuziehen, um die Auswahl zu verdichten und für
die Endauswahl zu konkretisieren.
Jetzt kommen die Grundrisse digital zum Einsatz!
Dafür rechnet man alle Bilder superklein und platziert
sie im Grundriß an den gedachten Stellen:
So lassen sich ohne große Arbeit die Bildfolgen auf
konsistente Wirkung überprüfen und ggf. die Hängung
ändern bzw. optimieren.
Bei kritischer Würdigung sollten nun die angestrebten
30 Motive übrigbleiben.
Wenn Du ganz perfekt arbeiten willst, fertigst Du obendrein
Ansichten der Wände und platziert auch dort die Bilder, um
ihre Wirkung zu überprüfen.
Der folgende Hinweis kommt spät, ist aber wichtig:
Es ist nicht entscheidend, welche Deiner Bilder Du toll
findest, sondern welche Motive die größtmögliche Zahl
der Krankenhausbesucher bzw. Patienten ansprechen!
Du bist nämlich nicht als Selbstdarsteller gefragt, wie bei
einer Ausstellung, sondern allein und ausschließlich als
visueller Dienstleister.
Ich wünsche viel Erfolg bei Konzeption und Auswahl!
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