3 x Otto Wagner - Gebäude des Wiener Architekten

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rollertilly

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"Otto Koloman Wagner (* 13. Juli 1841 in Penzing bei Wien; † 11. April 1918 in Wien 7) war der bedeutendste österreichische Architekt, Architekturtheoretiker und Stadtplaner Wiens in der Belle Epoque bzw. um das Fin de siècle. Seine Jugendstilbauten, seine universitäre Tätigkeit und seine Schriften über Stadtplanung verhalfen ihm in den 1890er Jahren zu Weltgeltung." Das sagt Wikipedia.

Wir waren an drei Tagen in Wien und haben pro Tag eines seiner vielen Bauwerke besucht. Haltet ihr nochmal eine Runde Wien aus?

Wenn ja, dann hier (der Vollständigkeit halber) noch mal die Otto Wagner Villa, in der heute noch Ernst Fuchs lebt, den wir am Freitag besucht haben.


Die Villa Wagner I (auch: Otto-Wagner-Villa, Ben-Tiber-Villa und (Ernst-)Fuchs-Villa) ist ein von 1886 bis 1888 nach Plänen von Otto Wagner errichtetes Villengebäude an der Hüttelbergstraße 26 im 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing. Die Villa befindet sich derzeit im Besitz des Malers Ernst Fuchs und beherbergt das Ernst Fuchs Privatmuseum.

Otto Wagner ließ das von ihm entworfene Gebäude von 1886 bis 1888 als Sommersitz errichten. Die Familie Wagner bewohnte das Haus ab 1895 ganzjährig, im selben Jahr wurde das im südlichen Trakt befindliche Palmenhaus zu einem Salon umgebaut. Als Wagners Kinder älter wurden und aus dem elterlichen Haus auszogen, verkaufte er es 1911 dem Varieté-Unternehmer und Direktor des Apollo-Theaters Bernhard Ben Tiber. Gleich nebenan ließ Wagner von 1912 bis 1913 eine kleinere Villa, die Villa Wagner II, errichten. Die erste Villa war später sukzessive vom Verfall bedroht und sollte 1963 sogar abgerissen werden. 1972 ging sie schließlich in den Besitz des Malers Ernst Fuchs über, der sie renovieren und adaptierten ließ und hier sein Atelier einrichtete. Heute wohnt Fuchs allerdings nicht mehr in der Villa, die seit 1988 anlässlich ihres „hundertjährigen Geburtstages“ das Privatmuseum Ernst Fuchs beherbergt.

Die als späthistoristisches Landhaus gestaltete Villa wird von einem über eine Freitreppe erreichbaren Mitteltrakt mit ionischen Säulen dominiert. Die Seitentrakte verfügen über eine straßenseitig verglaste Fassade mit dorischen Säulenelementen. Am oberen Ende der Freitreppe befindet sich eine von Ernst Fuchs gestaltete weibliche Statue aus Metall. Im Garten befindet sich die ebenfalls von Fuchs gestaltete Brunnenanlage Nymphäum Omega. (Quelle: Wikipedia)




#1


ernst_fuchs_01 by Stefan, auf Flickr



#2


ernst_fuchs_20 by Stefan, auf Flickr


#3


ernst_fuchs_23 by Stefan, auf Flickr​
 
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Am Samstag liefen wir nach einem laaaaangen Wiener Wandertag noch zur Postsparkasse. Ein beeindruckendes Gebäude, das nach wie vor Postsparkasse ist - und samstags deshalb leider geschlossen. Es bleiben also nur ein paar Einrücke von außen. Gar nicht so leicht, einen solch riesigen Bau auf einen DX-Sensor zu pressen ;)


Und hier was zum Lernen aus Wikipedia:


Das achtstöckige Gebäude der Österreichischen Postsparkasse ist die aktuelle Zentrale der BAWAG P.S.K. und ist eines der berühmtesten Jugendstilgebäude Wiens.

Zwischen 1904 und 1906 als k.k. Postsparcassen-Amt nach Plänen von Otto Wagner in der damals ganz neuen Stahlbetonbauweise erbaut, wurde es am 17. Dezember 1906 eröffnet. Es befindet sich am Georg-Coch-Platz 2. Ein zweiter Teil, der Kassenraum für den Effektenverkehr, wurde 1910–12 angebaut.

Im Zuge der Verbauung der Ringstraße wurde das Gebäude als Zentrum des Stubenviertels geplant, das vorher Standort der Franz-Joseph-Kaserne und des Franz-Joseph-Tores war.

Die Fassade ist mit quadratischen Marmortäfelchen und Aluminiumapplikationen belegt, die an einen Geldspeicher erinnern sollen. An Tief- und Hochparterre sind Granitplatten angebracht. Dies gilt als besonders geglückte Synthese aus Funktionalität und Ästhetik: Die Nieten, mit denen die Marmorverkleidung scheinbar an der Wand befestigt ist, sind ausschließlich Ornament und gliedern die Fassade. Da die ca. 10 cm dicken Platten vom Putz gehalten werden, kommt den Nieten keine tragende Funktion zu. Wagner, der den vom österreichischen Chemiker Carl Josef Bayer für die industrielle Fertigung perfektionierten Werkstoff Aluminium sehr schätzte, benutzte das Material nicht nur für die Nieten, sondern auch für andere Schmuckelemente außen und innen am Gebäude, etwa für die Portikussäulen und die Gebläse der Zentralheizung.

Im quadratischen Hof in der Mitte vorne ist das doppelte Glasdach des darunter liegenden Kassensaals zu erkennen. Die untere Dachschale der Halle ist allerdings gewölbt. Die halbrunden Strukturen lassen die Außenmauern der Stiegenhäuser erahnen. Um dorthin zu gelangen steigt der Kunde über eine breite Treppe und durchquert damit und über einen Gang das gesamte Frontgebäude. Der Fußboden im Kassensaal besteht aus Glaskacheln, die Licht in die darunterliegenden Räume leiten (Postfach und Postsortierräume). Es ist darunter tatsächlich taghell.

Im Vestibül befindet sich eine Büste Franz Josephs I. von Richard Luksch, die 4,3 m hohen, erstmals aus Aluminiumguss gefertigten Eckfiguren auf der Attika stammen von Othmar Schimkowitz. Die Glasfenster sind zum Teil ein Werk von Leopold Forstner.

Das Gebäude der P.S.K. ist auf der Rückseite der 500-Schilling-Banknote von 1985 zu sehen.

Die Innenraumaufteilung nach Fensterachsen mit nichttragenden Zwischenwänden ist heute noch Standard in Bürogebäuden.

Seit 1904 wurde das Gebäude immer als Bürogebäude benützt und instand gehalten, während des Zweiten Weltkriegs blieb es von Bombentreffern verschont. Zwischen 1970 und 1985 erfolgte eine Generalsanierung, der sich der Bau einer Tiefgarage anschloss. Das für den Gründer der Postsparkasse, Georg Coch, auf dem Platz vor der Postsparkasse errichtete Denkmal wurde nach Fertigstellung der Tiefgarage nicht mehr in der Mitte des Georg-Coch-Platzes aufgestellt, sondern in der Baulinie der Stubenringverbauung.

Von Frühjahr 2004 bis Herbst 2005 fand eine Generalsanierung statt, die wie geplant vor der 100-Jahr-Feier des Gebäudes abgeschlossen werden konnte. Dabei wurden die vorhandenen Klimaanlagen in den Großraumbüros erneuert und in den anderen Büroräumen - ca. 500 Fensterachsen mit einer Gesamtfläche von 10.000m² - erstmals durchgehend Klimaanlagen installiert. Da das Gebäude denkmalgeschützt ist und dadurch der nachträgliche Einbau von Lüftungskanälen nicht möglich gewesen wäre, kam das System der Entfeuchtungskühldecke zum Einsatz, das eigens dafür entwickelt wurde. Der geflieste Innenhof über dem Kassensaal wurde mit einer auffahrbaren, schlanken Glaskonstruktion als Schutzhülle überdacht um dem immer wieder auftretenden Schaden abspringender Fliesen und damit der Gefährdung des doppelten Glasdaches über dem Kassensaal zu begegnen. Weiters wurden über die Jahrzehnte verlorengegangene Heizkörper nach historischem Vorbild nachgegossen, Oberflächen am und im Gebäude restauriert und an den inneren Flügeln der Kastenfenster dünnstmögliche Isolierglasscheiben angebracht. Auch konnten viele augenfällige Lüftungskanäle jüngeren Datums entfernt werden um so wieder den Blick auf die Stahlbetondecken freizumachen und das ursprüngliche Raumgefühl wiederherzustellen. Die architektonische Leitung erfolgte durch Diether S. Hoppe




 
Kommentar
Am Sonntag stand - sozusagen auf dem Heimweg liegend - die Kirche am Steinhof auf dem Programm. Schade, dass an diesem Tag die Sonne gar nicht scheinen wollte und der Himmel einheitlich grau war. Man kann sich vorstellen, wie die Kuppel dann geleuchtet hätte.

Aber hier zum Einstige nochmal Wikipedia.


Die Kirche zum „hl. Leopold“, besser bekannt als Kirche am Steinhof (oder auch Otto-Wagner-Kirche am Steinhof) entstand im Zuge der Errichtung der Niederösterreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Geisteskranke Am Steinhof von 1904 bis 1907. Der mit der Planung beauftragte Architekt Otto Wagner hatte dabei zu berücksichtigen, dass es sich um eine Anstaltskirche für psychisch kranke Patienten handelt, und eruierte in Gesprächen mit Ärzten und Pflegepersonal die speziellen Anforderungen an ein derartiges Bauwerk. Ein Arztzimmer, Toiletten und Notausgänge wurden eingeplant, die Kirchenstühle durften wegen Verletzungsgefahr keine scharfen Ecken haben. Wagner, dem bei seinen Projekten die hygienischen Aspekte stets ein großes Anliegen waren, entwarf statt eines gewöhnlichen Weihwasserbeckens eine Variante mit herabtropfendem Weihwasser, um die Gefahr von Infektionen zu verringern. Den Boden konzipierte er zum Altarraum hin abfallend, damit die Patienten in den hinteren Reihen besser nach vorne sehen konnten. Außerdem gab es nicht nur für das Pflegepersonal, sondern auch für männliche und weibliche Patienten separate Eingänge, da zur damaligen Zeit in Nervenheilanstalten Geschlechtertrennung vorgeschrieben war. Aus Geldmangel wurden allerdings der Kreuzweg, die Unterkirche für Protestanten und die Synagoge für Juden nicht mehr realisiert. Auch eine Heizung wurde nicht mehr installiert.

Am 8. Oktober 1907 wurde die Kirche durch Erzherzog Franz Ferdinand eröffnet. Zwischen dem Erzherzog, der dem Jugendstil nicht sehr zugetan war, und Otto Wagner gab es allerdings schon von Anbeginn gestalterische Meinungsverschiedenheiten, weshalb Wagner in der Eröffnungsrede nicht erwähnt wurde und in weiterer Folge vom Kaiserhaus keine Aufträge mehr bekam. Diese aus sehr unterschiedlichen Anschauungen über Architektur und Ästhetik entstandene Kluft verleitete die Neue Freie Presse in ihrer Ausgabe vom Tag der Eröffnung zur Frage: „Und ist es nicht eine hübsche Ironie des Schicksals, dass so ziemlich das erste vernünftige sezessionistische Gebäude großen Stils in Wien für die Irrsinnigen gebaut worden ist?“.

Nach rund sechsjährigen, umfassenden Renovierungsarbeiten wurde die Kirche am 1. Oktober 2006 wiedereröffnet. Unter anderem wurde die Kuppel unter Verwendung von 2 kg Blattgold neu vergoldet, der Tamboursockel mit künstlich patinierten Kupferblechen erneuert und die Marmor-Fassade vollständig ausgetauscht. Fenster, Mosaike und Figuren wurden sorgfältig gereinigt und restauriert. Der nunmehr in neuem Glanz erstrahlenden und im Westen Wiens weithin sichtbaren goldenen Kuppel, die an eine halbe Zitrone erinnert, verdankt übrigens die Baumgartner Höhe, auf der sich die Kirche befindet, ihren Spitznamen „Lemoniberg“. Die Kirche erhielt 2007 drei neue Glocken, die von der Glockengießerei Grassmayr hergestellt wurden. Die Kirche ist nur zu Gottesdiensten, sowie Samstags und Sonntags gegen Eintritt geöffnet. An diesen Tagen finden auch Führungen statt.




Das „Sozialmedizinische Zentrum Baumgartner Höhe" besteht aus vielen Einzelgebäuden, die in einer parkähnlichen Landschaft über einen Hügel vertreut sind. Als erstes muss man durch das riesige Eingagstor ....


#8


otto wagner spital by Stefan, auf Flickr



... und über eine Treppe mit vielen, vielen Stufen nach oben. Und irgendwann blinkt das Gold der Kuppel durch die Bäume.


#9


otto wagner - kirche am steinhof I by Stefan, auf Flickr



Auch hier wieder gar nicht so leicht, die Kirche in einem Stück abzulichten. Ich hoffe, ihr verzeiht mir die stürzenden Linien ;-)


#10


otto wagner - kirche am steinhof II by Stefan, auf Flickr



Das Gold der Kuppel, ...


#11


otto wagner - kirche am steinhof III by Stefan, auf Flickr


.. die vier Engel über dem Eingang ...


#12


otto wagner - kirche am steinhof IV by Stefan, auf Flickr



... und der Eingang selbst, bevor es dann nach innen geht


#13


otto wagner - kirche am steinhof V by Stefan, auf Flickr

 
Kommentar
Kommentar
Es stehen immer nur vier Stühle nebeneinander, bzw. die Bänke sind maximal vier Sitzplätze breit. Ein Patient, ein Pfleger, ein Patient, ein Pfleger, sicher ist sicher. Eine Seite Männer, eine Seite Frauen.


#18


otto wagner - kirche am steinhof XI by Stefan, auf Flickr


Noch ein Blick zu den bunten Fenstern ...

#19


otto wagner - kirche am steinhof X by Stefan, auf Flickr



... und zum Altar mit dem beeindruckenden Altarbild.


#20


otto wagner - kirche am steinhof XII by Stefan, auf Flickr​




Das war die Otto-Wagner-Kirche. Farbig, goldgeschmückt, hell, offen. Keine Stunde später standen wir im krassen Gegenteil davon. Noch weiß ich nicht, wie ich diese Bilder bearbeiten soll, vielleicht zeige ich sie später mal. Es war auch eine Kirche.



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