Kurz vor Toresschluß habe ich es dann auch noch geschafft, den Ferrania zu belichten, entwickeln zu lassen und einzuscannen. Warum kurz vor Toresschluß? Ich hatte mir von Anfang an vorgenommen, Kiels neue architektonische Sehenswürdigkeit - derer gibt es hier bekanntlich nicht so reichhaltig - in dieser Challenge vorzustellen. An sich sollte alles schon am 13.8.2010 fertig sein; nun ja, auch am 13.9.2010 sieht es dort vielerorts noch wie eine Baustelle aus. Als ich meinte, nun könne man das Gebäude einigermaßen präsentieren, wollte das Licht nicht mehr so richtig mitspielen. Es schüttete mehrere Tage wie aus Kübeln. In einigen halbwegs lichten Momenten sind dann doch noch die unten gezeigten Bilder entstanden, von Donnerstag auf Freitag entwickelt und soeben digitalisiert worden.
Folgende Technik kam zum Einsatz: Nikon F3HP mit PC-Nikkor 3.5/28mm. Die Außenaufnahmen sind sämtlichst freihand entstanden, die beiden Innenaufnahmen mit Stativ. Ansich wollte ich dort zusätzlich zur Aufhellung der grünlich temperierten Neon-Lampen noch einen Blitz verwenden, aber die Batterien waren der Meinung, die Arbeit verweigern zu können. So dürft Ihr Euch am grünlichen touch dieser Bilder erfreuen.
Die Negative habe ich mit dem Coolscan 4000 und dem Programm VueScan digitalisiert. Da ich normalerweise Dias einscanne habe ich für den Ferrania natürlich kein Farbprofil beim Scanner hinterlegt; Vuescan hat die Bilder also - aus meiner Sicht ganz gelungen - mit irgendwelchen default-Einstellungen entwickelt. Ich habe die Bilder dann für das web herunterscaliert und danach mit meinen üblichen web-Standard-Einstellungen leicht nachgeschärft.
Hier nun die Bilder vom neuen Kieler "Schwedenkai". Dort ist ein neues Terminal für die neuen großen RoPax-Fähren Stena Germanica III und Stena Scandiavica III auf der Linie Kiel-Göteborg entstanden. Die Stena Germanica III ist schon ausgeliefert und wird alles zwei Tage in Kiel ent- und beladen. An den anderen Tagen kommt noch die "alte" Stena Scandinavica II zusammen mit einem Stena Freighter (an diesen Tagen sind die Bilder entstanden). Um die Kosten für den Bau des Terminals zu finanzieren, ist gleichzeitig ein 12-stöckiges Bürogebäude entstanden, in dem die Eigentümerin Seehafen Kiel GmbH & Co KG, die Stena Line und eine Anwaltskanzlei jeweils drei Stockwerke bezogen haben.
#01 - Von Süden
aus der Hörn erkennt man rechts, am Ostufer, den Norwegenkai, von dem die "Color Magic" auf der Route Kiel-Oslo gerade ablegt, links, am Westufer den Schwedenkai mit "Stena Freighter" und "Stena Scandinavica II". Dazwischen das neue Bürogebäude des Schwedenkais. Die "Stena Germanica III" erreicht in etwa die Höhe des 10. Stockwerkes.
# 02 - Im Verladebereich
# 03 Schwedenkai - Südeingang
# 04 Schwedenkai - Westeingang
# 05 Der Aufgang zur Abfertigungshalle - noch weitgehend unfertig.
# 06 Hier soll einmal ein Restaurant entstehen...
# 07 Neonlichtromantik im Sekretariat
# 08 Neonlichtromantik im Wartebereich
#09 Nordwestansicht vom Bootshafen her
#10 Blick von der Hörn-Brücke
# 11 Südfassade (mit Selbstportrait)
# 12 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Abschließend möchte ich Angelika ganz herzlich für die Initiative und die gute Organisation sowie Rüdiger für den Film danken!:up::up:
Es hat mir trotz der zum Schluß eng werdenden Zeit viel Spaß gemacht, mal wieder mit der F3 und einem Juwel wie dem PC 3.5/28mm unterwegs zu sein. Zum Glück stellte sich die alte "Analog-Routine" schnell wieder ein. Die praxisgerechte Ergonomie der F3 tut da natürlich das ihre dazu. Es ist einfach toll, beim Wechsel von "A" auf "M" mit demselben Dreh am selben Rad nicht nur die Belichtungsbetriebsart zu wechseln, sondern die notwendige Verschlußzeit gleichzeitig mit einzustellen.
Der Ferrania ist kein Vertreter seiner Art, der geeignet ist, die der Analog-Fotografie innewohnenden Qualitäten zu offenbaren. Von einem Scotch-3200-Diafilm abgesehen, den ich 1985 mal verwendet habe, habe ich glaube noch nie mit einem derart körnigen und wenig auflösenden Film gearbeitet (was man in dem 4000dpi-Scan bei 100% Auflösung so sieht, ist schon erstaunlich, im web-Format fällt das zum Glück nicht so auf). Die Konfektionierung auf 12 Bilder hat zudem den Nachteil, dass offenbar leichter Licht in die Dose eindringt (siehe Bild #06 und #08und und der Film auch in der Dose verknicken kann (siehe Bild #03). Vielleicht können wir uns für die nächste Challenge auf einen etwas hochwertigeren Film verständigen! Aber auch wenn nicht:
Ich bin wieder mit dabei!