Припять 2016

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FredB

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Prypjat 2016

Die Reportage von "Schelmu" im April diesen Jahres habe ich fasziniert mitverfolgt. Kurz und gut - das Thema hatte mich schon lange bewegt und so hat mich Schelmus Reportage förmlich angeschoben. Eigentlich muss man sich da mit etwas längerem Zeitvorlauf kümmern und anmelden (wegen der Genehmigung für die Sperrzonen). Nix für mich - ich bin (beim gleichen Veranstalter) ganz kurzfristig aufgesprungen und war um Juni dort.

Die Eindrücke sind - sofern man sich etwas mit den Hintergründen beschäftigt hat - mehr als überwältigend. Ein Ereignis, das die Welt nachhaltig verändert hat. (Bis auf einen eigentlich unbegreiflichen Aspekt, wie Fukushima 2011 gelehrt hat). Ein Ereignis, das sehr wesentlich zum Niedergang der Sowjetunion beigetragen hat.

Auch nach dreißig Jahren sind die Spuren der Bewohner und des Lebens nicht verwischt und hinterlassen an vielen Orten ein eigenartiges, kaum zu beschreibendes Gefühl zwischen Hilflosigkeit und Respekt für die Leute, die diese Katastrophe im Grunde in den noch möglichen Grenzen hielten um eine noch größere Katastrophe zu vermeiden.


Ich verneige mich vor denen, die hierfür ihr Leben gaben.

R.




Dieses Denkmal für die Feuerwehrleute der Werksfeuerwehr Tschernobyl wurde von angehörigen der Feuerwehrleute auf privater Initiative am 26. April 1996, dem 10. Jahrestag der Katastrophe, eingeweiht. die 28 Mann der Werksfeuerwehr waren als erste am Ort der Katastrophe und gaben ihr Leben. Nahezu alle sind in den nachfolgenden Tagen einen grauenhaften Tod gestorben.

Die Inschrift lautet: "Die die Welt gerettet haben"
 
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Irgendwas klappt bei der Linkeinbindung nicht, dein Album war auch nicht öffentlich (das ist jetzt geändert).
 
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Der ehemalige Bahnhof von Prypjat.

Loks, Waggons und jede Menge Schrott. Einfach so stehen- oder liegengelassen. Neben einem der im fortgeschrittenen Verfall befindlichen Gebäude sitzt in stoischer Gelassenheit ein Security-Chef - was es da tatsächlich aufzupassen gab habe ich nicht so wirklich begriffen. Anyway - er passt auf und hier ticken die Uhren sowieso ganz anders...

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Der neu angelegte Hafen…

- 1986 zum Zeitpunkt des Unglücks noch im Aufbau. Prypjat sollte um einen weiteren Stadtteil erweitert und dieser Hafen vorwiegend zur Materialanlieferung genutzt werden. Die Zeit ist scheinbar einfach angehalten worden - der Zahn der Zeit nagt jedoch unnachgiebig - die Natur holt sich ihr Terrain zurück und hat ein kleines Treibhaus für sich entdeckt und erobert.


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Kontrastprogramm:

Blick um 90° nach links gedreht… DAS erscheint in einer solchen Umgebung eher surreal, fast unglaubwürdig. "What a beautiful world..."
ja, die Landschaft hier ist wirklich traumhaft schön - und vermutlich für (nahezu) immer unbewohnbar. Das sprengt meine Vorstellungskraft. Halbwertzeiten, Plutonium, Americium...

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Spannend. Mir persönlich gefällt die Bearbeitung zwar auch nicht auf Anhieb, aber irgendwie passt sie ganz gut zur Serie. Die Bilder haben dadurch einen weniger dokumentarischen als vielmehr künstlerischen Charakter. Allerdings verschwimmen durch die Bearbeitung auch die Details, wodurch ein etwas zu einheitlicher "Brei" entsteht. Dadurch wirken die Bilder teilweise nur auf den zweiten Block pointiert. Meine Lieblingsserie ist das hier zwar nicht, aber sie erweitert meinen Horizont. Danke dafür!
 
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Interesse : Ja.
Gruseln : Ja.
Hinfahren : Sicher nicht.
Verständnis ; Wenig

Warum fasziniert diese Gegend so, dass man viel Geld für die Reise ausgibt, um sich schlechte Träume zu holen ?

Mit dem Grips verstehe ich das noch, aber emotional muss das doch alles andere als erbaulich wirken - wie gehst Du damit um ... - und warum ?
Steckst Du das so weg - geht doch bestimmt nicht so einfach ?

Trotzdem habe Dank für die Bilder.
Vielleicht muss es Menschen geben, die solche Katasstrophen dokumentieren.
Ob jemand daraus lernt ?
 
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Hallo Kay,

...ich weiss nicht, wie alt Du bist - bei mir tangiert dieses Ereignis und die sich daraus ergebenden Veränderungen meine (verlängerte) Jugendzeit. Da sind unauslöschliche Erinnerungen mit verbunden und es blieben viele Fragen offen. Deshalb hat das sicher viel mit meinem persönlichen Verhältnis zu diesem Ereignis zu tun. Damals war das unendlich weit weg - völlig unerreichbar weit jenseits der "Mauer" des kalten Krieges und deshalb irgendwie doch unwirklich.
Unwirklich erscheint das auch heute noch. Erbaulich im eigentlichen Sinne ist das ganz sicher nicht - und auch körperlich sehr anstrengend. Aber ich bin da - wenngleich drei Dekaden danach - zum Begreifen und Verstehen hingefahren. Und nein, ich stecke das gar nicht leicht weg, ich kaue auch über 2 Monate danach noch immer recht ordentlich daran. Der Eindruck war und ist mächtig (auch und gerade, wenn man sich mit den Hintergründen beschäftigt).

Auch die Ukraine (Kiev) und die Geschehnisse in der letzten Zeit dort sowie die Lebenumstände der Menschen (habe ich ja nur oberflächlich betrachten können) haben einen heftigen Eindruck bei mir hinterlassen.
Kurz gesagt - ich habe in diesem Zusammenhang mal wieder erfahren, wie heftig uns die Fettaugen auf der Suppe schwimmen.
In der Ukraine verdient ein arbeitender Mensch ca. 100 Euro/Monat. Mich hat da einer (der Mann ist Rechtsanwalt und hat einen Job in einem Ministerium) gefragt, was so eine Kamera denn kosten würde - und ich kam in echte Not, was ich da nun sagen sollte - ich nannte ihm den unteren Gebrauchtpreis des Gehäuses...

Ob jemand daraus lernt? Lassen wir die Frage doch einfach offen...

R.
 
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Sehr spannend, vor allem die Eisenbahn-Bilder finde ich sehr beeindruckend. Zum Vergleich würden mich auch die unbearbeiteten Bilder interessieren.
 
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