Freistellen durchsichtiger Objekte?

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Beuteltier

Platin Mitglied - NF "proofed"
Platin
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Hallo Leute,

ich hab da ein Problem mit dem Freistellen.

Es geht um das Fotografieren von Parfümflakons, deren Fotos freigestellt sein müssen.

Ich habe mit dem Auftraggeber schon über den Begriff "Freistellen" gestritten, weil meine Auffassung davon so wie auch in Wikipedia beschrieben einfach heisst, "gegen einen weissen Hintergrund fotografiert".

Das reicht ihm aber nicht, er will auch "verkürzte Spiegelungen" drin haben.

Beispiel:

picture.php


Der Fotograf hat m.E. "nur" durch perfekte Ausleuchtung dafür gesort, dass das Produkt freigestellt ist, und nur die Spiegelung aufgehellt.


Für die Spiegelung habe ich also eine Milchglasscheibe untergelegt.
Aber einige Flakons sind in einer durchsichtigen Plastikhülle zu fotografieren.

Mein Originalfoto (absichtlich 1 LW überbelichtet, damit Weisses weiss kommt):

picture.php


Und da kriege ich Probleme mit dem Ausschneiden zum Freistellen (Helligkeit runtergedreht, um den freigestellten Hintergrund gegen das Foto abzusetzen):

picture.php


Schaut doch beschissen aus!

Wenn ich mit "Zauberstab" anfange, findet der bei den geringen Helligkeitsunterschieden "kein Ende".
Mit "magnetischem Lasso" ähnliches Problem.
Und mit "manueller Freihandauswahl" komme ich auch nicht auf gerade oder gebogene glatte Kanten :heul:

Hat hier jemand eine Tipp, wie ich das Problem lösen könnte?
:nixweiss:
 
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Zum freistellen, würde ich das Pfadwerkzeug nehmen, das ist die sicherste und von Dir am besten steuerbare Methode.
Für den figürlichen Freisteller wäre in diesem Fall wichtig zu wissen, was die Agentur oder der Grafiker damit vor hat. Will heißen, wird das Bild evtl. auf einen andersfarbigen Untergrund oder ein Motiv gestellt, der dann natürlich - gebrochen - durch das durchsichtig weiße Glas durchscheint?
Falls der Hinter/Untergrund weiß bleibt oder wird, würde ich das Glas nicht so grau machen, Du verlierst zu viel Kontrast und das Bild wird „schmutzig“.
Die Spiegelung würde ich u.U. virtuell einbauen, bzw. in einer separaten Ebene bearbeiten. Das bietet Dir mehr Möglichkeiten.
Und immer schön mit Ebenen und Masken arbeiten.
Vielleicht helfen Dir die Ansätze.
 
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Der entscheidende Trick ist die Aufnahme. Bei durchsichtigen Objekten stellt man rechts und links "was schwarzes" so hin, dass die Konturen rechts und links dunkel werden (sozusagen das Schwarz reflektiert wird) und dann ist das Freistellen per EBV kein Problem mehr.
 
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Danke Thomas,
Die Spiegelung würde ich u.U. virtuell einbauen, bzw. in einer separaten Ebene bearbeiten. Und immer schön mit Ebenen und Masken arbeiten.
das wäre mir aber ehrlich gesagt zu aufwändig, zu mühsam, zu Zeit raubend.
Ich hatte ein Angebot gemacht für 1,50 Euro pro Foto, es sind viele hunderte zu machen, und nahm an dass meine Freistellerei durch hellen Hintergrund ausreichend ist - nur so käme ich auf ein venünftiges Geld für meine Arbeit (Zeitaufwand pro Foto im Studio 2 Minuten, dazu noch ein bisschen Stapelverarbeitung mit Nikon CNX2 und Corel PSP PhX2).
:up:
 
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Danke Peter,
Der entscheidende Trick ist die Aufnahme. Bei durchsichtigen Objekten stellt man rechts und links "was schwarzes" so hin, dass die Konturen rechts und links dunkel werden (sozusagen das Schwarz reflektiert wird) und dann ist das Freistellen per EBV kein Problem mehr.
das klingt Erfolg versprechend, werde ich mit den paar durchsichtigen Teilen mal ausprobieren.
 
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Danke Thomas,

das wäre mir aber ehrlich gesagt zu aufwändig, zu mühsam, zu Zeit raubend.
Ich hatte ein Angebot gemacht für 1,50 Euro pro Foto, es sind viele hunderte zu machen, ...


bestimmte qualitativ hochwertige Fotos gehen halt nicht zu jedem Preis, bzw. man wird es ihnen ansehen, dass sie schnell und billig gemacht sind.

Ich würde ebnefalls das Pfadwerkzeug zum Freistellen nehmen, da kann man auch schöne und perfekte gebogene Konturen erstellen. NUR für 1,50 Euro geht das nicht, selbst wenn Du es in Indien machen läßt.

Nik
 
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...
Schaut doch beschissen aus!

:nixweiss:



Hallo Michael,

gerade weil ich deine sonstigen Beiträge hier im Forum sehr schätze, möchte ich einen ausführlicheren Kommentar abgeben, denn ich meine, bei diesem Projekt bist Du etwas "blauäugig":

Mir scheinen Deine Bilder etwas schief und verzerrt zu sein, für solche Bilder - wenn mans richtig macht - braucht man eben eine verschwenkbare Fachkamera und perfektes Ausgangsmaterial (keine verbogene Kartonumverpackung, und gerade mit den Spiegelungen und Reflexen kann man sich auch Stunden lang beschäftigen).

Sorry, aber gerade bei Parfüm, wo es doch sehr ums Image, um mehr Schein als Sein geht, wird man (der Fotograf selbst, aber auch jeder Betrachter) die Bilder unwillkürlich immer an diesen umwerfend perfekt fotografierten Einzelabbildungen in den einschlägigen stylischen Magazinen messen. Parfümflakons billig zu fotografieren scheint mir darum von vornherein ein Wiederspruch in sich, ein Profi sollte das wissen.

Wenns nur Dokumentarfotos und keine "Images" sein sollen, würde ich die Flakons auf Weiß stellen, wie Du es ja gemacht hast und vorne im Untergrund spiegeln lassen, fertig. Und keinesfalls EBV machen, das ist nicht drin! Studio: eine feste Einstellung, so dass der größte der Flakons ins Bild passt, dann Flakon hin, auslösen, Flakon weg, der nächste bitte. Nur so könnte es überhaupt zu diesem Preis gehen. Dann darf der Kunde aber auch keine Ansprüche wie an ein gestyltes Image stellen!

btw: ein Profifotograf sollte auch mal einen Auftrag sausen lassen, wenn Unmögliches oder gar Unverschämtes verlangt wird, das wäre ein pädagogischer Prozeß auch dem Auftragggeber gegenüber.

Nix für ungut!

Nik


PS: erzähl bei Gelegenheit, wie Du diese Situation gemeistert hast :)
 
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Hallo, ich meine, "die Situation meistern" müßte heißen, den Auftrag zu dem Preis abzulehnen, es wäre schon der Versuch verwerflich, über eine Umsetzung nachzudenken. Gruß, MG
 
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Hallo Nik!
bestimmte qualitativ hochwertige Fotos gehen halt nicht zu jedem Preis, bzw. man wird es ihnen ansehen, dass sie schnell und billig gemacht sind....
NUR für 1,50 Euro geht das nicht, selbst wenn Du es in Indien machen läßt.
Schon klar, aber schau dir doch mal das Beispielfoto des anderen Fotografen an - ich würde wetten, dass das NICHT mit Freistellung per EBV gemacht ist sondern eben mit perfekter Beleuchtung (bis auf den blasser werdenden Schatten, so was mach ich mit dem Aufhellpinsel).

Was den Preis betrifft, ist das ein "Kampfpreis", keine Frage.
In diesem Zusammenhang ist es vielleicht auch nicht ganz bedeutungslos, dass solche Fotos auch von anderen Fotografen zu Schleuderpreisen angeboten wurden. Der Auftraggeber hat mir aber schon bestätigt, dass diese Fotografen dann nach Abarbeitung des "Lockvogelauftrags" weitere Aufträge nur zu WEIT HÖHEREN Preisen annehmen würden...:hehe:
 
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Hallo Komet, hallo Nik,
"die Situation meistern" müßte heißen, den Auftrag zu dem Preis abzulehnen
über das denke ich schon nach, seit ich die ersten Fotos mit der "Freistellung à la Beuteltier" abgelehnt bekam...
Ich werde mir den Sonntag zum Nachdenken und den Montag zum Herumprobieren nehmen, und dann am 1.Dezember eine Entscheidung treffen.

Unabhängig davon, wie meine Entscheidung ausfällt, werde ich aber das benutzte Equipment und seine "Tricks" mit Fischauge fotografieren, um Anregungen zum Nachbau passend zur Forenüberschrift
"Blitzen, Studio und Zubehör Alles zu den Themen Blitzen, Blitzgeräte, Studioaufnahmen und Zubehör" (Korrektur des Tippfehlers von mir) hier reinzustellen.
:up:
 
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Hallo Nik,
Studio: eine feste Einstellung, so dass der größte der Flakons ins Bild passt, dann Flakon hin, auslösen, Flakon weg, der nächste bitte.
genau so habe ich den Auftrag ja auch kalkuliert:
Zeitaufwand pro Foto im Studio 2 Minuten, dazu noch ein bisschen Stapelverarbeitung mit Nikon CNX2 und Corel PSP PhX2.
Mein Stundensatz ist 39,98 Euro incl. Märchensteuer, wenn ich in 60 Minuten 30 Produkte "durchhechele" (=> 45 Euro zuzügl. Märchensteuer), bleiben mir nur noch die paar Minuten für die Stapelverarbeitung.
Ich habe schon überschlagen, dass ich nicht 4 Stunden für 100 Produkte brauchen werde sondern deutlich mehr.
Wenn ich jedes einzelne Bild per EBV noch freistellen und evtl. retouchieren müsste (manche Umverpackungen sind sogar frisch aus der Blisterfolie verkratzt und verbeult) bräuchte ich 40 Stunden :mad:
- für einen Stundenlohn von dann nur 3,50 Euro kann ich auch wieder Kurier fahren...:dizzy:
 
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Sag deinem Auftraggeber, dass er für 1,50 pro Bild in der professionellen Litho/Reinzeichnung nicht mal den Freistellungspfad gezogen bekommt - auch nicht in Indien - You get what you pay for !
 
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Hallo,

ich nehme solche Aufträge nur gegen Stundenabrechnung an. Wenn der Auftraggeber dann viel aufwand möchte werden die Bilder teurer und fertig. Da ich nur nebenberuflich solche aufnahmen mache berechne ich 30€ die Stunde und gut iss es. Mwst stelle ich nicht in Rechnung da ich die Einnahmen über die normale Einkommsteuererklärung mit angebe.

Gruss

Patrick
 
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Was den Preis betrifft, ist das ein "Kampfpreis", keine Frage.
In diesem Zusammenhang ist es vielleicht auch nicht ganz bedeutungslos, dass solche Fotos auch von anderen Fotografen zu Schleuderpreisen angeboten wurden. Der Auftraggeber hat mir aber schon bestätigt, dass diese Fotografen dann nach Abarbeitung des "Lockvogelauftrags" weitere Aufträge nur zu WEIT HÖHEREN Preisen annehmen würden...:hehe:

Einmal 1,50€ - immer 1,50€.

Entschuldige wenn ich dir jetzt deine Illusionen genommen habe.

Beim nächsten Auftrag heisst es dann: "Letztes Mal haben Sie doch auch für 1,50 ..."
 
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Hallo Stefan!
Einmal 1,50€ - immer 1,50€.

Entschuldige wenn ich dir jetzt deine Illusionen genommen habe.

Beim nächsten Auftrag heisst es dann: "Letztes Mal haben Sie doch auch für 1,50 ..."
Du nimmst mir keine Illusionen.

Ich habe nur geschrieben, dass diese anderen Fotografen nach dem Lockvogelauftrag weitere gleichartige Aufträge nur zu weit höheren Preisen annehmen würden.
Sie bekommen diese Folgeaufträge dann natürlich nicht, und der Auftraggeber muss sich wieder nach anderen Adepten umsehen, die er für ein paar hundert Fotos gehörig ausbeuten kann...
 
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Dieser Thread geht für mich in eine merkwürdige Richtung. Viel entscheidender ist es doch die Aufgabenstellung zu lösen. Oder?

Der Tipp von PeMax scheint mir zielführend zu sein

Der entscheidende Trick ist die Aufnahme. Bei durchsichtigen Objekten stellt man rechts und links "was schwarzes" so hin, dass die Konturen rechts und links dunkel werden (sozusagen das Schwarz reflektiert wird) und dann ist das Freistellen per EBV kein Problem mehr.

Hast es schon ausprobiert?
 
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Mwst stelle ich nicht in Rechnung da ich die Einnahmen über die normale Einkommsteuererklärung mit angebe.

Da muss ich doch noch einen Kommentar abgeben: das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Umsatzsteuer entfällt bei Kleinunternehmern (unter einer bestimmten Umsatzgrenze), egal wo Du Deine Einnahmen angibst (wobei die ja letztlich immer in die Einkommensteuererklärung fließen).
 
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Hallo Stefan!

Du nimmst mir keine Illusionen.

Ich habe nur geschrieben, dass diese anderen Fotografen nach dem Lockvogelauftrag weitere gleichartige Aufträge nur zu weit höheren Preisen annehmen würden.
Sie bekommen diese Folgeaufträge dann natürlich nicht, und der Auftraggeber muss sich wieder nach anderen Adepten umsehen, die er für ein paar hundert Fotos gehörig ausbeuten kann...

Da habe ich dich dann wohl ein bisschen falsch verstanden aber trotzdem den Kern der Sache getroffen.

Wenn du aus der Nummer jetzt nicht mehr rauskommst würde ich die Flakons mit dem gezeigten Aufbau fotografieren und für aufwändige Photoshop-Retuschen ein separates Angebot erstellen.

Für 1,50€ gibt´s nur jpg "Out Of The Cam".
 
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