Stellt gewohnte Sichtweisen auf den Kopf
Für unsere Serie mit Autoreninterviews haben wir diesmal Frank Melech befragt, Digitalkünstler, Trainer, freiberuflicher Mediengestalter und Kalenderautor bei unserem Partner CALVENDO. Der gelernte Offset- und Siebdrucker gestaltet seit vielen Jahren fantastische Kalender, Leinwände und Puzzle bei CALVENDO. Seine Bilder fesseln den Blick und spielen mit der Vorstellungskraft der Betrachter. Wir haben Frank Melech gebeten, uns etwas mehr über sich zu erzählen.
Und das wollten wir wissen:
Warum fotografieren Sie – und seit wann?
Ich würde sagen, es ist die eigene Neugierde. Ich glaube, die Frage habe ich mir so auch noch nicht gestellt. Ja, ich denke es ist vor allem die Suche nach dem Unbekannten, nach der anderen Sichtweise, nach dem Verborgenen. So richtig infiziert hatte mich die Fotografie erst mit dem Einzug der Digitaltechnik um 2003. Fotos jetzt gleich sichten und auswerten zu können, hatte mich von Anfang an begeistert.
Wie hat sich Ihre Leidenschaft für die Fotografie entwickelt? Wie sind Sie dazu gekommen?
Schnell erkannte und nutzte ich das Potenzial der Bildbearbeitung am PC. Das Programm Photoshop von Adobe war seitdem mein wichtigstes Werkzeug. Dazu leistete mir vor allen in den ersten Jahren das Magazin „DOCMA“ eine gute Hilfestellung. Grundvoraussetzung hierfür ist natürlich ein gutes Bildmaterial. Dementsprechend entwickelte ich mich auch in der Aufnahmetechnik weiter und legte mir nach und nach ein immer besseres Werkzeug zu. Vieles erlernte ich hierbei durch einfaches ausprobieren.
Gibt es Berührungspunkte zwischen der Fotografie und anderen Interessen?
Mehr als nur das! Die Kamera ist mein ständiger Begleiter. In privater und beruflicher Hinsicht.
Welches sind Ihre fotografischen Themenschwerpunkte? Was reizt Sie an diesen Themen am meisten?
Geheimnisvolle Naturlandschaften und fremdartige Portraits in einer bestimmten Farbharmonie. Unsere gewohnten Sichtweisen zu durchwirbeln, so dass am Ende nichts wirklich ist, das macht für mich den größten Reiz aus. Mitunter reicht da schon eine verdrehte Perspektive, z.B. eine Wolkenformation mal auf den Kopf gestellt. Es liegt mir dabei aber fern, den Betrachter mit Manipulationen zu täuschen. Meine Montagen sind immer offensichtliche Fantastereien.
Wie würden Sie Ihre persönliche, fotografische Handschrift beschreiben?
Diese Antwort will ich gerne anderen überlassen.
Welcher Linie folgen Sie?
Neugierig bleibend, stetig nach dem Verborgenen suchend. Was schon da war, möchte ich möglichst nicht wiederholen. Mich immer wieder selbst zu überraschen ist die treibende Kraft.
Was war Ihr beeindruckendstes oder berührendstes Erlebnis in der Fotografie?
Beeindruckend ist die Fotografie schlecht hin. Vor allem bei der ersten Sichtung am PC. Für mich ist die Fotografie auch heute noch ein Wunderwerk und verliert kein bisschen von ihrem Zauber. Aber eine interessante Geschichte fällt mir ein. Die hat bestimmt jeder von uns, so oder in einer anderen Form, mindestens schon einmal erlebt:
Nach 25 Kilometer mit dem Fahrrad war das Ausflugsziel erreicht. Plötzlich sind da hunderte von Kröten bei der Paarung -die Weibchen tragen ihre Männchen Huckepack- und keine Kamera dabei. Also schnell wieder nach Haus, in der Hoffnung den Kröten vergeht so schnell nicht die Lust. Am Ende wurde ich mit ein paar guten Bildern belohnt.
Was motiviert Sie im Leben?
Jede Herausforderung in jeder Hinsicht. Knifflige Aufgaben brauchen zwar Zeit und Köpfchen, aber treiben mich gerade dadurch immer wieder an. Rückschläge gehören hier selbstverständlich dazu. Denn es sind doch erst die vielen kleinen Fehlschläge, die in ihrer Summe die eigentliche Erfahrung bringen. Aber auch das Zurücklehnen, um die kleinen Erfolgsmomente zu genießen, gehört unbedingt dazu. Dann auch gerne mit anderen Menschen im Austausch bei einem Gläschen Wein.
Und was können Sie überhaupt nicht ausstehen?
Unzuverlässigkeit, Pauschalisierungen und leere Worte, dicht gefolgt von Wichtigtuerei und Egoismus. Ist alles doch immer eine Frage der gegenseitigen Rücksichtnahme und der Wertschätzung dem anderen gegenüber.
Was ist für Sie ein richtig gutes Foto?
Ein Foto, welches unter hunderten auf Anhieb heraussticht und sich dann durch Ästhetik, Emotionen oder eine Geschichte einzubrennen vermag. Stimmt dann auch noch die Qualität, ist es für mich richtig gut.
Haben Sie ein Lieblingsfoto?
Vielleicht „Erfolgreich“, aber das unterliegt auch immer dem Wandel der Zeit. „Erfolgreich“ hat aber bis heute seinen Reiz für mich nicht verloren, ist es doch auch irgendwie ein Spiegelbild.
Was würden Sie einem Einsteiger in Ihr fotografisches Spezialgebiet raten? Wovon raten Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen ggf. ab?
Sich zu fokussieren, sich nur für ein Bild in allen Facetten die nötige Zeit zunehmen. Zig Fotos von immer derselben Situation zu schießen, erhöht zwar die Trefferquote, aber bringt keinen Lerneffekt. Besser ist es, sich vorzubereiten und stets zu wissen, was man tut. Genauso in der nachträglichen Bildbearbeitung: Automatikmodus und Filtertechniken stellen keine Allheilmittel da und erzeugen erst recht keine persönliche Note. Es braucht schon die volle Aufmerksamkeit. Es braucht Fleiß, Geduld und Leidenschaft.
Sie haben Kalender bei CALVENDO veröffentlicht. Was reizt Sie daran?
Aktuell habe ich nur einen Kalender mit neuen Motiven besetzt. Ich nenne ihn seit drei Jahren „FRANKsREICH“. Da ich hierfür jedes Jahr mindesten 12 neue Motive brauche, ist das immer ein guter Ansporn für mich. In erster Linie kann ich aber so all den Liebhabern meiner Bilder die Möglichkeit bieten, für relativ kleines Geld ein paar meiner Werke zu erwerben. Zum Dank bekomme ich regelmäßig Feedback und freue mich darüber sehr.
Können Sie unseren Lesern etwas über Ihre Erfahrungen erzählen? Wo sehen Sie die Vorteile von CALVENDO?
Der größte Vorteil ist die Vermarktung. So hat ein jeder Bildermacher die Möglichkeit, auf einfachste Art und Weise mit seinen Werken auf den Markt zu kommen und trägt dabei null Risiko, unabhängig von der Auflagengröße. Auch muss im Vorfeld kein Geld angefasst werden und den Verkaufspreis (Gewinn) bestimmt man selber. Die eigene Werbetrommel zu drehen sollte dabei nicht vergessen werden.
Apropos: Die Kalender
Die Kalender in verschiedenen Formaten sowie auch ausgewählte Motive daraus als Puzzle oder Leinwandbild sind im Buchhandel erhältlich. Einige Produkte verlinken wir unter diesem Beitrag.
Mehr Informationen:
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