Hier kommt der dritte Testbericht zu den Produkten des Druckdienstleisters ZOR.com. Unser Community-Mitglied Peter Schneider hat den Fotodruck auf Alu-Dibond in der Größe 40 x 60 cm mit einem Motiv seiner Wahl getestet. Er berichtet:
Über die Jahre entwickelt man als Fotograf viele Routinen, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen, Unsicherheiten zu vermeiden und Ergebnisse zu optimieren. Dazu gehört bei mir z.B. die Wahl meiner Druckdienstleister.
Nach einigen Versuchen mit diversen Anbietern bin ich letztlich doch immer wieder bei den gleichen Dreien gelandet. Einer für gut und günstig, einer für besser und preislich noch im Rahmen und einer für absolute Qualität bei entsprechenden Preisen. So eine Auswahl ist natürlich immer subjektiv. Nun hatte ich Gelegenheit, einen weiteren Newcomer auf dem deutschen Druckmarkt zu testen. Es handelt sich dabei um die Firma ZOR aus Belgien, die aktuell Fuß im deutschen Markt fassen will.
Für einen Test habe ich mir ein Outdoor Portrait aus Mitte letzten Jahres ausgesucht, das ich schon länger mal auf Alu ausdrucken wollte.
Die Aufbereitung des Fotos
Im Vorfeld habe ich eine Anleitung bekommen, wie ich das ICC-Profil für den ZOR-Aludruck in das Bild einbinden kann, um eine möglichst genaue Farbreproduktion zu erzielen. Die Verwendung von ICC-Profilen ist schon mal ein erstes Zeichen für einen hohen qualitativen Anspruch des Druckdienstleisters, da so Farbabweichungen mittels Softproof am PC (kalibrierter Monitor ist Voraussetzung) bereits erkannt und gegebenenfalls korrigiert werden können.
In dem gesamten Prozess war das die einzige Stelle, an der ich tatsächlich auf Probleme gestoßen bin. Nach Einbindung des Profils wirkte mein Bild matschig und grau mit wenig Kontrast und abgerissenen Farbkanten. Der Versuch der Korrektur mittels Tonwertkurve, Gradationskurve oder Dynamik/Kontrast verschlimmerte das Ganze zusehends. Der darauf folgende Kontakt zu ZOR war freundlich und schnell, aber technisch nicht wirklich hilfreich. Die vorgeschlagenen Lösungen hatte ich im Vorfeld bereits alle versucht, das Ergebnis blieb am Bildschirm unbefriedigend.
Ich habe das Bild daraufhin erst einmal zwei Tage nicht angefasst und danach wieder in Bearbeitung genommen. Ein erneuter Versuch der Profileinbindung brachte ein besseres Ergebnis, aber immer noch ein Stück von meinem Softproof mit Adobe RGB entfernt. Da ich mir recht sicher war, dass ein Direktdruck auf Alu-Dibond ein etwas kontrastärmeres Ergebnis als ein Hochglanzdruck auf Echtfotopapier ergeben wird, bin ich zum Bestellprozess übergegangen – das Gefühl war dennoch etwas mau.
Der Bestellprozess
Die Bestellung selbst über die Website war extrem einfach und intuitiv. Der Bestellablauf wird auf der Seite sehr detailliert beschrieben und lässt aus meiner Sicht keine Fragen offen. Natürlich ist es für die Bestellabwicklung notwendig, einen Account anzulegen, aber das sollte selbstverständlich sein.
Also Bild hochladen, kurz checken und die Bestellung abschicken. Die Bestätigung kommt sofort per Mail. Auffällig sind die extrem konkurrenzfähigen Preise. Der günstigste meiner Anbieter nimmt für das 40x60er Format 44,95 plus 5,95 Euro Versand. Bei ZOR.com kostet das Produkt 15,99€ plus 9,95 Euro Versand. Das ist eine Differenz von knapp 25 Euro!
Nun war ich erst recht auf das Ergebnis gespannt.
Die Versandzeit
Ich habe das Bild am 27. Januar bestellt und es am 01. Februar erhalten. Ein absolut akzeptabler Zeitraum, wenn man davon ausgeht, dass das Bild aus Belgien versendet wird. Transportdienstleister war im Übrigen DPD, die meiner Meinung nach eine sehr gute Sendungsverfolgung bieten und die Zustellung in einem Zeitfenster von einer Stunde rechtzeitig einen Tag vorher ankündigen.
Die Verpackung
Natürlich zählt am Ende das Ergebnis und darauf war ich beim Auspacken gespannt. Auf den ersten Blick wirkt die Verpackung etwas unorthodox, da es wie ein überdimensionaler Briefumschlag aussieht – sehr flach und an den Rändern dünner als zur Mitte hin.
Nach Öffnen der Verpackung wird der Grund dafür aber recht schnell deutlich: Das Bild selbst ist in eine sehr stabile Plastikhülle eingeschweißt, die an den vier Ecken mit Eckpolstern aus blauem Schaumstoff ergänzt wird. Dadurch sind die empfindlichen Ecken optimal vor Stößen geschützt.
Die Eckpolster tragen zum Einen zur sich zur Mitte hin verdickenden Verpackung bei, zum Anderen liegt das aber hauptsächlich an den vier Schaumstoffwürfeln, in die das Bild hineingelegt wird und somit gegen Verrutschen in der Verpackung gesichert ist. In Summe ist die Verpackung damit trotz des etwas ungewohnten Aussehens sehr funktional und stabil.
Die Qualität
Von der Qualität des Druckes bin ich angenehm und positiv überrascht. Das Bild ist genauso, wie ich es ohne den Softproof an meinem Rechner im Farbraum Adobe RGB gesehen habe. Weiche Übergänge, keine Farbabrisse, sehr scharfe Details und gute Farben. Das Material der Alu-Dibond Platte gibt keinen Anlass zu Kritik. Dass die Oberfläche extrem anfällig gegen Fingerabdrücke ist, ist völlig normal.
Auf der Rückseite ist eine weiße Schutzfolie aufgebracht, die z.T. am Rand des Bildes noch etwas Nacharbeit im Sinne von „entgraten“ bedarf. Das geht aber leicht mit dem Fingernagel oder vorsichtig mit einem Hartplastik-Schaber.
Das Fazit
Für den Preis bin ich mehr als begeistert, das bekommt so kein anderer, mir bekannter Druckanbieter hin. Sicherlich gibt es im Hochpreissegment qualitativ noch Steigerungsmöglichkeiten, aber ob das den Preisunterschied rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich kann ZOR nach diesem Test nur wärmstens empfehlen und werde meinen gut und günstig Anbieter hier gegen ZOR austauschen.
Von mir 5-Sterne für Preis-Leistung!
Mehr Informationen
zur deutschsprachigen Webseite von ZOR
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