Hier ist ein neuer Beitrag in unserer Serie der ColorManagement-Tipps der Datacolor-Experten. Heute erklärt John Walrath, wie man einen Druck auswertet.
Bei der Auswertung eines Druckes sind mehrere Schritte erforderlich, um sicherzustellen, dass der Druck von höchster Qualität ist.
Die Vorsichtsmaßnahmen
Achten Sie prinzipiell darauf, dass Sie mit dem Ausdruck vorsichtig umgehen. Berühren Sie nur die Kanten und vermeiden Sie die bedruckte Oberfläche zu berühren. Die Verwendung von Stoffhandschuhen wird empfohlen, um die Übertragung von Ölen von der Haut zu vermeiden. Öle auf der Oberfläche eines Prints entfalten ihre Wirkung nicht sofort, sondern können über einen längeren Zeitraum das Papier vergilben. Sie sollten auch darauf achten, dass ein Ausdruck 10-15 Minuten oder besser eine Stunde vor einer Beurteilung trocknet.
Das Licht
Eine Beurteilung muss immer unter einem neutralen Licht stattfinden. Die für das Arbeiten auf einem kalibrierten Display geeignete Raumbeleuchtung reicht zur Bewertung nicht aus. Eine Beurteilung des Druckes sollte somit unter Tageslichtbedingungen erfolgen. Das erreichen Sie entweder mit einem entsprechenden Leuchtkasten, der mit Tageslicht-Lichtquellen ausgestattet ist, oder eben im Tageslicht, wobei im letzteren Fall darauf zu achten ist, dass Sie diese Beurteilung nicht abends im Sonnenuntergang durchführen, sondern mittags am besten im Schatten an einem sonnigen Tag oder bei bewölktem Wetter.
Die Farbdeckung
Als Nächstes prüfen Sie, ob die Farbdeckung gleichmäßig und vollständig ist. Wenn die Hervorhebungsbereiche über den Farbumfang der Papier/Drucker-Kombination hinausgehen, wird der Drucker in diesen Bereichen keine Tinte einbringen, so dass das Papier durchscheinen kann. Bei vielen Papieren müssen Sie den Ausdruck in einem bestimmten Winkel halten, um dies zu sehen. Manchmal ist es aber auch bei direkter Betrachtung zu sehen.
Die Vision
Abschließend sollten Sie sich fragen, ob der Druck auch wirklich Ihrer kreative Vision entspricht.
Ist das Thema getroffen?
Wird der Betrachter durch das Bild geführt?
Passt das einzelne Bild in eine Serie von Bildern, um die konzeptionelle Herangehensweise zu unterstreichen?
Diese Art von Fragen haben nicht direkt mit dem Drucken zu tun, sondern helfen Ihnen, wenn Sie ggf. eine Ausstellung planen und Ihre Arbeit im Zuge dessen kommunizieren müssen.
Drucken ist Spaß und ein wichtiger Teil unseres Erbes als Fotograf. Ich glaube, es ist auch ein wichtiger Teil unserer Zukunft. Farbmanagement-Tools wie Spyder5 und SpyderPRINT helfen dabei, den Prozess reibungsloser zu gestalten.
Mehr Color Management Tipps gibt es in der Rubrik Tipps und Tricks.