SO sollte jeder Fotograf seine Bilder und Videos Zuhause speichern!

AnjaC

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Ohne das Video gesehen zu haben, möchte ich einen Einwand vorbringen: Eine private Cloud Zuhause nützt gar nichts, wenn die Hütte abbrennt oder der Einbrecher alles mitgenommen hat.

Einzig ein eigener Server an einem anderen Standort mit entsprechender Bandbreite nützt da etwas. Ich betreibe eine eigene private Cloud (nextcloud) auf einem leistungsfähigen Server mit ausreichend Speicherplatz.

Mein Backup sieht so aus: Die auf dem Rechner lokalen Daten werden täglich von der NVMe-SSD auf eine zweite SATA-SSD gespiegelt. Von dort werden ebenfalls täglich die Daten auf ein NAS (HP Microserver) gesichert, dessen Datenspeicher im RAID-5-Verbund läuft. Das NAS macht dann nachts die inkrementelle Sicherung nach dem Generationenprinzip auf den externen Server, der im Rechenzentrum steht.

So hat man alle Fälle abgedeckt (Ausfall der SSD im Rechner, Ausfall einer Festplatte im NAS, Feuer Zuhause, Feuer im Rechenzentrum, eigene Blödheit). Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Fälle gleichzeitig eintreten ist so unwahrscheinlich, dass ich vorher vermutlich im Lotto gewinne. :)

Eine kleine Consumer-NAS von Synology ist langsam, weil sie keine CPU-Leistung hat. Das heißt nicht, dass es von Synology nicht auch besseres gibt, aber das übersteigt vermutlich den Wert der eigenen Fotoausrüstung, ist also wirtschaftlich nicht sinnvoll. Sobald AES-Verschlüsselung und schnelles LAN (1 GBit/s oder 10 GBit/s) dazu kommen, knickt die Performance ein und das arbeiten damit wird zur Geduldsprobe. Ein vernünftiger Server mit Hardware auf Enterprise-Level, auch wenn es nur der besagte Microserver ist, hat eine ganz andere Lebensdauer und Leistung.

Zusätzlich lebt eine Cloud-Lösung aber auch davon, von egal wo benutzt werden zu können. Wenn ich da vorher immer erst ein VPN aufbauen muss und das im Zweifelsfalle nicht funktioniert, dann ist die Cloud Zuhause auch nutzlos, weil nicht nutzbar.

Solche Setups sind komplex und man muss sich mit der Materie beschäftigen, damit man das eben auch sicher konfiguriert bekommt.

Des weiteren fällt mir der oben genannte Kanal in letzter Zeit immer öfter mit fachlich unrichtigen Aussagen und reinen Werbesendungen auf, weshalb ich dessen Content meide.

Viele Grüße!

Sven
 
3 Kommentare
adventure
adventure kommentierte
Vielleicht hättest du das Video doch ansehen sollen, dann hättest du dir den Einwand mit dem Backup sparen können. ;)
Ich hatte auch mal ein NAS, bin aber wieder davon weg.
Ich halte das ganz einfach und schlank. Habe 4 portable SSDs. Eine mit den Fotos und LR-Katalogen, eine davon als Backup, eine im Geschäft, und eine immer auf Mann (wird auch als Datentransfer genutzt). Da ich nicht davon ausgehe, dass alle zur gleichen Zeit den Geist aufgeben ist das für mich eine gute Lösung ohne das man Fachwissen braucht.
 
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Ich habe mir das Video boch nachträglich angesehen und er spricht das Thema Off-Site-Backup auch an, allerdings als Offline-Backup.

Auch die Aussage, dass man Festplatten immer mal "auffrischen" muss, trifft so nicht zu. Eine magnetische Festplatte hat eine Data Retention Time von einigen Jahrzehnten, da kippen nicht einfach so willkürlich Bits um, wie da behauptet wird! Ansonsten wäre das Benutzen eines Computers ja mit Lottospielen vergleichbar! ;)

Auch SSDs behalten die Daten ca. 20 bis 25 Jahre, ohne dass sie Strom sehen, was schon erstaunlich ist, wenn man bedenkt dass die latente Ladung auf dem isolierten Gate des Transistors der Flashzelle so lange bestehen bleibt. Die SSDs sollte man nach einigen Jahren mal wieder einschalten, ja. So alle 10 bis 15 Jahre reicht aber.

Moderne Dateisysteme mit eingebautem Journal und Snapshots sind schon brauchbar und schützen einem vor der eigenen Dummheit. Da gibt es aber viel zu Auswahl und ein anständiges Dateisystem stellt die Integrität der Daten sicher, was so viel bedeutet, dass eine Datei genauso vom Datenträger gelesen wird, wie sie vorher geschrieben wurde. Ist das nicht der Fall, dann gibt es einen Fehler, aber keine Dateien mit unwillkürlichen Veränderungen. Die kaputten JPEG-Dateien stammen meist direkt von der Kamera bzw. deren Speicherkarte. Die Krux an Wechseldatenträgern ist, dass die eben auch herausgezogen werden können, bevor der Datenträger mit Schreiben fertig ist. Wer die Kamera zum Kartenwechsel immer ausschaltet und wartet bis das Zugriffslämpchen erloschen ist, hat da keine Probleme. - Oftmals sind es auch ungeeignete Tools, die einem die Dateien manchmal versauen...

Sven
 
adventure
adventure kommentierte
Die Krux an Wechseldatenträgern ist, dass die eben auch herausgezogen werden können, bevor der Datenträger mit Schreiben fertig ist.
Naja, dies sollte in der heutige Zeit nicht mehr so ein Problem sein., das weiss wohl mittlerweile fast jeder.
Der Vorteil unter anderem an SSD ist, dass keine mechanischen Teile mehr vorhanden sind. Früher rauschte mir doch immer mal wieder eine HDD-Platte ab nach einer gewissen Zeit, obwohl richtige Handhabung.
Ich bin beruflich innerhalb von 30 Jahren vom «Bleisetzer» zum «Polygraf» mutiert, habe mit unterschiedlichsten Medien gearbeitet und weiss heute nur eines sicher, dass in dieser Branche sich alles enorm schnell Entwickelt. Was heute zukunftsträchtig erscheint, ist morgen bereits auf dem Abstellgleis. Deshalb meine einfache Handhabung mit solchen Medien.
 
Aber was wofür sind die Consumer NAs zu langsam oder was verstehst du darunter:
Eine kleine Consumer-NAS von Synology ist langsam, weil sie keine CPU-Leistung hat. Das heißt nicht, dass es von Synology nicht auch besseres gibt, aber das übersteigt vermutlich den Wert der eigenen Fotoausrüstung, ist also wirtschaftlich nicht sinnvoll.

Es gibt sehr wohl von Synology NASse die 10Gbit können, (und noch bezahlbar sind) hab selber zwei davon im Einsatz (1819+ und 1621+)
Du schreibst sobald AES Verschlüsselung dazu kommt aber in deinem Szenario lese ich nichts davon dass du es nutzt, und für eine reine Backuplösung ist das auch nicht notwendig meines erachtens. Und selbst die + Geräte können das noch handhaben. Ein Backup sollte ja nichts sein auf das dauerhaft online zugegriffen wird, sprich ist es eigentlich nicht zeitkritisch wenn eine Verschlüsselung erwünscht ist und die dann ein paar prozent länger dauert, Zumindest bis zu einem gewissen Punkt bzw. Datenmenge. Ich habe daher bei mir auf 10G umgestellt da komplette Backups zu lange dauerten. Momentan ist da jetzt eben die Festplatte das begrenzende Element, durch einen SSD Cache konnte ich aber auch da noch "zeit" gut machen.
 
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Die logical Volumes auf der NAS sind selbstverständlich mit AES verschlüsselt, weil ich keine Lust habe, dass meine Daten abhanden kommen, wenn das Gerät geklaut wird oder sonst irgendwie abhanden kommt. Mit der CPU-Leistung des Servers sind auch mit mechanischen Festplatten inkl. Verschlüsselung mehr als 150 MB/s drinnen, was mir im Moment noch ausreicht. Ansonsten müssen es dann irgendwann SSDs werden.

Das hat eben den Nachteil, dass man bei einem Neustart des Gerätes immer wieder den Schlüssel in Form eines Hardwaretokens über USB präsentieren muss und der hängt bei mir am Schlüsselbund und ein zweiter identischer Token liegt in einem feuerfesten Betonkoffer, wie auch alle anderen wichtigen Unterlagen und Schlüssel.

Viele Grüße!

Sven
 
2 Kommentare
adventure
adventure kommentierte
Betonkoffer...ah Zweitberuf Strongman :biggrin:
 
kommentierte
Suche einfach nach Honeywell Dokumentenkassette feuerfest und Du wirst fündig. Die Feuerfestigkeit wird durch den Beton in den Wänden erreicht. Luft- ubd Wasserdichtigkeit wird über Dichtungen erreicht und speziellem Kunststoff, der diese Kiste im Brandfall quasi verschweißt. Macht nach dem Brand zwar etwas Arbeit die Kiste zu öffnen, aber die Dokumente und Schlüssel im Inneren sollten überlebt haben.
 
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