Sigma SD1 - fast 10.000 $ !?!?!

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Ich vermute mal, die Preisentwicklung wird ähnlich laufen, wie seinerseits bei der sehr schönen Fuji Finepix S5, die am Ende regelrecht verramscht wurde.

Ja, allerdings ist die S5 mit den Preisen der D200 in den Abgrund gerissen worden. Das Teil war einfach zu teuer. Die S3 war zu Lebzeiten etwa so teuer wie die D100, da war es eine interessante Alternative. Aber gegen eine D300 konnte die S5 nur verlieren. Außerdem hat es Fuji unterlassen, auf D300-Basis mit etwas höherer Auflösung oder im Vollformat auf D700 anzutreten. Bei der guten Zusammenarbeit zwischen Nikon und Fuji vermute ich mal, das keine Modellpolitik dafür verantwortlich war sondern schlicht 1. Zu teuer wg. Stückzahlen, 2. Langeweile, 3. Technische Probleme bei der Sensor-Weiterentwicklung.

Immerhin reden wir im Laufe der Bauzeit von etwa 50% Aufschlag zur D200. Also Straßenpreis 1300 zu knapp 2000. Bei immerhin bester Nikon Systemkompatibilität. Da ist schon was zu machen, und noch heute erfreut sich die S5 großer Beliebtheit. Ok, ich habe sie auch im Ramsch gekauft, liebe sie aber über alles.

Nun kommt die Sigma und kostet das 10fache eines vergleichbaren Bodys. Oder sagen wir 7fach und unterstellen mal die Verarbeitung der D300. Wer soll das bitte schön kaufen? Leica-Fotografen lachen sich kringelig. Wir sind hier im Mittelformat-Segment, da geht es erst recht um Sensorfläche, noch mehr als beim Kampf zwischen DX und FX. Eine Hassi häßlich? Ok, die Eleganz einer 500c haben die Neuen sicher nicht mehr, aber hässlich...

Tut mir leid wenn ich mal unfair werden muss. Aber einem Hersteller der Tubusringe mit Klebeband zusammenfrickelt oder wo ein 500-Mark-5Sterne-Weitwinkel (1,8/28) innerhalb von Monaten mehrere Defekt entwickelt und optisch nix taugt, dessen 2,8er WW-Zooms nur billiger sind als ein Nikkor, weil sie in Punkto Verarbeitung nicht das Wasser reichen können, kauft man üblicherweise keine Kamera ab, für den Niemand anders Optiken anbietet.

M.E. nach ticken die nicht richtig. Der Sensor ist hochinteressant und ich glaube auch die sensationelle Qualität. Aber das Gesamtkonzept ist schwachsinnig. Was ich cool gefunden hätte wäre eine Systemkamera mit Leica-M-Bajonett. Aber sowas... tut mir leid. Das ganze ist ein Versuchsballon, Imageträger oder sowas. Aber kein Mensch wird bei Sigma glauben, das davon Stückzahlen verkauft werden.

Ich mag mich täuschen, aber ich glaube, das selbst die Vollformat-Sony in wesentlich geringeren Stückzahlen läuft als die D700 oder EOS 5D. Und hier reden wir immerhin von Preis/Leistung/Konzept auf Augenhöhe. Alleine das System. Und wir reden immerhin von Minolta-Anschluss und zumindest brauchbares Angebot an Fremdlinsen.

Was ich Sigma raten würde: Baut ein MF-Rückteil daraus. Da würde der Preis passen, und MF-Linsen wären ein interessanter Partner, hohe Leistung bei geringerer Auflösung. mind. 40 x 40 mm Sensor, und das Ding geht in Stückzahlen! Dumm ist nur: Sigma baut keine 6x6-Linsen, aber da solltense auch besser die Finger von lassen. Und bevor die alte Geschichte mit den Sigma-Leica-Zooms kommt: Stimmt zwar, aber wenn die Rechnung stimmt kann sogar Cosina Spitzenoptiken bauen. Das hätte mal jemand zu Porst/Carena-Zeiten behaupten sollen...
 
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Für einen Hersteller wie Sigma wäre es sehr gut möglich ähnlich wie andere, eine höherwertgigere Objektivreihe anzbieten.
Sehr wahrscheinlich wäre das möglich, aber dann auch zu höheren Preisen.

Die Aussage dieses Jan Lippersey ist schlichtweg falsch. Wer sowas sagt, der schaut ja nicht mal 40 jahre der Fototechnik zurrück.
Stimmt, er ist schließlich schon rund 300 Jahre vor der Erfindung der Fotografie gestorben. ;)
 
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Wenn das der ganze Grund ist, dann beisst sich die katze aber ganz gewaltig in den Schwanz.

Das ist ein schönes Beispiel im wirtschaftlichen Unterschied wenn hochintegrierte Elektronik und Software im Spiel ist.

Bei feinmechanischen Präzisionsinstrumenten ist ein erklecklicher Anteil der Fertigungskosten Stückbezogen. Vorteil: Man kann auch kleinere Mengen halbwegs profitabel am Markt bringen. Nachteil: Wenn die Nachfrage explodiert, bleibt der Produktpreis pro Stück durch die hohen Fertigungskosten recht hoch.

Wechsel zur VHSIC (Very High Speed Integrated Circuit) und Softwarewelt.
  • Der Großteil der Entwicklungs und Fertigungskosten fällt an bevor das erste Stück produziert wird.
  • Ein 30cm Wafer kostet im Schnitt ca. 5.000 USD wenn die Massenfertigung läuft. Produktionsvorbereitungskosten pro Produktionslauf nicht zu vergessen. Zu Beginn der Fertigung funktionieren nur ein geringer Teil der Chips/Sensoren auf dem Wafer, vielleicht mal 10%. Mit zunehmender Fertigungserfahrung (sprich: Stückzahl) nähert man sich asymtotisch der 100% Marke (ohne sie je ganz zu erreichen).
Wenn in den neuen Sensor 10 mio Entwicklungskosten laufen, die Software mindestens nochmal so viel kostet und die Waferfertigung nicht über 20% yield kommt (= gute Stück), ergeben sich schon mal gewaltige Stückpreise wenn nur 10.000 Kameras im Jahr verkauft werden. Nach 3 Jahren erwartet der Markt schon wieder den nächsten "Durchbruch".

Pi mal Daumen kostet ein neuer Sensor ohne große Stückzahlen schnell mal 2.000-3.000 USD pro Stück.

LG, Andy
 
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Pi mal Daumen kostet ein neuer Sensor ohne große Stückzahlen schnell mal 2.000-3.000 USD pro Stück.

Andy, Danke. Das bedeutet aber genau das:

.....
M.E. nach ticken die nicht richtig. Der Sensor ist hochinteressant und ich glaube auch die sensationelle Qualität. Aber das Gesamtkonzept ist schwachsinnig. ...

denn um eine eigene DSLR im High End Bereich vermarkten zu können, muss man dazu richtig aufgestellt sein. Insofern wäre der zumindest mir gangbar erscheinende Weg, den Sensor an Kamera-Systemhersteller zu vermarkten, die die entsprechende Stückzahl realisieren können.
 
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Ich bewundere den Mut von Sigma, aber..unrealistischer Preis, eine ungewisse Zukunft. Wer investiert in ein solches System? Dass nur Sigma Linsen an die Kamera passen, stört mich nicht. Für meine Nikons besitze ich auch nur die passenden Gläser von Nikon. Aber es fehlt in diesem System noch einiges an Infrastrutur und der Preis der Kamera zielt ja doch in die Profi-Richtung, nur die Profis erwarten mehr von einem Sytem als Sigma es bietet. Sigma muss allen erst einmal verkaufen, wo der Mehrwert gegenüber den etablierten Systemen liegt, der Sensor allein wird nicht reichen. Warten wir mal ab wie das Rauschverhalten des neuen Foveon ist, bisher waren die Foveons nicht das Gelbe vom Eiin dieser Disziplin. Ich vermute eine relat:cool:iv kurze Halbwertszeit für diese Kamera.
 
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Andy, Danke. Das bedeutet aber genau das:



denn um eine eigene DSLR im High End Bereich vermarkten zu können, muss man dazu richtig aufgestellt sein. Insofern wäre der zumindest mir gangbar erscheinende Weg, den Sensor an Kamera-Systemhersteller zu vermarkten, die die entsprechende Stückzahl realisieren können.

Mit einem neuen, unerprobten Konzept gleich in den Massenmarkt einsteigen zu wollen, heißt aber auch, daß bei Misslingen die Folgekosten des Wiederausstieges auch "massig" höher sind. Für dieses unternehmerische Risiko muß man erst mal intern einen Executive finden, der dafür den Kopf herhalten will. (Ich würde es auch nicht tun)

Es ist halt oft so, daß manche Dinge - so technisch innovativ so auch sein mögen - den Weg in den Markt nur sehr holprig finden.

Nachtrag zum "Sensorlieferant für den Massenmarkt": Der Massenmarkt definiert sich nicht nur über die Stückzahl sondern viel mehr darüber, ob mit einem Gerät möglichst viele Verwendungszwecke kaufmännisch sinnvoll abgedeckt werden können. Wenn ein Gerät hochgradig spezialisiert ist, aber in anderen Bereich gegen Konkurrenztechnologie "abstinkt" ist der Eintritt ein Wunschdenken eines Technikers, aber nicht kaufmännisch umsetzbar. Ein Beispiel: Bessere Moiredarstellung ggü möglicher schlechter Graduierung in den einzelnen (vor allem unten liegenden) Farbkanälen widerspricht dem Anspruch, für den Massenmarkt gedacht zu sein. Schau dir das Beispiel des Grand Canyons an. Oben sind die Wolken schön und luftig dargestellt (toll), im unteren Bilddrittel ist die Landschaft ein einziger Matsch (sehr mau).

LG,
Andy
 
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Mit einem neuen, unerprobten Konzept gleich in den Massenmarkt einsteigen zu wollen, heißt aber auch, daß bei Misslingen die Folgekosten des Wiederausstieges auch "massig" höher sind....

das war ja genau meine Vermtung als ich dieses schrieb:

.... Der Preis verhindert, dass die Kiste in nennenswerter Stückzahl verkauft wird und damit entstehen für Sigma kaum Altlasten was Wartung, Service und Modellpflege angeht....

Wenn nicht bspw Nikon, Canon, Hassi, Phase One oder meinetwegen auch Leica die Chiptechnologie übernehmen, wird Sigma damit kein Geschäft machen.
Ds ist jedenfalls meine Prognose;)
 
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das war ja genau meine Vermtung als ich dieses schrieb:

Wenn nicht bspw Nikon, Canon, Hassi, Phase One oder meinetwegen auch Leica die Chiptechnologie übernehmen, wird Sigma damit kein Geschäft machen.
Ds ist jedenfalls meine Prognose;)

Mit Ausnahme von von Sony, Nikon und Canon sehe ich keine Massenmarkthersteller im DSLR Bereich - auch wenn man alle anderen zusammennimmt.

Ich habe es oben später dazugeschrieben. Der Sensor scheint einiges gut zu machen, in anderen Bereichen würde er wahrscheinlich bei einem etablierten Massenmarkthersteller zu Rückrufaktionen führen. Die Technik ist scheinbar nicht überall besser und wenn sie nur in Nischenbereichen zu besseren Ergebnisse führt wird sie auch in diesem (Nischen)Markt landen.

LG, Andy
 
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Sehr wahrscheinlich wäre das möglich, aber dann auch zu höheren Preisen.
Ja, wie immer :)

Stimmt, er ist schließlich schon rund 300 Jahre vor der Erfindung der Fotografie gestorben. ;)
Meintest du diesen holländischen Fernrglas-Erfinder??! Da hab' ich mich wohl verheddert :frown1:

Aber zu seiner Zeit dürfte das ja auch nicht gerade günstig gewesen sein, wenn nicht gar eilitär. Kein Wunder, kam er da auf eine solche Aussage . . .
Ist ja interessant, was für Referenzen so Manche hier haben . . . :p
:fahne:
 
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