Fazit: Sigma 18-200 F3,5-6,3 II DC OS HSM
Inzwischen habe ich meine Tests mit dem neuen Sigma 18-200 II für mich abgeschlossen, nunmehr an der D60 meiner Tochter, da meine D5100 auf Grund massiver Elektronikprobleme seit ein paar Tagen zum Service ist.
Abschließendes Fazit:
Es bleibt bei den gemischten Gefühlen, wie ich sie bereits zum Anfang geäußert habe. Wie alle Superzooms, die ich im Eingangsthread genannt habe, ist auch dieses wieder ein erheblicher Kompromiss zwischen Flexibilität und Abbildungsleistung. Und wie bei allen dieser Objektive, handelt es sich auch beim Sigma überwiegend um ein Schönwetterobjektiv.
Sigma hat imho bei diesem Objektiv die optische Leistung konsequent auf den Nahbereich ausgelegt. Will heißen, alles was nur ein paar Meter vom Fotografen entfernt ist, ist selbst bei weit möglichst geöffneter Blende gestochen scharf. Und das über den gesamten Brennweitenbereich. :up:
Befinden sich die Motive allerdings weiter weg, ist Abblenden absolut Pflicht. Mein Exemplar bringt ca. ab Blende 7.1-8 auch im Fernbereich schon sehr gute Ergebnisse, Blenden, die man in freier Natur oder in der Stadt deshalb unbedingt verwenden sollte. Deshalb eben die Bemerkung zum Schönwetterobjektiv.
Auflösung und Kontrast, sofern man das bei dem nun bereits seit Wochen vorherrschendem Wetter überhaupt beurteilen kann sind recht homogen über das gesamte Bildfeld verteilt, lediglich in den äußersten Ecken fällt die Leistung etwas ab. Insgesamt reiht es sich hier aber sehr nah bei allen anderen Superzooms ein, sprich, es ist nicht wirklich schlecht, ein Auflösungswunder ist es aber auch nicht.
Was mir gar nicht gefällt ist die Vignettierung. Am langen Ende verschwindet diese selbst bei Blende 8 nicht vollständig! Ich gehe davon aus, dass diese Tatsache auf die für ein 11-fach Zoom äußerst kompakten Abmessungen zurück zu führen ist.
Alles in allem sehe ich die optische Leistung sehr dicht beim Nikkor AF-S 18-200 VR, nach meiner Meinung ist das Sigma minimal besser.
Ich werde das Sigma voraussichtlich behalten, aber eher selten einsetzen. Von der Flexibilität ist es wie alle Superzooms unschlagbar, die optische Leistung geht abgeblendet weitestgehend in Ordnung. Mit dem Autofokus gab es sowohl an der D5100 als auch an der D60 trotz Offenblende 6.3 am langen Ende keinerlei Probleme. Der AF selbst ist erfreulich schnell und treffsicher, der OS sehr wirkungsvoll.
Eine generelle Empfehlung für oder gegen das Objektiv möchte ich hier trotzdem nicht aussprechen. Wer daran interessiert ist sollte auf alle Fälle selbst ausprobieren, ob insbesondere die optischen Leistungen dem entsprechen, was man sich hier vorgestellt hat. Ich behalte es vor allem wegen der kompakten Abmessungen und des sehr guten AF. Für den gelegentlichen Gebrauch unterwegs geht es für mich persönlich absolut in Ordnung.
Edit (14.01.2012): Tja, so schnell kann's gehen. Ich werde das Objektiv nun doch wieder verkaufen. Allerdings nicht weil es schlecht wäre, sondern nur weil ich mich nach reiflicher Überlegung entschlossen habe, mich von der DX-Schiene nun doch endgültig zu verabschieden. An der Einschätzung insgesamt ändert das allerdings nichts.