Testbericht Sigma 18-200 F3,5-6,3 II DC OS HSM

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StLeicht

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Immer wieder taucht hier im Forum die Frage nach Reiseobjektiven der Universalzoom Kategorie auf.

Ich selbst bin kein großer Fan dieser Objektive, und jeder meiner Versuche mit einem solchen Objektiv endete meist mit der umgehenden Rückgabe bzw. dem Verkauf desselben.

Ich habe bereits folgende Objektive dieser Kategorie getestet (g) bzw. besessen (b):

Nikkor AF-S 18-200 VR (b)
Nikkor AF-S 28-300 VR (b)
Tamron 28-300 VC (b)
Tamron 18-270 PZD VC (g)
Sigma 18-250 OS HSM (g)

Überzeugen konnte mich davon: KEINES!

Am Längsten befand sich davon das Nikkor 18-200 VR in meinem Besitz, ursprünglich für die D80 gekauft, konnte es mich aber bereits an der D300 nicht mehr überzeugen und kam von daher nicht mehr zum Einsatz. Nachdem ich dann als leichte Unterwegskamera die D5100 angeschafft hatte, habe ich besagtes Nikkor noch einmal kurz an dieser Kamera angetestet und dann entsetzt über die schlechten Ergebnisse in die Besitzerrotation überführt.

Nun habe ich nach einer ebefalls eher enttäuschenden Vorstellung der Objektive der 70(55)-300er Klasse an der D5100 (Nikkor AF-S 70-300 VR, Tamron 70-300 VC, Nikkor AF-S 55-300 VR) oben genanntes Sigma 18-200 F3,5-6,3 II DC OS HSM in die Finger bekommen, und da sich derzeit nur sehr wenige bis keine belastbaren Aussagen über dieses Objektiv im Netz oder der Fachpresse finden, möchte ich gern einen kurzen und ganz unwissenschaftlichen Test dieses Objektivs hier veröffentlichen.

Also genug der Vorrede, sehen wir uns das neu überarbeitete Reisezoom aus dem Hause Sigma mal ein wenig näher an.
 
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Danke für den Kurztest.

Selbst in den verkleinerten Beispielen ist zu erkennen das die Schärfe bzw. Kontraste in den Bildecken und Rändern ziemlich nachläßt. Das kann natürlich an der Überlagerung von Randabschattung bzw. deren EBV Korrektur und der Schärfenebene ansich liegen, aber auffällig ist es schon.

Hast du dir den Punkt mal genauer angesehen???

Ich finde die Beispiele allesamt ziemlich flau und kontrastarm, aber dass kann natürlich auch an den Aufnahmebedingungen oder den Kameraeinstellungen liegen...

Das Nikon hatte ich zwar nie auf der Kamera, aber die Beispiele die ich bis jetzt gesehen habe, fand ich ansprechender...

mfG Jan
 
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Selbst in den verkleinerten Beispielen ist zu erkennen das die Schärfe bzw. Kontraste in den Bildecken und Rändern ziemlich nachläßt. Das kann natürlich an der Überlagerung von Randabschattung bzw. deren EBV Korrektur und der Schärfenebene ansich liegen, aber auffällig ist es schon.

Hast du dir den Punkt mal genauer angesehen???

Hallo Jan,

mhm, also außer beim Bild 3 im Post 8 (Burghof) sehe ich keinen gravierenden Leistungsabfall in den Ecken. Wo der in dem Bild herkommt, ist mir momentan auch nicht ganz klar. Bei allen anderen Fotos (bei denen die Ecken nicht scharf sind) liegen diese außerhalb der Schärfeebene. Verglichen mit meinem inzwischen verkauften AF-S 18-200 VR sind die Ecken sogar nachgerade scharf.

Ich finde die Beispiele allesamt ziemlich flau und kontrastarm, aber dass kann natürlich auch an den Aufnahmebedingungen oder den Kameraeinstellungen liegen...

Die Bilder sind exakt so, wie es die Umgebungsbedingungen hergegeben haben. Ich wollte hier nahezu unbearbeitete Bildbeispiele zeigen, da am Kontrast zu drehen, wäre eher kontraproduktiv. Seit ich das Objektiv da habe, gab's leider nicht einen wirklich schönen Tag mit Fotowetter. :frown1: Aber das derzeitige Wetter fordert die Kamera-/Objektivkombination auch viel mehr, was für einen Test ja auch nicht schlecht ist. Nicht wenige der Bilder sind kurz vor einem Regenguss oder vorm Dunkelwerden entstanden. Meist war so bescheiden schönes Licht, dass ich die Kamera unter normalen Umständen gar nicht mitgenommen hätte. Unter diesen Gesichtspunkten gibt's an den Kontrasten absolut nichts auszusetzen.

PS: Auf quietschbunt stehe ich persönlich sowieso nicht. Vivid kann jeder. ;)

Das Nikon hatte ich zwar nie auf der Kamera, aber die Beispiele die ich bis jetzt gesehen habe, fand ich ansprechender...

Also ich habe das Sigma jetzt noch nicht einmal 14 Tage (das Nikon hatte ich 2 1/2 Jahre), aber ein paar Bilder habe ich jetzt auch schon damit gemacht. Es löst höher auf und die Ecken und Ränder sind schärfer, als es bei meinem Nikkor der Fall war. Die Farbwiedergabe ist gegenüber älteren Sigmas neutraler geworden.

Ein abschließendes Urteil habe ich mir allerdings immer noch nicht gebildet. Das ist nicht zuletzt auch dem Umstand geschuldet, dass meine D5100 in letzter Zeit erhebliche Zicken mit ihrer Elektronik macht. Die geht nun nach einer umfassenden Korrespondenz mit Nikon erst einmal zur Reparatur. Danach werden wir weiter sehen.

In der Zwischenzeit fotografiere ich dann erst einmal wieder mit der D700 und dem AF-S 24-70 weiter ....
 
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mhm, also außer beim Bild 3 im Post 8 (Burghof) sehe ich keinen gravierenden Leistungsabfall in den Ecken. Wo der in dem Bild herkommt, ist mir momentan auch nicht ganz klar. Bei allen anderen Fotos (bei denen die Ecken nicht scharf sind) liegen diese außerhalb der Schärfeebene.

Bei den Beispielen hier, hier, hier und hier finde ich die Ecken im Vergleich zu den anschließenden Kanten / Ränder schon auffallend schwächer und das ist eigentlich eine Disziplin (Eckschärfe) auf die ich wenig achte...

Klar kommt hier die Schärfentiefe zum Tragen aber die Ränder sind in ähnlichen Abständen und machen einen besseren Eindruck...
 
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....finde ich die Ecken im Vergleich zu den anschließenden Kanten / Ränder schon auffallend schwächer und das ist eigentlich eine Disziplin (Eckschärfe) auf die ich wenig achte...

Klar kommt hier die Schärfentiefe zum Tragen aber die Ränder sind in ähnlichen Abständen und machen einen besseren Eindruck...

Naja, aber das ist so minimal, dass es mich tatsächlich nur wenig stört. :nixweiss: Wir reden hier immerhin von einem 18-200. Das ist ein Objektiv, welches ich maximal auf Reisen und da vorwiegend bei Blende 8-11 nutze. Bei meinem Nikkor 18-200 VR waren diese "Ecken" übrigens erheblich größer und erstreckten sich deutlich bis auf die Ränder. Zudem hat es selbst im Zentrum deutlich schlechter aufgelöst. Offen war es, ganz im Gegensatz zu diesem Sigma hier, gar nicht zu gebrauchen.

Nichts desto trotz wollte ich das Objektiv hier lediglich vorstellen, eine Meinung muss sich jeder selbst darüber bilden. ;) Ich werde einen Teufel tun, hier irgend jemanden von einem Superzoom, von welchem Hersteller auch immer, überzeugen zu wollen. Die damit verbundenen Kompromisse sind ja hinlänglich bekannt.

Weil du kürzlich noch die Kontraste bemängelt hast, im Beispielbilderthread habe ich kürzlich noch ein paar Bilder bei etwas besserem Wetter eingestellt, da sind dann auch die Kontraste deutlich besser.
 
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Fazit: Sigma 18-200 F3,5-6,3 II DC OS HSM

Inzwischen habe ich meine Tests mit dem neuen Sigma 18-200 II für mich abgeschlossen, nunmehr an der D60 meiner Tochter, da meine D5100 auf Grund massiver Elektronikprobleme seit ein paar Tagen zum Service ist. :frown1:

Abschließendes Fazit:

Es bleibt bei den gemischten Gefühlen, wie ich sie bereits zum Anfang geäußert habe. Wie alle Superzooms, die ich im Eingangsthread genannt habe, ist auch dieses wieder ein erheblicher Kompromiss zwischen Flexibilität und Abbildungsleistung. Und wie bei allen dieser Objektive, handelt es sich auch beim Sigma überwiegend um ein Schönwetterobjektiv.

Sigma hat imho bei diesem Objektiv die optische Leistung konsequent auf den Nahbereich ausgelegt. Will heißen, alles was nur ein paar Meter vom Fotografen entfernt ist, ist selbst bei weit möglichst geöffneter Blende gestochen scharf. Und das über den gesamten Brennweitenbereich. :up:

Befinden sich die Motive allerdings weiter weg, ist Abblenden absolut Pflicht. Mein Exemplar bringt ca. ab Blende 7.1-8 auch im Fernbereich schon sehr gute Ergebnisse, Blenden, die man in freier Natur oder in der Stadt deshalb unbedingt verwenden sollte. Deshalb eben die Bemerkung zum Schönwetterobjektiv. ;)

Auflösung und Kontrast, sofern man das bei dem nun bereits seit Wochen vorherrschendem Wetter überhaupt beurteilen kann sind recht homogen über das gesamte Bildfeld verteilt, lediglich in den äußersten Ecken fällt die Leistung etwas ab. Insgesamt reiht es sich hier aber sehr nah bei allen anderen Superzooms ein, sprich, es ist nicht wirklich schlecht, ein Auflösungswunder ist es aber auch nicht.

Was mir gar nicht gefällt ist die Vignettierung. Am langen Ende verschwindet diese selbst bei Blende 8 nicht vollständig! Ich gehe davon aus, dass diese Tatsache auf die für ein 11-fach Zoom äußerst kompakten Abmessungen zurück zu führen ist.

Alles in allem sehe ich die optische Leistung sehr dicht beim Nikkor AF-S 18-200 VR, nach meiner Meinung ist das Sigma minimal besser.

Ich werde das Sigma voraussichtlich behalten, aber eher selten einsetzen. Von der Flexibilität ist es wie alle Superzooms unschlagbar, die optische Leistung geht abgeblendet weitestgehend in Ordnung. Mit dem Autofokus gab es sowohl an der D5100 als auch an der D60 trotz Offenblende 6.3 am langen Ende keinerlei Probleme. Der AF selbst ist erfreulich schnell und treffsicher, der OS sehr wirkungsvoll.

Eine generelle Empfehlung für oder gegen das Objektiv möchte ich hier trotzdem nicht aussprechen. Wer daran interessiert ist sollte auf alle Fälle selbst ausprobieren, ob insbesondere die optischen Leistungen dem entsprechen, was man sich hier vorgestellt hat. Ich behalte es vor allem wegen der kompakten Abmessungen und des sehr guten AF. Für den gelegentlichen Gebrauch unterwegs geht es für mich persönlich absolut in Ordnung. :)

Edit (14.01.2012): Tja, so schnell kann's gehen. Ich werde das Objektiv nun doch wieder verkaufen. Allerdings nicht weil es schlecht wäre, sondern nur weil ich mich nach reiflicher Überlegung entschlossen habe, mich von der DX-Schiene nun doch endgültig zu verabschieden. An der Einschätzung insgesamt ändert das allerdings nichts. ;)
 
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