Der Weißabgleich ist irgendwie krass
Zumal der erst beim Scannen stattfindet. Beim Fotografieren passiert da ja noch gar nichts, der Film interpretiert Weiß, Schwarz, Grau und alle Farben erstmal so, wie er das nun einmal tut. Einflußnahme auf diese Parameter durch den Fotografen ist begrenzt, aber durchaus vorhanden (Objektiv, Belichtung, Tageszeit, mitunter auch die Jahreszeit), insbesondere durch die Auswahl des Filmmaterials. Obige Bilder wurden auf AGFA CT precisa 100 geschossen. Filmentwicklung E6, wie alle Diafilme außer Kodachrome. Ich mochte früher lieber die Fujichrome-Filme, hab' aber jetzt beim Wiedereinstieg keine gefunden, deshalb Agfa.
Im Scannersoftwareprofil (Software: "Vuescan") lege ich die Farbwerte (die auch den Weißabgleich mitbestimmen) bei allen Fotos, die auch nur eine einzige Grünpflanze enthalten auf "Landschaft" - das gibt kräftige, aber trotzdem noch halbwegs natürliche Farben mit starkem Kontrast, den Kontrastwert senke ich nach dem Probescan nur dann ab, wenn zu starke Lichthöfe entstehen oder dunkle Partien zu sehr absaufen.
Sicher könnte ich in der Scansoftware noch einiges anders und vielleicht auch besser machen, doch vorerst komme ich mit der beschriebenen Methode ganz gut zurecht.
Dias scannen durch Abfotografieren mit der DSLR (es gibt sogar original von Nikon einen Adapter dazu) kann ich nicht empfehlen. Der Zeitvorteil gegenüber dem Scan mit bspw. einem 4000-dpi-Coolscan wird durch das Reinigen des Dias aufgefressen, wogegen der Coolscan jegliche Verschmutzung über den Infrarotkanal erkennt und schon beim Scan beseitigt. Die Qualität ist trotz D800/D800E/D810 also alles 35-MP-Boliden, nicht besser als bei einem 4000-dpi-Coolscan. Die Dateien sind bei den DSLRs größer, der Detailreichtum nicht :-(.
[MENTION=22453]Oldie FM2[/MENTION]:
Sobald das RAW oder JPEG nach dem Scan auf der Festplatte ist, geht's ganz normal weiter mit der bevorzugten Bearbeitungssoftware. Und dabei dann häufig zuallererst das "Entkörnen" bei höherempfindlichem Film. Ja, "Entkörnen", was bei DSLR "Rauschen" heißt, heißt hier bei höheren ASAs (ASA=ISO) "Korn". Bei 400 ASA geht es meist schon los, das sichtbare Korn. Und um keine Illusionen aufkommen zu lassen: Jeder Film hat Korn, selbst ein Velvia 50, denn die Emulsion besteht aus Körnchen. Es kommt halt bloß darauf an, wie groß die Körner sind und darauf, ab wann, ab welcher Vergrößerung sie sichtbar sind. Dürfte Dir bekannt vorkommen, ist die selbe Leier und Diskussion wie bei den Digitalen.
Viele Grüße
von
departure69