Nikon AF-S 18-200 mm 3.5-5.6 DX G ED VR II - Hot oder Schrott?

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Bremenfrosch

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Vorab die Einleitung zu einem Vergleichstest von APS-C-Superzoomobjektiven aus dem Fotomagazin 10/2012:
Bei kaum einer Objektivgattung klafft die Lücke zwischen Renommee und Beliebtheit bei den Nutzern so weit auseinander wie bei den Superzooms – verachtet, geliebt, belächelt, gekauft. Die Objektive mit den Brennweitenspannen von 11-fach bis über 16-fach genießen in ambitionierten Fotokreisen nicht den besten Ruf, werden aber scharenweise von Einsteigern, Bequemen und Gewichtssparern genutzt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Viele, sehr viele Brennweiten stecken in einem Objektiv, mit dem man Platz und Gewicht in der Fototasche spart – und nicht zuletzt auch bares Geld. Doch der Komfort des Superzooms hat auch seine Nachteile, besonders bei den frühen Generationen ließ die Abbildungsqualität zu wünschen übrig.

Ich beschreibe hier nicht nur meine Erfahrungen aus ersten Rundgängen mit diesem Objektiv, sondern auch meine Vorbehalte. Vielleicht etwas ausführlich, aber ich habe noch nie so misstrauisch und so lange ein Objektiv ausprobiert.

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"Nein, an meine Kameras kommt kein 11-fach-Superzoom. Da passt doch das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht, viel zu teuer, viel zu schlechte Qualität. Vier- (Sigma 17-70) und fünffach (Nikkor 16-80) reichen doch aus!" Das war durchgängig meine Meinung zu den Superzooms, ob als Wechselobjektiv oder an Bridge-Kameras.

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ... ( :oops: ) ... bei Nikon die Ära des Klapperspiegels dem Ende entgegen ging. Solche Veränderungen spiegeln ( :eek: ) sich auch im Gebrauchtmarkt wider, die Preise für ehemals noch gut beurteilte Kameras und Objektive befinden sich im Sinkflug. Nach meinem gelungenen Kauf der zweiten D500 kann man sich doch mal umsehen, ob der Objektivpark vielleicht eine Lücke hat, die jetzt preisgünstig gefüllt werden kann. Eigentlich nicht, aber ... es gibt doch diese Superallrounder!

Nach einem Test des Nikkor 18-300 von Heiner @bassheiner ("Nochmal vielen Dank") habe ich schon gemerkt, dass Licht und Schatten bei diesen Alleskönnern dicht beieinander liegen. Der Händler C. aus H. an der E. bot ein Nikkor 18-200 VR II im Zustand A an für 280 Euro inkl. Versandkosten mit 30 Tagen kostenlosem Umtauschrecht und einem Jahr Garantie/Gewährleistung. Da kann man eigentlich nichts falsch machen und in Ruhe testen.

Nach erstklassiger Abwicklung, schnellem und gut verpacktem Versand hielt ich das Full-Set im echten A-Zustand in der Hand, keine Gebrauchsspuren, noch nicht einmal ein Fitzelchen Staub hinter der Frontlinse. So, dreißig Tage Zeit, der Test ging los.

Wenn es den Einzug in den Objektivpark schafft, soll es eine Linse für den Einsatz auf Spaziergängen, Fahrradtouren usw. werden, eben immer dann, wenn man nicht zu viel Gedöns mitschleppen will oder kann. So startete ich mit einem Spaziergang von zu Hause zur Bremer Osterwiese (Frühjahrsmarkt), nur die Linse auf der D500 - sonst nichts dabei.

Klappt schon ganz gut trotz Gegenlicht.

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Die Verzeichnung bei 18mm hält sich in Grenzen, die Auflösung in den Ecken ist o.k.

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Keine Kunst, diese Kunst zu fotografieren. Aber die 90mm hätte ich sonst nicht zur Verfügung gehabt, Freiheit der Brennweitenwahl.

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Mittig ausreichend scharf ist es auch, das Bokeh finde ich für f5.6 bei 130mm o.k.

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Man hat eben immer die richtige Brennweite parat, egal wie weit die Häuserfassade auch entfernt ist.

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Sogar Mitzieher gehen mit der Linse, der AF ist zwar nicht der schnellste, aber soooo langsam ist er auch nicht. Der aktive VR funktioniert auf bei 1/60s.

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Gehen, gucken, fotografieren - ohne die Linsen wechseln zu müssen.

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Nebenbei noch ein paar Blüten mit Insekt.

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Hat auch geklappt - der letzte Versuch war nicht so gelungen.

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Erstaunlich: ein 100 % Crop aus der linken unteren Ecke der Aufnahme (mit ein wenig mehr EBV).

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tbc.

VG Holger 😷
 
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Süße, rote, käufliche Liebe.

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Erstes Fazit:

Der Rundgang mit der D500 hat Spaß gemacht, kein Gedanke mehr an die richtige Brennweite, keine Sorge, dass im Gedrängel jemand in die (nun leere) Tasche greift.

tbc.

VG Holger 😷
 
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Da ist ja noch die alte Dame D90, vom Entwicklungsdatum nur wenig älter als das Objektiv. Sind die Ergebnisse auf dem kleinerem Sensor auch gut oder vielleicht sogar besser? Ich musste sowieso zu NABU, Vogelfutter kaufen.

Männerrunde

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Brütendes Teichhuhn, da muss ich in ca. 2 Wochen unbedingt nochmal hin!

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Bienenhotel mit Mauerbienen

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Ein Imker bei der Arbeit (die anderen Fotos woanders)

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Weitwinkel im normalen Gebrauch ohne Probleme.

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Selfie ... :lachen:

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Spielereien sind auch möglich.

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Ich war dann nochmal an der Weser mit dieser Kombi aus D90 mit 18-200 unterwegs und habe erfolgreich Schiffe fotografiert (siehe dort). Am Abend habe ich dann freihändig mit 200mm versucht, den Mond zu fotografieren.

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Gelungen - 100-%-Crop.

tbc.

VG Holger 😷
 
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Mein Fazit zum Nikon AF-S 18-200 mm 3.5-5.6 DX G ED VR II

Ich werde es behalten.

Diese Art Objektive bieten viele Vorteile:
  • sehr stabiles, gut verarbeitetes und witterungsgeschütztes Objektiv
  • sehr effektiver VR
  • heute im Gebrauchtmarkt sehr günstig
  • ein Objektiv von Weitwinkel bis Tele
  • wenig Gewicht auf Spaziergängen und Wanderungen
  • einfaches Handling ohne Objektivwechsel
  • befriedigende Bildqualität
Natürlich habe ich auch die Nachteile gesehen:
  • Schärfe ist besonders im Zentrum (siehe Mond), zu den Rändern wird es je nach Brennweite weicher.
  • Die Auflösung erscheint mir in einigen Brennweiten nicht sehr hoch, sogar an der D90.
  • Die Linse ist relativ dunkel, Freistellungen sind auch wegen des DX-Sensors nicht richtig möglich.
  • Kontrast könnte höher sein.
  • Teilweise muss man bei der EBV tiefer in die Trickkiste greifen, um ein gutes Ergebnis zu erhalten.
Dieses Objektiv ist weder HOT noch SCHROTT, es ist ein Kompromiss. Um damit glücklich zu werden, muss man die Grenzen kennen und verstehen und es nicht überfordern, dann kann es eine richtig tiefe Freundschaft werden. Das 18-200 VR II ist ein Generalist, Schnappschusslinse, für Spezialaufgaben habe ich ja noch mein UWW, mein Makro, meine Normalobjektive, meine Tele, die ich dann (in sicherem Terrain) auf die zwei Gehäuse aufteile.

Übrigens, den oben zitierten Testbericht habe ich mir erst nach dem Kauf des Objektivs heruntergeladen und war ganz erstaunt, dass ich den Testsieger in Händen hielt. Scheinbar alles richtig gemacht.

VG Holger 😷
 
2 Kommentare
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Ich hatte dieses Objektiv in mehreren Exemplaren (Version I / rotes VR und Version II /goldenes VR) selbst.
Zwischen 135 und 150 mm ist das Objektiv am schwächsten, selbst abgeblendet auf f/11, ansonsten ist es am besten bei f/8.
Freistellung kann man bei den kürzeren Brennweiten vergessen, und auch bei 200 mm und Offenblende f/5.6 ist sie nicht sehr hoch.
Es hat aber eine sehr kurze Naheinstellgrenze, was gerade bei 200 mm sehr schöne Fast-Makro-Aufnahmen ermöglicht.
Die Tonnen-förmige Verzeichnung bei 18 mm ist sehr ausgeprägt, lässt sich aber durch die Objektivkorrektur bei JPGs schon in der Kamera ausgleichen.
 
HappyDay989
HappyDay989 kommentierte
Ich habe den Vorgänger dieser Linse fünf Jahre lang an meiner D90 genutzt und war damit recht zufrieden. Natürlich nicht ultimativ zufrieden, sonst hätte ich es nicht nach fünf Jahren abgegeben und mir das Sigma 17-50/2.8 EX OS und das AF-S Nikkor 70-300/4.5-5.6 VR gekauft. Aber insgesamt war es, wie du selbst auch feststellen konntest, eine brauchbare Linse mit vielen Kompromissen, von denen aber keiner so mies ist, dass einen der Kauf dieses Objektivs gereut. Wie auch Michael alias Beuteltier zutreffend feststellte, ist dieses Superzoom im mittleren Telebereich ziemlich schwach, ansonsten geht's, wenn man eine bis anderthalb Stufen abblendet (und ggf. die ISO-Werte anhebt). Es gibt durchaus schlechtere Objektive für mehr Geld, aber natürlich auch eine Menge qualitativ besseres Glas. Die Frage ist halt, ob man lieber zwei, drei Objektive schleppt und alle Nase lang wechselt oder ob man mit einem Immerdrauf den zu 95 % genutzten Brennweitenbereich abdecken und dafür ein paar Einschränkungen bei der Bildqualität hinnehmen möchte.
 
Diese Zooms verlieren nach und nach ihr Schrecken und bilden für viele Anwendungen einen brauchbaren Kompromiss. Immerhin besser (vor allem in der Handhabung) als jedes Händie welches verspricht ähnliche Winkelbereiche abdecken zu können.

Da ich jetzt auch mal etwas im APS-C-Bereich schnuppern möchte, überlege ich gerade das Zoom-Monster Tamron 16-300 auszuprobieren... :cool:

Vielen Dank für den Bericht! (y)

Grüße - Bernhard
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Das Tamron 16-300/3.5-6.3 VC hatte ich auch in mehreren Exemplaren.
Bei 300 mm ist es schon sehr "dunkel", "weich" und etwas unhandlich lang, aber von 18 mm bis 200 mm merklich besser als das Nikon 18-200.
Die 16 mm sind sogar "outstanding" gut.
 
HappyDay989
HappyDay989 kommentierte
Vielleicht sollte man die nicht so guten 100 mm am langen Ende einfach absägen, dann wird das Objektiv nebenbei auch noch kürzer und leichter... :ROFLMAO:
 
Ich verwende für schnelle Erinnerungsfotos die gleiche Kombi (D500+ Nikon 18-200VR) wenn ich sonst nichts mitnehmen kann/will. Dafür eignet sich das Objektiv recht gut. Und nachdem ich das Teil gebraucht für einen Spottpreis bekommen habe, wird es auch bleiben.

Nachdem meine Frau schon ein paar Jahre zuvor ein Superzoom für die D90 wollte, habe ich mehrere Modelle verglichen und da war vor allem das Sigma 18-250 OS HSM Makro (62mm Filtergewinde) merklich besser als das Nikon. Und das Tamron 16-300VC legt da nochmals eine Schippe drauf und die 16mm unten rum sind schon ein Gewinn.
Abgesehen vom Preis habe ich mich aber doch für das Nikon 18-200 entschieden weil ich damit nichts Wichtiges fotografiere, oft die jpg ooc verwende und daher die kamerainterne Verzeichnungskorrektur nutzen wollte, was bei anderen Herstellern leider nicht geht.
 
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Besten Dank für den guten Bericht.

Ich kann ihn inhaltlich bestätigen, da ich das Objektiv an der D7200 ebenfalls als gute Universaloptik einsetze. Bei Blende 5,6 bis 8 ist es sogar dem Nikkor 2,8/17-55 ebenbürtig (im gleichen Zoombereich natürlich) und endgültig den Schrecken verliert es, wenn du Prints im 60x90 cm Format nebeneinander legst.... da muss schon eine Lupe und etwas sehr Kleinteiliges her, das man Unterschiede sieht.
 
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Nach nunmehr zwei Monaten im 'immermalwieder' Gebrauch besonders an der D90 muss ich nach meinem ersten Fototermin für eine Oldtimerausfahrt die Variabilität dieser Linse loben. Wenn man sich den richtigen Standort aussucht, dann kommen die Autos von da ganz hinten, sind dicht vor der eigenen Nase und verschwinden wieder ganz weit hinten in anderer Richtung. Mit diesem DX-Zoom fängt man bei 200 mm an, kommt über 40-50 mm wieder zu 200 mm zurück. AF-Geschwindigkeit reicht auch an D500 (mehr als 5fps sind unwirtschaftlich) aus, VR funktioniert.
An der Kamera Zeitautomatik (A) eingestellt, Blende gewählt, dass die nahe Vorbeifahrt bei ca. 1/100s ist, lange Brennweite entsprechend kürzer über ISO-Automatik. Klappt! :love:

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Nächstes Wochenende ist wieder Oldtimerfotografierei angesagt. Wird sie zu meiner Oldtimer-Linse? Schaunmerma.

VG Holger 🐸
 
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Bremenfrosch
Bremenfrosch kommentierte
So, heute war der nächste Test der Linse für die Oldtimervorbeifahrtenfotografie ( :oops: bin ich kreativ heute! ).

Gerade, plane Strecke, Geschwindigkeitsbegrenzung 70 km/h, viele Oldies bzw. deren Fahrer haben es nach der Stadtfahrt dann auch fliegen lassen, dazu muss der AF blitzschnell sein.

Issernich! :(

Im stumpfen Winkel ankommende Autos sind o.k., in selbem Winkel wegfahrende auch. Ab 135° und besonders bei 90° habe ich Verzerrungen, die ich noch nie gesehen habe. Lag nicht an meiner Fähigkeit des Mitziehens. Habe schnell wieder auf das 16-80 gewechselt und alles war wieder gut.

Das 18-200 ist eben doch nur ein Generalist, ein guter zwar, aber für besondere Einsätze braucht man besondere Linsen.

VG Holger 🐸
 
Bremenfrosch
Bremenfrosch kommentierte
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D500 mit 16-80 ;)
 
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