Information Nicaragua: Genehmigung für Einfuhr von Kameras

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Wundert mich gerade nicht. Die Pressefreiheit wird nicht überall hochgehalten und wenn man den Touristen noch etwas Geld abzwacken kann, da gibt es zwar subtilere Methoden, hilft es ja der Korruption. Die Armen sehen von solchen Geldern meist nichts.
 
Kommentar
Es war noch nie ein Vergnügen, mit professionellem Equipment außerhalb (West-)Europas zu reisen. Ich war selbst vor Jahrzehnten mit Fernsehequipment in Ostafrika und habe mit Kollegen gesprochen, die meinten Indien wäre das wahre Land der Wahl, wenn man eine Mischung aus britischer Bürokratie und orientalischer Korruption kennen lernen möchte. Trotzdem war das alles harmlos. Einige tausend Dollar Schmiergeld und der Käse war gegessen. Niemand hat versucht, uns zu entführen oder zu ermorden.

Heute erinnere ich mich an die Achtzigerjahre, die Zeit als man "Multivisionsschauen" von seinen Reisen machte, und denke: "Mein Gott, die Typen waren - einfach so - in Ländern unterwegs, die ich heute nicht einmal mit einem Trupp Söldner zu meinem Schutz betreten würde". Die Welt ist kleiner geworden in den letzten Jahrzehnten. Viel kleiner.
 
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1bildermacher1 kommentierte

Dass die Regelung zurückgezogen wurde stand im Leserbrief weiter unten.
 
Kiboko
Kiboko kommentierte

Viele Länder sind ein Pulverfaß mit brennender Lunte.
Oft reicht eine Wahl, die Verschiebung einer Wahl, nicht zufriedenstellende Wahlergebnisse um das Pulverfaß zum Explodieren zu bringen.
Gerne wird auch mal geputscht und der vorhergehende Putschist vom Thron gestoßen.
Aber die Lage kann sich auch sehr schnell wieder normalisieren.
Die meisten Menschen auf der Welt, egal welche Religion und Kultur sie haben, sind freundlich, friedlich und offen gegenüber Fremden.
Oft sind sie viel freundlicher als der Otto-Normal-Deutsche.
Ich habe in vielen "gefährlichen" Ländern sehr viele freundliche, herzliche und liebenswerte Menschen getroffen.
Das Bild aus diesen Ländern entspricht in unseren Medien oft nicht der Realität.
Hier wird oft besonders negativ berichtet, da dass höhere Quoten bringt.
Positiv hervorheben möchte ich mal Iran, Pakistan, Bangladesch, Niger, Eritrea.
Auch das Auswärtige Amt ist bei den Sicherheitsangaben sehr vorsichtig und "schießt" oft über das Ziel heraus.

In einigen Ländern kann die temporäre Einfuhr von Fotogeraffel zu Problemem führen.
Besonders unangenehm war Sambia für mich
oder die überarbeitete Variante auf meiner Heimseite.

Aber auch Eritrea hat keinen Spaß gemacht.
Da mussten Listen mit den Serienummern jeder Kamera und jedes Objektiv aufgelistet werden.
Das wurde dann bei der Ausreise penibel Stück für Stück überprüft.
Bei der Einreise hatte ich aus versehen 50 EUR zu viel deklariert, die ich bei der Ausreise nicht nachweisen konnte.
Das gab ein Theater ...

In Nicaragua war ich noch nicht.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Deine Einschätzung teile ich absolut.
 
Kay
Kay kommentierte

Ich auch - nur nicht absolut.
- In abgelegenen Gegenden gefiel mir die Freundlichkeit der Bewohner oft besser als unter "zivilisierten Mitbuergern".
Allein ueber den schweizer Zoll koente ich Buecher schreiben.
 
kommentierte
Der konkrete Fall, auf welchen ich mich beziehe, betrifft einen jungen Abenteurer, dessen Bericht ich 1983 gesehen hatte. Er hatte in Südafrika gearbeitet, sich dort einen alten Landrover gekauft und war damit nach Hause nach Wien gefahren. Er war zwei Jahre unterwegs. Die Route führte ihn von der Südspitze Afrikas entlang der afrikanischen Ostküste bis ans Horn von Afrika, von dort etwa entlang des zehnten Breitengrades nach Westen und dann über die Sahararoute nach Norden bis nach Tunesien, wo er Afrika in Richtung Sizilien und Italien verließ. Das letzte Bild war von der Anhöhe oberhalb von Brunn am Gebirge auf den Sonnenaufgang über Wien. Seine Reise verlief damals durch Länder, für welche man schwer gutes Kartenmaterial erhielt und meist abseits der Hauptverkehrswege. Der Landrover fühlte sich nicht so wohl auf Asphalt. An Reifen hat er einige verbraucht. Er war auch gut ausgerüstet, selbst Schweißequipment für den zu erwartenden, aber nicht eingetretenen Achsbruch wäre an Bord gewesen. Er hatte über viele Begegnungen mit Einheimischen und anderen Abenteuern zu berichten. Eigentlich war er überall freundlich aufgenommen worden, selbst in Gegenden, von welchen man ihm abgeraten hatte

Da ich die genaue Route und die besuchten Länder nicht in Erinnerung habe, kann ich nicht nachvollziehen, für welche dieser Länder heute Reisewarnungen bestehen, wo Bürgerkrieg herrscht, wo Putins Wagner Söldner wüten, wo islamistischer Terror herrscht, wo bewaffnete Banden arglose Weiße entführen, um Lösegeld zu erpressen oder wo die Kriminalität derart eskaliert ist, dass jeder eine Kugel abbekommen kann, der zum falschen Zeitpunkt über die Straße läuft. Es war damals nicht alles Eitel Wonne und es ist heute nicht alles ein Höllentrip. Aber im wesentlichen ist diese Welt eine böse Welt geworden.

Dass es an anderer Stelle besser geworden ist, stelle ich nicht in Abrede. Ich habe 1985 im Kis-Balaton gedreht, mit schweren 16mm Gerät. Das war nicht ungefährlich, denn das Gebiet war nicht nur ein Naturschutzgebiet, sondern auch militärische Sperrzone. In unmittelbarer Nähe war ein russischer Militärstützpunkt und montags bis freitags donnerten die MIGs im Tiefflug über uns. Wir waren dort mit einer Sondergenehmigung für Biologiestudenten. Hätte man uns verhaftet, wären wir vermutlich 1989 beim Fall des Eisernen Vorhangs frei gekommen. Heute sind die Russen weg und man kann Führungen in dem Gebiet buchen. Vielleicht fahre ich wieder einmal hin und und sehe mir an, was sich alles verändert hat. János und seinen alten Trabant werde ich wohl nicht mehr antreffen.
 
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