Zuerst einmal muss unterschieden werden zwischen einer Kalibrierung und einer Profilierung! Es kommt hierbei leider immer wieder zu Verwechslungen!
Wenn ein Monitor die Fähigkeit besitzt, über ein Meßgerät (Hardware) mit einer Kalibrierungssoftware die Informationen nach einer Profilierung in die Hardware des Monitors zu schreiben, dann ist die Grafikkarte nicht mehr ganz so ausschlaggebend. Der große Vorteil dieser Technologie: Schließe ich den hardwarekalibrierte Monitor an einen anderen Rechner mit einer anderen Grafikkarte oder Grafikprozessor zeigt mir der Monitor trotzdem immer ein korrektes Bild an – mit den entsprechenden Profileinstellungen.
Informative Links zum Thema:
Farbmanagement hat das Ziel, zu jedem Zeitpunkt des digitalen, grafischen Workflows einen unverfälschten Blick auf die Bilddatei zu haben.
Bildschirm kalibrieren - was gilt es zu beachten?
Hardwarekalibrierung
Der Begriff Hardwarekalibrierung sorgt bei der Bildschirmkalibrierung oft für Verwirrung: Wer diesen Begriff das erste Mal hört, denkt sich, wenn er ein Farbmessgerät (also ein Stück Hardware) benutzt, dann wird es sich wohl um Hardwarekalibrierung handeln. Was zwar logisch wäre, doch nicht zutrifft. Um Hardwarekalibrierung handelt es sich, wenn der Bildschirm selbst die Farbumrechnung vom Arbeitsfarbraum zu seinem Farbraum vornimmt und nicht das Bildbearbeitungsprogramm oder Betriebssystem. Das wiederum geht natürlich nur mit dafür geeigneten Bildschirmen wie beispielsweise der EIZO ColorEdge-Serie und zu genau diesem Bildschirm passenden Programmen, bei EIZO wäre das der ColorNavigator.
Wenn der Bildschirm Hardwarekalibrierung unterstützt, sollte man dies unbedingt nutzen, weil dann die Qualität der Umwandlung der Farben besser ist. Bei Softwarekalibrierung ist die Qualität der Umwandlung in das Bildschirmprofil schlechter, was unter anderem zu Stufen in der Darstellung von Farbverläufen führen kann.
Profilierung und Kalibrierung
Da es manchmal Verwirrung um die Begriffe Profilierung und Kalibrierung gibt: Profilierung nennt man das Ausmessen eines Geräts (zum Erstellen eines Profils), Kalibrierung hingegen bedeutet, ein Gerät zu justieren. Anders gesagt: Wenn man einen Bildschirm nur profiliert, dann erstellt man ein Profil, ändert aber nichts an der Anzeige des Bildschirms. Erst wenn man ihn auch kalibriert, wendet man die aus der Profilierung gewonnenen Daten auch auf die Anzeige des Bildschirms an. Meist ist aus dem Zusammenhang klar, ob man gerade über Profilieren oder Kalibrieren spricht, daher werden diese Begriffe manchmal verwechselt oder synonym verwendet.
Bildschirm kalibrieren
Zeigt der Bildschirm falsche Farben an, dann arbeiten Sie quasi blind. Erst wenn Sie beim Bearbeiten am Bildschirm die richtigen Farben angezeigt bekommen, können Sie zuverlässig vorhersagen, wie die Farben im Druck ankommen.
Ganz wichtig für Windows-Anwender: In dem Moment, in dem Sie Ihren Bildschirm kalibrieren, zeigen nur noch die Programme richtige Farben an, die das Bildschirmprofil beachten! Jedes Programm, das das Bildschirmprofil ignoriert, zeigt dann verkehrte Farben an (und dazu gehören unter anderem manchmal auch die Windows-Bildanzeige und einfache Bildbetrachter wie IrfanView).
Zum Kalibrieren des Bildschirms braucht es neben einem geeigneten Programm ein Farbmessgerät. Üblicherweise kauft man diese Farbmessgeräte im Paket mit einem passenden Programm, beispielsweise das i1Display Pro oder den Spyder4. Bei hochwertigen Bildschirmen gibt es teilweise auch auf den Bildschirm abgestimmte Programme zur Bildschirmkalibrierung, EIZO stellt beispielsweise für seine ColorEdge-Serie die Software
ColorNavigator zur Verfügung, die die Kalibrierung direkt im Bildschirm vornimmt und damit bessere Ergebnisse liefern kann. Die Programme der Bildschirmhersteller wie ColorNavigator funktionieren mit diversen gängigen Farbmessgeräten. Sehr hochwertige Bildschirme haben teils sogar ein eingebautes Farbmessgerät, mit dem sie die Kalibrierung vollautomatisch durchführen können.
Der Ablauf ist bei allen Programmen recht simpel: Das Programm zeigt eine Farbe an, misst per Farbmessgerät nach, wie sehr die angezeigte Farbe abweicht und errechnet ein Geräteprofil aus diesen Abweichungen.