Entstanden sin die Bilder in einen Tunnel spärlich beleuchtet mit Leuchtstofflampen. Hinter der Leinwand war ein 500 Watt Baustrahler. Von vorne habe ich leicht mit dem Blitz aufgehellt so pi mal Auge. Allerfeinstes Mischlicht. Die Kamera stand auf High 2 - das macht ISO 3200 - also bis zum Anschlag. In der EBV habe ich noch die Schatten aufgehellt, den Microkontrast hochgezogen und Sättigung rein. Also alles was das Rauschen so richtig schön verstärkt.
Warum das alles eigentlich, wenn ich mal fragen darf. Die Belichtungszeit betrug lt. Exif-Daten immerhin 1/160 Sek. Warum hast Du nicht lieber eine längere Zeit gewählt, dafür aber den ISO-Wert auf ein erträgliches Maß heruntergeschraubt? Bei gerade mal 18mm Brennweite hätte 1/30 Sek. ausgereicht, die Sensorempfindlichkeit hättest Du auf erträgliche ISO 800 senken können und der technischen Bildqualität hätte das sicherlich sehr sehr gut getan.
Eines habe ich aber nicht verstanden. Möchtest Du mir mit den letzten Sätzen sagen, dass die D2x bei hoher ISO mehr rauscht als die D300s [...]?
So ist es.
Wobei ich bereits in dieser "Color-Briefmarke" des geschätzten Kollegen schon in den mittelhellen Bereichen sehr deutliches Rauschen sehe - und hier reden wir von einem Minibildchen im Vergleich zu einem A4- oder gar A3-Ausdruck. Auf 60x90cm aufgeblasen möchte ich so etwas ehrlich gesagt gar nicht mehr sehen, denn man braucht schon eine ziemlich dunkle Sonnenbrille, damit der Anblick den Augen nicht allzu weh tut...
Es beißt die Maus keinen Faden davon ab, dass DX-Kameras nun einmal keine Nachtsichtgeräte sind. Bei hohen ISO-Werten und schlechtem Licht rauscht's "wie Hulle" und die technische Bildqualität geht den Bach 'runter. Da rechtfertigen es m. E. höchstens noch eine gelungene Bildkomposition und eine im weitesten Sinne "sehenswerte" Szene, dass man in solchen Situationen überhaupt auf den Auslöser drückt bzw. das Ergebnis öffentlich präsentiert.
Hier mal als abschreckendes Beispiel ein Bild mit der D90 + DX 18-200mm/3.5-5.6G VR @ ISO 3200, als NEF/RAW fotografiert und ohne weitere Modifikationen in JPG konvertiert.
1. Während es als "Color-Briefmarke" mit 1024 x 680 Px noch halbwegs manierlich ausschaut, wenn man nicht allzu genau hinsieht, ...
2. ... entlarvt der 100-%-Ausschnitt eine Bildqualität zum Abgewöhnen.
Mit einem Ausdruck in A3-Größe dürfte man qualitativ näher an 2. als an 1. sein.
Mir ist klar, dass man mit Entrauschen zwar das Rauschen vermindern kann, aber die Qualität insgesamt wird dadurch nicht besser, denn durch das Entrauschen werden auch die letzten Details glatt gebügelt.
Hellt man die Schattenpartien noch etwas auf, weiß man, warum Available-Light-Fotografie nicht zu den Stärken älterer DX-Modelle gehört. Zu denen neuer DX-Modelle i. d. R. übrigens auch nicht.
PS: Hier noch einmal obiges Foto, dieses Mal mit "Entrauschen 2013" behandelt, die Schattenpartien mit Active D-Lighting (hohe Qualität) leicht aufgehellt und äußerst dezent nachgeschärft.
1. Die "Color-Briefmarke" mit ihren 1024 x 60 Pixeln sieht m. E. besser aus als das unbearbeitete Original, ...
2. ... doch die 100-%-Ansicht erweist, dass die Änderungen keine substanziellen Verbesserungen bringen. Das Rauschen ggü. dem Original ist etwas reduziert, aber insgesamt zeigt sich, dass die Bildqualität ggü. der nicht entrauschten Version nicht wirklich besser wird.