Hallo,
die Bilddokumentedatenbank ist mir bis jetzt noch gar nicht weiter aufgefallen, erst der Beitrag vom Kollegen Kwashiokor brachte mich dahin.
Ich stelle hier mal ein Beispiel eines altbekannten Films ein, den Ilford HP5 Plus, der neben dem Kodak TriX wohl der Haudegen der 400-Asa-Klasse genannt werden darf.
Als Entwickler wird man, so man HP5 (oder eben TriX) hört, eher an ID11 oder D76 denken (Flüssigchemie und Spezialgeschichten wie Microphen mal außen vor). Ich bade den Engländer aber in Adox Atomal 49, früher bekannt als Agfa Atomal (nicht: Atomal FF) bzw. Orwo A49. Ein Uraltpatent also, das mir aber sehr gefällt, zumal es problemlos als 1-Liter-Pack zu bekommen ist. Bei meinem vorherigen Favoriten für den HP5, ID11, war dies zuletzt nicht immer der Fall, weswegen ich zum Adox-Produkt wechselte.
Hier ein Übersichtsbild, "Die Umarmung", die bereits im SW-Thread zu sehen war.
Auch wenn so eine 200kb-Briefmarke natürlich keinen guten Eindruck vermittelt, möchte ich sagen, dass die genannte Kombination m.E. sehr schön Tonwerte produziert. Zudem ist das Filmkorn sehr fein, feiner als in ID11 bzw. D76 etwa.
Das Thema Filmkorn und Atomal 49 ist allerdings ein Kapitel für sich. Manch einer kennt vielleicht die Rede vom "Matschkorn", das dieser Entwickler produziert. Atomal 49 ist als Feinstkornentwickler mit hoher Empfindlichkeitsausnutzung gedacht. Entwickler mit diesem Lastheft brauchen zur Erfüllung dieser Aufgaben einen hohen Sulfitgehalt, das der Silberrücklösung und damit der Verhinderung von Kornballung dient. Die Folge: Schlechte Kantenschärfe.
Angst vor "weggematschten" Details braucht man deshalb aber nicht unbedingt zu haben, die Kiefernnadeln (jedenfalls die in der Schärfebene) im folgenden Bild kommen noch gut zur Geltung:
Wenn das an Schärfe nicht reicht, hilft die Erhöhung der Verdünnung (bei gleichzeitiger Verlängerung der Entwicklungszeit). Die Bildbeispiele stammen von einem Streifen, der mit 1+1-Mischung (1 Teil Ansatz + 1 Teil Wasser) verarbeitet wurde. Eine Erhöhung auf 1+3 etwa sorgt für einen effektiv geringeren Sulfitgehalt, das Korn wird folglich weniger stark angegangen, die Schärfe wird (subjektiv) besser, das Korn allerdings akzentuierter.
Aber merke: "Unschärfe" ist hier relativ zu verstehen. Bläst man bei der Vergrößerung die Bilder nicht zu stark auf, wirkt sich der Effekt nicht schmälernd aus, finde ich. Zudem: Ein scharfes Negativ entsteht in erster Linie bei der Aufnahme, nicht bei der Entwicklung.
Das Ganze in Kurzfassung:
+ Tonwerte hübsch (natrülich vom ind. Geschmack abh.)
+ 1-Liter-Konfektionierung
+ feines Korn
+/- relativ preiswert
- subjektiv unscharf, mit allen Filmen
Ich mag diese Kombi. Sie ist an die Stelle von ID11 getreten und bleibt auch da.
PS. Über die Empfindlichkeitsausnutzung habe ich lieber nix geschrieben, da ich die Kombination (noch) nicht anständig durchgemessen habe. Dem Anschein nach aber ist sie sehr gut - ein um vier Stufen unterbelichtetes Negativ hatte noch sehr gute Zeichnung. Dies deckt sich mit Erfahrungsberichten im Netz.
die Bilddokumentedatenbank ist mir bis jetzt noch gar nicht weiter aufgefallen, erst der Beitrag vom Kollegen Kwashiokor brachte mich dahin.
Ich stelle hier mal ein Beispiel eines altbekannten Films ein, den Ilford HP5 Plus, der neben dem Kodak TriX wohl der Haudegen der 400-Asa-Klasse genannt werden darf.
Als Entwickler wird man, so man HP5 (oder eben TriX) hört, eher an ID11 oder D76 denken (Flüssigchemie und Spezialgeschichten wie Microphen mal außen vor). Ich bade den Engländer aber in Adox Atomal 49, früher bekannt als Agfa Atomal (nicht: Atomal FF) bzw. Orwo A49. Ein Uraltpatent also, das mir aber sehr gefällt, zumal es problemlos als 1-Liter-Pack zu bekommen ist. Bei meinem vorherigen Favoriten für den HP5, ID11, war dies zuletzt nicht immer der Fall, weswegen ich zum Adox-Produkt wechselte.
Hier ein Übersichtsbild, "Die Umarmung", die bereits im SW-Thread zu sehen war.
Auch wenn so eine 200kb-Briefmarke natürlich keinen guten Eindruck vermittelt, möchte ich sagen, dass die genannte Kombination m.E. sehr schön Tonwerte produziert. Zudem ist das Filmkorn sehr fein, feiner als in ID11 bzw. D76 etwa.
Das Thema Filmkorn und Atomal 49 ist allerdings ein Kapitel für sich. Manch einer kennt vielleicht die Rede vom "Matschkorn", das dieser Entwickler produziert. Atomal 49 ist als Feinstkornentwickler mit hoher Empfindlichkeitsausnutzung gedacht. Entwickler mit diesem Lastheft brauchen zur Erfüllung dieser Aufgaben einen hohen Sulfitgehalt, das der Silberrücklösung und damit der Verhinderung von Kornballung dient. Die Folge: Schlechte Kantenschärfe.
Angst vor "weggematschten" Details braucht man deshalb aber nicht unbedingt zu haben, die Kiefernnadeln (jedenfalls die in der Schärfebene) im folgenden Bild kommen noch gut zur Geltung:
Wenn das an Schärfe nicht reicht, hilft die Erhöhung der Verdünnung (bei gleichzeitiger Verlängerung der Entwicklungszeit). Die Bildbeispiele stammen von einem Streifen, der mit 1+1-Mischung (1 Teil Ansatz + 1 Teil Wasser) verarbeitet wurde. Eine Erhöhung auf 1+3 etwa sorgt für einen effektiv geringeren Sulfitgehalt, das Korn wird folglich weniger stark angegangen, die Schärfe wird (subjektiv) besser, das Korn allerdings akzentuierter.
Aber merke: "Unschärfe" ist hier relativ zu verstehen. Bläst man bei der Vergrößerung die Bilder nicht zu stark auf, wirkt sich der Effekt nicht schmälernd aus, finde ich. Zudem: Ein scharfes Negativ entsteht in erster Linie bei der Aufnahme, nicht bei der Entwicklung.
Das Ganze in Kurzfassung:
+ Tonwerte hübsch (natrülich vom ind. Geschmack abh.)
+ 1-Liter-Konfektionierung
+ feines Korn
+/- relativ preiswert
- subjektiv unscharf, mit allen Filmen
Ich mag diese Kombi. Sie ist an die Stelle von ID11 getreten und bleibt auch da.
PS. Über die Empfindlichkeitsausnutzung habe ich lieber nix geschrieben, da ich die Kombination (noch) nicht anständig durchgemessen habe. Dem Anschein nach aber ist sie sehr gut - ein um vier Stufen unterbelichtetes Negativ hatte noch sehr gute Zeichnung. Dies deckt sich mit Erfahrungsberichten im Netz.