Hallo Heiner,
ich rate von der automatischen Belichtungsreihe als Standardmethode ab:
- weil man dann schon vor der Belichtungsreihe wissen muss, wo die Reise hin gehen soll. Manchmal sieht man aber erst nach dem ersten / zweiten Bild, dass eine Blende oder eine ganze Aufnahme unten/oben fehlt oder unnötig wird. Bei Typischen Indoor-Bilder mit Sonnenschein-Fenster ist man gerne mal sehr überrascht, wie groß die notwendige EV-Differenz sein muss.
- weil man nur mit einer manuellen Belichtungsreihe die Chance hat, einzelne Bilder der Reihe nachzuknipsen (z. B. weil unverhofft ein Fußgänger um die Ecke kam). Bei einer automatischen Belichtungsreihe muss man immer komplett von vorne beginnen. Tagsüber bei viel Licht und kurzen Belichtungszeiten vielleicht kein Problem, Nachts mit seeehr langen Belichtungszeiten u. U. ein großes Problem.
- weil der Lerneffekt erheblich größer ist, wenn man die einzelnen Bilder vor sich sieht. Probier´ es aus: Du bekommst damit einen ganz anderen Bezug zur Belichtungsreihe, wenn jedes einzelne Bild plötzlich wichtig ist,
- weil - man glaubt es kaum - unter Berücksichtigung aller obigen Punkte die manuelle Methode sogar schneller geht als mit der automatischen Belichtungsreihe. Die Schrittweite von 1 EV auf dem Drehrad für die Belichtungszeit ist dabei hilfreich.
Eine "geringfügige" Verschiebung der Bilder ist für kein HDR-Tool auf dem Markt ein Problem. Unter "geringfügig" versteht Photomatix beispielsweise 20% der Bildbreite und -höhe (wenn ich mich richtig entsinne) sprich: Der Bildausschnitt kann sogar massivst unterschiedlich sein und die Tools haben kein Problem damit die Bilder zur Deckung zu bringen.
Automatische Belichtungsreihen verwende ich nur bei Belichtungsreihen aus der Hand und dann auch immer nur um "etwas" mehr Dynamik als die Sensordynamik auf Bild zu bekommen und auch nur bei sehr viel Licht (tagsüber). Ohne eine sorgfältig erarbeitete Belichtungsreihe tut man sich hinterher am PC viel schwerer. Aber das ist ja nix neues in der Fotografie.
Ciao
HaPe