Halbumrundung der West-Antarktis mit dem Eisbrecher Commandant Charcot, Live Bericht

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Nach einer wettermäßig echt problematischen Anreise geht es seit gestern richtig los mit den Zodiac, Eis und Anlandungsaktivitäten. Bin echt erstaunt wieviele Fotokollegen hier alte Roll- und Planfilm Schätze auspacken:Achim_Linhof_D758933.JPG

hier ein Kollege mit einer Linhof 6 x 17 mit 90mm Schneider Super Angulon WW, der Schwierigkeiten hatte bei der Kälte (-5°C, gefühlte Kälte -11°) seinen Rollfilm einzulegen...

sonst habe ich bislang gesegen Fuji 6 x 8
Horseman 6 x 12
Linhof Technika 9 x 12 mit 90, 135 und 300mm
Ein Kollege aus Bangkok berichtete von 4 Wochen Wartezeit für eine Diafilmentwicklung...

Ansonsten viel Nikon Z bis 800mm
Überwiegend Sony, besonders die 100-400 sind gut vertreten
und noch ein paar alte Canons 500 + 600mm
 
3 Kommentare
Sans Ear
Sans Ear kommentierte
Der "Kollege" sieht 1:1 aus wie Taylor Jackson.
 
achim kostrzewa
achim kostrzewa kommentierte
ist er aber nicht. Hat 30.000 Fotos digital gemacht, nach eigener Aussage nur um dann ein Fotobuch drauß zu machen...
 
Kiboko
Kiboko kommentierte
Das wird bestimmt ein dickes Fotobuch ...:book:
 
1708219529627.png
Die Ross Insel mit dem Beginn des Ross Eisschelfs in der gleißenden Abendsonne. An der Eiskante des Schelfs bildet sich Seenebel. Das Wasser gefriert nicht wegen der starken Wellenbildung durch den mit 30 Kn wehenden Wind. Ich stehe - heroisch - im Schlafanzug auf dem Balkon und mache bei -30°C gefühlter Lufttemperatur diese Bilder binnen einiger Sekunden. Ganz sicher ziehe ich mir beim nächsten mal dicke Socken, die gefütterte Schneehose und den Expeditionsparka über, brrrrrrrrrrr.
Der Live Blog enthält breits über 70 Fotos...
 
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Gestern waren wir noch morgens im Rossmeer, dann am Kap Colbeck vorbei schon in der Amundsen See. Über Nacht hatten wir wieder gemessene -20°C und Wind. So sah der Schiffsbug bald wie eine Eiswüste aus: Hier der Blick vom Deck-5-Umlauf direkt nach vorn - das Eis hat einen dicken Panzer gebildet. Das Deck darüber (Helideck) war wegen Eises gesperrt.

CC_Bug_Deck5_D759408.JPG
 
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_D786513.JPG
Meine liebe Frau Renate - die Pinguinflüsterin - hat mal wieder zugeschlagen. Wir waren auf dem Festeis bei Mount Siple angelandet. Nicht weit weg von der Stelle, wo die Kaiserpinguinkolonie regelmäßig auf dem Neuen Meereis im April-Mai entsteht. Die Pinguine sind teilweise schon da, fertig gemausert und warten dass das Meer dort zufriert, wo sie jedes jahr brüten. Renate kannst Du mitten in der Eiswüste aussetzen, eine Stunde später ist sie von Pinguinen umringt, jede Wette. Hier mit 70-200@ 135mm: Kaiserpinguin beim Schneefressen = Süßwasser trinken. Wetter weiterhin sehr trübe...
 
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Hier nochmal ein kleiner Ausriss aus meinem Blog von heute Nacht:

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Wir hatten ein bißchen Sturmfahrt und Treibeis:
Die Brücke ist abgedunkelt. Nur im Eingang brennt Rotlicht. Aber, Hurra!, sie ist offen! Ungefähr 10 Offiziere plus Kapitän beobachten das Eis. Die Stabilisatoren sind eingefahren. Das spezielle, weiße Licht läßt die Eiskanten besonders hervortreten und auch etwas zwischen Meereisschollen und Bergy Bits oder Growlern (kleine Eisberge) unterscheiden. Dabei hilft auch das Radar. Wir haben sechs Stunden gebraucht um dieses Treibeis zu durchqueren. So ein bißchen im Slalom-Stil: den großen Platten ausweichen und möglichst viele eisfreie Flächen nutzen. Im Schiff ist das unangenehm laut: es rumpelt und kracht immer dann, wenn man gerade wieder einschlafen wollte. Festes Eis dagegen zu brechen, geschieht geradezu lautlos: der Eisbrecher überfährt das Eis, es gleitet unter dem Rumpf lang und kommt am Heck wieder in Bruchstücken hoch.
So gegen 4:00 wird es wieder hell, das Treibeis wird weniger. Die Stabilisatoren bleiben aber aus Sicherheitsgründen drin und wir rollen in der 5-6 Meter Dünung bei Windstärke 8. Irgendwann in der Nacht fliegen unsere Barutensilien durch die Kabine, schon wieder wach. Dann wieder unruhiger Schlaf bis 7:45. Den Wecker für 7 hatten wir abgeschaltet, um wenigstens etwas zu schlafen. Renate fühlt sich wackelig, Sport fällt heute Morgen für sie aus. Wir gehen frühstücken. Heute ist Seetag - wir haben ja insgesamt eine ziemliche Strecke zurückzulegen: einmal halb um den Polarkreis und von Neuseeland bis dahin und wieder zurück nach Ushuaia. Seetage bei gutem Wetter sind spannend, man sieht Wale, Seevögel, Eisberge. Bei schlechter Sicht und schlechtem Wetter sind sie eher zum Aussitzen oder Blogs schreiben :). Es wird wärmer, nur noch -1°C. Foto: © Achim Kostrzewa
 
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Thwaites- und Pine Island Gletscher produzieren derzeit riesige Mengen von Tafeleisbergen !

Der Thwaites wird in der Presse oft als "Weltuntergangs-Gletscher" bezeichnet. Richtig ist, er ist der am schnellsten laufende Gletscherstrom in der Westantarktis, eine Gletscherstrom*, der in den nächsten 100 Jahren durchaus zu einer Meeresspiegelerhöhung von 1-2 Metern beitragen wird. Er wird derzeit intensiv beforscht: die Polarstern war auch schon mehrfach hier.
*bezeichnet eine Art "Fluß" innerhalb einer größeren Vergletscherung, der mit hoher Geschwindigkeit das Eis Richtung Meer transportiert
 
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1.3.24: gestern hatten wir die letzte Anlandung auf Pleneau Island mit einer Eselspinguin Kolonie. Da gab es noch einige späte Küken, die es möglicher weise nicht schaffen werden, wenn die Eltern jetzt im März in die Mauser kommen...

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Das Junge läuft dem Alten bettelnd hinterher
 
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