Viele von Ihnen werden sich womöglich fragen, ob der Kauf eines dedizierten RAID-Controllers in Anbetracht von leistungsstarken integrierten SATA-Controller überhaupt sinnvoll ist. Ein aktuelles Beispiel ist Intels ICH9R, den man mittlerweile auf vielen gehobenen Motherboards wie dem Asus P5K-WS (P35-Chipsatz mit PCI-X-Schnittstelle) oder dem P5K64-WS (Quad PCI Express Slots) findet. Seit die Motherboard-Hersteller Spitzenmodelle mit hochwertigen Spannungsreglern und erstklassigen Bauteilen ausgerüstet sind, lässt sich der Qualitätsunterschied zwischen einem High-End Desktop-Motherboard und einem Low-End Serverprodukt nur noch anhand der Funktionen eindeutig feststellen. Wer braucht bei einem Motherboard mit sechs SATA/300-Anschlüssen, fortschrittlicher RAID-Verwaltung und einem Dual- oder Quad-Core-Prozessor für die Paritätsberechnung eines RAID 5 noch einen dedizierten und teuren RAID-Controller?
Für Projekte, Benutzerdaten und Anwendungen auf einem kleinen Arbeitsgruppen-Server wird eine derartige Lösung sicher reichen, wenngleich sie auch hier an ihre Grenzen stoßen könnte. Sobald Sie aber anspruchsvolle RAID-Level (RAID 50, 60) brauchen, reichen integrierte Lösungen einfach nicht mehr aus. Steht plötzlich der Anschluss von sechs Laufwerken bevor, so ist der Umstieg auf einen anderen Controller unvermeidlich. Sollten Sie Wert auf eine ordentliche Verwaltung Ihrer Laufwerke legen oder wollen Ihre Storage-Lösung in einer externen Appliance betreiben, so sind SAS, altmodische SCSI-Lösungen oder fragwürdige Paketlösungen mancher Hersteller Ihre einzigen Optionen.