DX Format zukunftsicher?

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Karlchen

Aktives und bekanntes NF Mitglied
Registriert
Moin zusammen.
Da ich gerade vor der Anschaffung einer DSLR samt Objektiven stehe, habe ich mir die Frage gestellt, ob die aktuellen DX-Objektive überhaupt eine vernünftige Investition darstellen. Ist es nicht so, daß unweigerlich die CCDs in Zukunft flächenmäßig größer werden und somit das Bildfeld dieser Optiken nicht mehr ausreichen wird?
Ich bin doch bestimmt nicht der Erste, der darüber sinniert hat, oder?

Gruß,
Leonhard
 
Anzeigen
Große/kleine Schärfentiefe und unscharfe Bilder wegen Beugung sind denke ich 2 Paar Schuhe.

Stimmt.
Aber beim DX-Format halte ich die Änderungen gegenüber KB für nicht sooooo gravierend. Schon eine kleine Asschnittvergrößerung aus den KB-Format stellt wieder ähnliche Bedingungen her. Das DX ist schon ein guter Kompromiss, denke ich.
 
Kommentar
Das Auflösungsvermögen eines Objektivs wird ja von 2 Dingen limitiert:

a) der Beugung an der Blende, abhängig von Größe der Blende (also Lichtstärke) und der Wellenlänge des Lichts
b) den geometrisch-optischen Abbildungsfehlern des optischen Systems

Ein lichtstarkes Objektiv alleine macht also noch keinen Frühling, es muß auch noch entsprechend gut korrigiert sein, und das kostet (wie wir wissen)....
Und es verhält sich ja so, daß sich die Beugung bei KLEINEN Blenden stärker auswirkt, die anderen Abbildungsfehler (Verzeichung, sphärische Abberation etc.) bei GROSSEN Blenden. Wie eben schon von jemand erwähnt wurde, ist man also im Mittelfeld wohl am besten aufgehoben.

Gruß,
Leonhard
 
Kommentar
Nach den Gesetzen der Physik steigt das theoretische Auflösungsvermögen eines Objektivs (also das Auflösungsvermögen, das maximal erreicht werden kann) linear mit der Lichtstärke des Objektivs. In der Praxis wird dieses theoretische Auflösungsvermögen dann begrenzt als Folge von den (ebenfalls theoretisch beschreibbaren) Linsenfehlern, der gewählten optischen Konstruktion (mit der versucht wird, die Linsenfehler auszugleichen) und der Verarbeitungsqualität.

Um verständlich zu machen, warum es sich mit dem theoretischen Auflösungsvermögen so verhält, müsste ich jetzt Zeichnungen einfügen. Man kann den Sachverhalt aber in guten Physikbüchern nachschlagen (z.B. "Physik für Ingenieure" aus dem VDI-Verlag).

Wenn Ihr Euch im Fotogeschäft umseht, bemerkt ihr sicher, dass hochwertige digitale Kompaktkameras mit sehr klobigen Optiken ausgestattet sind. Besonders deutlich zu sehen an Sonys Spitzenmodell. Dies ist keine Laune der Designer, sondern wird durch die Physik erzwungen.

Beim Übergang von Kleinbild zu DX hat man noch einen Vorteil - die Optiken werden kompakter. Umso mehr man den Chip aber schrumpft, umso geringer wird dieser Vorteil. Dazu kommt das Problem des Rauschens, das ebenfalls physikalisch bedingt ist. Man kann daher Digitalkameras nicht beliebig schrumpfen. Zumindest nicht mit sinnvollem (soll heißen: bezahlbarem) Aufwand.

Gruß
Uwe
 
Kommentar
Moin Allerseits,

der gute Uwe hat völlig recht, das Auflösungsvermögen eines Objektivs ist von der Lichtstärke abhängig. Wer sich noch an seine Schulzeit erinnern kann, erinnert sich vielleicht auch an den Physikunterricht und das Thema "Beugung am Spalt". Es ist, kurz gesagt, so, dass Lichtstrahlen, die an einer Kante entlangschrammen, in mehrere Strahlen aufgespalten werden, der Physiker nennt das Beugung. Bei einem Objektiv mit großer Öffnung ist es nun so, dass die meisten Lichtstrahlen die Linsen ungebeugt passieren, der Anteil der am Blendenrand gebeugten ist gering.
Je stärker man nun abblendet, desto größer wird der Anteil der gebeugten Lichtstrahlen, da das Verhältnis Randstrahlen zu Mittelstrahlen immer ungünstiger wird und die Auflösung wird geringer.
Für näheres fragt Euren freundlichen Physiklehrer oder schaut bei Kurt Dieter Solf nach.
 
Kommentar
Es kommen Beugungserscheinungen auch ausserhalb konventioneller optischer Geräte vor, zb. an feinen Gittern, wie Vorhängen.
Dazu hier ein Beispiel einer Strassenlaterne ( weit entfernt, daher annähernd punktförmige Lichquelle und beinahe monochromatisches Licht ). Die sichtbaren Muster sind durch Beugung und die enstehenden neuen Elementarwellen sowie deren Interferenzen zueinander entstanden. Es entstehen mehrere Bilder der Lichtquelle die einander überlagern. So ähnlich ( vereinfacht ausgedrückt aber anschaulich ) kann man sich die Bildstörungen durch Beugungserscheinungen in Objektiven vorstellen.

:evil: Weil ich sonst nix zu tun hab' als um 1:00 Morgens/Nachts Strassenlaternen durch Vorhänge zu fotografieren :cry:
 
Kommentar
Um wieder zu den DX-Objektiven zurückzukommen: In einem Testbericht auf dpreview.com habe ich gelesen, daß das 18-70mm DX im Weitwinkelbereich bei offener Blende vignettiert. Wie kann denn das sein? Haben sich da die Optikrechner bei Nikon bei dem Durchmesser einer Linse verrechnet?

Gruß,
Leonhard
 
Kommentar
die Optikrechner bei Nikon bei dem Durchmesser einer Linse verrechnet?

*LOL*

"Verrechnet" haben die sich bestimmt nicht.
Das 18-70 ist ein absolutes Billigteil ( wobei die Leistung dann doch immerhin erstaunlich ist ) so zum "dazupacken. Da gibts eben Einschränkungen begonnen von der Konstruktion über die verwendeten Glassorten bis zu eingesparten Fertigungsschritten. Da regiert einzig und alleine der Rotstift bei einer gerade noch knapp ausreichenden Qualität für die angepeilte Verwendung. Ein vorzügliches 17-55 oder 17-35 kosten eben 5x bis 8x so viel und sind daher wesentlich aufwändiger gestaltet.
 
Kommentar
Jedes Objektiv vignettiert bei offener Blende, ganz egal, wie aufwendig es konstruiert ist. Der Optikkonstrukteur kann die Vignettierung auf ein Maß reduzieren, das auf dem fertigen Bild nicht mehr auffällt, aber niemals auf Null reduzieren. Auch hier schlägt die Physik zu.

Weitwinkelobjektive mit geringer Vignettierung erfordern Frontlinsen mit sehr großem Durchmesser, die entsprechend teuer sind. Für ein Objektiv, das im Kit für lau mitgeliefert wird, ist so etwas nicht drin.

Jedes Objektiv stellt einen Kompromiss dar. Dieser Kompromiss ist umso besser, je höher das Budget ist. Wie es unsere Freunde in den USA so schön sagen: You get what you pay for.

Grüßle
Uwe
 
Kommentar
UweFlammer";p="13875 schrieb:
Weitwinkelobjektive mit geringer Vignettierung erfordern Frontlinsen mit sehr großem Durchmesser, die entsprechend teuer sind. Für ein Objektiv, das im Kit für lau mitgeliefert wird, ist so etwas nicht drin.

Ich find's auch OK so. Schließlich soll das Teil auch noch handlich sein. Und Filter möchte ich mir auch noch leisten können.

Grüße
Andreas
 
Kommentar
Jedes Objektiv vignettiert bei offener Blende, ganz egal, wie aufwendig es konstruiert ist.

Sehr richtig!
Aber die Vignettierung alleine ist noch kein Allgemeinkriterium der Objektivqualität. Gerade z.b. Großformatobjektive für extrem große Bildwinkel werden mit extra gerechneten Centerfiltern ausgeliefert um diese Vignettierung die tw. geometrisch bedingt ist auszugleichen. Dafür verzeichnen diese Konstruktionen fast gar nicht. Beim KB/Chip muß halt dann die EBV herhalten.
 
Kommentar
Wenn man etwas abblendet erreicht auch das 18-70 DX eine so geringe Vignettierung, dass sie nicht auffällt. Nerven tut sie bei offener Blende aber schon etwas, muss man eben immer die EBV anschmeißen.
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten