Die Kuhglocke ...

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sam25

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Nun eine Kuhglocke ist ja bei uns in der Schweiz das gleiche wie anderswo. Eine Klingel, wird aber bei uns in der Mundart auch als Glocke bezeichnet und so habe ich diese Kuhglocke heute an die Wand geschraubt ...

Nun ist es ja so, dass mir beim Montieren dieser Kuhglocke schon einige in den Sinn kam. So dachte ich, dass wer an dieser Kuhglocke läutet einen Ausschenken sollte. Oder zumindest nicht ohne eine Flasche Wein diese Glocke betätigen.

Nach dem heutigen Tag denke ich, ist die Montierung dieses Ding doch eine Meisterleistung und wohl das singebenste das ich heute gearbeitet habe ...

So dachte ich, dass es manchmal sinnvoll ist, einfach etwas an die Wand zu schrauben. Und wenn es hält, dann hat doch das eigene Wirken eine gewisse Nachhaltigkeit. Und so bin ich stolz, dass vermutlich unsere Hütte zusammenbrechen könnte und die Kuhglocke würde hangen bleiben. Die sitzt, wie betoniert ...

Geschichten schreiben das Leben aber das Leben schreibt auch Geschichte. Und weil diese Umkehrverhältnis so ist, tut es manchmal gut, eine Kuhglocke an die Wand zu schrauben ...

In diesem Sinne: einen tollen Abend wünsche ich Euch ...


 
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Schweizer Kuhglocken sind schon was besonders,
wie folgende Geschichte verdeutlichen mag:

Ein aus dem europäischen Ausland aufs Schweizer
Land zugezogener Mensch klagte rasch den ihm
benachbarten Bauern wegen des lauten Läutens der
Kuhglocken der ortsansässigen Rindviecher.

Die Klage wurde abgewiesen – mit der Begründung,
Kuhglocken seien etwas genuin Schweizerisches und
gute alte Tradition der Eidgenossenschaft …

Einige Jahre später ersuchte besagter Mensch um die
Einbürgerung in die Schweiz. Selbige wurde ihm prompt
verwehrt mit der Begründung, er habe durch seine Klage
erkennen lassen, Schweizer Werte nicht anzuerkennen.


Merke: In dubio pro helvetia



 
Kommentar
Aber Meisterleistung für einen guten Schreiner...

Danke Franz.... Die Kuhglocke ist aus Eisen und könnte auch gegen Einbrecher verwendet werden, wäre sie dann nicht angeschraubt ...

[MENTION=2259]jazzmasterphoto[/MENTION] : danke für die "unrühmliche" Geschichte...

Sie verdeutlicht aber sehr schön den Stellenwert der Kuhglocke. Es gibt zurzeit eine Bewegung in der Schweiz, welche die Kuhglocken abschaffen möchte, weil sie das Gehör der Kühe schädigen soll. Die einen sagen ja, stimmt, die andern sagen, nein stimmt nicht.

Nun, in unserem kleinen Juranest im Flachland hat vor Jahren ein Firmenchef eine noble Hütte an bester Lage gebaut. Was er nicht geachtet hat, oder zumindest nicht mit einkalkuliert hat ist die Tatsache, dass der Bauer oben am Hand seine Kühe seit gefühlten hundert Jahren mit Kuhglocken auf die Weide lässt. Da sein Grundstück und sein Prunkhaus an die Weide angrenzte, hatte er schon im ersten Jahr im Sommer permanentes "Gebimmel"...notabene auch nachts.

Folgedessen ging stellte er den Antrag an die Gemeinde, dass den Kühen das Tragen von Kuhglocken verboten würde. Nun spielten dummerweise zwei Dinge eine wesentliche Rolle, dass er fortan nur noch "Kuhglocken....und Nachname" genannt wurde:

Erstens waren die Kühe der Bauern nicht vom selben Dorf. Der Neuzuzüger stellte also den Antrag bei der Nachbargemeinde, wo der Bauer wohnte. Die Gemeinde entschied, dass sie nicht auf den Antrag eintreten können, da die Kühe auf Land weiden würden, welche nicht zu ihrer Gemeinde gehörten.
Zweitens: Es fand eine Unterschriftensammlung im Quartier statt, welches umgehend dem Gemeinderat unserer Gemeinde eingegeben wurde. Kühe, inklusive Glocken gehörten seit je her zum Dorfbild (sprich' "Klang") und seien, nur wegen eines Neuzuzügers, nicht in Frage zu stellen. Initiand der Unterschriftensammlung war ein Personalchef einer lokalen Bank, welcher auch sein Haus an der Grenze zur Kuhweide hatte...

Nun, die Geschichte endete komplett zu Ungunsten des Neuzuzügers: Das Gebimmel der Glocken musste er fortan ertragen: Kuhglocken gegen Lärmemissionen ... und zum Gespött wurde er jahrelang ...

Was ich noch sagen wollte: Gotthelf lässt grüssen ...
 
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