CIPA-Zahlen 2019 - es geht weiter bergab

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BerNik

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Gestern hat die CIPA die Zahlen für Dez. 2019 veröffentlicht, damit stehen jetzt auch die Zahlen für das Gesamtjahr fest.
Nun hat's auch die Spiegellosen erwischt: Weltweite Zahlen: Produktion 89,9% des Vorjahres, Verschiffung 95,6% (da sind wohl noch welche auf Halde gelegen ...).
Das Gesamtvolumen (DSLR + DSLM) ist auf 75,5 bzw. 78,6% eingebrochen.
Lediglich die Preise laufen auseinander: erneut kräftiger Anstieg beim Durchschnittsstückpreis bei den Spiegellosen, sinkend bei den DSLR.

Das Ganze in Grafiken über die letzten Dekaden - und die Zahlen für Europa (dort sieht's nicht ganz so dramatisch aus, der Trend ist aber derselbe) - hab ich in meinem Blog zusammengetragen.
 
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Absatzzahlen sagen wenig aus . Wert Mirroless verschifft 2019 + 3,6% lt NR
 
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Absatzzahlen sagen wenig aus . Wert Mirroless verschifft 2019 + 3,6% lt NR
da sind sie wieder, die Zahlenjonglierer.
Natürlich kann ich mit Umsätzen ein "Wachstum" beweisen, wenn die Preise überproportional steigen. Deswegen werden aber nicht mehr Stück verkauft, sondern eben weniger.
Die ganzen "Wechsler" sind wohl abgefrühstückt, jetzt gibt's nur noch Ersatzinvestitionen von Leuten, deren alte Kamera aus welchen Gründen auch immer zum Austausch ansteht.
 
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Tja, das ist die übliche moderne Taktik der aktienorientierten Wirtschaft.
Früher hat man bei stagnierender Nachfrage die Preise gesenkt, heute erhöht man die, um den Umsatz künstlich noch etwas länger hoch zu halten...

Grüße - Bernhard
 
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Betriebswirtschaft zu tun, scheint aber nicht Dein Fachgebiet zu sein.
interessiert mich auch nicht wirklich. Mich interessiert, ob die Leute die Kameras kaufen oder nicht. Und die kaufen nicht Umsätze oder sonstige Kennzahlen, sondern Gehäuse ... und die werden in "Stück" gezählt ... und das werden weniger. So einfach kann die Welt sein ...
 
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Der Absatzmarkt ist nun einmal nicht unendlich groß. Viele bleiben fest einmal engere Zeit bei ihrer Ausrüstung. So "verrückt", dass ständig Veränderungen an Equipment vorgenommen werden, sind nur wenige Enthusiasten.
 
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Die Verringerung der Stückzahl hat vielleicht auch was damit zu tun, dass die Leistungssprünge von Kameras und Objektiven seit Jahren geringer ausfallen. Müsste ich mir z. B. die Olympus E-M1 Mark III kaufen, wenn ich die Mark II habe? Die Unterschiede sind in der Praxis zu vernachlässigen. Die Leistungsunterschiede des Sensors der Z50 zu dem der D500 sind unwichtig, aber die D500 ist schon fünf Jahre auf dem Markt. Die D780 ist als DSLR gegenüber der D750 nun auch keine Revolution, hat aber im Live View klare Vorteile, die vielleicht eine Kaufentscheidung beeinflussen können. Wir erleben in vielen technischen Bereichen eine Stagnation auf hohem Niveau. Wenn aber neue Geräte nicht deutlich besser sind als alte, warum dann neue kaufen? Sobald neue Kameratechnik auf dem Markt erscheint (Global Shutter z. B.), wird es wieder interessant. Ich bin kein Experte für den Kameramarkt, schon gar nicht für Volks- und Betriebswirtschaft, beobachte aber den Markt seit vielen Jahren. Einen Aufschwung werden nur technische Neuerungen bringen, die für eine große Zahl von Interessenten wichtig sind. Die letzte wirklich große Neuerung ("game changer") war spiegellos.
 
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Die ganzen "Wechsler" sind wohl abgefrühstückt, jetzt gibt's nur noch Ersatzinvestitionen von Leuten, deren alte Kamera aus welchen Gründen auch immer zum Austausch ansteht.

Man sieht aus der Statistik nicht wie es bei den einzelnen Herstellern ausschaut. Aber mit dem Szenario, dass du da beschreibst, dürfte die Siituation von Nikon recht gut getroffen sein.
 
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Nee, auch nicht wirklich. Diese Firmen haben genug andere Sparten neben den Knipsen.

Grüße - Bernhard
 
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Naja, es kann ja nicht ewig hoch gehen. Die Nikon-Aktie hat zur Zeit etwa wieder die Werte von 2015.
Bei Canon sieht es ganz ähnlich aus.
Den Wirtschaftsboom von vor ca. 2 Jahren haben viele Firmen und Sparten hinter sich gelassen.
Alles kein Grund zu verzweifeln.

Grüße - Bernhard
 
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Der Absatzmarkt ist nun einmal nicht unendlich groß. Viele bleiben fest einmal engere Zeit bei ihrer Ausrüstung. So "verrückt", dass ständig Veränderungen an Equipment vorgenommen werden, sind nur wenige Enthusiasten.
Die Verringerung der Stückzahl hat vielleicht auch was damit zu tun, dass die Leistungssprünge von Kameras und Objektiven seit Jahren geringer ausfallen. Müsste ich mir z. B. die Olympus E-M1 Mark III kaufen, wenn ich die Mark II habe? Die Unterschiede sind in der Praxis zu vernachlässigen.
Genau das zeigen ja meine Charts.
Die letzte wirklich große Neuerung ("game changer") war spiegellos.
Auch nicht wirklich.
Der letzte große Technologiesprung war von Analog nach Digital.
Und der zeigte sich in einer Verfünffachung der Verschiffungszahlen (20Mio/Jahr) für kurze Zeit ausgehend von 4Mio/Jahr als langjähriger Wert zu Analogzeiten - mit ebenso steilem Anstieg davor wie Abfall danach.
Die Spiegellosen tragen seit Beginn der getrennten Zählung m. o. W. konstant mit 4 Mio. jährlich bei, wird nicht großartig mehr oder weniger, nur teurer.
Die DSLR lagen letztes Jahr bei rd. 4,5Mio.

Die große Frage ist jetzt - bezogen auf diese Zahlen:
- Haben die Digitalkameras das Kaufverhalten nachhaltig verändert (grds. schnellerer Austausch beim Kunden) gegenüber Analogzeiten?
- Welchen Anteil haben die zusätzlichen Kunden aus Schwellenländern (gegenüber der Zeit der Analogfotografie vor 20 Jahren)?
- Welchen Anteil an potentiellen Kamerakäufern greifen die Taschenspione (genannt Smartphone) ab (die dann eben nicht mehr die Kamera kaufen)?

M. E. hängt es von den Antworten auf diese Fragen ab, ob sich langfristig der Absatz bei den heutigen 8Mio, den historischen 4Mio, irgendwo dazwischen oder gar darunter einpendelt.

Sobald neue Kameratechnik auf dem Markt erscheint (Global Shutter z. B.), wird es wieder interessant.
Da bin ich eher zurückhaltend in den Erwartungen.
Nachdem sich trotz des langjährigen (ich bezeichne das mal so) Hypes um die Spiegellosen (zumindest meine Wahrnehmung auf youtube und ähnlichen Veranstaltungen durch die Influencer) sich nichtmal dieser Technologiewechsel sichtbar in den Kurven abbildet, wird so ein anderer Verschluß auch nicht so wirklich "Bäume ausreißen", bildlich gesprochen.
 
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.......................Sobald neue Kameratechnik auf dem Markt erscheint (Global Shutter z. B.), wird es wieder interessant.............................

fragt sich nur für wen und wieviele. Machen wir uns nix vor, mit so einer "Inovation" dürftest Du nur die allerwenigsten ansprechen. Und das von denen die vielleicht daran interessiert sein könnten, auch alle auf den Zug aufspringen ist kaum zu erwarten.

Machen wir uns nix vor, die Mär vom ewig währenden Wachstum kann nicht ewig funktionieren. Daran sollten wir uns und natürlich auch die Hersteller endlich mal daran gewöhnen. Klar kann man alles kaufen nur des kaufens wegen. Aber diejenigen die sich das leisten können und auch wollen! werden nun mal weniger. Technische Neuerungen sind inzwischen immer mehr zu vernachlässigen bzw. nicht selten nur noch Kosmetik. Sie sind zwar immer noch ganz nett, aber braucht man sie tatsächlich immer ?

Die netten Zahlenspiele einer Statistik präsentiert uns unser Management auch vierteljährlich. Danach kommt immer wieder die Ansage Gas zu geben um noch schneller höher und weiter zu kommen. Nur leider ändert dies nix an der Tatsache dass der Markt in den meisten Marktsegmenten schlicht übersättigt ist. OK, einige kaufen immer, einigen ist auch der Preis egal. Aber von denen gibt es immer weniger und große Stückzahlen sind auch keine zu erwarten.

Ich sehe die Entwicklung im Kameramarkt eher entspannt. Praktisch alle Kamerahersteller haben sich inzwischen andere Standbeine aufgebaut. bei denen wird es weitergehen. Wenn auch vielleicht nicht unbedingt im Kameramarkt. Der Kameramarkt wird sich ändern, aber so schnell nicht sterben.
 
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