2017 im September waren wir, meine Frau und ich, in Barcelona, um wie schon so oft zuvor unsere spanischen Freunde zu besuchen.
Was wir vor der Abreise nicht wußten war, dass es da gerade zum Brodeln angefangen hat. Man konnte den Unruhen aber meistens ganz gut aus dem Weg gehen.
In Valenzia war gar nichts davon zu spüren.
Das Schöne an Barcelona ist, dass die Stadt am Meer liegt, gerade dieser Bereich ist stark durch Beton geprägt. Wenn man also aus der Altstadt in Richtung Meer geht wechselt man die Jahrhunderte.
Das klassische Schattenselfie darf natürlich nicht fehlen. Man beachte die entspannte Körperhaltung, linke Hand locker in der Hosentasche, 35mm bei wahrscheinlich Blende 8 oder 11, das geht so nur mit einer kleinen Kompaktknipse.
Wir bevorzugen es mit der U-Bahn von unserem Wohnviertel in die Innenstadt zu fahren, und von da aus den ganzen Tag zu Fuß die Stadt zu erkunden. In München und Nürnberg scheitere ich schon immer an den mir vom Automaten angebotenen Optionen. In Barcelona und Valenzia ist die Nutzung der Öffentlichen kinderleicht, selbst wenn man weder Katalan noch Spanisch kann.
So ganz sind wir dem aktuellen Politik auch nicht entkommen. Überall standen große Aufgebote der Mossos d’Esquadra (Katalanische Polzei) rum, die ich selbstverständlich nicht fotografiert habe. In der Woche, in der wir vor Ort waren, zog die spanische Regierung bereits starke Kräfte der Guardia Civil vor allem auf schiffen im Hafen zusammen. Die Guardia Civil sieht man normalerweise nicht in Barcelona, da sie dort historisch bedingt überaus unbeliebt ist. Es war aber auch nicht nicht klar, ob es zu Auseinandersetzungen zwischen der katalanischen und der spanischen Polizei kommen wird, was Gott sei Dank nicht passiert ist. Der Chef der Mossos ist nach dem Referendum von der spanischen Regierung durch einen Nachfolger ersetzt worden. Hauptsächlich deshalb, weil die Mossos nicht gegen die katalanischen Demonstranten eingeschritten sind und auch spanische Polizisten nicht unterstützt haben.
Die katalansiche Flagge war allgegenwärtig, die spanische sah man so gut wie gar nicht. Jeden Abend öffneten die Katalanen ihre Fenster oder gingen auf ihre Balkone um auf eine Signalrakete hin mit Kochlöffeln 5 Minuten auf Töpfe zu schlagen, eine Tradition aus der faschistischen Besatzungszeit.
Hier gerieten wir auf unserer Stadtwanderung in eine große Demo. In einem Haus in Blickrichtung rechts weiter hinten wurden gerade ein paar Offiziere der Guardia Civil und spanische Beamte für ein paar Stunden am Verlassen des Hauses gehindert. Die Stimmung kann man als fröhlich ung ausgelassen bezeichnen, Die Mossos kümmerten sich hauptsächlich darum, dass kein Verückter von der Strasse in die Demo fuhr, machten aber ansonsten gar nichts. Das Ganze wurde musikalisch mit Trommeln untermalt und die Bars hatten auch einen guten Umsatz.
Hier eine Demonstration der Gegenseite. Hier sah man dann auch spanische Fahnen. Die Stimmung war eher so wie bei einem Fußballspiel zwischen Nürnberg und Fürth. Sehr erregt und aufgeheizt wäre etwas untertrieben. Die Menge feuerte gerade ein paar junge Männer an, die ein Transparent vom Rathaus rissen. Von der katalanischen Polizei wei weit und breit nichts zu sehen. Wir mussten da leider durch, da wir zusammen mit einer Verkäuferin von einem FlipFlop Laden in einen anderen gingen, weil im ersten die gewünschte Größe nicht auf Lager war.