Astro-Fotografie mit D-SLR Kameras

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m-hermann

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Nikon-Support Artikel-Nr. : 1625 Veröffentlichungsdatum 06/07/2005

Dark current noise - Dunkelrauschen
Sämliche elektronischen Schaltungen erzeugen zufälliges Rauschen. Verlängerte Verwendung einer solchen Schaltung, z.B. bei Langzeitaufnahmen mit einer Digitalkamera, führen zu einer Kumulation von Ladungen in den Potentialmulden der einzelnen CCD-Sensorelemente. Dies geschieht auch dann, wenn kein Licht auf die Elemente fällt. Diese Sammlung von elektrischen Ladungen nennt sich Dark Current Noise, im deutschen Dunkelrauschen genannt.
Dieses Dunkelrauschen schlägt sich in den Bildern als kleine, vielfarbige Pixel nieder. Bei Nachtaufnahmen oder Aufnahmen vom Sternenhimmel sind oftmals sehr lange Belichtungszeiten notwendig, um eine korrekte Belichtung des Motivs zu erreichen. Speziell für die astrononische Fotografie wurden dafür gekühlte CCD-Elemente entwickelt, so genannte Peltier-Elemente, die mit Hilfe der thermoelektrischen Kühlung den Innenwiderstand so weit abgesenkt haben, das so gut wie keine Ladungsansammlung und somit kein Dunkelrauschen mehr auftritt. Herkömmliche digitale Spiegelreflexkameras wie z.B. die Modelle der D-Serie wie D1, D50 oder D70 sind zwar fähig auch entsprechend lange Belichtungszeiten zu realisieren, da diese Kameras jedoch für den allgemeinen Gebrauch und nicht eine derartige Spezialaufgabe entwickelt wurden, zeigen sie nach längeren Belichtungszeiten Dunkelrauschen durch bunte Pixel im Bild (siehe Abbildung 1).
Dies ist für eine Kamera dieser Bauart völlig normal. Darüber hinaus steigt die Wahrscheinlichkeit, das Phänomen zu beobachten an, je wärmer die Kamera wird. Durch Wärme steigt die Aktivität von Elektronen und der Innenwiderstand elektronischer Schaltungen, so dass es vermehrt zur Ladungsansammlung kommt, was wiederum den Effekt des Dunkelrauschens verstärkt. Daher sollte man gerade bei Langzeitaufnahmen stets darauf achten, dass das Kameragehäuse nicht unnötiger Wärmestrahlung ausgesetzt wurde oder während der Aufnahme ausgesetzt wird.

1141.jpg
Abbildung 1:
Ein Beispiel für die Auswirkung von Dunkelrauschen "Colour Blooming" durch elektrische Komponenten
Fotografen die Langzeitaufnahmen von sehr dunklen Motiven realisieren wollen, treffen oft auf ein weiteres Phänomen, das Farb-Blooming (Colour-Blooming). Dieses tritt meist durch Erhitzung der CDD durch stark Hitze absonderende elektronische Komponenten auf, z.B. Hitze von Spannungswandlern in der Kamera. Der Effekt ist am Beispiel der Astro-Aufnahme unten (Abbildung 2) gut zu erkennen. Die Lage des Farb-Bloomings ist abhängig von der Konstruktion der Kamera und der Lage der Hitze absondernden Komponenten im Kameragehäuse.
Das Bild der D100 (siehe Abbildung 2) zeigt genau diese durch Wärme herbeigeführten Artefakte nach einer 10-minütigen Belichtung. Diese Form des Rauschens wird mit dem Dauergebrauch der Kamera immer stärker, da sich die elektrischen Komponenten durch den stetigen Gerbauch stärker erwärmen als bei normalen Anwendungen und dementsprechend mehr Wärme wieder abgeben. Am besten gibt man den Kamerakomponenten zwischen zwie Langzeitbelichtungen 4-5 Minuten um abzukühlen (auch wenn man eventuell von der Außenseite des Gehäuses aus keine Temperaturänderung feststellen kann). Nichts desto trotz kann nach einer längeren Folge von Bildern die auf diese Art und Weise belichtet wurden ein Rauscheffekt wie oben beschrieben auftreten.
1141c.jpg
Abbildung 2:
Colour Blooming (oben links) durch eine elektrische Komponente nach einer Belichtungsdauer von 10 Minuten

Artikel-Nr. : 1625Veröffentlichungsdatum 06/07/2005
 
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Den Artikel hat Nikon damals wegen der D70 veröffentlicht.
BTW, ich würde eher einen Link zum Artikel setzen und nicht Cut&Paste hier übernehmen.
Falls dich Rauschen und die ganzen Themen rundherum interessieren, ist dieser Artikel zu empfehlen

LG, Andy
 
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Den Artikel hat Nikon damals wegen der D70 veröffentlicht.
LG, Andy

Hallo Andy,
vielen Dank für den Hinweis und den Link.
Ich habe diesen Hinweis gerade wg der D70 eingestellt. Meiner Kenntnis nach wurde und wird die D70 gerade in der Astrofotografie häufig eingesetzt, da sie besonders im roten Spektralbereich (hα) empfindlich ist, bzw. durch Entfernen des Filters vor dem Chip sogar als Infrarotkamera genutzt wird.
Und die 6MP sind für Astrofotografie völlig ausreichend. Spezielle Astro-CCD-Cams z. B. von Astrolumina mit Kühlung und APS-Chip haben auch "nur" 6MP.


 
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Meiner Kenntnis nach wurde und wird die D70 gerade in der Astrofotografie häufig eingesetzt, da sie besonders im roten Spektralbereich (hα) empfindlich ist, bzw. durch Entfernen des Filters vor dem Chip sogar als Infrarotkamera genutzt wird. [/FONT]

Hallo Mani,

das ist mir völlig neu, dass die D70 gerade in der Astrofotografie häufig eingesetzt wurde. Im Gegenteil: Es wurden bei weitem mehr Cañons eingesetzt und zwar aus verschiedenen Gründen:
1. Kabelfernauslöser (D70 hatte diesen IR-Auslöser, für Astro völlig unpraktisch...)

2. Die NEFs der D70 waren keine echten RAWs bei Langzeitaufnahmen. Nikon ließ so eine Art Median-Filter über die Langzeitaufnahme laufen, was für Details in Astrobildern drastische Wirkung hatte. Großer Kritikpunkt!

3. Die D70 war nicht besonders halpha-empfindlich. Keine DSLR (außer die damalige 20Da natürlich) ist besonders halpha-empfindlich. Im Gegenteil, gerade bei Emissionsnebeln mit besonders viel halpha, geht das meiste bei DSLRs völlig verloren. Liegt natürlich am eingebauten IR-Sperrfilter. Wenn man den entfernt, ist dies behoben. Da tat sich aber die D70 dann auch nicht besonders hervor.
Und die 6MP sind für Astrofotografie völlig ausreichend. Spezielle Astro-CCD-Cams z. B. von Astrolumina mit Kühlung und APS-Chip haben auch "nur" 6MP.



Ob 6MP ausreichen oder nicht, ist genauso wie in der "Normal"Fotografie ein müssiges Diskussionsthema. Dem einen reichst, dem anderen nicht. Das kommt ganz drauf an, was man mit der Aufnahme anstellen will.
In der Astrofotografie kommt es zudem ganz gewaltig noch auf die Pixelgröße und Sensorgröße an.

BTW, AL vertickt nicht nur 6MP-Kameras, sondern auch viel größere. Ist halt eine Frage des Geldes...

Aber vielleicht habe ich Dich auch bloß falsch verstanden. :Fahne:
 
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Wenn ich mir das Datenblatt einer speziellen Astrokamera ansehe, sind viele Dinge relevant, die ein "normaler" Fotograf gar nicht beachtet. Quanteneffizienz wäre so etwas. Hier mal eine wirklich gute CCD-Kamera (man beachte den Preis :D) und was für spezielle Daten herausgestellt werden. Astrolumina verwendet übrigens überwiegend Kodak-Sensoren.

http://www.astrolumina.de/produkte-1/alccd/alccd-11.php

Ich kenne übrigens den Entwickler und Inhaber Herrn Breite. Als er noch bei mir um die Ecke in Willich sein Geschäft hatte, habe ich dort gekauft (nein, keine Kamera) und habe einen Newton, an dem ich fast verzweifelt wäre, zur Justage gebracht.

Gruß
Knut
 
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Hallo Knut,
das ist ja auch wieder was in der Takahashi- oder 200-400/4-Preisliga.
Zuhause wird man bzw. frau mich erschlagen, wenn ich nur den Prospekt mit Preis vorzeige!

Gibts denn nicht brauchbares mit einem Preis geteilt durch 10 ?
 
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