Ich sehe eine Aufnahme von einem Zaun mit sehr geringer Tiefenschärfe aufgenommen.
Scharf ist nur eine Strebe. Im VG ein Zaunpfahl, der aber ganz unscharf ist. Im HG eine Reihe von Lichtquellen, die zu bunten Kreisen verschwimmen. Es gibt dann auch noch blassblauen Himmel (links) und Buschwerk (rechts).
Der Zaun hat für mich nichts attraktives.
Sieht neu aus und relativ „industriell“. Warum ausgerechnet diese Strebe scharf ist, und oberhalb einer Kugel abgeschnitten erschliesst sich mir nicht. Der Pfosten wäre wohl interessanter gewesen.
Der Zaun ist auch dunkel.
Der HG hat auch keine mir verständliche Beziehung zum VG.
Für ein „Abstraktes Bild“ ist es mir nicht schön genug (Farbe, Helligkeit).
Kurz: es wirkt auf mich wie ein Bokeh-Testbild.
Wenigstens das ist gelungen - das Bokeh ist nicht schlecht.
Mir gefällt die Reduzierung auf wenige Elemente...
Der unscharfe "Pfosten" im Vordergrund ist mir zu dominant und stört in meinen Augen auch die Harmonie......etwas weiter nach vorne und wir hätten nur die "Stangen" und die "Lichtkreise" ....das stelle ich mir spannender vor...
Ich hab mal irgendwo gelesen "Offenblende ist keine Bildaussage"
Andererseits bin ich auch ein großer Fan von knapper Schärfentiefe, sanftem Bokeh und Bokehkringeln. Das macht den Reiz deines Bildes aus, zusammen mit den angenehm weichen Farben. Ich schließe mich allerdings Jans Meinung an, dass ein etwas anderer Schnitt/eine andere Gestaltung ohne den vorderen Pfosten dem Bild besser täte.
Es stellt sich - wie bei jeder kritischen Betrachtung eines Bildes (meine Bilder eingeschlossen) - was die Intuition war.
Sollte die Intuition bei diesem Bild sein, dass das Scharfe, als ein Teil des Zaunes in betont wird, dann ist das Bild stimmig inkl. Farben, dem Licht und dem Unklaren.
Wäre aber die Intuition aber der Pfosten links, welches als Kreuz zu interpretieren ist scharf sein, dann wäre das Bild nicht kongruent und authentisch.
So würden - aus dieser Sicht - zwei komplett unterschiedliche Bildaussagen entstehen. Und somit für den Betrachter auch zwei komplett unterschiedliche Geschichten.
Ich würde mich gerne als Fotograph des Bildes outen und danke euch für die konstruktive Kritik und eure Meinungen zu meinem Bild.
Es entstand zu einer Zeit, als mein 50mm 1.8 noch recht neu war. Dieses Objektiv hat mir so einige Möglichkeiten eröffnet, die ich mit meiner bisherigen Ausrüstung noch nicht hatte - Bokeh mit inbegriffen.
Daher kann ich den Kritikpunkt des "Bokehtestbilds" verstehen.
Allerdings war die Abstraktion durchaus eine Intention bei diesem Bild. Ich mag unkonkrete Fotos, weil sie viel Raum für eigene Ideen und Interpretationen lassen. Daher teile ich die Aussage "Offenblende ist keine Bildaussage" so nicht pauschal.
Interessant finde ich eure Anmerkungen zum Schnitt des Bildes. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Gegenvorschläge zur Bearbeitung des Bildes zeigen könntet.
Die RAW-Datei gibt es hier.
… Interessant finde ich eure Anmerkungen zum Schnitt des Bildes. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Gegenvorschläge zur Bearbeitung des Bildes zeigen könntet. …