Erst einmal vielen Dank für alle Tips und Anregungen!
Der Film hat als Kerbmarkierung eine einfache v-Kerbe. Über einen solchen Fall wurde bereits hier einmal diskutiert:
Identify film by notch code [Archive] - Large Format Photography Forum. Es könnte demnach ein Kodak Safety 149 oder ein ungarischer Fortepan 200 sein, aber, Zitat Diskussionsende:
If you read the whole page you will find the disclaimer "Several Eastern European sheet films have a single V-shaped notch, which serves only to indicate which side is coated with emulsion. Therefore, single V-notches cannot be used for film identification."
The Orwo (Wephota) NP15 and NP22 that I have both have a single v-shaped notch, for example.
Inzwischen denke ich, dass es am wahrscheinlichsten tatsächlich ein ORWO-Film sein müsste.
Wikipedia:
1909 gründete die Agfa AG in Wolfen (jetzt Bitterfeld-Wolfen, Landkreis Anhalt-Bitterfeld) die Filmfabrik Wolfen, die später mit der Marke ORWO (Abk. für Original Wolfen) das Monopol auf die Filmherstellung in der DDR hatte.
Ein ORWO (bzw. wie auch immer der vorher hieß) war für meinen Urgroßvater, einen einfachen Lehrer in einer Kleinstadt, in der DDR der 50er wohl am einfachsten zugänglich. Allerdings gab es die Dinger mit vielen unterschiedlichen Nennempfindlichkeiten, von 15° DIN bis 30° DIN, so dass ich jetzt so schlau bin wie zuvor.
Prinzipiell habe ich mir überlegt, dass ich hier nichts überstürzen möchte und vor allem erst einmal etwas Erfahrung mit der Entwicklung von (Plan-)Filmen sammeln möchte, bevor ich den alten Film in Angriff nehme. Ich scheue auch etwas davor zurück, ein weiteres Exemplar in einem blinden Versuch per Fehlentwicklung eventuell zu zerstören, und überlege deshalb folgendermaßen.
Das versehentlich dem Tageslicht ausgesetzte Exemplar sollte eigentlich vollständig belichtet sein. Ich könnte dieses in mehrere Streifen zerschneiden und zm Beispiel mit Löchern geeignet markieren. Dann mache ich eine Testentwicklung, bei der ich beispielsweise jede Minute einen weiteren Streifen in den Entwickler werfe, so dass ich zum Schluss einen Entwicklungszeitraum von x bis y Minuten abdecke. Das kann ich sogar bei Licht machen. Ich sollte daraufhin einen Streifen bekommen, bei dem die einsetzende Silberreduktion sichbar wird. Die für diesen Streifen notierte Zeit nehme ich als Richtwert für eine Testentwicklung mit dem noch unbeschädigten Film. Ist das ein realistischer Plan oder eine Milchmädchenrechnung? Ich habe, wie gesagt, wenig Erfahrung.
Es handelt sich übrigens um Film im Format 9x12cm. Von dem kühnen Plan, ich gleichzeitig mit dem Fomapan zu entwickeln, nehme ich erstmal wieder Abstand.
Ich habe heute zu meinem Rodinal noch eine Dose D-76 bestellt (nachdem ich am Sonntag festgestellt habe, wie Tmax400 in Rodinal aussieht
). Welcher dieser Entwickler wäre eurer Meinung nach besser für das Experiment geeignet?