Frage Überbelichtung bei passendem Dynamikumfang des Motivs

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seekuh

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Hallo,

ich habe die D3 jetzt schon länger, aber mich quält eine Frage bzw. ein Problem (?).

Ich finde, dass die D3 teilweise bei Matrixbelichtung überbelichtet, obwohl der Dynamikumfang des Motivs geringer ist als die Dynamikfähigkeiten der Kamera. Mit anderen Worten: das Motiv weist einen geringen Dynamikumfang auf, den die Kamera von ihren technischen Fähigkeiten locker erfassen kann, das Histogramm zeigt aber dennoch ausgefressene Lichter. Das dürfte doch eigentlich nicht sein.

Zwar kann ich die Lichter im RAW-Konverter wieder herstellen (weil sie nicht extrem ausgefressen sind), das Histogramm hat rechts aber so starke Peaks, dass zumindest die JPGs überbelichtet sind. Klar, ich kann durch die Belichtungskorrektur entgegenwirken, aber eigentlich müsste es der Kamera doch möglich sein, bei geringem Dynamikumfang und ausgewogenem Bild (nicht total helles Motiv, nicht total dunkles Motiv) richtig zu belichten, sodass keine ausgefressenen Lichter vorhanden sind.

Die Freds zur D700/D3 zur Überbelichtung habe ich gelesen, eine Lösung in Bezug auf mein Problem (Bilder mit Low Range Dynamik) habe ich jedoch nicht erkennen können.

Kann jemand weiterhelfen?
 
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Kann natürlich eine Fehlinterpretation der 3D-Matrixmessung sein. Die ist zwar recht zuverlässig, aber halt nicht immer.
Was passiert wenn du mit mittenbetonter Integralmessung arbeitest?
Und, wie immer ein Beispielbild wäre mehr als hilfreich.
 
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Hallo,

das kann daran liegen, das dem Histogramm an der Kamera ein JPG zugrunde liegt, in dem natürlich alle Deine Kameraeinstellungen wie z. B. Kontrast berücksichtigt werden.
Hast Du den Kontrast in der Kamera recht hoch eingestellt, werden schneller "Blinies" oder Berge rechts im Histogram
m angezeigt als wenn Du den Kontrast niedrig stehen hast. Im Capture NX werden auch erstmal alle in der Kamera eingestellten Werte übernommen, können bei Raw aber fehlerfrei zurück genommen werden.
 
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Kann natürlich eine Fehlinterpretation der 3D-Matrixmessung sein. Die ist zwar recht zuverlässig, aber halt nicht immer.
Was passiert wenn du mit mittenbetonter Integralmessung arbeitest?
Und, wie immer ein Beispielbild wäre mehr als hilfreich.

Ich bin bei der Arbeit und habe leider kein Beispielbild zur Hand. Ich weiß, dass es hilfreich sein könnte, aber es handelt sich um immer wieder reproduzierbare Vorgänge: Low Range Dynamik, (leichte) Überbelichtung in den Lichtern. Ein Freund hat auch eine D3, bei ihm ist es nicht anders.
 
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Hallo,

das kann daran liegen, das dem Histogramm an der Kamera ein JPG zugrunde liegt, in dem natürlich alle Deine Kameraeinstellungen wie z. B. Kontrast berücksichtigt werden.
Hast Du den Kontrast in der Kamera recht hoch eingestellt, werden schneller "Blinies" oder Berge rechts im Histogram
m angezeigt als wenn Du den Kontrast niedrig stehen hast. Im Capture NX werden auch erstmal alle in der Kamera eingestellten Werte übernommen, können bei Raw aber fehlerfrei zurück genommen werden.

Prima Idee, auf die ich bisher noch nicht gekommen bin. Aber das RAW ist in den Lichtern auch überstrahlt, bevor ich diese wieder herstelle. Nutze nicht CNX, sondern LR, das nicht auf die in der Kamera eingestellten Werte zurückgreift.
 
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Kann natürlich eine Fehlinterpretation der 3D-Matrixmessung sein. Die ist zwar recht zuverlässig, aber halt nicht immer.
Was passiert wenn du mit mittenbetonter Integralmessung arbeitest?
Und, wie immer ein Beispielbild wäre mehr als hilfreich.

Konnte jetzt doch ein Bild auftreiben, siehe Anlage. Ich musste die Lichter wieder herstellen, obwohl der Dynamikumfang gering ist (nicht alle Lichter konnten wieder hergestellt werden). Bei dem Bild, da es vom Motiv hell ist, hätte man bei meiner alten D200 die Belichtungskorrektur sogar eher noch auf + 1/3 erhöhen müssen.

picture.php
 
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Die Freds zur D700/D3 zur Überbelichtung habe ich gelesen, eine Lösung in Bezug auf mein Problem (Bilder mit Low Range Dynamik) habe ich jedoch nicht erkennen können.

Bei meiner D700 kenne ich das Phänomen auch, wobei es bei LDR-Motiven eher nicht vorkommt. Allgemein neigen die beiden Kameras anscheinend, eher nach rechts zu belichten und dafür sogar links noch Platz zu lassen. Das sorgt dafür, dass die Tiefen nicht so leicht rauschen und sicher noch Zeichnung haben, aber leider muss man dann immer Raw fotografieren und kommt um nachträgliche Bearbeitung nicht herum. Wie die Leute, die nur JPG fotografieren, es hinbekommen, halbwegs konsistent richtig belichtete Bilder aus ihre Kamera zu bekommen ist mir ein ziemliches Rätsel :nixweiss:
 
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Bei meiner D700 kenne ich das Phänomen auch, wobei es bei LDR-Motiven eher nicht vorkommt. Allgemein neigen die beiden Kameras anscheinend, eher nach rechts zu belichten und dafür sogar links noch Platz zu lassen. Das sorgt dafür, dass die Tiefen nicht so leicht rauschen und sicher noch Zeichnung haben, aber leider muss man dann immer Raw fotografieren und kommt um nachträgliche Bearbeitung nicht herum. Wie die Leute, die nur JPG fotografieren, es hinbekommen, halbwegs konsistent richtig belichtete Bilder aus ihre Kamera zu bekommen ist mir ein ziemliches Rätsel :nixweiss:

Dem kann ich absolut zustimmen, mit JPG alleine käme ich auch nicht zurecht.
 
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Für Digitalfotografie gilt: belichte auf die Lichter, entwickle auf die Schatten! Dafür gibt es die Histogramme und die Spitzlichterwarnung auf dem Display.

Mit entsprechender Bearbeitung des JPGs sieht es so aus:

picture.php

Gruss
Suermel
 
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Für Digitalfotografie gilt: belichte auf die Lichter, entwickle auf die Schatten! Dafür gibt es die Histogramme und die Spitzlichterwarnung auf dem Display.

Ja, aber wir hatten es schon öfters, dass das Problem mit dem Histogram und der Spitzlichtanzeige (besonders bei der D700/D3) ist, dass diese sich auf das erzeugte JPG beziehen und leider nur schätzen lassen, was das Raw noch an Möglichkeiten bietet oder wo es selbst im Raw überbelichtet ist. Außerdem würde ich - trotz ETTR - erwarten, dass die Kamera bei hochkontrastigen Motiven zumindest so belichtet, dass links nicht noch Platz ist, während es rechts anstößt. Und leider ist es oftmals so, dass die Kamera von sich aus gerne 1-2 Blenden Platz in den Schatten lässt.
 
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Hallo,

erstmal zum Begriff: Der "Dynamikumfang" ist der (gerne auch mal logarithmierte) Quotient aus dem größtem und kleinsten darstellbaren Kontrast. Das hat mit der Frage, wo die Kamera die Belichtung hinlegt erstmal nur mittelbar was zu tun.

Zu den Bild: Ich denke eigentlich nicht, dass der Kontrast in dem Beispiel allzu klein ist. Eine dünne Wolkendecke und gleichzeitig die Schattenseite eines nahen Objekts sind IMO nicht ganz problemlos. Das eigentliche Problem (wenn es denn eines ist) war aber vermutlich die Matrixmessung. Sie vergleicht das Motiv mit bekannten Motiven und ordnet der Belichtung das am besten passende Profil zu. Je ungewöhnlicher das Motiv ist, desto größer wird die Gefahr, dass die Matrixmessung daneben liegt.

In dem gezeigten Fall, hat sie wohl bei der Belichtung den Vordergrund bevorzugt (der allerdings schon grenzwertig dunkel ist ... sollten die Streifen nicht eigentlich "signalrot" sein?) und hat die Wolken nahe an die Überbelichtung gelegt. Insofern: Fast alles richtig gemacht, was die Belichtung betrifft, nur die Gradationskurve ist verbesserungswürdig.

Ciao
HaPe
 
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Wenn ich weiss, wie mein Arbeitsgerät Kamera reagiert, kann ich mich problemlos darauf einstellen. Dafür gibt es den Knopf "Belichtungskorrektur".

Dass die Anzeige des JPEGs von den NEF-Werten grundlegend abweichen würde, kann ich nicht bestätigen. Allerdings habe ich auch meine Bildoptimierung auf "Neutral" und alle Werte auf Null. Und ich arbeite ausschliesslich mit NEFs. Funktioniert prima.

Gruss
Suermel

Edit: Und die Matrixbelichtung lasse ich auch so gut wie immer aussen vor.

Meine Erfahrung ist: alle irgendwie nach Automatik-mach-Dich-glücklich aussehenden Programme, egal ob in Kamera oder Sorftware, so weit wie möglich aussen vor lassen. Die Matrix-Belichtung mag in vielen Fällen goldrichtig liegen und manchmal sogar vor Überbelichtung schützen. Manchmal liegt sie halt auch granatenmässig daneben.

Alle möglichen Gimmicks werden genutzt. Das Kameradisplay gehört offenbar seltener dazu. Zu profan.
 
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Unter dem Stichwort UniWB findet sich eine Technik, mit der der Weißabgleich für das JPG so manipuliert wird, so daß die Farben gleichgewichtet sind (wie im RAW), und mit dem Histogramm in der Kamera die aussteuerung des RAW-Files beurteilt werden kann.

Viele Grüße
Michael
 
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Die Matrix-Belichtung mag in vielen Fällen goldrichtig liegen und manchmal sogar vor Überbelichtung schützen. Manchmal liegt sie halt auch granatenmässig daneben.

Ich benutze die Matrix-Belichtung eher selten, weil Sie in den meisten meiner Fälle eben nicht so richtig liegt. Woher den auch, woher will den die Kamera wissen wie ich was belichtet haben möchte. Wie schon erwähnt basiert die Matrix-Belichtung ja auf Erfahrungs -und Durchschnittswerten.

Wenn ich ein Portrait Shooting mache, will ich das die Haut des Models richtig belichtet ist. Wenn ich die Matrix verwende ist besonders bei starken Umgebungslicht diese fast immer unterbelichtet.

In dem oben gezeigten Bild hätte ich den blauen Himmelsfleck als Belichtungswert genommen. (SpotMessung) Und dann den Turm in der EBV per Shadow Protection in NX2 hochgezogen. Bei niedrigen ISO Zahlen kann man da Locker bis 60 gehen. Raw ist in dem Fall natürlich selbstverständlich.

Keine Kamera der Welt kann Gedanken lesen :dizzy:
 
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Hallo,
Zu den Bild: Ich denke eigentlich nicht, dass der Kontrast in dem Beispiel allzu klein ist. Eine dünne Wolkendecke und gleichzeitig die Schattenseite eines nahen Objekts sind IMO nicht ganz problemlos. Das eigentliche Problem (wenn es denn eines ist) war aber vermutlich die Matrixmessung. Sie vergleicht das Motiv mit bekannten Motiven und ordnet der Belichtung das am besten passende Profil zu. Je ungewöhnlicher das Motiv ist, desto größer wird die Gefahr, dass die Matrixmessung daneben liegt.

Ich weiß, dass die Kameras mit der Matrixmessung zugleich einen Vergleich mit bekannten Motiven vornimmt und dann das bekannte Profil zuordnet. Die D3 ist da auch besser als viele ältere Kameras, weil sie noch mehr Erfahrungswerte zur Verfügung hat als diese älteren Kameras. Allerdings sehe ich darin auch ein großes Problem. Die Profile (Erfahrungswerte) der Matrixmessung "glauben" zu wissen, wie der Fotograf die Belichtung gerne hätte - eben weil das Motiv mit in der Datenbank der Kamera hinterlegten Profilen verglichen wird. Daraus berechnet die Kamera dann die Belichtung für das gegenständliche Motiv.

Und hier sehe ich das Problem: die Erfahrungswerte können völlig von dem abweichen, was der Fotograf für das gegenständliche Foto als Ergebnis gerne hätte. Warum gibt es bloß keine Matrixmessung, die alleine auf einer Messung der Helligkeitswerte beruht, OHNE dass eine Korrektur über die hinterlegten Profile vorgenommen wird? Die Spotmessung und mittenbetonte Integralmessung werden ja auch nicht durch Erfahrungswerte "korrigiert" (verschlimmbessert).
 
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Ich bin technisch nicht wirklich versiert und vielleicht hat das mit deinem Problem auch gar nichts gemeinsam, aber ich erwähne es halt weil es einen Zusammenhang geben könnte:

In Kombination mit dem 70-200 (VRI) überbelichtet auch meine D3 1,5 bis 2 Blenden!! Aber seltsamer Weise nur bei Einstellungen auf weit entfernt bis unendlich! Im nähern Bereich bis ganz nah passt alles ganz genau.
Verstehen kann ich sowieso nicht, warum die Belichtungsmessung nur bei bestimmten Entfernungen falsch liegt. Aber ich habe mich einfach daran gewöhnt und korrigiere das fast schon automatisch.
LG
Peter
 
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