Jordanien - Petra und mehr

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Bilderbastler

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Dieser Thread soll kein Reisebericht im eigentlichen Sinne sein, sondernmeine Eindrücke von einem Land ein wenig darstellen, welches nicht unbedingt ganz oben auf der Liste der bekanntesten und beliebtesten Reiseländer steht - zu unrecht meine ich.
Meine Frau und ich hatten die Gelegenheit, kurzfristig eine kleine Rundreise (10 Tage) durch Jordanien zu unternehmen. Wie oftmals üblich, werden bei solchen Touren in der Hauptsache "das was man kennt" angefahren. so auch bei unserer Fahrt. Wir hatten aber das Glück, einen ausgebildeten Archäologen als Reiseleiter zu haben, der uns mit unheimlichen Fach- und Hintergrundwissen versorgte. Ich wage es und werde in loser und nicht chronologischer Reihenfolge Aufnahmen der Reise zeigen und fange einfach mal an....
Wer Anregungen / Vorschläge / Kritik anbringen möchte, ist eingeladen, dies auch zu tun (will mich ja verbessern)

#1
Amman gibt es zwar schon seit den alten Römern (und auch schon früher), aber das Amman von heute ist, historisch gesehen,
eher unspektakulär. Auffällig sind die vielen Moscheen. Dies ist die Raghadan Moschee im Bereich der römischen Amphietheater.
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#2
König-Abdullah-Moschee oder auch die Blaue Moschee.
Erbaut wurde die Moschee zwischen 1982 und 1986 im Auftrag von König Hussein I. und benannt nach seinem Großvater Abdallah ibn Husain I., dem Emir und ersten König von (Trans-)Jordanien.
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#3
Minarett derKönig-Abdullah-Moschee
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#4
Und direkt gegenüber der König-Abdullah-Moschee steht auf der anderen Straßenseite eine ziemlich große, orthodoxe Kirche
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Wie zuvor geschrieben, gibt es Amman zwar schon sehr lange, historische / antike Bauwerke aber eher selten. Bekannt dürften die beiden Amphietheater aus römischer Zeit sein, die man von einem der Hügel, am besten von der Zitadelle (auch antik) (ein)sehen kann.

#5
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#6
Die Reste des Herkulestempel (Zitadelle)
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#7
Ebenfalls in der Zitadelle, die Byzantinische Kirche. Alte und neue Architektur.... Bis auf die Reste vom Herkulestempel und der Kirche ist der Zitadellenhügel ziemlich leer.
Deshalb so viel leerer Raum auf diesem Bild:fahne:
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#8
Wieder ein Architekturvergleich. Diesmal nicht ganz so alt und Moderne
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Leider gibt es in Amman keinen typischen Basar, etwa wie in Kairo. Aber es gibt auch Bereiche, in denen "arabisch" eingekauft werden kann. Wer, ich sag' einfach mal deutsche Hygiene :D erwartet, wird manchmal enttäuscht...

#9
Frisches Obst - direkt neben einer viel befahrenen Hauptstraße
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#10
Beim Metzger
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#11
Pause muss auch mal sein (ich weiß, die Schärfe hätte auf dem Metzger und nicht auf seinen Produkten liegen sollen... )
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Noch kurz bemerkt zu den Fotos. Irgendwie habe ich beim Bearbeiten der RAW's die EXIF-Daten rausgenommen. War keine Absicht. Die Aufnahmen wurde alle mit der D700 und dem AF-D 24-120mm aufgenommen. ISO waren praktisch nie mehr als 200 (außer beim Metzger, da waren es 1250)
 
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Bevor ich mit einer anderen Sehenswürdigkeit in Jordanien weitermache (nein, noch nicht Petra ;)) zwei abschließende Aufnahmen aus Amman

#12
Einkaufzentrum in moderner Architektur. Weil Freitag war, war nix los. Aber der ganze Bereich sah so aus, als wäre auch sonst der Publikumsverkehr überschausbar...
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#13
Typische Wohnbebauung in Amman. Die Stadt wurde ursprünglich auf 7 Hügeln erbaut. Ausgedehnt hat sie sich auf inzwischen 14. In solchen Wohnvierteln leben Menschen mit überwiegend palästinensischer Herkunft, die nach der Gründung des Staates Israel nach Jordanien geflüchtet sind. Der Fahnenmast im Hintergrund ist rd. 138m hoch. Die Fahne selbst 20m hoch und 40m breit wie man uns sagte.
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Jordanien bietet, vielleicht nicht so spektakulär wie Israel, auch religiös bedeutende Punkte - auch für das Christentum. Auf dem Weg zur Felsenstadt Petra kommt man, wenn man nicht die Autobahn sondern die alte Königsstraße nimmt, am Berg Nebo vorbei. Hier soll Moses das gelobte Land erblickt haben, welches er nicht betreten durfte

#14
Blick vom Nebo in Richtung nord-ost. Wenn man da hin fährt, sollte man (nicht nur wegen der Anzahl der Touristen) sehr früh vor Ort sein, weil das Licht sehr schnell sehr hart und grell wird...
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#15
Blick vom Nebo in Richtung Westen. Man sieht das gelobte Land / das Jordantal in etwa so wie Moses es gesehen haben sollte. Links das Tote Meer und rechts die Stadt Jericho.
Zu Moses Zeiten lag der Wasserspiegel aber bedeutend höher, da das Wasser des Jordan zu 80% für die Landwirtschaft, vor allem in der Negev-Wüste, umgeleitet wird.
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#16
Mosesdenkmal auf dem Berg
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#17
Denkmal anlässlich des Jubiläums von Papst Johannes Paul II im Jahr 2000.
Leider hartes Licht und viele Touristen bzw. Pilger
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Auf dem Berg Nebo befindet sich die Mose-Memorialkirche, die um 393 erbaut wurde. Die heutige Kirche ist im Besitz des Franziskaner-Ordens und beherbergt im Innern Überreste der ursprünglichen Kirche und der Taufkapelle mit Mosaiken.

#18
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#19
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#20
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#21
Die Taufkapelle, erbaut ca. 531 n. Chr.
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Antike Mosaiken werden heute mit entsprechenden Techniken immer noch hergestellt.

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#23
Diese Aufnahme entstand in einer Einrichtung, in der Menschen mit körperlicher Behinderung im Rahmen von Sozialprojekten Mosaiken nach antikem Muster herstellen.
Unser Reiseleiter sagte, dass auf Grund der extremen Konzentration die Augen nach rd. 4 Stunden Arbeit so ermüdet sind, dass ein Weiterarbeiten nicht möglich ist.
Das gilt besonders dann, wenn die Mosaiken sehr detailreich und mit kleinen Steinen / Splittern erstellt werden.
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So, es geht weiter und zwar in Richtung Süden. Nach einem Kurzbesuch in der Kirche St. Georg in Madaba, wo ein 2000 Jahre altes Mosaik zu sehen ist, das eine Landkarte der damaligen Länder mit Jerusalem als Mittelpunkt zeigt, geht es in Richtung Petra. Die Bedingungen im Innern der Kirche waren zum Fotografieren miserabel. Extreme Helligkeitsunterschiede, was noch irgendwie zu meistern gewesen wäre. Viel schlimmer sind andere Besucher, die keinerlei Respekt, weder gegenüber anderen Besuchern noch dem Ort selbst an den Tag legen. Da hatte ich stellenweise einen ganz schön dicken Hals....:angry::angry::angry:

#24
Das Bild habe ich zwar während der Abreise gemacht, aber es zeigt (Blick von einem südlich gelegenen Hügel) Petra "aus der Luft". Rechts sieht man Hotels und ein
Busparkplatz, in deren Nähe auch das Besucherzentrum liegt. Von dort aus führt ein Fußweg immer leicht bergab entlang der Felsen zum Eingang der Schlucht / des Siq
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#25
Das Bild zeigt, vom gleichen Hügel den Eingang des Siq. es ist aber nicht das "Loch" im Fels das mittig auf der rechten Seite des Fotos zu sehen ist.
Das ist ein Tunnel zum Ableiten von Starkregenfällen, den die Nabatäer um Christi Geburt herum über 80m durch den Fels geschlagen haben,
um den Siq und ihre Bauten vor dem Wasser zu schützen. In die Schlucht geht' links neben dem Gebäude mit den Solarzellen auf dem Dach.
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Auffällig vor Ort war, dass sich mit jeder Minute, in der Sonne wanderte, sich das Licht und damit die Farben geändert haben...:eek:
 
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Nachdem wir gemütlich um halb 8 losgegangen waren, kamen wir kurz vor 8 in der Schlucht an. Weil es so früh war, waren noch relativ wenig andere
Touris unterwegs (das sollte auch zum Glück für Petra-Verhältnisse so bleiben). Die Örtlichkeit zu beschreiben ist praktisch nicht möglich.
Die Szenerie "erschlägt" den Besucher....

#26
Die Felswände sind 40, 60, 80 m hoch, an der engsten Stelle aber weniger als 2 m breit. Und die Farben des Sandsteines mit seinen Maserungen - einfach der Hammer....
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#27
Und auch hier gilt, wie außerhalb der Schlucht, je mehr die Sonne wandert, desto mehr wechseln die Farben...
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#28
Hier u. a. gut zu erkennen, rechts und links Wasserleitungen, mit denen die Nabatäer Regenwasser in Richtung ihrer Felsenstadt ableiteten.
Teilweise als Rinne in den Fels gehauen, teilweise aus gebrannten Tonrohren hergestellt.
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#29
Detail des Sandsteines....
Stellenweise sieht es aus, als ob der Stein glüht.
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Der Siq ist einfach nur atemberaubend. Man steht sprachlos vor den Felsformationen....

#30
Glühender Fels...
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#31
Und dann, man geht um eine "unscheinbare" Kurve, ist auf einmal das bekannteste Bauwerk von Petra zu sehen -
die "Schatzkammer des Pharaos" oder auch "Al Khazna". Ironischerweise ist das keine Schatzkkammer sondern ein Grab,
dessen 40m hohe Fassade aus dem massiven Fels, von oben nach unten, herausgeschlagen wurde. Die Löcher im Fels dienten zur Fixierung der Gerüste damals (ca. 1. Jahrhundert v. Chr.)
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#32
VomSchatzhaus habe ich nur relativ wenige Aufnahmen gemacht, weil, obwohl unserer Reiseleiter sagte es sei heute nix los,
auf den Bildern massenhaft Touristen zu sehen waren - mit ähnlichem Benehmen wie in Madaba....
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Ich hatte im Titel meines Beitrages geschrieben "Petra und mehr". Und dass ich vom Sandstein, der in Petra ansteht, baff und fasziniert war/bin, hab' ich auch schon geschrieben. Für praktisch alle gezeigten Bauwerke gilt, dass sie aus dem massiven Sandsteinfelsen geschlagen wurden. Bauweise von oben nach untern wie auch beim Schatzhaus.

#33
Dass die Natur manchmal skurrile Werke schafft, ist bekannt. Weshalb wohl hat diese Sandsteinformation den Namen "Der Elefant"?
Auch hier wieder die tolle Maserung der Felsen, die durchaus mit schön gemasertem Holz mithalten kann....
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#34
Für viele ist das Schatzhaus das Synonym für Petra. Es ist wirklich eindrucksvoll, aber mir gefällt das Seidengrab wegen seiner "Buntheit" besser.
Dieses Grab ist Bestandteil eines Ensemble aus 4 einzelnen Gräbern. Gebaut wurde es ca. 1. oder 2. Jahrhundert. n. Chr.
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#35
Das nördlichste Grab in der 4er-Gruppe ist das 5-stöckige Palastgrab (erbaut im frühen 2. Jahrundert n. Chr.). Daneben wurde das Korinthische Grab aus dem Fels geschlagen.
Leider hat die Erosion das 'Bauwerk schon stark geschädigt.
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Weiter in Petra. Ich habe versucht auf meinen Aufnahmen so wenig Touristen wie möglich abzubilden. Das ist aber an einem solchen Ort (fast) unmöglich...
(wenn's langweilt, sagt Bescheid, bitte!)

#36
Die Fassadenstraße. Obwohl es so aussieht, sind dies keine "Wohnhölen"! Alle Bauwerke auf diesem Bild sind Gräber.
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#37
Qasr al-Bint oder das Mädchenschloss. Dieses Gebäude ist der Haupt-Tempel in Petra und dem Gott Dushara gewidmet, erbaut im 1. Jahrhundert n. Chr.
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#38
Das Theater. Wie auch alle anderen großen Bauwerke, wurde dieses an einem Stück aus dem Fels herausgearbeitet. Es ist das einzige Amphietheater weltweit,
welches vollständig so erstellt wurde. Das Theater hat Platz für 4.000 Besucher. In dieser Veranstaltungsarena fanden übrigens nie Gladiatorenkämpfe oder
Kämpfe Mensch gegen Tier statt.
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Sandstein - alle Gebäude, egal ob Tempel oder Grab sind aus diesem Material - bis auf eine Ausnahme. Diese befindet sich im Bereich der Byzantinischen Kirche. Es sind Säulen aus Granit! Diese Material wurde aus Ägypten nach Petra geschafft (erbaut gegen Endes des 5. Jh. n. Chr.)

#39
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#40
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Dass ich vom Sandstein in Petra faszieniert bin, habe ich schon geschrieben. Hier sind weitere Beispiele von der Buntheit und der tollen Färbung.

#41 und #42
Dies ist die Decke eines Raumes im Seidengrab einmal ohne, einmal mit Blitz. Es lag keine besondere künstlerische Intension hinter den Bildern, sondern es sind nur Dokuaufnahmen....

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#43
Sandsteinstruktur, ebenfalls im Bereich des Seidengrabes. Das goldene Band sieht auf den ersten Blick tatsächlich aus wie Gold...

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Nach dem Petra "abgefertigt" war, gings zunächst weiter nach Aqaba am Roten Meer. Am nächsten Morgen dann stand ein weiteres "Jordanien-Muss'" auf dem Programm. Es gingzum Wadi Rum, den die meisten, die noch nicht dort waren, als Kulisse des allerersten Krieg der Sterne Films kennen dürften. Da alles durchorganisiert war, stand unser Fortbewegungsmittel schon unter Dampf und wartete auf uns.

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Nach dem wir aus dem Wadi Rum am Abend zurück waren, war Spazierengehen am (sehr kiesigen) Strand angesagt. Aqaba ist eine "Boom-Town", seit dem das Gebiet als
Freihandelszone / Sonderwirtschftszone mit hohen Steuererleichterungen gilt. Es gibt sehr viele Erschließungsgebiete, in denen tw. luxuriöse Wohnanlagen zu horrenden
Preisen errichtet werden. Hauptkäufer sind nicht Jordanier, sondern Kuwaitis, Saudis und andere Personen aus den Golfstaaten, bei denen es auf ein paar Dollar mehr nicht ankommt.

#56
Hiermit fängt grundsätzlich jede Erschließung an: Moschee-Neubau
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#57
Da ich beruflich bei einem kommunalen Abwasserentsorger tätig bin, kann ich nicht ohne Fotodoku für meine Kollegen (ja und auch für mich:D) an einer Kanalbaustelle vorbeigehen....
Baustellenabsicherung - in einer Hauptverkehrsstraße:eek:
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Die Arbeiter waren sehr freundlich und hatten kein Problem damit fotografiert zu werden, nach dem ich Sie gefragt hatte.
 
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