Lösung TC16a für alle Nikon Kameras

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Raisen

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Es war einmal ein nützlicher Konverter, der alten, manuellen Nikkoren einen begrenzten, aber rasendschnellen AF verlieh.
Dies war praktisch und sollte auch Nutzern mit alten Objektivbeständen die neuen AF-Kameras schmackhaft machen. Mit der Zeit änderte sich jedoch Nikons Denkweise, und so auch die der darauffolgenden Kameras.

Es hieß sich anzugleichen, und die Denkweise mittles Umbauten anzupassen. Dies geschah am einfachsten dadurch, einen Pin umzupolen. Fortan sollte man wieder den Konverter nutzen können, allerdings mit festem F1,0 als höchstes der Gefühle und einer Belichtungsanpassung über die Korrektur der Kamera.

Einem einsamen Tüftler war dies nicht genug. Er wollte diese beschränkte Denkweise nicht annehmen oder sich anpassen.
Er entschied sich, dem alten Konverter das Hirn rauszureissen, und es mit einem modern Denkenden zu ersetzen.

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Heraus kam ein Wolf im Schafspelz, von Außen kaum erkennbar, aber mit ungeahnten Fähigkeiten wenn er einmal an die Kamera angeschlossen wurde.

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Entschuldigt die Qualität der Photos, hier hieß es wieder "kompakt" arbeiten...
 
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Tolle Geschichte *gähn*. Aber wie geht es denn nun...

Ganz "einfach". Man nehme ein schrottiges AF 50 1.8(D), zerlege dies, und entnehme diesem den Chip.

Danach zerlege man den Konverter, entnehme diesem ebenfalls den Chip und setze den neuen ein. Hierzu ein Paar Bilder:

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Hallo Siegfried,

ein wenig Geduld, es kommt ja...

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Nachdem der Konverter in all seiner Pracht vor einem liegt, wird der Chip des 50ers in zwei Teile geschnitten. Dies ist der erste Schritt, der wirklich den Hartgesottenen Überwindung kostet. Dieser wird nun mit einem Kabel, für das man seeeehr lange Suchen muß, verlängert.
Darüberhinaus muss das Kontaktende modifiziert werden, da es nicht perfekt in das Kontaktgehäuse des TC-16a passt. Im günstigsten Fall bedeutet dies 2 Lötvorgänge, bis alles funktioniert.
Um dies zu testen, kann der Kontaktblock an die Kontakte einer Kamera gehalten werden. Dabei muss dann der kleine Hebel angedrückt werden (D80),
oder der Blendenring in Position F22 geschoben werden (F100). Wenn dies ohne Zerstörung einer oder beider Kameras funktioniert, hat man die halbe Miete. Leider bedeutete dies in meinem Fall ca. 15 Lötvorgänge, da immer irgendwas beim Zusammenbau abgerissen ist.

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Anschließend wird alles zusammengebaut. Dabei hat man ca. 1mm Platz an jeder Stelle des vollgepackten Gehäuses. Am Besten hält man sich an die Ursprüngliche Kabelführung, da man sonst entweder mit der AF-, Blenden-, oder Ai-S übertragung zusammenstößt.

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Nachdem ich den Koverter ca. 45 mal auseinander und wieder zusammengebaut hatte, bis nichts mehr den zahlreichen Mechaniken in die Quere kam, musste noch eine letze Modifikation gemacht werden. Die Gabel der AF-Mechanik musste gekürzt werden bis sie nicht mehr an das darüberliegende Kabel der Kontakte stieß:

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Die Lötstellen auf den Bildern sollten dabei nicht als Vorbild dienen. Sie wurden alle sauberer ausgeführt, da es immer wieder zu Störungen kam. Ich musste mir sozusagen am "lebenden Objekt" das Löten solcher filigranen Kabel beibringen, daher differieren diese auch in den Bildern.

Letztendlich ist dies kein einfacher Umbau. Ich muss jedem ausrücklich davon abraten es selbst zu versuchen. Hier kann man beträchtlich mehr falsch machen, als bei meinem AF-S PN-11, da man hier wirklich in die Elektronik eingreifen muss statt sie "einfach" einzusetzen.

Das Gehäuse bietet kaum Spielraum, man sollte wirklich alle Funktionen des Konverters kennen. Ein Blockieren der Af-Mechanik oder des Blendenhebels kann neben Fehlern elektronischer Natur verheerende Schäden an Kameras und Objektiven verursachen.

Die Kosten des Umbaus betrugen ca.:

23€ AF 50mm 1.8, leichte Beschädigung der Frontlinse, Filtergewinde abgebrochen

17€ TC-16a, die betroffene Person verkaufte als defekt :D

26€ Kabel, Versand aus USA

2 Monatiges Suchen, Tüfteln und einfach grübelnd über den Teilen sitzen: Unbezahlbar.

Eine letzte Anmerkung. Obwohl dieser Konverter nun mit allen Kameras ab F100 funktionieren sollte, da es sich ja hierbei eigentlich nur um ein 50er handelt, ist dieser gefährlich.

Zum einen sollte man stets F22 oder kleiner eingestellt haben, zum anderen darf je nach verwendetem Chip nie eine größere Blende eingestellt sein, als die des Objektives. Also: NIEMALS F1,8 bei einem 2,8er Objektiv.

Befolgt man dies nicht, wird der Blendenhebel der Kamera beim Öffnen der Blende weiter gehen als möglich ist. Versucht habe ich dies nicht. Alle Angaben sind Mutmaßungen.

Schlußendlich funktioniert er für mich uneingeschränkt. Das Einzige was noch dran muß, ist ein F-MAX Nocken für das kleine Hebelchen der D80.

Für was er gebraucht wird, muss jeder für sich selbst wissen. Ich für meinen Teil möchte mir ein Paar der größeren MF Festbrennweiten ab 400mm im bezahlbaren Bereich schmackhaft machen. Interessant wäre ein 500/4P, welches nun ein 800mm 6,7 sein würde. Was daraus wird, sehen wir mal.

Ich brauche ein neues Projekt:) Viel Spaß :up:

Special Thanks an Damien Douxchamps (http://damien.douxchamps.net/), welcher mir in technischen Fragen zur Seite stand.
 
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Hallo Konstantin,

tolle Arbeit, sehr schön! :up:

Für all diejenigen, die es sich nicht zutrauen, Deine Lösung nachzubauen:

es geht auch sehr viel einfacher, d.h. ohne ein anderes AF-Objektiv zu schlachten, den TC-16A komplett zu zerlegen, die Mechanik zu bearbeiten usw.

Hier (click!) gibt es eine Anleitung zu einem relativ einfachen Umbau dieses Konverters (zumindest im Vergleich zu Deinem Husarenstück!), um ihn z.B. an der D200 nutzen zu können. Von meinen positiven wie negativen Erfahrungen mit dem Umbau bzw. der Nutzung des umgebauten TC-16A hab ich hier (click!) berichtet.

Viele Grüße,
Klaus
 
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Hallo Klaus,

vielen Dank!

Aber genau diesen Umbau meinte ich mit meiner Geschichte am Anfang. Er ist eben inkonsequent, da er Fehlbelichtet. Darüberhinaus habe ich an der D80 keinen Blendenmitnehmer. Ich kann die Blende wie bei einem herkömmlichen AF-Objektiv über das Rad wählen, vorrausgesetzt, ich halte den Bereich des angeflaschten Objektives ein. Der Chipwechsel ist daher die einzige langfristig brauchbare Lösung.
 
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wieviel verlangst du, wenn du einen TC 16 geliefert bekommst?
(aber mach erst mal fertig)

gruesse
ralf

An die Frage hänge ich mich mal dran. :)

.....Ich für meinen Teil möchte mir ein Paar der größeren MF Festbrennweiten ab 400mm im bezahlbaren Bereich schmackhaft machen. Interessant wäre ein 500/4P, welches nun ein 800mm 6,7 sein würde. Was daraus wird, sehen wir mal.
......

Berichte bitte auch darüber!:)
 
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wieviel verlangst du, wenn du einen TC 16 geliefert bekommst?
(aber mach erst mal fertig)

Hallo Ralf und Peter,

ich fürchte, dass ich Euch diese Frage hier nicht beantworten darf. Ein Tauschgeschäft mit einem 70-200 2,8 VR oder eben besagtem 500/4 wäre aber reizvoll :D

Nein. Nur Spaß. Ich denke, dass ich diesen Umbau nicht wiederholen würde. Der Zweite würde zwar nicht mehr so lange brauchen, da ich nun weiß was zu tun ist. Aber die Gefähr von etwaigen Schäden an der Ausrüstung kann und will ich nur für mich selbst tragen.

Darüber hinaus muß ich ihn erstmal im Feld testen. Er ist gerade fertig geworden, was wenn ein Wackelkontakt vorliegt?
Von "Serienreife" kann man hier noch nicht sprechen. Also nichts für ungut :fahne:

PS: Soweit fokussiert er aber rasend schnell und der Bereich ist ganz ordentlich. "Focus-hunting" ist aber recht ausgeprägt. Das muss ich noch beobachten.
 
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Hallo Konstantin,

Aber genau diesen Umbau meinte ich mit meiner Geschichte am Anfang. (...) Darüberhinaus habe ich an der D80 keinen Blendenmitnehmer.

da hast Du natürlich recht. Der "einfache" Umbau gilt leider nur für Kameras mit AI-Mitnehmer. Hatte Deine Anspielung im Eröffnungsthread "allerdings mit festem F1,0 als höchstes der Gefühle und einer Belichtungsanpassung über die Korrektur der Kamera." überlesen. :D

Grüße,
Klaus
 
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Hallo Konstantin,
eine super Arbeit - Hut ab :up::up:. Aber ich bin sicher, daß ich sowas bei den Gefahren, die Du geschildert hast, nicht selbst machen werde :hallo:.
 
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Anbei, gerade fertig gestellt, der F-MAX Nocken aus einem Rest des alten 50mm:

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Dieser liegt genau über dem schon beim Ai-S 50er vorhandenen Nocken und dreht sich mit dem Blendenring mit. Also eine zusätzliche Sicherung wie bei einem AF-Objektiv.
Erst wenn es auf kleinster Blende steht, kann die Kamera Messen und Auslösen.

Durch die Drehfunktion wertlos bei AF-S Objektiven, aber dafür ist er auch nicht angedacht worden.
Wäre er starr, würde es aber auch mit Diesen klappen. Hier war mir der Schutz jedoch wichtiger.
 
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Hallo Konstantin,

mein Glückwunsch zum vollendeten Projekt. Bei unseren nächste Treffen hast Du die Wahl zwischen 2/200 und 3,5/400.
 
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Hallo Konstantin,

mein Glückwunsch zum vollendeten Projekt. Bei unseren nächste Treffen hast Du die Wahl zwischen 2/200 und 3,5/400.

Danke Holger, das Angebot nehme ich gerne an!

Sofern Interesse besteht, werde ich diesen Bericht mit meinen Felderfahrungen ergänzen.

Ich mach hier mal den Anfang:

Zum einen sollte man stets F22 oder kleiner eingestellt haben, zum anderen darf je nach verwendetem Chip nie eine größere Blende eingestellt sein, als die des Objektives. Also: NIEMALS F1,8 bei einem 2,8er Objektiv.

Befolgt man dies nicht, wird der Blendenhebel der Kamera beim Öffnen der Blende weiter gehen als möglich ist. Versucht habe ich dies nicht. Alle Angaben sind Mutmaßungen.

Meine Aussage hier ist falsch. Tatsächlich kann ich Entwarnung geben.

Eingestellte F1,8 am Konverter sind z.B. bei meinem AF 300/4 nahezu Offenblende, fast F4,5. Ein Schaden kann also nicht auftreten. Ich nahm an, dass die Blendenhebel am Objektiv radial um die Zentralachse in der Höhe je nach Lichstärke variieren, dem ist scheinbar nicht so. Offensichtlich liegen sie alle an der gleichen Stelle mit identischem Bewegungsradius.

Die Kameras wissen individuell für jedes Objektiv durch den Chip/Ai-S Mechanik wie weit sie den Hebel in Automatik anheben müssen.
Wahrscheinlich erzähle ich hier seit Langem nichts Neues und der Groschen fiel nur etwas später.

Wie auch immer. Erste Tests zeigen jedenfalls keinerlei Fehlbelichtungen. Ich werde dies weiter prüfen, bis irgendeine meiner Linsen dann endlich kaputt ist. (Ich seh's kommen). Einzig beim 35-70 2,8 bin ich mir nicht sicher. Dieses belichtet schon im Vergleich von F2,8 zu F8 von alleine falsch... Aber für unter 200mm habe ich Ihn auch nicht gebaut, wohl aber Nikon. Auf die Abbildungsleistung bin ich gespannt.

Die Idee mit dem beweglichen FMAX Nocken war gut gemeint, aber erwies sich in der Praxis als Quatsch. Das AF 300/4 bietet Blende 32, d.h. der Nocken braucht einen Klick mehr. Etwas dazwischenstecken ist z.Zt. die Lösung. (EDIT: Beim 35-70 liegt der Nocken auch unterschiedlich, trotz F22. Also defintiv die starre Lösung.)

Ich überlege gerade ernsthaft, eine Version 2.0 mit F4 Chip und starrem Nocken rauszubringen. Die Preisfrage ist, ob der Hebelweg bei 300er und 500er gleich ist. So wie es aussieht, ein Luxusproblem...
 
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Einzig beim 35-70 2,8 bin ich mir nicht sicher. Dieses belichtet schon im Vergleich von F2,8 zu F8 von alleine falsch...

Blendenmechanik verölt/verharzt?

Was passiert, wenn Du die Blende von Hand öffnest und wieder zu springen lässt? Passiert das genauso schnell wie bei anderen Objektiven?

Viele Grüsse,
Ralf
 
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Hallo Ralf,

danke für den Tipp, aber dies ist nicht der Fall. Im Gegenteil, die Linse ist für Ihr Alter beinahe Fabrikneu. Ich habe mich damit abgefunden, die Abbildungsleistung ist hervorragend und über eine kleinere Belichtungsskorrektur kriegt man das Problem gut in den Griff.

Ich lasse prinzipiell von Zooms und AF-S Linsen die Finger, sonst wäre ich dem wahrscheinlich schon auf den Grund gegangen.
Lediglich zu Testzwecken des Konverters eignet Sie sich eher nicht.

Trotzdem, zur Info: Eingestellte F1,8 am Konverter beim 35-70 sind auch ca. F3,2 beim Auslösen. Also soweit mit unterschiedlichen Linsen reproduzierbar.
Stören tut dies mich vorerst nicht, da ich ohnehin im Konvertereinsatz etwas abblende.
 
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Nachtrag:

So wie es scheint, können alle möglichen Chips für den Umbau verwendet werden, ohne den vollen Funktionumfang der Linse zu beeinträchtigen oder diese zu beschädigen.

Man sollte nur darauf achten, dass der Chip:

1. Der Einfachheit halber aus einer Festbrennweite stammte.

2. Nicht der aus einem 50mm 1,8 -wie in meinem Fall- oder z.B. dem 85 1,8 ist. :motz:

Denn genau der Abstand von F1,4 zu F1,8 (1/3 Blende), fehlt bei mir an jedem Objektiv zum vollständigen Öffnen.

Nun viel Spaß beim Nachbauen, bin gespannt ob sich jemand traut.
Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
 
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Ist ja eine bewunderungswürdiger Aufwand den Du getrieben hast, ich für mich bin froh, dass ich eine D2x habe, daran funktioniert der TC-16A ohne Umbau!
LG Jürg
 
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